Die von mir verfasste Arbeit untersucht die Störungskategorie des Asperger Syndrom im Zusammenhang ihrer normativen Klassifikation. Dabei ist auffällig, dass in der psychodiagnostischen Praxis folgende vier Diagnostiksysteme breite Anwendung
finden (ICD-10, DSM-IV-TR, Gillberg und Gillberg und Peter Szatmari). Die aufgelisteten Diagnostiksysteme liefern eine Variabilität an diagnostischen Kriterien.
Ziel der nicht-empirischen Arbeit ist es, studienbasierte Erklärungen für ein variables Aufkommen von Krankheitshäufigkeiten bezogen auf das Asperger Syndrom zu identifizieren und diese anhand inkongruenter Diagnostikinstrumente zu begründen.
Ferner sollen Stärken und Schwächen bei der Konstruktion einer kategorialen Erfassung aufgedeckt werden.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
Abstract
Einführung
Zur Geschichte der Entstehung des Asperger Syndrom
Definition, Prävalenz und Besonderheiten zur Erfassung des Asperger Syndrom
Merkmale zur Definition
Variable Prävalenz
Besonderheiten zur Erfassung des Asperger Syndrom
Andere tiefgreifende Entwicklungsstörungen - Differentialdiagnosen zum Asperger Syndrom nach ICD-10: (F84.0, F84.1, F84.2, F84.3 & F84.8/9)
Dimension der Beeinträchtigungen im autistischen Spektrum
Tiefgreifende Entwicklungsstörungen nach ICD-10 20
Frühkindlicher Autismus (F84.0)
Der atypische Autismus (F84.1)
Das Rett-Syndrom (F84.2)
Die desintegrative Störung des Kindesalters (F84.3)
Die überaktive Störung mit Intelligenzminderung und
Bewegungsstereotypien (F84.4)
Sonstige tiefgreifende Entwicklungsstörungen (F 84.8/9)
Screeningverfahren zur Risikoabwägung
Australian Scale of Asperger Syndrome (ASAS)
Psychometrische Eigenschaften & Gütekriterien der deutschen Übersetzung
Bewertung
Marburger Beurteilungsskala für das Asperger Syndrom
Psychometrische Eigenschaften & Gütekriterien
Bewertung
Fragebogen für soziale Kommunikation (FSK)
Psychometrische Eigenschaften & Gütekriterien
Bewertung
Diagnostische Kernkriterien
Diagnosekriterien nach ICD - 10
Diagnosekriterien nach DSM- IV
Diagnosekriterien nach Pater Szatmari
Diagnosekriterien nach Gillberg und Gillberg
Gegenüberstellung und Ableitungen zu den vier Diagnostiksystemen
Inhaltlicher Vergleich der vier Kriteriensätze im Hinblick auf eine diagnostische Zuteilung
Standardisierte Testdiagnostik
Autism Diagnostic Observation Schedule (ADOS)
Psychometrische Eigenschaften der deutschsprachigen Fassung des
Autism Diagnostic Observation Schedule (ADOS)
Diagnostisches Interview für Autismus - Revidiert (ADI-R)
Psychometrische Eigenschaften
Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Anhang
Zusammenfassung
Weltweit werden zur diagnostischen Erfassung des Asperger Syndroms verschiedene Diagnostiksysteme angewandt. Ausgehend von variablen Prävalenzkennzahlen werden die Kriteriensätze des Manual der International Classification of Diseases in ihrer zehnten Ausgabe (kurz: ICD-10), der American Psychiatric Association, Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, (kurz: DSM-IV) und ferner die Diagnostikkriterien nach Peter Szatmarie und Gillberg & Gillberg im Rahmen einer studienbasierten psychodiagnostischen Bewertung zur Erfassung des Asperger Syndroms im Kindes und Jugendalter untersucht.
Hierzu folgt neben einer psychodiagnostischen Einführung zum Phänomen des Asperger Syndroms als eigenständiges Störungsbild die Erfassung von potentiellen Risikoprofilen durch sogenannte Screeninginstrumente als entwicklungspsycho- logische Rasterung. Es folgt der Versuch eines inhaltlichen Vergleichs von diagnostischen Kriterienpunkte in den oben aufgelisteten Diagnostiksystemen. Final werden zwei standardisierte Testdiagnostiken zur Erfassung des Asperger Syndrom vorgestellt.
Ziel der nicht-empirischen Arbeit ist es, studienbasierte Erklärungen für ein variables Aufkommen von Krankheitshäufigkeiten bezogen auf das Asperger Syndrom zu identifizieren und diese anhand inkongruenter Diagnostikinstrumente zu begründen. Ferner sollen Stärken und Schwächen bei der Konstruktion einer kategorialen Erfassung aufgedeckt werden.
