Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Neugestaltung von Produktionssystemen im Kontext der Industrie 4.0. Hierfür wird das Produktionssystem nach der Definition eines soziotechnischen Systems analysiert. Nach diesem Ansatz besteht das Produktionssystem aus den drei Teilsystemen Technik, Organisation und Mitarbeiter, die in einem interdependenten Zusammenhang stehen. Diese Teilsysteme bilden die Grundstruktur der Bachelorarbeit und werden hinsichtlich ihrer Neugestaltung in der neuen Industrie analysiert.
Dabei wird ersichtlich, dass es einen breiten Rahmen an möglichen Ausgestaltungen im Kontext dieser industriellen Entwicklung gibt und eine aktive Mitgestaltung aller beteiligten Personen notwendig sein wird. Betrachtet man die Auswirkungen dieser neuartigen Industrie auf den Arbeiter, ist eine Abhängigkeit von getroffenen Entscheidungen im Bereich der Technik und Organisation erkennbar. Abschließend werden Möglichkeiten für Unternehmen aufgezeigt, erste Ansätze dieser industriellen Entwicklung in das Produktionssystem zu integrieren.
Zu Beginn der Arbeit wird die hohe Bedeutung dieser Industrie aus einem historischen Kontext und als Zukunftsprojekt der Bundesregierung für die deutsche Wirtschaft herausgearbeitet. Die vierte industrielle Revolution hält Lösungsansätze für die aktuellen Herausforderungen, wie etwa nachhaltige, umweltschonende Produktion und kundenindividuelle Fertigung zu niedrigen Preisen, bereit. Welche konkreten Konsequenzen für Arbeitsinhalte und Arbeitsprozesse entstehen, wird sich erst in praktischen Anwendungsfällen zeigen. Weiterer Forschungsbedarf besteht in vielen Bereichen einer noch so jungen technologischen Entwicklung. Ein ganz wesentlicher Ansatzpunkt wird hier die Standardisierung sein. Um Software und Maschinen unterschiedlicher Hersteller in bestehende Produktionssysteme integrieren zu können, sind einheitliche Standards notwendig. Falls hier keine Lösungskonzepte gefunden werden, hemmt dies Implikationsbemühungen der Unternehmen. Ein weiterer wichtiger Forschungsbereich ist die IT-Sicherheit. Für die Akzeptanz und den Erfolg der industriellen Entwicklung wird sie von großer Bedeutung sein. Nur wenn es gelingt, Daten sicher zu speichern und vor dem Zugriff Dritter zu schützen, wird die Industrie 4.0 gelingen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Industrie 4.0: Definition und Abgrenzung
2.1 Historische Entwicklung und Charakteristika
2.2 Zukunftsprojekt der Bundesregierung: Zielsetzung und Bedeutung
3 Auswirkung der Industrie 4.0 auf Technik, Organisation und den Arbeitsplatz
3.1 Technik: CPS, Big Data und Cloud Computing
3.1.1 Die Entwicklung zur resilienten Fabrik
3.1.2 Gegenüberstellung der technologiezentrierten und komplementären Automatisierung
3.1.3 Gestaltung im Manufacturing Execution System und Enterprise Resource Planning
3.2 Organisation in der Fertigung
3.2.1 Änderung des Organisationstyps
3.2.2 Gestaltungsoptionen in der Aufbauorganisation
3.3 Auswirkung auf den Arbeitsplatz
3.3.1 Geschichtliche Betrachtung der Arbeitsgestaltung
3.3.2 Neue Ansätze im Kontext der Industrie 4.0
3.3.2.1 Qualifikationsbedarf
3.3.2.2 Problematik: Ironie der Automatisierung
4 Implementierungsmöglichkeiten für Unternehmen
5 Fazit
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