Dieser Unterrichtsentwurf befasst sich mit dem Leben eines Bauern im Mittelalter. Die SuS beschreiben die Arbeitsbedingungen des mittelalterlichen Menschen auf dem Land, indem sie die jahreszeitlichen Arbeiten der mittelalterlichen Bauern (Frühling: Pflügen und Aussaat; Sommer: Ernten; Herbst: Schweinemast; Winter: Schlachten), sowie die verwendeten Hilfsmittel und Werkzeuge (Pflug, Sichel, Ochsen-/ Pferdewagen) aus Bildquellen herausarbeiten. Des Weiteren erkennen sie den historischen Wandel der landwirtschaftlichen Arbeitsbedingungen, indem sie die mittelalterlichen und gegenwärtigen Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft vergleichen (Einsatz von Maschinen, Spezialisierung).
Inhaltsverzeichnis
1. Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit
2. Kompetenzerwartungen
3. Informationen zur Lerngruppe
4. Sachanalyse
5. Didaktische Analyse
6. Methodische Analyse
7. Verlaufsplan
8. Literaturverzeichnis
1. Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2. Kompetenzerwartungen
2.1 Kompetenzerwartungen zur Unterrichtseinheit
Die Schülerinnen und Schüler1 setzen sich in der Unterrichtsreihe mit dem Leben im Mittelalter auseinander, indem sie zum Einen strukturierende Elemente der mittelalterlichen Gesellschaft (Ständeordnung, Lehnswesen, Grundherrschaft)kennen und zum Anderen die Arbeits- und Lebensbedingungen des mittelalterlichen Menschen sowohl auf dem Land als auch in der Stadt beschreiben.
2.2 Kompetenzerwartungen zur Unterrichtsstunde
Die SuS beschreiben die Arbeitsbedingungen des mittelalterlichen Menschen auf dem Land, indem sie die jahreszeitlichen Arbeiten der mittelalterlichen Bauern(Frühling: Pflügen und Aussaat; Sommer: Ernten; Herbst: Schweinemast; Winter: Schlachten), sowie die verwendeten Hilfsmittel und Werkzeuge(Pflug, Sichel, Ochsen-/ Pferdewagen)aus Bildquellen herausarbeiten. Des Weiteren erkennen sie den historischen Wandel der landwirtschaftlichen Arbeitsbedingungen, indem sie die mittelalterlichen und gegenwärtigen Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft vergleichen(Einsatz von Maschinen, Spezialisierung).
2.3 Kompetenzerwartungen im Einzelnen
2.3.1 Inhaltsbezogene Kompetenzen
Die SuS…
IK1:aktivieren ihr Vorwissen, indem sie die Lebensbedingungen des mittelalterlichen Menschen im Dorf beschreiben(Wohnbedingungen, Gemeinschaftsgefühl, Familie, Allmende, Subsistenzwirtschaft).
IK2:leiten das Thema der Unterrichtsstunde her, indem sie den Inhalt des Videoclips wiedergeben(Landwirtschaft heute)und die Leitfrage der Unterrichtsstunde formulieren.
IK3:beschreiben die Arbeitsbedingungen des mittelalterlichen Menschen auf dem Land, indem sie die jahreszeitlichen Arbeiten der mittelalterlichen Bauern(Frühling: Pflügen und Aussaat; Sommer: Ernten; Herbst: Schweinemast; Winter: Schlachten), sowie die verwendeten Hilfsmittel und Werkzeuge(Pflug, Sichel, Ochsen-/ Pferdewagen)aus Bildquellen herausarbeiten.
IK4:präsentieren ihre Ergebnisse innerhalb ihrer Stammgruppen, indem sie über die jahreszeitlichen Arbeiten(Frühling: Pflügen und Aussaat; Sommer: Ernten; Herbst: Schweinemast; Winter: Schlachten)und Werkzeuge/ Hilfsmittel(Pflug, Sichel, Ochsen-/ Pferdewagen)berichten.
IK5:erkennen den historischen Wandel der landwirtschaftlichen Arbeitsbedingungen, indem sie die mittelalterlichen und gegenwärtigen Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft vergleichen(Einsatz von Maschinen, Spezialisierung).
IK6:wenden ihr Wissen an, indem sie die Gedanken eines mittelalterlichen Bauern bei der Arbeit formulieren(Erschöpfung, Wunsch nach Erholung, Wunsch nach Erleichterung der Arbeit).