Abstract
Various diagnostic systems are used worldwide to diagnose the Asperger syndrome. Based on variable prevalence ratios, the criteria in the Manual of the International Classification of Diseases in its tenth edition (ICD-10), the American Psychiatric Association, Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-IV) and the diagnostic criteria according to Peter Szatmari and Gillberg & Gillberg are investigated based on studies on psycho-diagnostic assessments of diagnostic analyses for the Asperger syndrome during childhood and adolescence.
This is followed by an Introduction of psycho-diagnostics of the Asperger syndrome as an autonomous disorder, and a display and evaluation of methods for the identification of potential risk profiles as part of the psychological screening process. The next approach is to compare the diagnostic criteria of the listed diagnostic systems and monitor for any congruence in the detection of the Asperger syndrome.Finally, two standardized test diagnoses for the detection of syndrome are presented.
The objective of this non-empirical research is to identify research-based explanations for the varying global occurrences of the Asperger syndrome and to constitute its highly variable prevalence by identifying incongruent diagnostic instruments. Furthermore, the strengths and weaknesses of the construction of a categorical assessment will be illus- trated.
Einführung
Die Psychodiagnostik des Asperger Syndrom im Kindes und Jugendalter erfolgt über Klassifikationssysteme, die als normative Festsetzung Störungskategorien festsetzen. Die Feststellung eines positiven Befundes erfolgt in der psychodiagnostischen Praxis über die Störungskategorie der Tiefgreifenden Entwicklungsstörungen, die im Manual des ICD-10 eine eigene Kategorienobergruppe abbildet.
Die von mir verfasste Arbeit untersucht die Störungskategorie des Asperger Syndrom im Zusammenhang ihrer normativen Klassifikation. Dabei ist auffällig, dass in der psychodiagnostischen Praxis folgende vier Diagnostiksysteme breite Anwendung finden (ICD-10, DSM-IV-TR, Gillberg und Gillberg und Peter Szatmari). Die aufgelisteten Diagnostiksysteme liefern eine Variabilität an diagnostischen Kriterien.
Ferner ist eine hohe Variabilität im Aufkommen der Krankheitshäufigkeiten zu beobachten. Neben einer kriterienbasierten Identifikation des Asperger Syndrom als eigenständiges Störungsbild in Abgrenzung zu der kategorialen Obergruppe der Tiefgreifenden Entwicklungsstörungen liefert diese Arbeit den Versuch einer Analyse zu der Kriterienauswahl in den oben aufgelisteten Diagnostiksystemen. Hierbei wird untersucht, inwiefern die oben aufgelisteten diagnostischen Systeme bei der Erfassung dieser Störungskategorie zueinander kompatibel sind, um das große Maß an Abweichungen bei der Prävalenzerfassung zu erklären.
Des Weiteren werden im Rahmen einer psychodiagnostischen Einführung geeignete Instrumente zur Rasterung von Kindern und Jugendlichen bei ersten Verhaltensauffälligkeiten vorgestellt und bewertet. Final erfolgt eine studienbasierte Kritik zur kategorialen Erfassung nach ICD-10, in dem auf mögliche Risiken einer standardisierten Testdiagnostik hingewiesen wird, die durch die Vorgaben einer normbasierten Entwicklung bis zum dritten Lebens entstehen können.
Als Recherchemethode der Literaturarbeiit wurden wissenschaftlichen Datenbanken wie unter anderem die EBSCOhost Psychology and Behavioral Sciences Collection, EZB, die NL Blackwell Publishing Journal Backfiles, die EZB: NL Thieme, die Springer- Link Journals Complete, das EZB: NL Oxford Journals Digital Archive 1849-2010ff, der Free Medical Journals, das EZB-NALKZ-01421 PsyJournals Hogrefe NL oder die EBSCOhost PsycARTICLES herangezogen.
Alle personenbezogenen Bezeichnungen in dieser Arbeit sind genderneutral zu verste- hen.
Zur Geschichte der Entstehung des Asperger Syndrom
Um die Entwicklung zur Erfassung des Asperger Syndrom zu beleuchten, ist es erforderlich, einleitend die Entstehungshistorie kurz zu skizzieren, da das Asperger Syndrom im Kriterienkatalog der Weltgesundheitsorganisation im Manual der Internationalen Klassifikation psychischer Erkrankungen durch das ICD-10 unter den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen eine relativ neue Störungsgruppe abbildet und erstmals 1944 durch Hans Asperger beobachtet wurde. Die Aufnahme des Asperger Syndroms in das Klassifikationssystems des ICD-10 erfolgte erst 1992 (Remschmidt & Kamp-Becker, 2006, S. 12).
