Den Kurs 1/1 der Schule xyz besuchen 16 Kinder, davon 9 Mädchen und 7 Jungen. Sie wurden nach dem Konzept der veränderten Schuleingangsphase eingeschult. Die Vogteischule gehörte zu den Versuchsschulen in Thüringen, welche die veränderte Schuleingangsphase 1998 eingeführt haben. Den rhythmisierten Tagesablauf gibt es schon länger. Es werden die Pausen in den Lernzeiten, die im Block stattfinden frei gewählt.
Die Schüler sind den zum größten Teil stattfindenden Wochenplanunterricht in der altersgemischten Gruppe gewöhnt. Es gibt lediglich zwei feste Kursstunden in der Woche (Montag und Donnerstag), in denen die beiden Kurse (1/1 und 1/2) getrennt werden. Somit sind reine 45 min.-Stunden eine Seltenheit.
Die Stammgruppe hat jeden Tag die ersten 2-3 Stunden zusammen den Stammunterricht und danach erfolgen die Fächer Werken, Schulgarten, Ethik, Religion, Sport und Musik. Ethik, Religion und Sport werden ebenfalls in der altersgemischten Gruppe unterrichtet.
Die Schüler des Stammes 1 kommen aus xy und cd und viele kennen sich bereits aus dem Kindergarten.
Die Schüler sind größtenteils auf den Schulbus angewiesen, so dass hier mit eventuellen Verspätungen zu rechnen ist. Diese können aber auch durch Trödeln/Bummeln einiger Schüler zustande kommen.
Die tägliche Gleitzeit vor dem Unterrichtsbeginn von 7.00 –7.40 Uhr ist dementsprechend lang gefasst, damit alle Schüler in Ruhe an ihrem „Arbeitsplatz“ ankommen und sich auf den Unterricht einstellen können. In dieser Zeit stehen die Lehrer für persönliche Gespräche jederzeit zur Verfügung, was von den Schülern auch lebhaft genutzt wird. Außerdem können die Kinder in dieser Phase an den beiden Computern arbeiten, sich mit den zahlreichen Übungs- und Spielmaterialien beschäftigen oder ein Buch aus der kleinen Klassenbibliothek lesen.
Inhaltsverzeichnis
1. Voraussetzungen der Schüler für den Unterricht
1.1 Voraussetzungen bei den Schülern
1.1.1 Voraussetzungen im Allgemeinen
1.1.2 Voraussetzungen im Fach Deutsch und für diese Stunde
1.2 Äußere Voraussetzungen
1.3 Leseleistungsanalyse
2. Lernziele
3. Stellung des Unterrichtsinhaltes im größeren Zusammenhang
3.1 Einordnung in die Stundeneinheit
3.2 Fächerübergreifende Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung
4. Geplanter Unterrichtsverlauf
4.1 Tafelbild
5. Anhang
5.1 Literatur und Quellenverzeichnis
5.2 Selbstständigkeitserklärung
5.3 Arbeitsblätter / verwendete Buchseiten etc.
1. Voraussetzungen der Schüler für den Unterricht
1.1 Voraussetzungen bei den Schülern
Den Kurs 1/1 der Schule…. besuchen 16 Kinder, davon 9 Mädchen und 7 Jungen. Sie wurden nach dem Konzept der veränderten Schuleingangsphase eingeschult. Die Vogteischule gehörte zu den Versuchsschulen in Thüringen, welche die veränderte Schuleingangsphase 1998 eingeführt haben. Den rhythmisierten Tagesablauf gibt es schon länger. Es werden die Pausen in den Lernzeiten, die im Block stattfinden frei gewählt.
Die Schüler sind den zum größten Teil stattfindenden Wochenplanunterricht in der altersgemischten Gruppe gewöhnt. Es gibt lediglich zwei feste Kursstunden in der Woche (Montag und Donnerstag), in denen die beiden Kurse (1/1 und 1/2) getrennt werden. Somit sind reine 45 min.-Stunden eine Seltenheit.
