Bei einer Hierarchie handelt es sich um ein gesellschaftliches System, in der Personen einander über- beziehungsweise untergeordnet sind. Zwischen diesen Personen kann es zu einem Statuskampf kommen. Dieser Kampf kann unter gleichwertigen Mitgliedern einer Gesellschaft, aber auch zwischen ungleichen Mitglieder stattfinden. Unterschwellige Statuskämpfe entscheiden darüber, wer das Sagen in einer sozialen Gruppe hat und wer nicht. Statuskämpfe haben einen enormen Einfluss auf unseren Alltag. Jeden Tag erfahren wir, wer Macht über uns ausübt und über wen wir Macht ausüben. Diese Machtkämpfe verlaufen allerdings meist unterschwellig.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Was ist eine Hierarchie
1.2 Lehrlinge und Meister
2. Hauptteil
2.1 Das Hierarchieverhältnis im Zauberlehrling
3. Schluss
3.1 Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Was ist eine Hierarchie?
Bei einer Hierarchie handelt es sich um ein gesellschaftliches System, in der Per- sonen einander über- beziehungsweise untergeordnet sind. Zwischen diesen Per- sonen kann es zu einem Statuskampf kommen. Dieser Kampf kann unter gleich- wertigen Mitgliedern einer Gesellschaft, aber auch zwischen ungleichen Mitglieder stattfinden. Unterschwellige Statuskämpfe entscheiden darüber, wer das Sagen in einer sozialen Gruppe hat und wer nicht. Statuskämpfe haben einen enormen Ein- fluss auf unseren Alltag. Jeden Tag erfahren wir, wer Macht über uns ausübt und über wen wir Macht ausüben. Diese Machtkämpfe verlaufen allerdings meist un- terschwellig.
1.2 Lehrlinge und Meister
Sowohl Lehrlinge als auch Meister finden sich heutzutage überwiegend im Hand- werk. Die fachliche Kompetenz, im Verbund mit seiner Sprache und seinem Ver- halten Zeichen in erster Linie den Meister aus. Der Lehrling eifert diesen Eigen- schaften und Fähigkeiten nach. Die Ziele eines jeden Lehrlings sind es, in die Fußstapfen des Meisters zu treten und manchmal auch diesen zu übertreffen. Da- bei verkörpert der Lehrling meist das Ebenbild des Meisters in dessen Jugend.
Der Lehrling ist zwar oft mit dem Potenzial ausgestattet, um im Laufe der Zeit einmal ein Meister zu werden, doch zu Beginn einer jeden Lehre ist er noch recht unwissend und unerfahren. Trotzdem ist dem Lehrling zu Gute zu halten, dass er auch meist den Anspruch hat, das Handwerk voll und ganz zu beherrschen. Dennoch kann es auch in einer solchen Beziehung, zu Auseinandersetzungen zwischen dem Meister und dem Lehrling kommen. Am Anfang wird der Meister von seinem Schüler emporgehoben. Die Überlegenheit des Meisters wird akzep- tiert und sogar gewollt. Doch mit der Zeit wird der Meister immer mehr hinterfragt. Dies beginnt, sobald der Lehrling ein Grundwissen entwickelt hat. Manchmal nei- gen Lehrlinge dazu, sich selbst zu überschätzen und verfallen in den Glauben, dass sie bereits die selben Fähigkeiten besitzen, wie der Meister. Welche Konse- quenzen entstehen können, hat Johann Wolfgang von Goethe in seiner Ballade „Der Zauberlehrling“ festgehalten.
2. Hauptteil
2.1 Das Hierarchieverhältnis im Zauberlehrling
In der Ballade „Der Zauberlehrling“ handelt es sich um eine fiktive Geschichte. Der Lehrling wird als unterstes Mitglied der Zauberzunft dargestellt. Dennoch scheint es so, als ob er bereits ein Grundwissen in der Zauberei entwickelt hätte. Der Meister hingegen ist vergleichbar mit einem Handwerksmeister, dem Obersten ei- ner Zunft. Er muss alle Prüfungen ordnungsgemäß bestanden haben. Dies und seine Lebenserfahrung machten ihn zu einem Meister seines Fachs. Der Meister ist bereits in der Lage, tote Gegenstände zum Leben zu erwecken. Der Schüler ist der Meinung, diese Zauberei auch zu beherrschen.