Eine erste Heranziehung der historischen Entwicklung zur Erfassung des Asperger Syndrom erweist sich aus diesem Grund als wichtig, da sie eine gewisse Perspektive auf die kriterielle Bewertung und Zuschreibung von Symptomen legt, welche mit der Aufnahme dieses Störungsbildes durch die WHO in das ICD-10 verbunden ist. Es erfolgte, wie sich später zeigen wird, auch eine kriterielle Veränderung in den diagnostischen Kriteriensätzen, bzw. deren Anpassung an die entsprechenden Diagnostiksysteme.
Hans Asperger gilt als einer der Pioniere der europäischen Kinder- und Jugendpsychiatrie. Das Asperger-Syndrom wurde zum ersten Mal im Jahre 1944 durch ihn als autistische Psychopathie beschrieben. 1944 beschrieb er vier Jungen im Alter von 6 bis 8,5 Jahren, deren charakterbezogene Merkmale erheblich durch Kontaktprobleme und Kommunikationsschwierigkeiten gekennzeichnet waren. Diese Jungen wiesen eine eingeengte, selbstbezogene Beziehung zu ihrer Umwelt auf und hatten erhebliche Schwierigkeiten mit der „sozialen Einordnung“ (Asperger, 1944, S. 132). Autistische Kinder sind nach den Beschreibungen von Hans Asperger Personen, die arm an Mimik und Gestik sind. Sie brauchen „ihre Mimik als kontaktschaffende Ausdruckserscheinung nicht“ (Asperger, 1944, S. 113). Zudem beschreibt er die erhebliche Kontaktstörung „als eine Einengung der […] Beziehungen zur Umwelt“ (Asperger, 1944, S. 120), die sich für ihn darin zeigt, dass autistische Kinder „ihren eigenen Impulsen“ (Asperger, 1944, S. 122) ungehemmt nachgehen, „unbekümmert um die Anforderungen der Umwelt“ (Asperger, 1944, S. 122). Ferner wichen die von ihm beschriebenen Kinder in ihren sprachlichen Äußerungen und der körperlichen Motorik erheblich von normentwickelten Kindern ab. Der Begriff der Psychopathie bezieht sich unter Hans Asperger insbesondere auf eine abweichende Persönlichkeitstypologie von Kindern, deren Wahrnehmung und Denkprozesse auf das eigene Selbst durch die Mechanismen der Introversion eingeengt sind und die an einer Reduktion zur sozialen Reziprozität leiden (Remschmidt & Kamp-Becker, 2006, S. 11). In Abgrenzung zum frühkindlichen Autismus, der ursprünglich unter dem Begriff der Kanner Autismusform vom Jugendpsychiater Leo Kanner fast zeitgleich als pathologischer Geisteszustand beschrieben wurde (Eisenberg & Kanner, 1955, S. 556) bewertete Asperger die autistische Psychopathie, die heute als Asperger Syndrom bekannt ist, als eine extreme Ausprägung einer männlichen Charaktervariante, die für ihn mit hoher Intelligenz und günstiger sozialer Prognose verbunden sein konnte. Ihm zur Folge hängt jedoch eine günstige Prognose vom intellektuellen Begabungsgrad der Einzelperson ab (Asperger, 1944, S. 129-133).
Im Jahre 1981 folgten von der britischen Psychiaterin Lorna Wing weitere Arbeiten zum Asperger Syndrom. Wing definierte im Rahmen erster Forschungsbemühungen zum Asperger Syndrom erste einheitliche Kriterien für „leichtere[…] Fälle“ autistisch erkrankter Personen im Gegensatz zur frühkindlichen Autismusform als eigenes Störungsbild und subsumierte diese Störungsart unter dem Namen des Asperger- Syndroms (Wing, 1981, S. 115-129). Somit erfolgte auf Grundlage der Ausarbeitungen von Asperger der Vorschlag zur kategorialen Erfassung des Asperger-Syndroms als eigenständiges psychiatrisches Krankheitsbild. Seit Ende der 1980er Jahre gibt es vermehrte wissenschaftliche Bemühungen, das Asperger-Syndrom als eigenständiges Störungsbild zu identifizieren, um es in Abgrenzung zum Kanner Autismus (der früh kindlichen Autismusform) und zu weiteren Entwicklungsstörungen hinreichend klassifizieren zu können (Wing, 1981, S. 115-129).
