Da es in der zunehmend globalisierten Welt, und damit auch in einer globalisierten Politik, zu immer tieferen und ausdifferenzierteren Vernetzungen, Verwebungen, kommt, stellt sich die Frage, ob die kooperative Zusammenarbeit von interdependenten Akteuren nicht ausschließlich von internationalen Regimes und/ oder Politiknetzwerken erklärt werden kann.
In dieser Arbeit soll versucht werden, Regime und Politiknetzwerke (Policy-Netzwerke) näher zu erklären, ihre spezifische Charakteristik darzustellen und sie durch Beispiele zu veranschaulichen. Zweck dieser Arbeit ist es, die Frage zu beantworten, ob Regime mit Politiknetzwerken zu vergleichen oder gleichzusetzen sind, bzw. ob sogar eine Hierarchie dieser beiden Systeme definiert werden kann.
Hierzu gliedert sich die Arbeit in vier Punkte. Im ersten Abschnitt sollen die Regime und ihre Entstehung im Mittelpunkt stehen. Im zweiten Punkt werden dann die Politiknetzwerke (Policy-Netzwerke) näher erklärt. In der dritten Etappe soll versucht werden, durch anschauliche Beispiele und Erklärungen, die gewonnene Vorstellung dieser beiden Systeme zu verfestigen. Der letzte Abschnitt dieser Arbeit befasst sich mit der Beantwortung der Fragestellung: „Sind Regime mit Politiknetzwerken gleichzusetzen?“.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Regime
1.1 Begriffsklärung - Was sind Regime?
1.2 Die Entstehung von Regimes
2. Politiknetzwerke (Policy-Netzwerke)
2.1 Begriffsklärung - Was sind Politiknetzwerke?
2.2 Die Entstehung von Politiknetzwerken
3. Verdeutlichung der Charakteristik an verschiedenen Beispielen
3.1 Beispiele für Regime
3.2 Beispiele für Politiknetzwerke (Policy-Netzwerke)
4. Sind Regime mit Politiknetzwerken zu vergleichen?
Anhang
Literaturverzeichnis
Eidesstattliche Erklärung
Einleitung
Da es in der zunehmend globalisierten Welt, und damit auch in einer globalisierten Politik, zu immer tieferen und ausdifferenzierteren Vernetzungen, Verwebungen, kommt, stellt sich die Frage, ob die kooperative Zusammenarbeit von interdependenten Akteuren nicht ausschließlich von internationalen Regimes und/ oder Politiknetzwerken erklärt werden kann.
In dieser Arbeit soll versucht werden, Regime und Politiknetzwerke (Policy-Netzwerke) näher zu erklären, ihre spezifische Charakteristik darzustellen und sie durch Beispiele zu veranschaulichen. Zweck dieser Arbeit ist es, die Frage zu beantworten, ob Regime mit Politiknetzwerken zu vergleichen oder gleichzusetzen sind, bzw. ob sogar eine Hierarchie dieser beiden Systeme definiert werden kann.
Hierzu gliedert sich die Arbeit in vier Punkte. Im ersten Abschnitt sollen die Regime und ihre Entstehung im Mittelpunkt stehen. Im zweiten Punkt werden dann die Politiknetzwerke (Policy-Netzwerke) näher erklärt. In der dritten Etappe soll versucht werden, durch anschauliche Beispiele und Erklärungen, die gewonnene Vorstellung dieser beiden Systeme zu verfestigen. Der letzte Abschnitt dieser Arbeit befasst sich mit der Beantwortung der Fragestellung: „Sind Regime mit Politiknetzwerken gleichzusetzen?“.
1. Regime
1.1 Begriffsklärung - Was sind Regime?
Die Regimetheorie wurde von Robert O. Keohane und seinem Werk After Hegemony entscheidend geprägt. Keohane versucht hier darzustellen, dass es möglich ist, dass Staaten -über alle Hemmnisse und Hindernisse hinweg- dazu in der Lage sind, internationale Kooperation im gemeinsamen Interesse aufzubauen (vgl. Zangl 2003: 121). Nach Keohane sind Regime bzw. internationale Regime kooperative internationale Institutionen, die sich auf spezifische Problemfelder der internationalen Politik beziehen, aber nicht als eigenständige Akteure handeln können. (vgl. Keohane 1984: 57ff)
Das heutige Verständnis von Regimes geht im Wesentlichen auf die Regimedefinition von Stephan Krasner zurück, welche inzwischen zum einem Standart geworden ist. Stephan Krasner definiert Regime als den „Zusammenhang von impliziten und expliziten Prinzipien, Normen, Regeln und Entscheidungsverfahren, an denen sich die Erwartungen von Akteuren in einem gegebenen Problemfeld der internationalen Beziehungen ausrichten. Prinzipien umfassen empirische, kausale und normative Grundsätze. Normen sind Verhaltensstandards, die sich in Rechten und Pflichten ausdrücken. Regeln sind spezifische Verhaltensvorschriften und -verbote. Entscheidungsverfahren sind die maßgeblichen Praktiken beim Treffen und bei der Implementation kollektiver Entscheidungen“ (Krasner 1983: 2).