2.3.2 Prozessbezogene Kompetenzen
PK1:erweitern ihre Methodenkompetenz, indem sie zielorientiert in einer Gruppe zusammenarbeiten.
PK2: erweitern ihre Kompetenz, Informationen aus Bildquellen zu entnehmen.
PK3: erweitern ihre Sozial- und Kommunikationskompetenz, indem sie ihre Ergebnisse innerhalb ihrer Gruppe präsentieren.
3. Informationen zur Lerngruppe
3.1 Rahmenbedingungen
Die Jahrgangsklasse 6e besteht aus 9 Mädchen und 12 Jungen im Alter zwischen 11 und 13 Jahren. Ich unterrichte die Lerngruppe eigenverantwortlich. Der wöchentliche Geschichtsunterricht findet in zwei Einzelstunden (45-minütig) im Klassenraum der 6e statt. Die heutige Unterrichtsstunde findet aus unterrichtsorganisatorischen Gründen in einem größeren Klassenraum statt.
Die SuS führen eine Geschichtsmappe, in der sie den Unterricht schriftlich dokumentieren. Zu Beginn des neuen Schuljahres ist die differenzierende Ausgabe des Geschichtsbuches „Durchblick Geschichte 5/6“2 aus dem Westermann Verlag im Unterricht eingeführt worden.
Generell herrscht in der Lerngruppe ein ordentliches Klassenklima. Die SuS gehen überwiegend freundlich und respektvoll miteinander um. Das Verhältnis zwischen SuS und Lehrkraft zeichnet sich ebenfalls durch einen respektvollen und freundlichen Umgang aus. In Arbeitsphasen gelingt es den SuS konzentriert zu arbeiten. Des Weiteren unterstützen sie sich bei Verständnisproblemen oder Fragen. In der letzten Woche ist Diana neu in die Lerngruppe gekommen. Sie hat bereits erste Kontakte zu ihren MitschülerInnen aufgenommen.
In Bezug auf Unterrichtsstörungen ist anzumerken, dass diese gelegentlich auftreten. Die SuS sind nach einer Ermahnung durch die Lehrkraft in der Lage, dem Unterrichtsgeschehen erneut zu folgen.
3.2 Lernausgangslage
In den vorherigen zwei Unterrichtsstunden haben die SuS die Lebensbedingungen des mittelalterlichen Menschen im Dorf erarbeitet, indem sie Informationen über das Dorfleben im Mittelalter aus einer Rekonstruktionszeichnung (Wohnbedingungen)und einem Darstellungstext(Familie, Subsistenzwirtschaft, Dorfgemeinschaft, Allmende)herausgearbeitet haben.
4. Sachanalyse
In Bezug auf die Quellenlage bemerkt Siegfried Epperlein, dass „eine bemerkenswerte Fülle an geschichtlicher Überlieferung zur bäuerlichen Geschichte im Mittelalter“3 vorhanden ist, die sich sowohl in Schriftquellen, als auch in der Buch- und Kirchenmalerei seit dem 11. Jahrhundert zeigt. Vor allem ab dem 12. Jahrhundert nahmen die Darstellungen der bäuerlichen Jahresarbeit in der Buchmalerei zu.4
Die jährlichen Arbeiten der Bauern in der Land- und Viehwirtschaft waren eng an den Ablauf der Jahreszeiten und somit den klimatischen und geologischen Bedingungen gebunden. Im Frühjahr erfolgte die Aussaat des Sommergetreides, das im Sommer abgeerntet wurde. Anschließend brachte man das Wintergetreide aus. Im Herbst erfolgten die Schweinemast, sowie die Weintraubenernte in den Weinbaugebieten.