Die heutige Psychodiagnostik erfolgt durch eine ausführliche klinische Anamnese mit der biographischen Berücksichtigung des Auftretens erster Symptome. Ferner bedarf es einer genauen Erhebung der einzelnen Entwicklungsschritte in den Bereichen der Motorik, der Sprache und des Sozialverhaltens. Die psychometrische Erfassung erfolgt häufig anhand des Autismus-Diagnostischen Interviews in der revidierten Fassung (ADI-R). Das Autismus-Diagnostische-Interview (AID-R) stellt ein strukturiertes Elterninterview zur differentialdiagnostischen Zuordnung des Asperger Syndrom im Zusammenhang tiefgreifender Entwicklungsstörungen nach den Klassifikationssys- temen des ICD-10 und DSM-IV dar (Barkmann, Schulte-Markwort & Brähler, 2011, S. 30).
Die ausschließliche Anwendung des ADI-R ist jedoch nicht hinreichend zur Stellung einer Asperger Diagnose (Aubron, 2009, S. 17). Im Anschluss an das Interview muss eine direkte Verhaltensbeobachtung stattfinden. Eine diagnostische Beobachtungsskala zur Erfassung von autistischen Grundstörungen und anderen tiefgreifenden Entwicklungsstörungen erfolgt über das standardisierte Beobachtungsinstrument des ADOS (Autism Diagnostic Observation Schedule). Beim ADOS handelt es sich um eine strukturierte Ratingskala zur Erfassung von autismusspezifischem Verhalten in den Bereichen der Kommunikation, der sozialen Interaktion und dem Spielverhalten (Barkmann et. al. 2011, S. 36).
Die heutige Erfassung des Asperger Syndroms weicht, wie in den folgenden Abschnitten noch herausgearbeitet wird, zum Teil erheblich von den Ausgangsbeschreibungen von Hans Asperger ab (Kopra, von Wendt, Nieminen-von Wendt, & Paavonen, 2008, S. 1569 - 1571), was wohl auf eine variable Festsetzung von diagnostischen Kernkriterienpunkten zur Feststellung der Asperger Diagnose zurück zu führen ist (Nieminen-von-Wendt, 2004, S. 12). Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Asperger Syndrom als eigenständiges psychisches Störungsbild ein relativ neues Störungsbild anzeigt, das sich von der frühkindlichen Autismusvariante - dem Kanner Autismus - qualitativ unterscheidet (Remschmidt & Kamp-Becker, 2006, S. 34-35).
Definition, Prävalenz und Besonderheiten zur Erfassung des Asperger Syndrom
Der folgende Absatz berücksichtigt zunächst die Merkmale zur Definition, variable Kennziffern bei der Erfassung der absoluten Krankheitshäufigkeiten durch die Angabe der Prävalenz sowie einzelne Besonderheiten bei der Erfassung des Asperger Syndroms. Die Kennziffer der Prävalenz bezeichnet die Häufigkeit einer Erkrankung in ihrer absoluten Gesamtheit zu einem bestimmten Zeitpunkt (Bölte, 2009, S. 65).
Merkmale zur Definition
Um das Phänomen der Asperger Autismusform näher beschreiben zu können, bedarf es im folgenden Kapitel der reduzierten Beschreibung einer normativen Zuordnung von Symptomen durch das Manual der International Classification of Diseases in ihrer zehnten Ausgabe (ICD-10) und dem DSM-IV-TR (American Psychiatric Association, Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders). In der klinischen und wissenschaftlichen Praxis wird zur Operationalisierung von psychischen Störungen anhand der Festsetzung von Definitionsmerkmalen die Klassifikation einer Störung durch Schlüsselnummern codiert. Das ICD-10 sowie das DSM-IV-TR (American Psychiatric Association, Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) beinhalten somit systematisiert prototypische Beschreibungen von psychischen Störungen (Bölte, 2009, S. 35). In der aktuellen Ausgabe des ICD-10 wird das Asperger Syndrom mit dem Schlüssel ICD:F84.5 aufgeführt (Bölte, 2009, S. 37).Die Phänomenologie der Ausprägungsdimension des Asperger Syndroms wird grundsätzlich aus einem normativen Verständnis als eine tiefgreifende Entwicklungsstörung mit Beginn in der frühen Kindheit beschrieben. Der Zusatz tiefgreifend indiziert, dass wesentliche Funktionsbereiche betroffen sind, sodass das Verhalten einer Person praktisch durchgehend auffällig ist (Bölte, 2009, S. 75). In seiner Kernsymptomatik ist diese Störungsart insbesondere durch eine Beeinträchtigung im sozialen Verhalten und der sozialen, intersubjektiven Interaktion gekennzeichnet. Die normative Erfassung für die Grundlage pädagogischer und therapeutischer Folgeförderung erfasst das klinische Bild des Asperger Autismus innerhalb der Kernspezifik symptombezogener Beeinträchtigungen „als eine Störung von unsicherer, nosologischer Validität“ (Dilling, Mombour, & Schmidt & Schulte- Markwort, 2004, S. 182), welche durch dieselbe Form qualitativer Beeinträchtigungen der gegenseitigen sozialen Interaktion gekennzeichnet ist, die für diese Autismusausprägung symptomspezifisch sind. Fernerhin ist ein Repertoire eingeschränkter, stereotyper Interessen und Aktivitäten beobachtbar (Dilling et al., 2004, S.182).