Die Stammgruppe hat jeden Tag die ersten 2-3 Stunden zusammen den Stammunterricht und danach erfolgen die Fächer Werken, Schulgarten, Ethik, Religion, Sport und Musik. Ethik, Religion und Sport werden ebenfalls in der altersgemischten Gruppe unterrichtet.
Die Schüler des Stammes 1 kommen aus … und … und viele kennen sich bereits aus dem Kindergarten.
Die … Schüler sind größtenteils auf den Schulbus angewiesen, so dass hier mit eventuellen Verspätungen zu rechnen ist. Diese können aber auch durch Trödeln/Bummeln einiger Schüler zustande kommen (z.B. …).
Die tägliche Gleitzeit vor dem Unterrichtsbeginn von 7.00–7.40 Uhr ist dementsprechend lang gefasst, damit alle Schüler in Ruhe an ihrem „Arbeitsplatz“ ankommen und sich auf den Unterricht einstellen können. In dieser Zeit stehen die Lehrer für persönliche Gespräche jederzeit zur Verfügung, was von den Schülern auch lebhaft genutzt wird. Außerdem können die Kinder in dieser Phase an den beiden Computern arbeiten, sich mit den zahlreichen Übungs- und Spielmaterialien beschäftigen oder ein Buch aus der kleinen Klassenbibliothek lesen.
Das endgültige Zeichen dafür, dass der Unterricht beginnt bzw. dass sich die Schüler an ihren Plätzen einfinden sollen, ist das Einschalten von instrumentaler Musik. Diese ist den Schülern bestens bekannt und sie wissen genau, was sie zu tun haben. Die Musik findet ihren Einsatz auch am Ende von Arbeitsphasen und dient somit als Zeichen, dass die Arbeit einzustellen ist oder dazu, dass die Schüler sich im Sitzkreis einfinden sollen.
Des Weiteren signalisiert den Kindern ein Aufkleber an der Klassenuhr, wann die Arbeitsphase vorbei ist.
Zum gemeinsamen Frühstück vor der Hofpause wird ein weiteres Ritual sehr gut angenommen. Ein Lehrer liest jeden Tag ein Stück aus einem Kinderbuch vor, welches die Schüler selbst mitgebracht haben.
Die Kinder des Kurses zeigen sich im Umgang miteinander (besonders auch im Umgang mit der anderen Hälfte der Stammgruppe, der 2. Klasse) hilfsbereit und rücksichtsvoll, so dass insgesamt von einem positiven Sozialverhalten und einer angenehmen Lernatmosphäre ausgegangen werden kann.
Die meisten Schüler sind sehr engagiert und aufgeschlossen, so dass die Beteiligung in Gesprächsphasen üblicherweise recht hoch ist. Einigen Kindern, wie … fällt es noch schwer sich an die verabredeten Regeln zu halten. Sie können nicht abwarten und nehmen so oft durch Hereinrufen Antworten vorweg oder stören durch Unaufmerksamkeit. Gründe dafür sind ihre allgemeine „Schwatzhaftigkeit“ und ihr großes Mitteilungsbedürfnis, aber auch die Tatsache, dass sie sich noch immer nicht an die Schulregeln halten können. Es ist allerdings schon eine große Verbesserung zu verzeichnen, die durch eine Änderung der Sitzordnung zustande kam, sowie durch immer wiederkehrende Erinnerungen an unsere Regeln („Nur einer redet!“ und „Wir melden uns!“). Meistens reicht also eine solche Erinnerung an die Regeln bzw. ein kurzes Zeichen (wie ein Finger auf dem Mund) aus, um die Kinder zu ermahnen. Dies kann auch erreicht werden, wenn der Lehrer den Begriff „Eiszeit“ laut in die Unruhe hineinruft. Die Schüler müssen dann alles stehen und liegen lassen und für ein paar Sekunden starr verharren, bis der Lehrer das Kommando zum Weitermachen erteilt. Es geht dann wesentlich ruhiger weiter, da sie mit dieser einfachen Methode an ihr Fehlverhalten erinnert werden.
Im Großen und Ganzen ist es ein sehr lebendiger und aufgeweckter Kurs, in dem alle Schüler mehr oder weniger an Neuem interessiert sind und sich auch leicht für verschiedene Themen motivieren lassen.