Im Winter schlachtete man das Vieh und verrichtete holzwirtschaftliche Arbeiten.5
Bei der bäuerlichen Arbeit kamen auch Werkzeuge und Hilfsmittel zum Einsatz. Für die Feldbearbeitung verwendeten die Bauern zwischen dem 5. Und 10. Jahrhundert den Hakenpflug, „der den Boden zwar lockerte, zerkrümelte, aber nicht umwendete“6. Ab dem 13. Jahrhundert wurde neben dem Hakenpflug der fortschrittliche Bodenwendepflug zur Bestellung der Felder verwendet. Im Frühmittelalter diente lediglich das Rind als Zugtier, jedoch ermöglichten der Hufbeschlag und Neuerungen in der Anschirrung den zunehmenden Einsatz des Pferdes als Lasttier in der Landwirtschaft.7 Im Hinblick auf Werkzeuge, die bei der Ernte Verwendung fanden stellt Epperlein heraus, „daß die Sichel nahezu während des gesamten Mittelalters das wichtigste Erntegerät für Getreide war“8. Neben der Sichel fand ab dem 14. Jahrhundert auch die Sense zunehmend Verwendung in der Getreideernte.9
Somit lässt sich in Bezug auf die Arbeitsbedingungen der Bauern im Mittelalter festhalten, dass die „Gerätschaften und Werkzeuge der ländlichen Bevölkerung relativ einfach und die in der bäuerlichen Wirtschaft zu verrichtenden Arbeiten äußerst schwer waren“10.
5. Didaktische Analyse
Das niedersächsische Kerncurriculum für das Fach Geschichte in der Oberschule fordert die Behandlung des Lebens im Mittelalter. Innerhalb dieser Thematik sollen die SuS „[sich] aus Bildquellen Informationen über das Alltagsleben der Landbevölkerung [erarbeiten]“11. Einen Teilaspekt des Alltagslebens der Landbevölkerung im Mittelalter stellen die jahreszeitlichen Arbeiten in der Landwirtschaft dar. Aus diesem Grund eignet sich die Thematisierung der jährlichen Arbeiten der Landbevölkerung im Mittelalter anhand von Bildquellen.
Der Gegenwarts- und Zukunftsbezug dieser Thematik liegt zum Einen in der Erkenntnis, dass Lebens- und Arbeitsbedingungen „durch das Handeln der Menschen hervorgebracht, verändert und verantwortet werden“12. Zum Anderen ist es gegenwarts- und zukunftsbedeutend „in der heutigen Zeit der Bilderwelten und Bilderfluten […] den Blick für Bilder zu schärfen, die Sensibilität der Wahrnehmung und die Kritikfähigkeit zu erhöhen.“13
Im Rahmen der didaktischen Reduktion erfolgt die Behandlung der jahreszeitlichen Arbeiten der Landbevölkerung anhand einer Auswahl von vier Bildquellen, zum Einen, um dem didaktischen Wert des Einsatzes von Bildquellen im Geschichtsunterricht nicht zu widersprechen. Zum Anderen sind die Arbeiten der mittelalterlichen Bauern vielfältig und daher auf eine Auswahl reduziert worden. Des Weiteren ist die Analyse von Bildquellen sehr komplex und muss deshalb reduziert werden. Aus diesem Grund erfolgt eine aufgabengeleitete vorikonische Bildbetrachtung14 anstelle einer gesamtheitlichen Analyse der einzelnen Bildquellen.
Eine Differenzierung innerhalb der Unterrichtsstunde findet in mehrfacher Hinsicht statt. Zum einen sind die Arbeitsgruppen der SuS heterogen zusammengesetzt, sodass leistungsstarke SuS schwächere SuS unterstützen können. Darüber hinaus liegen Tippkarten zur Unterstützung bereit.
[...]
1 PK2: erweitern ihre Kompetenz, Informationen aus Bildquellen zu entnehmen. PK3: erweitern ihre Sozial- und Kommunikationskompetenz, indem sie ihre Ergebnisse innerhalb ihrer Gruppe präsentieren.
2 Tieke, Ralf: Durchblick Geschichte 5/6 Niedersachsen/ Differenzierende Ausgabe. Braunschweig 2012.
3 Epperlein, Siegfried: Bäuerliches Leben im Mittelalter. Schriftquellen und Bildzeugnisse. Köln 2003. S. 312.
4 Ebd. S. 11.
5 Zinn-Unser, Carina: Des Bauern harte Arbeit. In Praxis Geschichte 2 (2012). S. 25-29. Hier: S. 26.
6 Epperlein, Siegfried: Bäuerliches Leben im Mittelalter. S 38.
7 Ebd. S. 40
8 Ebd. S. 55.
9 Ebd. S. 52f.
10 Ebd. S. 10f.
11 Ebd.
12 Ebd.
13 Ebd.
14 Ebd.
- Arbeit zitieren
- Lara Meyer (Autor:in), 2015, Das Leben und der Alltag im Mittelalter. Die mittelalterlichen Bauern und ihre Arbeitsbedingungen (Oberschule, Geschichte Klasse 6), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/446910
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