Inge Kamp-Becker und Sven Bölte (2014). zur Folge sind der Asperger Grundstörung drei Kernmerkmale zuzuordnen, die nach ICD-10 die kriterielle Erfassung des Asperger Syndroms in seiner Kernsymptomatik abbilden Als erstes kann die qualitative Beeinträchtigung im Rahmen der sozialen Interaktion aufgelistet werden. Die Folge ausgeprägter Individualinteressen erschwert die Dimension intersubjektiver Kontaktgestaltung; sie reduziert Kontakthäufigkeiten zu weiteren Personen; das Knüpfen von Freundschaften und die Fähigkeit zur Regulation emotionsbasierter, wechselseitiger Beziehungen ist gestört. Eine Kontaktaufnahme zu Gleichaltrigen zeigt sich für Asperger Kinder oder Jugendliche als schwierig, da sie häufig in ihrer Spontanität eingeschränkt sind (Kamp-Becker & Bölte, 2014, S. 16). Es zeigt sich zudem häufig eine Unfähigkeit, zwanglose Beziehungen spontan zu regulieren (Kamp- Becker & Bölte, 2014, S. 16).
Das zweite Kernmerkmal beschreibt das ungewöhnlich ausgeprägte und spezielle Interesse auf bestimmten Teilgebieten und die Stereotypie von Verhaltensmustern (Kamp-Becker & Bölte 2014, S. 17). Mit der Ausbildung von
Sonder- und Spezialinteressen in Bezug auf verschiedenste Wissensgebiete erfolgt pädagogisch formuliert bei betroffenen Kindern häufig der Rückzug in die eigene Binnenwelt; betroffene Kinder und Erwachsene zeigen zudem häufig ein Defizit bei der Erkennung nonverbaler Kommunikationsmuster, die passende Zuordnung von Körpersprache, Mimik und Gestik kann gestört sein. Blickkontakt wird häufig gemieden (Aubron, 2009, S. 13).
Als letztes Kernmerkmal kann die fehlende Verzögerung bezogen auf die Entwicklung in der Sprache und Kognition beschrieben werden (Kamp-Becker & Bölte, 2014, S. 18). Die Auffälligkeit erster beginnender Normabweichungen im Verhalten kann häufig ab dem vierten bis sechsten Lebensjahr beobachtet werden. Die kindliche Entwicklung wird durchgehend von einer ausgeprägten Kontaktstörung begleitet. Kinder, welche die normativen Diagnosekriterien erfüllen, wirken in diesem kindlichen Entwicklungsstadium im Vergleich zur normierten Altersgruppe sprachlich eloquent, ihr Sprachausdruck klingt versiert und anspruchsvoll, weniger affektgesteuert, ihre Körpermotorik wirkt steif mit ungeschickter Körpersprache und Gesten im Bewegungsablauf. Eltern betroffener Kinder beschreiben häufig nach positiver Befunderstellung, dass sie ihr Kind bereits im Alter von zwei bis drei Jahren als anders empfunden haben (Aubron, 2009, S. 13). Anders gesagt, kann der Begriff der „Andersartigkeit“ (Popescu-Willigmann, 2014, S. 30) in seiner Kernsemantik für binnenperspektivische Beschreibungen elterlicher Erfahrungswelt für die Verhaltensabweichung betroffener Kinder häufig Anwendung finden, da die Bestimmung unerwünschter Andersartigkeit aufgrund variabler Symptomzuschreibungen ein distinktives wahrnehmbares Merkmal gegenüber dem Verhalten normbasierter Kinder generiert.
Variable Prävalenz
Viele Studien liefern aufgrund der Heterogenität ihrer Definitionskriterien variable Prävalenzkennzahlen, die abhängig von Autor oder Manual variieren können. Die durchschnittliche Anzahl derer, bei denen eine Diagnostik zu einer positiven Befunderstellung führt, kann somit in ihren absoluten Häufigkeiten beträchtlich variieren. Unter Anwendung der Kriterienpunkte aus dem DSM-IV (American Psychiatric Association, Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) als ein Klassifikationsinstrument der American Psychiatric Association und dem ICD-10 variieren die Häufigkeitsangaben in Studien zwischen 0,3 bis 48,4 Kindern unter 10.000 (Fombonne & Tidmarsch, 2003, S. 19). Zudem kann eine Androtopie bis zu 8:1 beobachtet werden (Remschmidt, 2008, S. 119).
