Mein Forschungsinteresse an diesem Thema setzt sich zusammen aus mehreren partiellen Motiven. Zum einen ist natürlich mein Studium der Philosophie als Hauptfach und dabei große Begeisterung für das Werk SARTRES zu erwähnen. Zum anderen ist SARTRE 1905 geboren und es wäre eine verpasste Gelegenheit, in diesem Jubiläumsjahr nichts zu seinem Werk zu schreiben. Hauptsächlich jedoch ist die Wahl dieses spezifischen Themas aufgrund meines Grundsatzes gefallen, mehrere Interessen in eines zu verbinden. Da ich als Schauspieler in einer Theatergruppe tätig gewesen bin und mich grundsätzlich viel mit Literatur beschäftige, hatte ich den Wunsch, im Seminar über SARTRE einen Auszug aus einem seiner Stücke aufzuführen. Die Wahl fiel deswegen auf „Die Fliegen“, weil ich mich vorher viel mit dem Theater der griechischen Antike beschäftigt habe. In einem ersten Schritt werde ich in dieser Arbeit, das zu analysierende Material zusammenfassen. Hierbei erscheint es mir wichtig, sowohl den „Originalmythos“ aus der Antike als auch die Überarbeitung SARTRES darzustellen. Eine ausführliche Zusammenfassung der „Fliegen“ ist meines Erachtens für eine gründliche Analyse unabdingbar. Im zweiten Hauptteil dieser Arbeit wird dann versucht, „Die Fliegen“ im Hinblick auf SARTRES Philosophie zu untersuchen. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei auf die Begriffe der Freiheit, der Bindung und der Verantwortung gerichtet. Im Anschluss daran werden mögliche Interpretationsansätze des Dramas dargelegt. Es wird dabei zu zeigen sein, auf welche Weise sich SARTRE mit dem antiken Stoff auseinandersetzt und welche Bedeutung „Die Fliegen“ für sein religiöses und politisches Verständnis haben. Im letzten Hauptteil dieser Arbeit wird eine offene Diskussion dargeboten. Es wird eines der großen Problemfelder der Philosophie SARTRES erläutert und zwar die Möglichkeit einer allgemeingültigen Moral aus der Sicht seines Existenzialismus. Desweiteren wird auf die Beziehung zwischen Kunst und Philosophie und vor allem auf SARTRES Vorstellung von der engagierten Literatur eingegangen. Zum Abschluss werden die ausgearbeiteten Thesen auf ihre Relevanz für heutige Zeit überprüft und ihre Perspektiven für die Zukunft erläutert.
Inhalt
Einleitung
1. Persönliches Forschungsinteresse
2. Zum Vorhaben
I. Materialdarstellung
1. Atridenmythos
2. Die Fliegen
II. Darstellung der Philosophie Sartres anhand des Dramas
1. Freiheit
2. Bindung
3. Verantwortung
III. Interpretationsansätze
1. Die Tragödie der Freiheit
2. Paradox der Grundlegung des Atheismus
3. Politische Bedeutung
IV. Diskussion
1. Die Möglichkeit einer allgemeingültigen Ethik
2. Zum Verhältnis von Kunst und Philosophie
3. Zeitdiagnostik und Zukunftsperspektiven
Sartres „Die Fliegen“
Versuch einer Interpretation des Dramas aus philosophischer Sicht.
Einleitung
1. Persönliches Forschungsinteresse
Mein Forschungsinteresse an diesem Thema setzt sich zusammen aus mehreren partiellen Motiven. Zum einen ist natürlich mein Studium der Philosophie als Hauptfach und dabei große Begeisterung für das Werk Sartres zu erwähnen. Zum anderen ist Sartre 1905 geboren und es wäre eine verpasste Gelegenheit, in diesem Jubiläumsjahr nichts zu seinem Werk zu schreiben. Hauptsächlich jedoch ist die Wahl dieses spezifischen Themas aufgrund meines Grundsatzes gefallen, mehrere Interessen in eines zu verbinden. Da ich als Schauspieler in einer Theatergruppe tätig gewesen bin und mich grundsätzlich viel mit Literatur beschäftige, hatte ich den Wunsch, im Seminar über Sartre einen Auszug aus einem seiner Stücke aufzuführen. Die Wahl fiel deswegen auf „Die Fliegen“, weil ich mich vorher viel mit dem Theater der griechischen Antike beschäftigt habe.
