Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Ereignissen um Captain Cook auf Hawaii die letztendlich auch zu seinem Tod führten. Es geht dabei grundsätzlich um die Frage ob die Einwohner Hawaiis Cook als ihren Gott Lono ansahen, diese Auffassung vertritt der renommierte Anthropologe Marshall Sahlins, oder ob er lediglich als Abbild und Bote Lonos angesehen wurde, was Ganath Obeyesekere zu beweisen versucht. Entfacht wurde die Debatte mit dem Buch Sahlins „Der Tod des Kapitän Cook“ woraufhin Obeyesekere aus Protest über die von Sahlins postulierten Thesen „The Apotheosis of Captain Cook“ schrieb. Sahlins bezog erneut Stellung mit seinem Werk „How Natives Think“. Die Kontroverse hat mittlerweile einen stark persönlichen Charakter angenommen. Der Rahmen dieser Arbeit ist beschränkt, so dass nur ein grober Überblick über die Themen und Argumente vermittelt werden kann. Die Arbeit ist so aufgebaut, dass nach einem Überblick über die Biographie Cooks, sowie einer knappen Vorstellung, Sahlins und Obeyesekeres, die verschiedenen Argumentationsstränge sowie deren unterschiedlich Interpretation verfolgt werden.
Inhaltsverzeichnis
I Einleitung
II Biographie: James Cook
III Zur Person der Wissenschaftler
IV Die Kontroverse
V Schluss
VI Quellenverzeichnis
VII Anhang
I Einleitung:
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Ereignissen um Captain Cook auf Hawaii die letztendlich auch zu seinem Tod führten. Es geht dabei grundsätzlich um die Frage ob die Einwohner Hawaiis Cook als ihren Gott Lono ansahen, diese Auffassung vertritt der renommierte Anthropologe Marshall Sahlins, oder ob er lediglich als Abbild und Bote Lonos angesehen wurde, was Ganath Obeyesekere zu beweisen versucht. Entfacht wurde die Debatte mit dem Buch Sahlins „Der Tod des Kapitän Cook“ woraufhin Obeyesekere aus Protest über die von Sahlins postulierten Thesen „The Apotheosis of Captain Cook“ schrieb. Sahlins bezog erneut Stellung mit seinem Werk „How Natives Think“. Die Kontroverse hat mittlerweile einen stark persönlichen Charakter angenommen. Der Rahmen dieser Arbeit ist beschränkt, so dass nur ein grober Überblick über die Themen und Argumente vermittelt werden kann.
Die Arbeit ist so aufgebaut, dass nach einem Überblick über die Biographie Cooks, sowie einer knappen Vorstellung, Sahlins und Obeyesekeres, die verschiedenen Argumentationsstränge sowie deren unterschiedlich Interpretation verfolgt werden.
II Biographie: James Cook: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
James Cook wurde am 27.10.1728 in Marton- in- Cleveland in der englischen Grafschaft Yorkshire als Sohn eines Tagelöhners geboren. Er begann eine Lehre bei einem Gemischtwarenhändler, die er nach eineinhalb Jahren abbrach. Anlass hierfür war die angebliche Unterschlagung eines „Südseepfennigs“ (Sonderprägung), die er gegen einen normalen austauschte weil er ihm so gefiel. Danach folgte Cook seinem Wunsch zur See zu fahren. [1]
In den folgenden Jahren beginnt seine Karriere zur See. Er steigt langsam in der Hierarchie auf, beschäftigt sich nebenbei mit Geographie, Kartographie, Mathematik und Astronomie. Er ist bei mehreren militärischen Aktionen gegen Frankreich in Europa und in Amerika dabei. 1962 heiratet er die Kaufmannstochter Elizabeth Batt, in den darauffolgenden Jahren werden seine Kinder James, Nathaniel, Elizabeth, Joseph und Hugh geboren.
Inzwischen hatte er sich einen Ruf als Vermesser und Kartograph gemacht, mehrere seiner Arbeiten wurden veröffentlicht, u.a.: An Observation of an Eclipse of the Sun at Newfoundland (1766)[2].
Jetzt beginnt die Zeit in der er berühmt wurde durch die drei Reisen:
Die erste von 1768-71 diente dazu den Durchgang der Venus vor der Sonne zu beobachten, dabei wurde u.a. auch der Doppelinselcharakter Neuseelands festgesellt.
Seine zweite Reise von 1772-75 bewies die Nichtexistenz des sagenumwobenen Terra australis außerdem überquerte er zweimal den südlichen Polarkreis, und besuchte verschiedene polynesische Inseln.
Von 1776-79 dauerte seine letzte Reise die als Hauptziel die legendäre Nordwestpassage finden sollte, dabei entdeckte er Hawaiì wo er bei einem Streit am 14. Februar1779 am Strand der Kealakekua Bucht seinen Tod fand.[3]
Während seiner letzten Reise erscheint in London sein Bericht: A Voyage towards the south Pole, and Round the World. Performed in his Majesty’s Ships the Resolution and Adventure, in the Years 1772, 1773, 1774, and1775.