Die Schüler kennen des Weiteren vielfältige Arbeits- und Sozialformen, wie Frontalunterricht (Klassenunterricht, Lehrer-/Schülervortrag), Gruppenunterricht wie Partner- und Kleingruppenarbeit, Einzelarbeit, Unterrichtsgespräche und Spiele z.B. in Form von Rollenspielen. Sie beherrschen diese Formen sehr gut, da sie immer wieder angewandt werden. Durch das Mehrpädagogensystem in der Schuleingangsphase sind sie an das Team-Teaching gewöhnt.
Der Wochenplanunterricht ermöglicht den Kindern ein hohes Maß an selbständigem Arbeiten, was fast alle Schüler gut beherrschen. Der Kursunterricht ist vor allem durch offene oder frontale Phasen geprägt. Die offenen Formen, wie Angebotslernen und Stationsarbeit werden sehr gut von den Kindern angenommen und die festen Regeln bei Einzel-, Partner-, Gruppenarbeit, Stationen- und Angebotslernen etc. sind ihnen bekannt. Sie sind dabei gewohnt, auf vereinbarte Zeichen und Symbole, wie z.B. „wir flüstern“ zu achten. Hier wird immer wieder darauf Wert gelegt, dass die Schüler ihr Verhalten den Regeln entsprechend selbst einschätzen müssen. Es klappt daher auch immer besser und die Kinder weisen sich selbst untereinander auf die vereinbarten Regeln hin („Nicht rennen“, „Wir flüstern“).
Den Schülern ist außerdem die Verwendung eines Glöckchens nicht fremd, was seine Anwendung findet, wenn sich eine schöpferische Unruhe zum Störfaktor entwickelt (ähnlich des Begriffs „Eiszeit“).
Ein allgemeines Belohnungssystem stellen kleine „Mäusebilder“ und „Schafbilder“ dar, die verteilt werden. „Mäuse“ gibt es bei guten Leistungen (je nachdem was eine gute Leistung für das jeweilige Kind ist), besonderen Fleiß oder Ähnlichem. Mit einem „Schaf“ muss jemand rechnen, der „faul“ war, getrödelt hat, oder auf Ermahnungen nie reagierte. Diese Bildchen werden in eine große Liste von den Schülern selbst eingeklebt. Wenn ein Kind 5 „Mäuse“ gesammelt hat, bekommt es ein Lob ins Hausaufgabenheft eingetragen, bei 10 gibt es einmal hausaufgabenfrei. 5 „Schafe“ ergibt einen Tadel ins Hausaufgabenheft und nach dem 10. „Schaf“ muss das jeweilige Kind zu einer Aussprache zum Direktor. Die Schüler sollen sich auch hier meist selbst einschätzen. Demnächst wird wohl ein neues System seinen Platz finden müssen, da der Anreiz allmählich verloren geht und dieses System nicht mehr dem Entwicklungsstand der Kinder entspricht.
1.1.1 Voraussetzungen im Allgemeinen
Das Leistungsniveau und auch das Arbeitstempo in der Lerngruppe sind sehr unterschiedlich. Die Lernbereitschaft der Schüler im Allgemeinen ist allerdings als positiv einzuschätzen.
Zu den leistungsstarken Schülern gehören ... Diese Schüler sind sehr aufgeschlossen für alles Neue und zeigen vielfältig Interesse an dem zu lernenden Stoff. Sie gehen sehr zügig und mit großem Interesse an neue Aufgaben heran und versuchen diese selbständig zu lösen, zum Beispiel unbekannte Leseaufträge oder allgemeine Schreibaufgaben. Diese Kinder können schon sehr gut lesen und zeigen ein hohes Maß an Selbständigkeit. … ist zudem schon sehr viel weiter als seine Mitschüler und kann alle Buchstaben des Alphabets sowie unbekannte Wörter gut erlesen und auch schreiben. Auch in Mathematik ist … den anderen Kindern voraus, so rechnet er zum Beispiel schon „glatte“ Aufgaben aus dem Hunderterraum. Deswegen erhält er meist noch zusätzliche Aufgaben, die ihm persönlich vor oder während der Arbeitsphase mitgeteilt werden. Auch sein Wochenplan enthält mehr bzw. qualitativ hochwertigere Aufgaben. Demnächst wird die Form des „Chefprinzips“ (bekannt aus dem Werkstattunterricht) eingeführt, bei dem dann z.B. … und andere Schüler „Lehreraufgaben“ übernehmen dürfen und bei Bedarf anderen Kindern Aufgaben erklären können. Dies soll besonders dazu dienen, die guten Schüler nicht zu unterfordern und weiter zu motivieren und die leistungsschwächeren Schülern Erfolgserlebnisse zu ermöglichen.