2. Zum Vorhaben
In einem ersten Schritt werde ich in dieser Arbeit, das zu analysierende Material zusammenfassen. Hierbei erscheint es mir wichtig, sowohl den „Originalmythos“ aus der Antike als auch die Überarbeitung Sartres darzustellen. Eine ausführliche Zusammenfassung der „Fliegen“ ist meines Erachtens für eine gründliche Analyse unabdingbar. Im zweiten Hauptteil dieser Arbeit wird dann versucht, „Die Fliegen“ im Hinblick auf Sartres Philosophie zu untersuchen. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei auf die Begriffe der Freiheit, der Bindung und der Verantwortung gerichtet. Im Anschluss daran werden mögliche Interpretationsansätze des Dramas dargelegt. Es wird dabei zu zeigen sein, auf welche Weise sich Sartre mit dem antiken Stoff auseinandersetzt und welche Bedeutung „Die Fliegen“ für sein religiöses und politisches Verständnis haben. Im letzten Hauptteil dieser Arbeit wird eine offene Diskussion dargeboten. Es wird eines der großen Problemfelder der Philosophie Sartres erläutert und zwar die Möglichkeit einer allgemeingültigen Moral aus der Sicht seines Existenzialismus. Desweiteren wird auf die Beziehung zwischen Kunst und Philosophie und vor allem auf Sartres Vorstellung von der engagierten Literatur eingegangen. Zum Abschluss werden die ausgearbeiteten Thesen auf ihre Relevanz für heutige Zeit überprüft und ihre Perspektiven für die Zukunft erläutert.
I. Materialdarstellung
1. Atridenmythos
Alle drei großen Tragiker der griechischen Antike (Aischylos, Sophokles und Euripides) haben sich an dem Atridenmythos versucht. Obwohl Sartre sich hauptsächlich an Sophokles’ „Elektra“ anlehnt, halte ich es hier für sinnvoll, den gesamten Mythos in der Version von Aischylos’ „Orestie“ zu skizzieren, weil diese die vollständigste Darstellung des Stoffes bietet. Anschließend werde ich auf „Elektra“ von Sophokles eingehen aufgrund ihrer Relevanz für das Thema dieser Arbeit. Da die Version von Euripides für Sartre keine große Rolle gespielt haben dürfte, scheint diesbezüglich kein Bedarf einer Erläuterung zu bestehen.
Agamemnon, der Anführer der griechischen Heere bei Troja muss eine harte Entscheidung treffen. Die Göttin Artemis fordert eine Opfergabe, sonst werden die Griechen in ihrem Kampfe nicht erfolgreich sein. Das Opfer ist seine Tochter Iphigenie. Agamemnon trifft die Entscheidung, Iphigenie zu opfern (sie wird übrigens von Artemis gerettet und auf die Insel Taurus gebracht) und die Griechen gewinnen den Krieg. Nun muss Agamemnon nach Mykene zurückkehren und sich seinem Volke, seiner Frau und seinen Kindern, die er alle seit zehn Jahren nicht gesehen hat, entgegenstellen. An dieser Stelle setzt die „Orestie“ ein. Seine Frau Klytaimestra hat mittlerweile einen Liebhaber, namens Aigisthos und trägt einen Racheplan für die Opferung Iphigenies im Kopf. Am Ende des ersten Teils der Trilogie wird also Agamemnon von seiner Frau und ihrem Liebhaber hinterlistig ermordet. Der zweite Teil, die „Choephoren“, verdankt seinen Namen dem Chor der im Kriege gefangenen Frauen aus Troja – Choephoren (Opferspenderinnen). Da die „Choephoren“ der Teil des Mythos sind, den Sartre in seinem