Die Franzosen gaben an ihre Kapitäne die Order Cooks Schiffe zu schonen (England und Frankreich schwankten zu jener Zeit zwischen Krieg und Frieden), da die wissenschaftlichen Ziele der Expedition über nationalstaatliche Interessen hinaus von Bedeutung waren.
Bei den ersten Reisen waren berühmte Wissenschaftler an Bord, doch bei der letzten soll Cook sich angeblich erfolgreich dagegen gewehrt haben, auch soll er mit zunehmender Macht immer mehr zu oft übertriebener Gewalttätigkeit geneigt haben die für das Verständnis der nachfolgenden Analyse nicht unerheblich ist.
Über Cooks Charakter lässt sich sagen dass er im Umgang nicht der angenehmste Mann war, der kaum über gesellschaftliche Qualitäten verfügte. so sagt Lichtenberg über ihn: „...des despotischen Schiffs- Capitäns verwebt, der bey dem mindestem Versehen eines Matrosen mit dem Fuße stampft, und dann den Donner seiner Segensformeln bis hinunter in die Pulverkammern erschallen lässt.“[4]
Wenn sein Zorn sich auf die „Wilden“ richtete hören sich die Berichte ganz anders an. Midshipman George Gilbert berichtete: „Captain Cook bestrafte auf eine für Europäer eher unpassende Weise, nämlich indem er ihre Ohren abschnitt oder mit Schrot auf sie schoss oder mit Kugeln, während sie ans Ufer schwammen oder paddelten; und die Leute litten , wenn er hinter ihnen her ruderte , um sie mit Riemen zu schlagen; und den Bootshaken in sie zu stechen.“[5]
Selbst unter Berücksichtigung der damaligen Zeit und der unterschiedlichen Meinung über Rassen und Herrschaft war Cook ein Choleriker der in einem Missverhältnis zur Gewalt lebte. Auf Diebstahl reagiert er mit Geiselnahmen und Brandschatzungen, so dass es oftmals aufgrund von Kleinigkeiten (z.B.Ziegendiebstahl) zu ernsthaften Auseinandersetzungen kommt.[6]
Auf der dritten Reise, fuhr Cook nach der Entdeckung Hawaiis weiter nach Norden um die Nordwestpassage zu suchen, als der einbrechende Winter ihn zwang die Suche abzubrechen steuerte er Hawaii als Winterquartier an. Die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt an Bord alles andere als gut, die Mannschaft stand kurz vor einer Meuterei, Cook verhängte Prügelstrafen und war aufgrund seiner Dickköpfigkeit nicht bereit, der Mannschaft Zugeständnisse zu machen.[7]
Soweit zur Situation als Cook auf Hawaii ankam. Von hier an sollen die Ereignisse genauer untersucht werden, unter den Blickwinkeln von Sahlins und Obeyesekere.
III Zur Person der Wissenschaftler:
Marshall Sahlins, wurde 1930 geboren, und ist heute einer der einflussreichsten amerikanischen Ethnologen, er beschäftigte sich mit materialistischem Evolutionismus, verteidigte den Substantivismus, und setzte sich kritisch mit dem Marxismus auseinander. Sahlins schlug eine Brücke vom Strukturalismus von Levi- Strauss zum Kulturalismus von Boas. Er hat sich in seinen Studien viel mit Polynesien auseinandergesetzt, ist also durchaus als regionaler fachlich kompetenter Ethnologe anerkannt.Zum Zeitpunkt der Debatte lehrte Sahlins in Chicago. Einige seiner Hauptwerke sind: Social Stratification in Polynesia(1958), Tribesmen (New Jersey 1968), Stone Age Economics (1972), Culture and Practical Reason (1976) und Islands of History (1985).[8]
Ganath Obeyesekere wurde in Sri Lanka geboren. Er studierte und lehrte in Sri Lanka sowie den USA. Stationen in den USA waren Washington, San Diego und seit 1980 Princeton. Er verfasste im Laufe seiner wissenschaftlichen Tätigkeit fast hundert Artikel und zwei Bücher, mit den Titeln: The Apotheosis of Captain Cook: European Mythmaking in the Pacific (1993) und The Work of Culture: Symbolic Transformation in Psychoanalysis and Anthropology (1990).
[...]
[1] http://www.english.schule.de/bilder/cook.jpg
[2] vgl. Emersleben 1998
[3] vgl. Meyers großes Taschenlexikon, Band 5, 1995:11
[4] Emersleben 1998: 102
[5] Emersleben 1998: 108
[6] Emersleben 1998: 110
[7] vgl. Emersleben 1998: 117
[8] vgl. Grohls- Paul 1981: 321
- Arbeit zitieren
- Dominque Buchmann (Autor:in), 2001, Die wissenschaftliche Kontroverse um den Tod des Captain Cook - Sahlins vs. Obeyesekere, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45060
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