Zu Beginn der Ballade wird der Meister bereits vom Lehrling durch die Worte „ al- ter Hexenmeister“1 (Vers 1.) herabgewürdigt. Der Lehrling scheint von Anfang an, der Meinung zu sein, dass er dem Meister ebenbürtig ist. Er will sich die Geister untertan machen, obwohl dies sonst nur dem Meister vorbehalten ist. „Und nun sollen seine Geister Auch nach meinem Willen leben“2 (Vers 3-4). Durch die Verse vier bis acht, setzt der Schüler den Meister ein weiteres Mal herab.
Seine Wort´und Werke
Merkt´ ich, und den Brauch,
Und mit Geistesstärke
Tu´ich Wunder auch.3 (Vers 4-8)
Der Lehrling stellt das Zaubern so dar, als ob es für ihn ein Kinderspiel wäre. Als müsse man sich nur normale Worte merken, anstatt eines besonderen Zauber- spruchs, um es dem Meister gleich zu tun. Auch Erfahrungen werden laut Lehrling nicht benötigt. Er sieht sich bereits auf einer Stufe mit seinem Meister.
In der dritten Strophe spricht der Lehrling den Zauberspruch. Dieser gelingt ihm auch mit wenigen Worten.
Nimm die schlechten Lumpenhüllen!
Bist schon lange Knecht gewesen;
Nun erfülle meinen Willen.
Auf zwei Beinen stehe,
Oben sei ein Kopf.4 (Vers 16-20)
Es wirkt, als würde der Schüler mit Leichtigkeit den Zauber beschwören können. So wie es vermeintlich der Meister tun würde.
In den Versen 29 bis 36 scheint es, als wäre selbst der Lehrling von seinem Kön- nen überrascht, „Wahrlich!“5 (Vers 30). Der Zauber funktioniert besser als gedacht. Das führt dazu, dass sich der Lehrling noch weiter bestärkt fühlt in seinem Tun.
Doch in der sechsten Strophe kommt es zur Wendung. Der Zauberlehrling versucht den Zauber zu beenden. „ Stehe, stehe!“6 (Vers 37), doch der Besen ge- horcht dem Schüler nicht und verrichtet weiter seine Aufgaben. Der Lehrling merkt, dass er das Wort vergessen hat, welches den Zauber aufhebt. „ Ach, ich merk´es! Wehe! wehe! Hab ich doch das Wort vergessen!“7 (Vers 41-42). Ihm fehlt die Ruhe um sich an das Wort zu erinnern. Stattdessen verfällt er immer mehr in Panik.
Ab Vers 43. wünscht sich der Zauberlehrling zunehmend, sein eigenmächtiges Handeln rückgängig machen zu können.
[...]
1 Goethe, Johann Wolfgang v.: Goethe Schiller Balladen. Sämtliche Balladen und Roman- zen in zeitlicher Folge. Frankfurt am Main/Leipzig 1992. S.33.
2 Goethe, Johann Wolfgang v.: Goethe Schiller Balladen. S.33.
3 Goethe, Johann Wolfgang v.: Goethe Schiller Balladen. S.33.
4 Goethe, Johann Wolfgang v.: Goethe Schiller Balladen. S.33.
5 Goethe, Johann Wolfgang v.: Goethe Schiller Balladen. S.34.
6 Goethe, Johann Wolfgang v.: Goethe Schiller Balladen. S.34.
7 Goethe, Johann Wolfgang v.: Goethe Schiller Balladen. S.34.
- Citar trabajo
- David Odenthal (Autor), 2017, Hierarchieverhältnis im "Zauberlehrling" von Johann Wolfgang von Goethe, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/452011
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