Das Kind erfährt durch eine schlechte Bewertung seiner Leistung in der Schule Konsequenzen, die von Nichtversetzung über Versetzung in Sonderschulen bis hin zu Rückstufung in die Vorschule reichen. Durch gute Noten bekommt das Kind Anerkennung und Ermunterung, was oft auch durch Geldgeschenke durch Eltern und Bekannte noch verstärkt wird. Das Kind wird durch die Notengebung folglich extrinsisch motiviert, also durch äußere Anreize zum Lernen gebracht, nicht aber, wie es optimalerweise sein sollte, durch den Spaß am Lernen und am Lernstoff selber.
Die Auslese- und Berechtigungsfunktion meint, dass über das Zeugnis eine Auswahl innerhalb einer Klasse getroffen wird. Es wird über die Noten selektiert, welches Kind in der Klasse bleiben darf, welches eventuell eine Klasse überspringt oder wiederholen muss. Auch wird anhand der Zensur ermittelt, ob ein Kind auf eine Sonderschule überwiesen wird, oder welche Schulform es nach der dritten Klasse besuchen kann.
Die weiterführenden Schulen haben anhand der ihnen vorliegenden Zeugnisse festzulegen, welcher Schüler zu ihnen passt und welcher nicht. Dabei müssen sie Zeugnisse und Noten von Schülern unterschiedlicher Klassen und Schulen miteinander vergleichen. Das setzt voraus, dass Noten im gleichen Fach, aber von verschiedenen Schulen und Lehrern, vergleichbar sein müssen. Die schulische Leistung, von der KMK als „Erfüllung von Anforderungen“ definiert“ muss also einheitlich gemessen und nach allgemeingültigen Maßstäben bewertet werden. Bei wissenschaftlichen Erhebungen gibt es Maßstäbe für Messungen, die sogenannten Gütekriterien. Diese gelten auch bei der Leistungsmessung, die als die „Messung der Erfüllung von Anforderungen durch Anlegen eines Maßes“ definiert ist. Sie umfassen Validität, Reliabilität und Objektivität.
Inhaltsverzeichnis
Die Leistungsmessung:
Funktionen des Zeugnisses
1. Disziplinierungs- / Motivierungsfunktion
2. Auslese- und Berechtigungsfunktion
3. Informations-, Orientierungs- und Berichtsfunktion
Gütekriterien einer Messung
1. Validität
2. Reliabilität
3. Objektivität
Die Leistungsbeurteilung
Leistungsbewertung
1. Sachnorm
2. Sozialnorm
3. Individualnorm
Der pädagogische Leistungsbegriff
1. Der individuelle Lernfortschritt
2. Die soziale Dimension des Lernens
3. Ermutigen und Fördern
Zeugnisarten
Literaturverzeichnis
Das Kind erfährt durch eine schlechte Bewertung seiner Leistung in der Schule Konsequenzen, die von Nichtversetzung über Versetzung in Sonderschulen bis hin zu Rückstufung in die Vorschule reichen. Durch gute Noten bekommt das Kind Anerkennung und Ermunterung, was oft auch durch Geldgeschenke durch Eltern und Bekannte noch verstärkt wird. Das Kind wird durch die Notengebung folglich extrinsisch motiviert, also durch äußere Anreize zum Lernen gebracht, nicht aber, wie es optimalerweise sein sollte, durch den Spaß am Lernen und am Lernstoff selber.
Die Auslese- und Berechtigungsfunktion meint, dass über das Zeugnis eine Auswahl innerhalb einer Klasse getroffen wird. Es wird über die Noten selektiert, welches Kind in der Klasse bleiben darf, welches eventuell eine Klasse überspringt oder wiederholen muss. Auch wird anhand der Zensur ermittelt, ob ein Kind auf eine Sonderschule überwiesen wird, oder welche Schulform es nach der dritten Klasse besuchen kann.
Die weiterführenden Schulen haben anhand der ihnen vorliegenden Zeugnisse festzulegen, welcher Schüler zu ihnen passt und welcher nicht. Dabei müssen sie Zeugnisse und Noten von Schülern unterschiedlicher Klassen und Schulen miteinander vergleichen. Das setzt voraus, dass Noten im gleichen Fach, aber von verschiedenen Schulen und Lehrern, vergleichbar sein müssen. Die schulische Leistung, von der KMK als „Erfüllung von Anforderungen“ definiert“ muss also einheitlich gemessen und nach allgemeingültigen Maßstäben bewertet werden. Bei wissenschaftlichen Erhebungen gibt es Maßstäbe für Messungen, die sogenannten Gütekriterien. Diese gelten auch bei der Leistungsmessung, die als die „Messung der Erfüllung von Anforderungen durch Anlegen eines Maßes“ definiert ist. Sie umfassen Validität, Reliabilität und Objektivität.
Validität beinhaltet das Prinzip der Gültigkeit, das heißt, dass der Test auch nur das testen darf, was er auch vorgibt zu testen. Im Schulalltag heißt das, dass in Leistungsüberprüfungen, egal ob schriftlich, mündlich oder praktisch, nur Inhalte, die im Unterricht behandelt wurden und dem Kind somit bekannt sind, abgefragt werden dürfen. So kann der Lehrer zwei Schülern bei einer Leistungsüberprüfung im Weitsprung nicht den Anlauf des Sprungs in die Wertung miteinbeziehen, wenn im Unterricht vorher nur der Absprung geübt wurde.
Die Reliabilität bestimmt, dass die Leistungsmessung zuverlässig sein muss. Ein Instrument misst zuverlässig, wenn bei wiederholter Messung der gleichen Leistung unter denselben Bedingungen das gleiche Ergebnis vorliegt. Für den Lehrer bedeutet dies, dass er bei einer Leistungserhebung im Sprint nicht die Sekunden selber zählen darf anstatt eine Stoppuhr zu benutzen, oder dass er nicht zwei Läufe im Freien miteinander vergleicht, wobei einer im Regen auf nassem Untergrund stattgefunden hat.
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- Citation du texte
- Marco Niehaus (Auteur), 2003, Leistungsmessung und -bewertung in der Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45342
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