Drama verarbeitet, wird er etwas ausführlicher zu beschreiben sein. Die Tragödie beginnt mit dem Prolog Orestes’ am Grabe seines Vaters Agamemnon. In diesem Prolog bittet er den Gott Hermes sein Retter und Mitkämpfer zu sein. Bereits hier ist klar, dass Orestes mit dem Mord an seiner Mutter und an Aigisthos von den höheren Mächten, wie sich später herausstellen wird, von Apollon, beauftragt wurde. Danach findet das Wiedersehen Orestes’ mit seiner Schwester Elektra statt. Diese lebt zwar im Palast mit Klytaimestra und Aigisthos, wird von den beiden allerdings wie eine Sklavin behandelt. Sowohl sie als auch Orestes wollen sich also für die Ermordung ihres Vaters rächen. Als Orestes zu ihr von seinem Plan spricht, Klytaimestra und Aigisthos umzubringen, bekräftigt sie ihn in diesem Vorhaben. Aber auch ohnehin ist es „nicht etwa so, daß er sich erst während des Stückverlaufs zum Mordentschluß – zum Entschluß des Mordes an seiner Mutter! – durchdränge“ (Latacz 1993, S. 121). Orestes gibt sich als ein Fremder aus, der Klytaimestra von dem Tod ihres Sohnes Orestes berichten muss. Diese List gelingt und nachdem er in den Palast hereingelassen wird, tötet er sowohl seine Mutter als auch ihren Liebhaber. Am Ende des Stückes steht Orestes mit seiner Schuld da. Er ist völlig verwirrt und wird von den Erinnyen verfolgt. Bis zu dieser Stelle fand immer ein Prinzip der Rächung des vorangegangenen Verbrechens statt, im dritten Teil, den „Eumeniden“, wird es sich ändern. Orestes wird nach seiner Tat von Rachegöttinnen, Erinnyen verfolgt, die Klytaimestra auf ihn angesetzt hat, doch die Göttin Athene schreitet ein und hilft Orestes. Er wird vor dem Areopag freigesprochen und die Erinnyen verwandeln sich in Eumeniden – wohl-gesonnenene Göttinnen. Diese Szene ist sinnbildlich für eine Verwandlung des Bösen in das Gute oder des Ungerechten in das Gerechte und symbolisiert gleichzeitig die Abkehrung von dem Prinzip Hybris gegen Hybris, also der Rachekette. Diese Linie lässt sich, sofern es die Überlieferung erlaubt, in allen Werken von Aischylos durchschauen.
Sophokles baut in seinem Stück „Elektra“ bezüglich des Mythos nur einige wenige Veränderungen ein. Der Stoff ist der gleiche wie in Aischylos’ „Choephoren“, nur gibt sich Orestes vorerst auch Elektra nicht zu erkennen, sondern ist auch für sie der Bote seines eigenen Todes. Da dieser Umstand gegenüber der trauernden Schwester grausam zu sein scheint, mildert Sophokles diesen Eindruck dadurch, „daß er Orest von Apollon[1] beauftragt sein läßt, mit List vorzugehen. Die Selbstverstellung Orests ist dann die höchstmögliche, und zwar gottbefohlene, List“ (Latacz 1993, S. 239). Dieser Zusammenhang verändert zwar den strukturellen Aufbau des Dramas, lässt aber den mythischen Inhalt über weite Strecken unberührt. Im Gegensatz zu den „Choephoren“, wo sich der Handlungsablauf linear vollzieht, ist in „Elektra“ aufgrund der erläuterten Intrige ein doppelter Umschlag der Handlung und der Gefühle möglich. Da diese Feinheiten eher für Theaterwissenschaften als für Philosophie von Relevanz sind, sollte die Konzentration hauptsächlich den Grundmotiven der Stücke gelten.
