Die vorliegende Habilitationsschrift untersucht moderne rehabilitative Aspekte nach einer Kehlkopfentfernung (Laryngektomie). Der Verlust des Kehlkopfes bedeutet für den Patienten einen tiefgreifenden Einschnitt. Durch die Separierung von Speise- und Atemwegen nach Entfernung des als Weiche funktionierenden Kehlkopfes kommt es neben dem Verlust der eigenen Stimme auch zur einer Abkoppelung des nasalen und pharyngealen Segments von den tiefen Atemwegen.
Fortschritte in der Therapie von Larynx- und Hypopharynxkarzinomen, sowohl unter chirurgischen Aspekten wie auch in der Strahlen- und Chemotherapie, haben zu einer Verbesserung der Prognose dieser Erkrankung geführt. Folglich rücken zunehmend rehabilitative Aspekte, die auf eine Verbesserung der Lebenssituation der Patienten abzielen, in den Blickpunkt. In den letzten Jahren hat insbesondere die Stimmrehabilitation, die die soziale Reintegration des Patienten in seine Umgebung ermöglicht, maßgebliche Fortschritte gemacht. Die Verwendung von Stimmprothesen ermöglicht eine schnelle und komplikationsarme Bildung einer Ersatzstimme, die ein flüssiges Sprechen unter Erhalt der individuellen Stimmmerkmale ermöglicht. Die Rehabilitationsquote bei der Verwendung von Stimmprothesen liegt zwischen 80 und 90%.
Insgesamt betrachtet verlangt die Behandlung von bösartigen Erkrankungen im Larynx-/Hypopharynxbereich, die eine Laryngektomie notwendig machen, ein Therapieregime, das neben rein onkologischen Gesichtspunkten auch die komplexe Rehabilitation der Patienten berücksichtigt. Die möglichst primäre Stimmrehabilitation mittels Stimmprothesen, die konsequente Schulung unter Einsatz von automatischen Tracheostomaventilen sowie ein frühzeitiges Erkennen und eine angepasste Therapie von Komplikationen im Bereich der Stimmfistel sind geeignet, bei einem hohen Prozentsatz von Patienten trotz Kehlkopfverlust eine zufriedenstellende gesellschaftliche Rehabilitation zu ermöglichen und ein hohes Maß an Lebensqualität zu erhalten.
Inhaltsverzeichnis
- I. Übersicht der in der Habilitationsschrift kumulierten Veröffentlichungen
- II. Inhaltsverzeichnis
- III. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
- IV. Abkürzungsverzeichnis
- 1. Grundlegende Aspekte
- 1.1. Epidemiologie
- 1.2. Therapieansätze beim Larynxkarzinom
- 1.3. Geschichte der Laryngektomie
- 1.4. Folgen der Laryngektomie für den Patienten
- 1.4.1. Verlust der Stimme
- 1.4.2. Verlust der Atemkonditionierung
- 1.4.3. Verlust des Geruchsinns
- 1.5. Möglichkeiten der Stimmrehabilitation
- 1.5.1. Ösophagusstimme (Ruktusstimme)
- 1.5.2. Elektrische Sprechhilfen
- 1.5.3. Chirurgische Techniken zur Stimmrehabilitation
- 1.6. Stellenwert der Stimmrehabilitation mit Stimmprothesen
- 1.6.1. Technische Aufbau von Stimmprothesen
- 1.6.2. Technik des Operationsverfahrens
- 1.7. Fingerfreies Sprechen nach Stimmrehabilitation mit Stimmprothesen
- 1.8. Probleme bei der stimmprothetischen Versorgung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Habilitationsschrift befasst sich mit modernen Entwicklungen in der Rehabilitation nach totaler Kehlkopfentfernung. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Aspekte der Stimmrehabilitation nach Laryngektomie zu geben und aktuelle Therapieansätze zu beleuchten.