Zum mittleren Leistungsfeld zählen … Diese Schüler bemühen sich und halten sich dabei sehr an Vorgaben. Es fällt ihnen noch schwer eigene Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln und die Lösungen sind meist nicht fehlerfrei. Auch ihren Wochenplan schaffen die meisten Kinder aus dem mittleren Leistungsfeld nicht. … gehören schon fast zu den schwachen Schülern in einigen Bereichen. So hat … zum Beispiel sehr große Probleme im Fach Deutsch (vermutlich sogar eine Lese-Rechtschreibschwäche), ist aber in Mathematik einer der Besten. Er arbeitet wegen seiner Probleme in der Lautunterscheidung besonders im Wochenplanunterricht z.B. mit dem speziellen PC-Programm „Audilex“. Dies ist ein erfolgreiches Lese-Therapieprogramm, was besonders die akustische Wahrnehmung schulen soll. Codierte Muster (Lautabfolgen) müssen in die Verbindung mit visuellen Mustern gebracht werden. Außerdem wird bei ihm sehr großer Wert auf die Verbildlichung von Wörtern gelegt, um das Lesen zu vereinfachen. Auch das Anwenden der Lautgebärden aus der Gehörlosensprache soll ihn voranbringen und für ihn eine Erleichterung sein, die er sehr gut annimmt und die ihm auch wirklich hilft. In Mathematik ist … einer der Besten.
… ist sehr langsam bei allen Tätigkeiten und kann so viele schon differenzierte Aufgaben nicht in der vorgegebenen Zeit lösen, weshalb er immer wieder Ansporn durch Zuspruch und individuelle Hilfe bekommt.
… sind leistungsschwache Schüler, die Förderunterricht erhalten. Sie sind in allen Bereichen weit zurück, unter anderem auch weil sie oft krank sind und keine richtige Lust am Lernen zeigen oder aber bummeln und deshalb nicht viel schaffen. Sie erhalten fast immer differenzierte Aufgaben. Bei diesen beiden Schülern wird sehr viel Lob (zum Beispiel kleine Belohnungen in Form von Aufklebern) eingesetzt, um sie zu motivieren.
Beide Kinder haben häusliche Probleme, so war … schon bei Pflegeltern und auch ihr Bruder ist momentan nur an einem Tag in der Woche zu Hause. Auch … Bruder ist in einem Kinderheim, sein Vater ist für längere Zeit nicht zu Hause und seine Mutter mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert. So spiegeln sich auch die psychischen Probleme dieser beiden Schüler im Verhalten wider.
Des Weiteren gehört … zu den „Verweilern“ und besucht die 1. Jahrgangsstufe zum zweiten Mal, da in ihrem ersten Schulbesuchsjahr kaum ein Lernzuwachs zu verzeichnen war. Sie hat damals kaum bis gar nicht gearbeitet und so wurde in Absprache mit den Eltern festgelegt, dass Jenni die 3 Jahre der Schuleingangsphase nutzen sollte. … braucht zwar immer noch sehr viel individuellen Zuspruch, aber sie beginnt allmählich auch Aufgaben allein zu lösen, was ihr durch die „häppchenweise“ Zuteilung der Aufgaben erleichtert wird. So ist sie mit einem Überangebot von Aufgaben nicht überfordert und kann jede Aufgabe nacheinander lösen, auch das für sie sehr anstrengende Entscheiden für eine Aufgabe wird ihr dadurch abgenommen. Außerdem hilft ihr der auf sie abgestimmte Unterricht mit der Förderlehrerin sehr. In den Kursstunden wird sie immer wieder vom Lehrer aktiviert und erhält viele individuelle Hilfen.