2. Die Fliegen
Auf einer seiner Griechenlandreisen besucht Orest in Begleitung seines Sklavenpädagogen seine Geburtstadt Argos. Orest ist der Sohn Agamemnons und der rechtmäßige Thronerbe von Argos. Er fühlt sich heimatlos und sehnt sich danach, irgendwohin zu gehören, jedoch ist diese Stadt ihm fremd, da er sie bereits als kleines Kind auf Befehl seiner Mutter Klytämnestra und ihres Liebhabers und jetzigen Königs von Argos Ägist verlassen musste. Nichts verbindet ihn mit dieser Stadt und ihrer Bevölkerung: „Aber was habe ich mit diesen Leuten zu schaffen? Ich habe weder die Geburt eines einzigen ihrer Kindern erlebt, noch war ich bei den Hochzeiten ihrer Töchter dabei, ich teile ihre Gewissensbisse nicht, und ich kenne keinen einzigen ihrer Namen“ (Sartre 1991, S. 116). Er gibt sich als ein Jüngling aus Korinth namens Philebos aus und trifft unter diesem Namen sowohl auf den Herrschergott Jupiter, der sich als Demetrios zu erkennen gibt, als auch auf seine Schwester Elektra, die im Königspalast wie eine Sklavin behandelt wird, als auch auf seine Mutter. Die Situation in Argos ist bei seiner Ankunft bedrückend. Die Stadt ist von einer unglaublichen Hitze und von Scharen von Fliegen überfallen, die von Göttern (Jupiter) als Strafe für die Ermordung Agamemnons gesandt wurden. Die gesamte Stadt wird durch die Fliegen und durch den König Ägist seit fünfzehn Jahren im Zustand der ständigen Reue gehalten. Orest kommt gerade rechtzeitig nach Argos, denn an diesem Tag, am Jahrestag der Ermordung Agamemnons, wird das jährliche Totenfest stattfindet, das der Verstärkung des Schuldbewusstseins und der Erinnerung an die „Erbsünde“ der Stadt dienen soll. „Als Höhepunkt dieses Festes „wird in feierlichem Zeremoniell eine unergründliche Höhle geöffnet, aus der für diesen einen Tag die Toten hervorkommen, um grausame Rache an den schuldbewußten Lebenden zu nehmen“ (Hierse 1993, S. 48). Bereits vor der Feier erfährt Orest von Elektra, dass sie nicht an diesem Event teilnehmen will, da sie jedoch dazu gezwungen wird, plant sie eine Rebellion.
An dieser Stelle fängt der zweite Akt des Stückes an. Die Atmosphäre auf dem Fest ist deprimierend, alle Menschen sind schwarzgekleidet, die Farbe scheint in Argos aufgrund der Sühne üblich zu sein, und sie fürchten und erwarten alle die Toten. Als die Höhle endlich auf Befehl Ägists geöffnet wird, erscheint auch Elektra. Sie ist weißgekleidet. Sie kann an diesem Festtag nicht durch den König bestraft werden und sie versucht es auszunutzen. „Dem Ruf ‚Frevlerin’ antwortet sie mit ihrer hoffnungsbringenden Erfahrung, daß es in Griechenland Menschen ohne Angst gibt, glückliche Städte und der <…>[2] entlarvenden Frage: ‚Wo sind die Toten?’“ (Hierse 1993, S. 51). Die Menge lässt sogar ihren Tanz zu und die Atmosphäre fängt schon an umzuschlagen, da die Götter kein Zeichen geben, dass sie ihren Tanz für das Glück abbrechen muss. An diesem Punkt muss Jupiter in das Geschehen eingreifen. Er lässt den Stein, der üblicherweise den Eingang zur Höhle verschließt, „geräuschvoll wieder vor den Höhleneingang rollen. Daß <sic> Volk fällt in deine Bußhaltung zurück, Ägist bestraft Elektra für ihren Frevel mit Vertreibung“ (Hierse 1993, S. 51). Die nächste, vierte, Szene ist eine der entscheidenden im Stück. Hier vollzieht sich die psychologische Wandlung Orests und die Wiedererkennung durch seine Schwester. Zunächst bittet Orest, der sich immer noch als Philebos ausgibt, seine Schwester mit ihm vor der drohenden Strafe zu fliehen. Elektra will jedoch ihre Heimatstadt nicht verlassen, sondern sich im Apollotempel, am heiligen Ort verstecken, wo sie in Sicherheit wäre, und dort auf