Gillberg und Gilberg (1989) indizierten im Rahmen ihrer konzipierten Testdiagnostik zur Epidemiologie des Asperger Syndroms in ihrer 1982 in Göteborg durchgeführten Studie bei Kindern im sechsten bis siebten Lebensjahr ohne Intelligenzminderung und im Vergleich zur Altersnorm eine Gesamtprävalenz von 26:10000 (Gillberg & Gillberg, 1989, S. 636). Angewandt auf eine Populationsgruppe im Alter der 13- bis 17-Jährigen, konnten Gillberg, Persson, Gruffman und Temnér (1986) in einer weiteren Studie aus dem Jahre 1984 in Göteborg den Zusammenhang zwischen einer severen Intelligenzminderung (IQ < 50), also einer umfassend ausgeprägten geistigen Behinderung im Zusammenhang mit der Asperger Störung ausschließen. In Folge einer umfassenden Psychodiagnostik war lediglich bei einem Einzelfall aus der Stichprobe (n=149) sowohl ein reduzierter Intelligenzquotient mit einer leichten Intelligenzminderung als auch ein positiver Befund feststellbar, wobei fernerhin eine umfassende psychiatrische Diagnostik der Probanden vorlag und die Verlässlichkeit dieser Studie stützte. Mit einer Häufigkeit von 0,4 zu 10.000 für die Populationsgruppe der 13- bis 17-Jährigen kann der Zusammenhang einer autistischen Störung mit dem Symptombild des Asperger Syndroms und einer ausgeprägten leichten geistigen Behinderung beinahe ausgeschlossen werden. Der Durchschnittliche IQ bewegt sich im Normbereich bis hin zur Hochbegabung (Gillberg & Gillberg, 1989, S. 633-636).
Ein breiter angelegtes Screening mit umfassender qualitativer Erhebung und quantitativer Auswertung aus dem Jahre 1985 fand an den Regelschulen in Göteborg statt. Das Screening umfasste bei seiner Erhebung beinahe 99 Prozent der Gesamtschülerpopulation in der Altersspanne der 7- bis 16-Jährigen. Ziel dieser Erhebung war die Identifikation aller Schüler in einer Region, welche die nach den vom schwedischen Heilpädagogen Holmström festgesetzten Kriterien für eine Aspergerdiagnose erfüllten (Gilberg & Gillberg, 1989, S. 634).
Die 22 von Holmström konzipierten Items unterlagen fünf grundsätzlichen Abweichungsschwerpunkten: (1.) ebenfalls soziale Beeinträchtigung, (2.)Besonderheiten im Sprachgebrauch, (3.) Eigenartigkeiten in der Persönlichkeit, (4.) autismusspezifische Verhaltenstypen und (5.) (schulische) Leistungsauffälligkeiten. Befragt wurden unter anderem institutionell agierende Professionsgruppen, Schulpsychologen, Schulleitungen und das Betreuungspersonal. Als statistischer Kernwert konnte eine Gesamtprävalenz von 8 zu 10.000 in absoluten Häufigkeiten in der Alterspanne der 7- bis 16 Jährigen erfasst werden. Gillberg und Gillberg (1989) ergänzten ferner die von Holmström durchgeführte Studie um drei weitere ihnen bekannte Einzelfälle, sodass nach ihrer Ansicht dieser Autoren die Gesamtprävalenz im Alter der sieben- bis 16-Jährigen eher bei 11 zu 10.000 liegen sollte.
Kritisch zu betrachten, ist, dass keine Befragung des zuständigen Lehrpersonals der untersuchten Schülergruppen erfolgte. Trotz der umfassenden Erhebung sind die ableitbaren Aussagen dieser Screening-Studie aufgrund fehlender Gütekriterien für die entwickelten Items in den Fragebögen, die für eine Validierung des Fragebogens als Werkzeug zum effizienten Screening erforderlich sind, kritisch zu bewerten (Gilberg & Gillberg, 1989, S. 634) Eine in zweite Etappe zugesetzte psychiatrische Diagnostik zur diagnostischen Absicherung fand, was zur Erfassung einer zuverlässigen Pävalenzkennziffer notwendig wäre, ebenfalls nicht statt (Gilberg & Gillberg, 1989, S. 634).
