Im Rahmen dieser Hausarbeit werde ich der bereits von vielen (Rechts)historikern diskutierten Frage nachgehen, ob bei der Verhaftung, der anschließenden Verurteilung und der Vollstreckung der Strafe an Johannes Hus im Rahmen des Konstanzer Konzil ein Geleitbruch vorlag. Ausdrücklich betonen will ich an dieser Stelle, dass die Frage, ob der Prozess begründet war, ob er fair ablief und ob die Verurteilung zum Tod durch Verbrennen rechtens war, außer Acht gelassen wird. Kurz die Frage, ob Hus ein Häretiker war oder nicht soll nicht Gegenstand dieser Arbeit sein.
Im Folgenden werde ich die Vorgehensweise innerhalb dieser Arbeit vorstellen: Der erste Abschnitt der Arbeit besteht aus eine r allgemeine n Einführ ung in die Geleitsthematik. Im Anschluss daran wird im zweiten Kapitel, zum besseren Verständnis, kurz das Leben und das Wirken des Johannes Hus skizziert. Im folgenden Kapitel, der den Hauptteil dieser Arbeit darstellt, we nde ich mich dem eigentlichen Thema dieser Arbeit dem „Geleitfall“ des Johannes Hus zu. Dabei werde ich zuerst die mündlichen Versprechungen darstellen, die Sigmund Hus vor der eigentlichen Ausstellung des Geleitbriefs gegeben hat. Im Anschluss daran wird dann der Inhalt des Geleitbriefes vorgestellt. Darauf folgend werde ich zuerst beurteilen, ob Sigmund seine Versprechungen gegenüber Hus gehalten hat. Dies kann allerdings nicht formaljuristisch überprüft werden, da diese Versprechungen nicht schriftlich fixiert wurden und nur rekonstruierbar sind. Nachkommend werde ich auf Grundlage des Geleitbriefs, der die einzige Rechtsgrundlage darstellt, abwägen, ob rechtlich gesehen ein Geleitbuch vorlag oder ein solcher Bruch nicht gegeben war. Zum Abschluss der Arbeit werde ich ein Fazit ziehen und einen Ausblick auf die weitere Entwicklung geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeines zum Geleit
- Die Vorgeschichte des „,Geleitfalls“
- Der,,Geleitfall\" des Johannes Hus
- Die Versprechungen Sigmunds
- Inhalt des Geleitbriefs
- Versprechen gehalten?
- Geleitbruch?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob bei der Verhaftung, Verurteilung und Vollstreckung der Strafe an Johannes Hus auf dem Konstanzer Konzil ein Geleitbruch vorlag. Die Arbeit analysiert die Versprechungen, die Sigmund Hus vor der Ausstellung des Geleitbriefs machte, sowie den Inhalt des Geleitbriefes selbst, um zu beurteilen, ob ein rechtlicher Geleitbruch stattfand.
- Der Geleitbegriff im Mittelalter und seine verschiedenen Formen
- Die Versprechungen von Sigmund gegenüber Johannes Hus
- Der Inhalt des Geleitbriefs und dessen rechtliche Bedeutung
- Die Frage nach einem Geleitbruch basierend auf den Versprechungen und dem Geleitbrief
- Die Bedeutung des Geleits für die Rechtsprechung im Mittelalter
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die allgemeine Thematik des Geleits ein. Es beschreibt die verschiedenen Formen des Geleits im Mittelalter, die Bedeutung und den Zweck des Geleits sowie seine rechtliche Relevanz. Kapitel zwei gibt eine kurze Skizze über das Leben und Wirken von Johannes Hus. Kapitel drei stellt die mündlichen Versprechungen dar, die Sigmund Hus vor der Ausstellung des Geleitbriefs gegeben hat. Anschließend wird der Inhalt des Geleitbriefs vorgestellt. Der letzte Abschnitt des Kapitels analysiert, ob Sigmund seine Versprechungen gegenüber Hus gehalten hat und ob rechtlich gesehen ein Geleitbruch vorlag.
Schlüsselwörter
Geleit, Geleitbrief, Johannes Hus, Sigmund, Konstanzer Konzil, Geleitbruch, Rechtsgeschichte, Mittelalter, Schutz, Privileg, Versprechen, Recht, Gerichtsbarkeit, Strafverfahren.
- Arbeit zitieren
- Lars Reutter (Autor:in), 2004, Der Geleitsfall des Johannes Hus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45134