Seit den Winterferien ist … vom Kurs 1/2 in den Kurs 1/1 zurückgegliedert worden. Sie zeigt große Probleme in der Grobmotorik. Sie erhält dementsprechenden Förderunterricht. In den Kursstunden arbeitet sie momentan an denselben Aufgaben, wie der Großteil der Klasse, da sie die Jahrgangsstufe eins ja schon einmal besucht hat und alle Buchstaben kennt. Allerdings benötigt sie dringend die Festigung und das erneute Aufzeigen der richtigen Schreibweisen. Den Schreibschriftlehrgang erlernt sie mit den anderen Schülern auch zum ersten Mal, da darauf im letzten Schuljahr wegen ihrer Defizite in der Motorik verzichtet wurde. Ihr Wochenplan ist allerdings differenziert und sie bearbeitet hier z.B. viele Malübungen etc., die die Motorik schulen.
Den meisten Schülern des Kurses 1/1 fällt es jedoch schwer mit bestimmten leistungsschwachen Schülern zusammenzuarbeiten oder sie wollen es nicht, was die Partnerarbeit oft erschwert. Ursachen dafür sehe ich in der Unlust von den schwachen Schülern an schulischen Aufgaben, was die anderen Kinder nicht gut finden. Des Weiteren spielt auch das Benehmen und die Äußerlichkeit eine Rolle. So ärgert … oft andere Kinder, indem sie sie beim Arbeiten stört und … ist bedingt durch sein Elternhaus nicht so gepflegt wie andere Schüler und wird auch dadurch abgelehnt.
Die Kinder müssen deshalb abwechselnd mit den jeweiligen Schülern (…) arbeiten, so dass jeder einmal dran kommt und sie sich daran gewöhnen, dass man auch mit Menschen zusammenarbeiten muss, die man nicht leiden kann. Außerdem wird die Thematik oft im Unterricht an der passenden Stelle thematisiert und die Schüler sollen sich z.B. zum Thema „Ausgrenzen“ äußern, um ihre Empathiefähigkeit zu schulen.
1.1.2 Voraussetzungen im Fach Deutsch und für diese Stunde
Deutsch ist als eines der Grundfächer ein wichtiges Fach im Anfangsunterricht. Es bietet den Kindern die Möglichkeit, Wörter die sie schon im Kleinkindalter lernten, neu zu erfahren. Sie lernen woraus Wörter bestehen (Grapheme) und wie sich die einzelnen Bestandteile anhören (Phoneme). Außerdem lernen sie richtig zu schreiben, ganzheitlich und analytisch-synthetisch zu lesen.
Im Allgemeinen kann man im Bezug auf das Fach Deutsch keinen Unterschied zu den allgemeinen Lernvoraussetzungen (wie oben beschrieben) feststellen.
Die Beteiligung der Kinder ist von Interesse geprägt. Der Großteil will so schnell wie möglich neue Buchstaben erlernen.
Nur … hat in Deutsch (besonders im Lesen und bei der Lautunterscheidung) sehr große Schwierigkeiten und erhält hier auch Förderunterricht, da er den Lesevorgang an sich noch nicht verinnerlicht hat. Es fällt ihm schwer die ähnlich klingenden Laute und Buchstaben zu unterscheiden bzw. sie sich zu merken, weshalb er meistens mit
Wort-Bild-Zurodnungen, optischen Differenzierungen und Lautbildungsübungen arbeitet. Dies soll ihm erleichtern, die verschiedenen Buchstaben unseres Alphabets optisch und akustisch zu unterscheiden. Auch in der vorliegenden Einführungsstunde zum Graphem/Phonem „X“ wird er dementsprechend eine Übung zur optischen Differenzierung erhalten. Eine Übung zu akustischen Differenzierung wird sich für … im Wochenplanunterricht anschließen.
Die Druckschrift der bisher gelernten Buchstaben ist allen Schülern bekannt und fast alle schreiben sehr sauber und gut lesbar.