- Chirurgische Techniken der Stimmrehabilitation
- Probleme bei der stimmprothetischen Versorgung (z.B. Leckagen)
- Verbesserung der Lebensqualität laryngektomierter Patienten
- Fingerfreies Sprechen nach Laryngektomie
- Bedeutung des supraösophagealen Refluxes
Zusammenfassung der Kapitel
1. Grundlegende Aspekte: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Einführung in die Thematik der totalen Laryngektomie. Es behandelt die Epidemiologie des Larynxkarzinoms, verschiedene Therapieansätze, die historische Entwicklung der Laryngektomie und die daraus resultierenden Folgen für den Patienten, wie den Verlust der Stimme, der Atemkonditionierung und des Geruchssinns. Im Weiteren werden verschiedene Möglichkeiten der Stimmrehabilitation, darunter die Ösophagusstimme, elektrische Sprechhilfen und chirurgische Techniken, detailliert beschrieben. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Stellenwert der Stimmrehabilitation mittels Stimmprothesen, inklusive deren technischem Aufbau und der Operationstechnik. Schließlich werden Herausforderungen wie das fingerfreie Sprechen nach der Operation und potentielle Probleme bei der stimmprothetischen Versorgung diskutiert. Das Kapitel legt den Grundstein für das Verständnis der komplexen Herausforderungen und Möglichkeiten der postoperativen Rehabilitation.
Schlüsselwörter
Laryngektomie, Stimmrehabilitation, Stimmprothesen, supraösophagealer Reflux, Lebensqualität, fingerfreies Sprechen, chirurgische Techniken, Komplikationen.
Häufig gestellte Fragen zur Habilitationsschrift über Stimmrehabilitation nach Laryngektomie
Was ist der Hauptfokus dieser Habilitationsschrift?
Die Habilitationsschrift konzentriert sich auf moderne Entwicklungen in der Rehabilitation nach totaler Kehlkopfentfernung (Laryngektomie). Sie bietet einen umfassenden Überblick über verschiedene Aspekte der Stimmrehabilitation und beleuchtet aktuelle Therapieansätze.
Welche Themen werden in der Habilitationsschrift behandelt?
Die Schrift behandelt grundlegende Aspekte der Laryngektomie, darunter die Epidemiologie des Larynxkarzinoms, verschiedene Therapieansätze, die Geschichte der Laryngektomie und die daraus resultierenden Folgen für den Patienten (z.B. Stimmverlust, Atemprobleme, Verlust des Geruchssinns). Ausführlich beschrieben werden verschiedene Stimmrehabilitationsmethoden wie die Ösophagusstimme, elektrische Sprechhilfen und chirurgische Techniken. Ein Schwerpunkt liegt auf der Stimmrehabilitation mittels Stimmprothesen, inklusive technischem Aufbau und Operationstechnik. Weitere Themen sind fingerfreies Sprechen nach der Operation, Probleme bei der stimmprothetischen Versorgung und die Bedeutung des supraösophagealen Refluxes für die Lebensqualität laryngektomierter Patienten.
Welche Kapitel umfasst die Habilitationsschrift?
Die Habilitationsschrift ist in mehrere Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Übersicht der kumulierten Veröffentlichungen. Das Hauptkapitel (Kapitel 1) befasst sich mit den grundlegenden Aspekten der Laryngektomie und Stimmrehabilitation. Weitere Kapitel umfassen ein Abbildungs-, Tabellen- und Abkürzungsverzeichnis.
Welche Methoden der Stimmrehabilitation werden behandelt?
Die Schrift behandelt verschiedene Methoden der Stimmrehabilitation, darunter die Ösophagusstimme (Ruktusstimme), elektrische Sprechhilfen und chirurgische Techniken. Ein besonderer Fokus liegt auf der Stimmrehabilitation mit Stimmprothesen, einschließlich des technischen Aufbaus und der Operationstechnik.
Welche Probleme bei der stimmprothetischen Versorgung werden angesprochen?
Die Schrift behandelt verschiedene Probleme, die bei der stimmprothetischen Versorgung auftreten können, wie z.B. Leckagen.
Welche Rolle spielt das fingerfreie Sprechen nach Laryngektomie?
Die Schrift untersucht die Herausforderungen und Möglichkeiten des fingerfreien Sprechens nach einer Laryngektomie und nach der Stimmrehabilitation mit Stimmprothesen.
Welche Bedeutung hat der supraösophageale Reflux?
Die Bedeutung des supraösophagealen Refluxes im Zusammenhang mit der Lebensqualität laryngektomierter Patienten wird diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Laryngektomie, Stimmrehabilitation, Stimmprothesen, supraösophagealer Reflux, Lebensqualität, fingerfreies Sprechen, chirurgische Techniken, Komplikationen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Habilitationsschrift?
Die Zielsetzung ist es, einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Aspekte der Stimmrehabilitation nach Laryngektomie zu geben und aktuelle Therapieansätze zu beleuchten, um die Verbesserung der Lebensqualität laryngektomierter Patienten zu fördern.
- Quote paper
- Kai Lorenz (Author), 2011, Moderne Aspekte der Rehabilitation nach totaler Kehlkopfentfernung (Laryngektomie), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/452708