Ziel dieser Arbeit ist die Umsetzung der Strategie des virtuellen Unternehmens U1 im Bereich Finanz- und Rechnungswesen darzustellen. Dabei werden die Selbstfinanzierung und die Dividendenpolitik in den Fokus der Betrachtung gerückt, sodass die strategischen Entscheidungen dieser Bereiche nachvollziehbar werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Relevanz des Themas
1.2. Ziel der Arbeit
1.3. Aufbau der Arbeit
1.4. Kurzdarstellung TOPSIM
2. Innenfinanzierung – Theoretische Grundlagen
2.1. Selbstfinanzierung
2.1.1. Vorteile der Selbstfinanzierung
2.1.2. Nachteile der Selbstfinanzierung
2.2. Dividendenpolitik
2.2.1. Dividendenpolitische Systeme
2.2.2. Dividendenrendite
3. Innenfinanzierung des Unternehmens U1
3.1. Strategie der Überschussverwendung
3.2. Festlegung der Dividende
3.3. Auswirkungen der angewendeten Finanzstrategie
4. Schluss
4.1. Zusammenfassung
4.2. Kritische Reflexion der eigenen Vorgehensweise
5. Literaturverzeichnis
6. Tabellenverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Relevanz des Themas
Ein unabdingbarer Baustein jeder Kapitalgesellschaft ist das Finanzwesen. Es sorgt dafür, dass das Unternehmen stets liquide bleibt, verhandelt notwendige Kredite und versucht mögliche Überschüsse und Rücklagen geschickt anzulegen. Darüber hinaus sorgt es mit seiner Dividenden- und Investitionspolitik für entsprechende Reaktionen am Aktienmarkt und direkt bei den Investoren. Diese Entscheidungen fließen natürlich auch in die Unternehmensbewertung von Ratingagenturen ein und haben damit wieder Einfluss auf die Kreditkonditionen die Banken der Firma gewähren. Ebenso notwendig ist das Rechnungswesen, dass schon allein aus gesetzlichen Gründen zwingend geführt werden muss. Das Zusammenspiel dieser beiden Bereiche wirkt sich auf das ganze Unternehmen aus. Nur wenn alle Geld-, Wert- und Leistungsströme erfasst und gesteuert werden kann ein Unternehmen eine langfristige Strategie nachhaltig verfolgen und bei unvorhergesehen Ereignissen spontan richtig reagieren.
1.2. Ziel der Arbeit
Ziel dieser Arbeit ist die Umsetzung der Strategie des virtuellen Unternehmens U1 im Bereich Finanz- und Rechnungswesen darzustellen. Dabei werden die Selbstfinanzierung und die Dividendenpolitik in den Fokus der Betrachtung gerückt, sodass die strategischen Entscheidungen dieser Bereiche nachvollziehbar werden.
1.3. Aufbau der Arbeit
Zunächst werden die grundlegenden betriebswirtschaftlichen Definitionen dargestellt, die für das Verständnis im Bereich Innenfinanzierung erforderlich sind. Im Anschluss daran werden die Selbstfinanzierungs- und dividendenpolitische Entscheidungen des Unternehmens U1 untersucht und die strategischen Beweggründe erörtert.
1.4. Kurzdarstellung TOPSIM
Im Unternehmensplanspiel „Production & Service“ der Firma TOPSIM werden die Teilnehmer zum Vorstand eines virtuellen mittelständischen Unternehmens in der Aufzugsbranche und konkurrieren mit anderen Unternehmen auf verschiedenen Märkten. Die Simulation läuft rundenbasiert ab und durch eine Vielzahl von Entscheidungsmöglichkeiten wird die eigene Aktiengesellschaft strategisch und operativ gesteuert. Neben den Geschäfts-bereichen Produktion von Aufzügen und dem Service, spielen auch alle anderen Bereiches Unternehmens, wie Marketing oder Einkauf, eine wichtige Rolle. Ziel des Planspiels ist es strukturiert mit großen Informationsmengen umzugehen und die Reichweite der Entscheidungen abschätzen zu lernen.[1]
2. Innenfinanzierung – Theoretische Grundlagen
Die Innenfinanzierung befasst sich unter anderem mit der Unternehmens-frage „Was machen wir mit unserem Gewinn?“. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Entscheidungsrichtungen: Gewinnausschüttung an die Eigentümer bzw. Aktionäre (Dividendenpolitik) und Selbstfinanzierung von Investitionen.[2]
„Die Ertragskraft der Unternehmung und die Gewinnausschüttungs-anforderungen sind (…) die beiden Hauptdeterminanten der Selbst-finanzierung.“[3]
Das bedeutet, Selbstfinanzierung kann nur dann angewendet werden, wenn mehr Gewinn erwirtschaftet wurde als zum Periodenabschluss an die Eigentümer oder Aktionäre ausgeschüttet werden soll. Es gilt somit das Gleichgewicht zwischen Gewinnbeteiligung und Investition zu finden.
2.1. Selbstfinanzierung
Unter Selbstfinanzierung versteht man die Finanzierung aus Gewinnen, die im Unternehmen zurückbehalten werden.[4]
2.1.1. Vorteile der Selbstfinanzierung
- Die Unabhängigkeit der Gesellschaft vom Kapitalmarkt sowie der Unter-nehmensführung von den Kapitalgebern wird gestärkt.