Natürlich gibt es auch noch weitere Definitionen. Diese lehnen sich Inhaltlich an Krasner an, oder verdichten sie in einigen Punkten. Evarhard Holtmann definiert Internationale Regime als die „Bezeichnung für die internationale Verregelung eines bestimmten Problemfeldes. Ein Internationales Regime umfasst ein Set von Prinzipien, Normen, Regeln und zugehörigen Entscheidungsprozeduren, welches das Verhalten internationaler Akteure in einem Problemfeld dauerhaft steuert und die Erwartungen der Akteure in Übereinstimmung bringt“ (Holtmann 2000: 282). Holtmann sieht die Vorteile von Regimes in der internationalen Politik besonders in dem Punkt, dass nicht nur der rechtliche Rahmen betrachtet werden kann, sondern auch ein direkter Blick auf das Akteurshandeln selbst geworfen werden kann. (vgl. ebd.) Christiane Lemke verdichtet die Definition von Regimes auf folgenden kurzen Satz. Für sie sind Regime „institutionalisierte, regelhafte Kooperationsbeziehungen in einem bestimmten Politikbereich“ (Lemke 2000: 32).
1.2 Die Entstehung von Regimes
Sicherlich sind diese Definitionen sehr hilfreich und bringen die Kernaussagen der Theorie exakt auf den Punkt, um sich aber ein genaues Bild von Regimes machen zu können, soll an dieser Stelle etwas Näheres zu Regimes und zur Regimetheorie erläutert werden. Zu diesem Zweck beziehe ich mich im Folgenden auf Harald Müller und sein Werk Die Chance der Kooperation. Regime in den internationalen Beziehungen.
Müller definiert Regime als „kooperative Institutionen, die durch informelle und formelle, rechtliche und nichtrechtliche Strukturen - Prinzipien, Normen, Regeln und Prozeduren - gekennzeichnet werden und Konflikte zwischen konkurrierenden Nationalstaaten (gelegentlich unter Einbeziehung anderer Akteure) bearbeiten“ (Müller 1993: 26).
Regime grenzen sich von allgemeinen internationalen Ordnungen in dem Punkt ab, dass sie nur in bestimmten Politikfeldern vorhanden sind. Sie existieren nur in einer begrenzten Anzahl und dienen als ordnendes Element in den Interaktionen mehrerer, mindestens zweier, Staaten. Akteure in solchen Regimes müssen aber nicht zwangläufig Staaten sein, auch multinationale Unternehmen oder NGOs können als Handelnde auftreten. (Hier schimmert die Handschrift des Institutionalismus erkennbar hervor.) Diese Akteure können durch die, den Regimes innewohnende, Regelgeleitetheit, produktiv kooperativ miteinander umgehen. Sie können von ihrem Gegenüber erwarten, dass es sich an die festgelegten Regeln und Ordnungen hält. So wird die Zusammenarbeit Erleichtert bzw. überhaupt erst möglich gemacht. Wichtig ist jedoch, dass diese Kooperation auf freiwilliger Basis beruht. Sobald ein Zwangverhältnis auftritt, handelt es sich nicht mehr um ein Regime (vgl. ebd. 28). Da das Hauptmerkmal von Regimes ihre institutionalisierte Regelhaftigkeit ist, sie also auf festgelegten Abmachungen beruhen, lassen sich Regime in vier Ebenen gliedern. Diese vier Ebenen sind: „Prinzipien, Normen, Regeln und Entscheidungsprozeduren (Verfahren)“ (ebd.). Regime können auch aufgrund von Gewöhnung und Anpassung entstehen, jedoch ist diese Art der Regimebildung in der Realität nicht so häufig. Zur Entstehung von Regimes soll an späterer Stelle noch etwas differenzierter eingegangen werden.
Da die Kooperation das Hauptziel von Regimes ist, könnte man glauben, Regime seinen mit Verträgen kongruent. Dies ist aber ein Fehlschluss. Regime beinhalten Verträge, gehen aber auch weit darüber hinaus. Ebenso kann man Regime nicht mit Organisationen gleichsetzen, da Organisationen eine Verwaltungsstruktur mit Gebäuden und Angestellten etc. aufweisen, und Regime andererseits nicht zwangläufig diese Elemente aufweisen müssen. Regime sind also „Institutionen auf einem Grad geringer Materialität“ (ebd.: 29). Regime beinhalten verrechtlichte und nicht verrechtlichte, geschriebene und ungeschriebene Elemente. So ist es sehr schwer für die Wissenschaft klar zu erkennen, ob ein Regime vorliegt oder nicht.
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