Die umfassendste Erhebung einer gesamten Schülerpopulation innerhalb einer Region, welche auch eine psychiatrische Diagnostik in der zweiten Datenerhebungsphase zur eindeutigen Identifikation einer Autismus Störung umfasste, führten Ehlers und Gillberg (1993) im Großraum Göteborg durch. Die von Ehlers und Gillberg (1993) und dem Londoner sozialpsychiatrischem Institut (MRC) unter Mitwirkung von Lorna Wing entwickelten 27 Items im Rahmen des ersten Erhebungsschrittes waren Fragebögen, die über eine intervallskalierte drei Punkt-Skala (0,1,2 - 0 = normales Verhalten, 2 = abweichendes Verhalten) eine spezifische Verhaltenscharakteristik von Schüler und ihren Abweichungsgrad erfragte. Ziel der ersten Datenerhebung war es, über das Screening und einen ermittelbaren Gesamtscore von (0-54), Beeinträchtigungen nach den von Gillberg und Gillberg (1989) erarbeiteten sechs Kernkriterien: (1.) der sozialen Beeinträchtigung („social impairment; extreme egocentricity“); (2.) ein reduziertes Interessengebiet („narrow interest“); (3.) Stereotypisches Verhalten; (4.) Rede- und Sprachbesonderheiten („speech & language peculiarities“); (5.) non-verbale Kommunikationsschwierigkeiten („non-verbal communication problems“) und (6.) motorische Ungeschicktheit („motor clumsiness“) zu identifizieren (Ehlers & Gillberg, 1993, S. 1329). Erhebungsgrundlage bildeten die von Gillberg und Gillberg (1989) oben aufgelisteten Kernkriterien statt (Gilberg & Gillberg, 1989, S. 632). Es konnte eine Androtropie nachgewiesen werden, die ebenfalls je nach Studie variiert. Bezogen auf die geschlechterspezifische Prävalenz für die von Ehlers und Gillberg (1993) veröffentlichte Studie beträgt die Androtropie von 4:1 bei den 7 bis16-Jährigen (Ehlers & Gillberg, 1993, S. 1327). Die Messgenauigkeit konnte über die Wiederholungsreliabilität in einen Zeitraum von 8 Monaten mit einem Wert von (r= .90; p<.001) sicher gestellt werden. Das Ausmaß der Konkordanz der Einschätzungsergebnisse ergab keine systematische Differenz in der Bewertung der Einschätzungsergebnisse zwischen verschiednen Beurteilern. Das Maß der Urteilerübereinstimmung konnte mit einer Messgenauigkeit von (r = .79 nach Pearson, bei n = 139; p < .001) festgestellt werden (Ehlers & Gillberg, 1993, S. 1337).
Abweichende Angaben zur Geschlechterverteilung beim Asperger Syndrom mit einer Androtropie von bis zu 10:1 konnten Tantam und Girgis (2009) zur Folge in Studien beobachten, die breitere Definitionskriterien verwendeten. Es konnte gezeigt werden, dass das Verhältnis der Geschlechterverteilung linear zum Intelligenzquotienten zu Gunsten männlicher Merkmalsträger anstieg und eine Geschlechterverteilung von bis zu 10:1 feststellbar war (Tantam & Girgis, 2009, S. 48).
Die Gesamtprävalenz für alle autistischen Störungsbilder des autistischen Spektrums (frühkindlicher Autismus, atypischer Autismus, Asperger Syndrom, nicht näher bezeichnete tiefgreifende Entwicklungsstörung) im Kindes und Jugendalter liegt nach Baird et al. bei ca. 1,16 Prozent an der Gesamtpopulation (Baird, Simonoff, Pickles, Chandler, Loucas, Meldrum & Charman, 2006, S. 210).
Besonderheiten zur Erfassung des Asperger Syndrom
Die Kinder Jugendpsychiaterin Ann Le Couteur unter Berücksichtigung der Studie von Baird darauf hin, dass Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Familien häufig unerfasst bleiben, da Eltern aus diesen Milieus die Teilnahme an Studien häufig ablehnen, bzw. eine erforderliche Diagnostik vermeiden (Couteur Le, Haden, Hammal & McConachie, 2008, S. 370). Somit können notwendige gesellschaftliche Hilfen zur Förderung und Therapie, die mit einer positiven Befunderstellung einhergehen sollten, kaum erfolgen und „die Voraussetzung für die Gewährung von Unterstützung“ bleibt unerfüllt (Aarons & Gittens, 1999, S. 18).
