Die Medien verwenden zwar grundsätzlich Daten der Krankenhausstatistik, um die Entwicklungen der Krankenhauskapazitäten zu beschreiben. Aber sie beziehen sich stets auf bundesweite Entwicklungen, wenn es darum geht, ihre Knappheit auszudrücken. Eine tiefere Betrachtung auf Ebene der einzelnen Bundesländer findet nicht statt. Methoden: Mit einem vom Statistischen Bundesamt eigens für diese Sekundärdatenanalyse zusammengestellten Datensatz aus der Krankenhausstatistik werden die Entwicklungen der Krankenhauskapazitäten in den einzelnen Bundesländern zwischen 1991 und 2009 untersucht. Neben der Anwendung von deskriptiver Statistik werden mittels t-Test und 95%-Konfidenzintervall signifikante Entwicklungen ermittelt. Darüber hinaus werden mit einer Variationsanalyse konvergente und divergente Prozesse herausgestellt. Abschließend werden anhand von linearen Regressionsmodellen Gründe für die zuvor herausgefundenen Entwicklungen der Krankenhauskapazitäten identifiziert. Die Berechnungen wurden mit SPSS 17 durchgeführt. Ergebnisse: Die Krankenhausbetten und die Betten pro 100.000 Einwohner wurden in jedem Bundesland Deutschlands zwischen 1991 und 2009 reduziert. Die durchschnittliche Verweildauer ist massiv verkürzt worden und wies im Jahr 2009 nur noch sehr geringe Unterschiede zwischen den Bundesländern auf. Die Fallzahlen sind überall, aber besonders in den östlichen Bundesländern gestiegen. Verantwortlich für diese Entwicklungen sind in erster Linie Veränderungen in der Krankenhausversorgung selbst. Ambulant durchgeführte OPs bremsen das Wachstum der Fallzahlen stark ab. Diskussion: Die Krankenhauskapazitäten haben sich sehr heterogen entwickelt. Regionale Regelmäßigkeiten über die Ländergrenzen hinausgehend sind die Ausnahme. Daher ist eine differenziertere Betrachtung zwingend erforderlich, wenn die Entwicklungen in einem bestimmten Bundesland oder Gebiet Deutschlands beschrieben werden sollen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Abstract
- 1. Einleitung
- 2. Krankenhausplanung in Deutschland
- 3. Material und Methodik
- 3.1. Vorstellung des Datenmaterials
- 3.2. Die zu analysierenden Variablen der Krankenhausstatistik
- 3.3. Die bundesweite Entwicklung der Krankenhauskapazitäten
- 3.4. Methodische Bearbeitung des Datenmaterials
- 4. Bundeslandspezifische Entwicklungen der Krankenhauskapazitäten
- 4.1. Aufgestellte Betten
- 4.2. Aufgestellte Betten pro 100.000 Einwohner
- 4.3. Berechnungs- und Belegungstage
- 4.4. Durchschnittliche Bettenauslastung
- 4.5. Durchschnittliche Verweildauer
- 4.6. Absolute Fallzahlen
- 4.7. Fallzahlen pro 100.000 Einwohner
- 5. Bundeslandspezifische Entwicklungen der Krankenhauskapazitäten – Signifikante Unterschiede
- 5.1. Aufgestellte Betten
- 5.2. Aufgestellte Betten pro 100.000 Einwohner
- 5.3. Berechnungs- und Belegungstage
- 5.4. Durchschnittliche Bettenauslastung
- 5.5. Durchschnittliche Verweildauer
- 5.6. Absolute Fallzahlen
- 5.7. Fallzahlen pro 100.000 Einwohner
- 5.8. Zwischenfazit
- 6. Gründe für die Entwicklungen der Krankenhauskapazitäten
- 6.1. Aufgestellte Betten
- 6.2. Aufgestellte Betten pro 100.000 Einwohner
- 6.3. Berechnungs- und Belegungstage
- 6.4. Durchschnittliche Bettenauslastung
- 6.5. Durchschnittliche Verweildauer
- 6.6. Absolute Fallzahlen
- 6.7. Fallzahlen pro 100.000 Einwohner
- 6.8. Zwischenfazit
- 7. Diskussion und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Entwicklung der Krankenhauskapazitäten in den einzelnen Bundesländern Deutschlands zwischen 1991 und 2009. Ziel ist es, die Entwicklungen auf Ebene der einzelnen Bundesländer zu analysieren und signifikante Unterschiede herauszustellen. Darüber hinaus sollen die Gründe für diese Entwicklungen identifiziert werden.
- Entwicklung der Krankenhauskapazitäten in den Bundesländern
- Signifikante Unterschiede zwischen den Bundesländern
- Einflussfaktoren auf die Entwicklungen der Krankenhauskapazitäten
- Bedeutung der Krankenhausstatistik für die Analyse
- Vergleichende Betrachtung der Entwicklungen über die Zeit hinweg
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik und stellt die Relevanz des Themas dar. Im zweiten Kapitel wird die Krankenhausplanung in Deutschland erläutert. Das dritte Kapitel beschreibt das verwendete Datenmaterial und die methodische Vorgehensweise der Analyse. Die Kapitel 4 und 5 analysieren die bundeslandspezifischen Entwicklungen der Krankenhauskapazitäten mit Hilfe deskriptiver Statistik und signifikanter Unterschiede. Im sechsten Kapitel werden die Gründe für die Entwicklungen der Krankenhauskapazitäten untersucht. Das siebte Kapitel diskutiert die Ergebnisse und zieht ein Fazit.
Schlüsselwörter
Krankenhauskapazitäten, Krankenhausplanung, Deutschland, Bundesländer, Sekundärdatenanalyse, Krankenhausstatistik, Betten, Bettenauslastung, Verweildauer, Fallzahlen, t-Test, Variationsanalyse, lineare Regression.
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- Benjamin Spieß (Author), 2012, Die Krankenhauskapazitäten der Bundesländer Deutschlands, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/450022