ihren Bruder Orest warten, um mit ihm gemeinsam die Rache an Ägist und Klytämnestra zu vollziehen. Dann gibt sich Orest zu erkennen, doch Elektra weigert sich, ihn als den erwarteten Rächer anzuerkennen: „Nein. Du bist nicht mein Bruder, und ich kenne dich nicht. Orest ist tot, um so besser für ihn. <…> Geh, schone Seele. Mit schönen Seelen habe ich nichts zu schaffen, einen Komplizen brauche ich“ (Sartre 1991, S. 146). Doch ihrem Willen und dem göttlichen Zeichen, das er erbetet und mit dem ihm Jupiter sofort bereitwillig dient, zutrotz, entscheidet sich Orest zu bleiben. Hier vollzieht sich seine Wandlung: „Wie weit du plötzlich von mir weg bist …, wie sich alles verändert hat! Etwas Lebendiges und Warmes war um mich herum. Etwas, was gerade gestorben ist“ (Sartre 1991, S.149-150). Er beschließt, sich mit einem Verbrechen zu einem wahren Bürger dieser Stadt zu machen und auf ihr Niveau herunterzukommen. Er will die gesamte Stadt von ihrer Reue befreien, indem er sie auf sich nimmt und diese Last auf seinen Schultern bis zum Ende seines Lebens trägt. Jedoch hat er nicht vor, seine zukünftige Tat zu bereuen, vielmehr will er sie mit Stolz zur Schau stellen und den Menschen zeigen, dass man mit Verbrechen leben kann. Jetzt erkennt ihn Elektra an seinem veränderten Blick und sie fürchtet sich vor ihm, jedoch beschließt sie, mit ihm zusammen die Tat auszuführen. In der nächsten Szene führt Elektra Orest in den Thronsaal und sie verstecken sich dort. Zunächst hören sie den Dialog zweier Wachen, doch dieser ist für die weitere Entwicklung des Stückes nicht von hoher Relevanz: Man wird noch mal an die Situation des Totenfestes und die allgemeine Atmosphäre in der Stadt erinnert. Dann erscheinen Klytämnestra und Ägist. Er erklärt seiner Frau, dass er mittlerweile müde ist, das Volk in Reue zu halten: „Ich habe es satt. Seit fünfzehn Jahren halte ich die Reue eines ganzen Volkes am ausgestreckten Arm in die Höhe. <…> All diese schwarzen Gewänder haben langsam auf meine Seele abgefärbt“ (Sartre 1991, S. 156). Im Anschluss an diese Szene betritt Jupiter den Thronsaal. Er will Ägist vor Orest warnen, doch der König weigert sich, den Rächer aufzuhalten. Er will nicht mehr leben und die Ermordung durch Orest würde ihn befreien. Hier muss Jupiter ihm ein Geheimnis eröffnen: Die Menschen sind frei, sie wissen es nur nicht. Doch Orest weiß es und sollte er nicht an seiner Tat gehindert werden, erfahren es auch alle anderen Menschen. In diesem Fall wäre die Ordnung des Universums zerstört, jedoch vermag Jupiter selbst nichts gegen Orest unternehmen, denn sofern die Menschen wissen, dass sie frei sind, können die Götter ihnen nichts mehr tun. Nun ist Ägist überzeugt und will Jupiter gehorchen, doch die Warnung kam zu spät. Sofern Jupiter verschwindet, kommen Orest und Elektra aus ihrem Versteck heraus. Resigniert, aber glücklich über den bevorstehenden Tod, wehrt sich Ägist nicht gegen Orest und lässt sich erstechen. Danach ermordet Orest auch seine Mutter und kommt zu Elektra zurück, doch sie hat sich bereits innerlich verändert: Ihr Hass verwandelt sich langsam in Reue und die Geschwister entfernen sich immer mehr voneinander. Dann erkennt Elektra in den Fliegen Erinnyen – „die Göttinnen der Reue“ (Sartre 1991, S. 168) und sie fliehen vor ihnen und vor den Wachen in den Tempel Apollos, um dort die Nacht zu überstehen.
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- Server Purtov (Autor), 2005, Sartres 'Die Fliegen' - Versuch einer Interpretation des Dramas aus philosophischer Sicht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44879
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