Da zudem bis Ende der 90er Jahre betroffene Kinder im Durchschnitt mit 11 Jahren erst eine Diagnose für das Asperger Syndrom erhielten, baut diese späte Erfassung eines klinisch relevanten Störungsbildes vor allem aus der subjektiven Perspektive der Kinder und Eltern gesprochen erhebliche Hürden auf, den betroffenen Kindern und ihren Eltern eine frühzeitige und adäquate Hilfe mitsamt entsprechender schulbasierter pädagogischer Förderung zukommen zu lassen. Je länger sich die Feststellung eines positiven diagnostischen Befundes verzögert, desto länger müssen betroffene Kinder warten, bis sie eine entsprechende schulische Bildung erhalten, die sich an ihren besonderen Fähigkeiten orientiert. Häufig werden sie zudem unangemessenen Unterrichtsmethoden ausgesetzt. (Howlin & Asgharian, 1999, S. 838).
Die Unterstützung der Eltern beim Erlernen effektiver Strategien im Umgang mit der Beeinträchtigung ihres Kindes dürfte zudem die Entstehung „sekundärer Verhaltens- probleme“ (Howlin & Asgharian, 1999, S. 838), bzw. die Ausbildung einer Verhaltens- störung, vermeiden. Dass Kinder häufig erst im Alter von elf Jahren erfasst werden, erschwert eine frühzeitige und adäquate Therapie und Förderung erheblich (Schiffer, Ristow, Becker & Schmidt, 2007, S. 89-90). Da, aus dem Blickwinkel der Institution Schule, erst nach erfolgter Psychodiagnostik eine adäquate und störungsspezifische Therapie und Förderung erfolgen kann, braucht es also eine Früherkennung, um the- rapeutische und pädagogische Interventionsmöglichkeiten überhaupt nutzen zu kön- nen (Schiffer et al., 2007, S. 90).
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass eine verspätete diagnostische Erfassung be- troffener Kinder schulische und therapeutische Entwicklungsmöglichkeiten reduziert (Schiffer, Ristow, Becker & Schmidt, 2007, S. 89-90). Zudem, wie wir feststellen konn- ten, ist eine hohe Variabilität an Prävalenzkennziffern zu beobachten, die je nach Autor oder Manual variieren kann. Wie es zu unterschiedlichen Prävalenzkennzahlen kommt, folgt in Kapitel 8, das den Vergleich gängiger diagnostischer Kriteriensätze bearbeiten wird. Als nächstes ist es zunächst erforderlich, neben einer kurzen Skizzierung einer dimensionalen Beschreibung des Asperger Syndroms, die kategoriale Erfassung des Asperger Syndrom durch das ICD-10 in Abgrenzung zu den aufgelisteten Indikations- gruppen der tiefgreifenden Entwicklungsstörungen zu setzen, um die normative Ein- ordnung dieser Störung als eigenständiges Störungsbild nach ICD-10 Klassifikation zu identifizieren.
Andere tiefgreifende Entwicklungsstörungen - Differentialdiagnosen zum Asperger Syndrom nach ICD-10: (F84.0, F84.1, F84.2, F84.3 & F84.8/9)
Autismus bezeichnet heute ein Spektrum von Störungen, die eine Vielzahl an Symptomen und Merkmalen aufweist. Neben einer kategorialen Erfassung werden aus diesem Grund in der aktuellen Diskussion zunehmend von einigen Forschern die abgrenzbare kategoriale Diagnose der Asperger Autismusform und sein eigenständiges Störungsbild angezweifelt. Aktuell wird vielmehr von einigen Wissenschaftlern eine Auffassung favorisiert, dass auf einem Spektrum beobachtbarer Symptome der Schweregrad der ausgeprägten autistischen Verhaltensweisen und die schwere der kognitiven Beeinträchtigungen vom frühkindlichen Autismus über das Asperger Syndrom hin variieren. (Gundelfinger, 2010, S. 3-4).
Dimension der Beeinträchtigungen im autistischen Spektrum
Kern dieses dimensionalen psychologischen Modells beschreibt die Annahme, dass bestimmte zeitlich relativ konstante Persönlichkeitsmerkmale (sogenannte traits) bei vielen Menschen vorkommen und nur in ihrer interindividuellen Ausprägung unterscheidbar sind, d.h. sie können dementsprechend mit Symptomausprägungen im Normbereich statistisch normal verteilt sein oder stark von dieser Norm abweichende Störungsgrade enthalten. Untersuchungen zeigen, dass sich der Phänotyp des Autismus über die klinischen Beschreibungen nach ICD-10 und DSM-IV in den Normbereich verhaltensbezogener Abweichungen hinein erstreckt, sodass milde, subklinische Formen autistischen Verhaltens in der Allgemeinbevölkerung beobachtbar sind.
[...]
- Arbeit zitieren
- Jens Burmeister (Autor:in), 2017, Psychodiagnostik des Asperger Syndrom im Kindes und Jugendalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/454147
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