- Laufende Belastungen durch Kreditzinsen werden verhindert.
- Der Eigenkapitalanteil wird gesteigert und damit verringert sich die Krisen-anfälligkeit und erhöht sich die Kreditwürdigkeit.[5]
2.1.2. Nachteile der Selbstfinanzierung
- Selbstfinanzierung wird von Unternehmungen häufig als „kostenlos“ angesehen. Dadurch wird möglicherweise auf eine Kreditfinanzierung verzichtet, obwohl es der günstigere Weg wäre.
- Eventuell werden selbstfinanzierte Investitionsprojekte nicht mit der gleichen Gründlichkeit geprüft bzw. werden an sie nicht so hohe Anforderungen gestellt, wie es bei kreditfinanzierten Investitionen der Fall ist.[6]
2.2. Dividendenpolitik
Die Paragraphen § 58, 119 und 174 AktG legen die Grundregeln zum Umgang mit dem Jahresüberschuss einer Aktiengesellschaft fest. Vorstand und Aufsichtsrat stellen den Jahresüberschuss fest und schlagen der Hauptversammlung entsprechende Verwendungen, wie Rücklagenbildung, Ausschüttung oder Investition in Form eines Gewinnverwendungsbeschlusses vor. Restriktivere Regelungen können in der Gesellschaftssatzung formuliert sein.[7]
In der Praxis erfolgt die Ausschüttung in Form einer Bardividende, bei der eine Geldzahlung an die Aktionäre erfolgt. Dabei wird die Dividende in Euro pro Stück ausgedrückt.[8] Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit der Ausschüttung einer Sachdividende (d. h. durch Sachgegenstände).[9] Bei der Bestimmung des Dividendenvorschlags zur Hauptversammlung müssen Vorstand und Aufsichtsrat sich sowohl die Interessen des Unternehmens als auch der Aktionäre bewusst machen. Einerseits werden durch die Ausschüttung der Dividende dem Unternehmen liquide Mittel entzogen und dadurch die Selbstfinanzierung eingeschränkt. Andererseits muss das Unternehmen eine Gewinnbeteiligung ausschütten, um sein Image in der Öffentlichkeit nicht negativ zu beeinflussen. Für Medien, Anleger und Ratingagenturen werden oft die Ertragskraft und somit die Zukunftsaussichten eines Unternehmens an den Dividendenzahlungen gemessen. Unangemessene Dividenden können zu unerwünschtem Kursrückgang und Schwierigkeiten bei zukünftigen Kapitalerhöhungen führen.[10]
2.2.1. Dividendenpolitische Systeme
2.2.1.1. Grundsatz stabiler Dividenden
Bei diesem Grundsatz wird die Dividende über eine lange Zeitspanne möglichst konstant gehalten. Dieser Grundsatz richtet sich in erster Linie am langfristig orientierten (privaten) Anleger aus, dem eine stabile Dividende wichtiger und extreme Kursschwankungen seiner Papiere unlieb sind.[11]
2.2.1.2. Grundsatz der gewinnabhängigen Dividende
Dieser Grundsatz richtet die Ausschüttung am erzielten Gewinn aus. Auf diese Weise wird der Aktionär direkt am Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens beteiligt. So kann dem Aktionär das unternehmerische Risiko, das er mit seiner Investition in das Unternehmen auf sich nimmt, rückvergütet werden. Dadurch wird auch der Unterschied und Anreiz gegenüber anderen Anlageprodukten, wie fest verzinsliche Anleihen, geschaffen.[12]
2.2.2. Dividendenrendite
Die Dividendenrendite berechnet sich in dem man die ausgeschüttete Dividende pro Aktie durch den Wert der Aktie teilt und mit 100 multipliziert. Das Ergebnis gibt die Dividendenrendite in Prozent an.[13] Diese Kennzahl ermöglicht es die Ausschüttungen von verschiedenen Unternehmen zu vergleichen und gilt als interessanter Indikator für Anleger.
[...]
[1] vgl. www.topsim.com 2018
[2] vgl. TIEDTKE 2007, S.157
[3] SCHIERENBECK/WÖHLE 2012, S.536
[4] vgl. SCHIERENBECK/WÖHLE 2012, S.536
[5] vgl. SCHIERENBECK/WÖHLE 2012, S.537
[6] vgl. SCHIERENBECK/WÖHLE 2012, S.537
[7] vgl. AktG 2014, §58 S.20, §119 S.49, §174 S.73
[8] vgl. SCHUSTER/USKOVA 2015, S.39
[9] vgl. THOMMEN/ACHLEITNER/GILBERT/HACHMEISTER/KAISER 2017, S.304ff.
[10] vgl. THOMMEN/ACHLEITNER/GILBERT/HACHMEISTER/KAISER 2017, S.304ff.
[11] vgl. THOMMEN/ACHLEITNER/GILBERT/HACHMEISTER/KAISER 2017, S.305
[12] vgl. THOMMEN/ACHLEITNER/GILBERT/HACHMEISTER/KAISER 2017, S.305
[13] vgl. MONDELLO 2017, S.517ff.
- Quote paper
- Sascha Lang (Author), 2018, Umsetzung der Strategie von Unternehmen U1 im Bereich Finanz- und Rechnungswesen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/452262
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