Den Schülern ist zu diesem Zeitpunkt bekannt:
- Laut-Buchstabe-Beziehungen: a, b, d, e, f, g, h, i, k, l, m, n, o, p, r, s, t, u, v, w, z
- Buchstabenverbindungen: sch, nk, ng, ch, st, sp, ck, tz
- Umlaute: ä, ö, ü
- Diphthonge: au, ei, eu
- ß
Die Schüler mit erhöhtem Förderbedarf haben zwar die Schreibrichtungen der Buchstaben verinnerlicht, schreiben aber sehr unsauber und schräg. Dies ist besonders auf ihre Probleme im Fach Deutsch zurückzuführen sowie auf die noch nicht ausgereiften feinmotorischen Fähigkeiten. Deswegen erhalten sie, besonders von der Förderlehrerin, in dieser Hinsicht spezielle Übungen, die auch im Wochenplan verankert sind. So müssen sie z.B. verschiedene Linien und Formen immer wieder nachspuren etc.
... wird in dieser Stunde durch größere Zeilen zum Schreiben geholfen, weil ihr das Kleinschreiben zusätzlich Schwierigkeiten bereitet.
Auch bei … kommt es des Öfteren zu einer unsauberen und unleserlichen Schrift, da sie viel zu schnell arbeitet und somit oberflächlich. Hier wird in Arbeitsphasen darauf geachtet, dass sie langsamer und gründlicher arbeitet. In der Wochenplanarbeit muss … jede bearbeitete Aufgabe einem Lehrer zur Kontrolle zeigen, der sie auf die Fehler durch ihre Eile immer wieder hinweist. Sie muss falsch bearbeitete Aufgaben sofort berichtigen. So soll … verdeutlicht werden, dass sie bessere Leistungen erbringt, wenn sie langsam aber gründlich arbeitet. Durch immer wiederkehrendes Erinnern und Ansprechen der Sorgfalt, wird sie dazu angehalten, selbst darauf zu achten.
Der seit den Winterferien hinzugekommene Schreibschriftlehrgang wird von den Schülern sehr ernst genommen und die Schrift ist nach einiger Übung lobenswert.
Die Kinder sind an Kontrollen wie Diktate und Kurzkontrollen im Arbeitsheft gewöhnt. Sie kennen dazu noch vielfältige Formen wie Lauf-, Dosen-, Würfel-, Partner-, Schleichdiktate, Wort-Bild-Zuordnungen, Lesedominos oder freies Schreiben.
Im freien Schreiben zeigen alle Schüler Freude und Phantasie.
Oft wird es den Schülern freigestellt, ob sie mit Füller oder Bleistift schreiben wollen. Sie sollen selbst einschätzen, mit welchem Schreibgerät sie besser schreiben können. Dies dient dazu, die Kinder nicht zu zwingen, um sie am Schreibfluss und dem Schreiben selbst nicht zu hindern oder sie gar davon abzuschrecken. Es schreiben zudem alle Schüler mit Füller, außer …, die den Bleistift nach wie vor vorziehen.
Einige Schüler aus dem mittleren Leistungsfeld, wie ... sind oft lustlos, wenn sie lesen sollen, bzw. wollen nicht. Ursachen sehe ich in der Anstrengung im Lesevorgang und darin, dass das Lesen von vielen Kindern nicht ernst genommen wird und so kommt auch die Übung zu Hause zu kurz. Bei … ist allerdings in den letzten Wochen eine Steigerung sichtbar geworden. Einigen Kindern wie … fehlt die Vorbildwirkung der Eltern. Deswegen wird viel Wert darauf gelegt, Leseaufgaben motivierend und dem Lernstand entsprechend auszulegen bzw. immer wieder zum Lesen anzuregen.
Oft sind nur die leistungsstarken Schüler genügend interessiert und versuchen auch unbekannte Wörter zu erlesen, auch außerhalb der Schule.
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- Arbeit zitieren
- Christina Kühnle (Autor:in), 2005, Einführung des Graphems und Phonems X, x in einer 1. Klasse (Unterrichtsentwurf), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45338
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