Das Thema der Unterrichtsstunde und des vorliegenden Unterrichtsentwurfs ist die Wasserversorgung im Antiken Rom.
Die Schülerinnen und Schüler lernen die Lebenswelt der Römer anhand der Wasserversorgung am Beispiel von Aquädukten und Thermen kennen. Zudem erkennen sie die Bedeutung der römischen Kultur für unsere heutige Lebenswelt und können einen Bezug zur Gegenwart ziehen.
Die vorliegende Stunde setzt sich aus zwei methodischen Komponenten zusammen: der Präsentation einer Phantasiereise und der kooperativen Methode des Partnerpuzzles. Um eine angemessene, ruhige Arbeitsatmosphäre herzustellen und die Schülerinnen und Schüler auf originelle Art und Weise in die Unterrichtsthematik einzuführen, wird mit dem Vorlesen einer Phantasiereise begonnen. Während des Vorlesens sitzen die Schülerinnen und Schüler somit bereits an Vierer-Tischen zusammen.
Dieser Einstieg dient zur Motivation und gleichzeitig zur Interessensweckung. Gezielt in dieser Jahrgangsstufe eignet sich eine Phantasiereise zur Disziplinierung und zur Bildung von Aufmerksamkeit. Wichtigstes Ziel dieser Einstiegsmethode ist die Aktivierung der Vorstellungskraft. Gerade bei den jungen Schülerinnen und Schülern haben Phantasiereisen eine beruhigende Wirkung und fördern den Stressabbau.
Nach dem initiierenden Einstieg, der durch einen visuellen Impuls auf dem Over-Head-Projektor begleitet wird, soll den Schülerinnen und Schülern durch einen genauen Ablauf der Stunde Prozess- und Zieltransparenz vermittelt werden. Hierzu dient ein Tafelbild mit genauer Zeitangabe zu den jeweiligen Erarbeitungsphasen des Partnerpuzzles. Die Schülerinnen und Schüler unterrichten sich bei der Methode des Partnerpuzzles wechselseitig.
Inhaltsverzeichnis
1. Unterrichtseinheit
1.1 Thema der Unterrichtsreihe
1.2 Aufbau der Unterrichtsreihe
1.3 Kompetenzorientierte Lernzielschwerpunkte der Unterrichtsreihe
2. Thema und Lernzielschwerpunkte der Unterrichtsstunde
2.1 Thema der Unterrichtsstunde
2.2 Lernzielschwerpunkte der Unterrichtsstunde
3. Didaktische Schwerpunkte
3.1 Lernvoraussetzungen
3.2 Überlegungen zur Sache
3.3 Didaktische Überlegungen
3.4 Methodische Begründungen
4. Verlaufsplan
5. Quellenverzeichnis
6. Anhang
1. Unterrichtseinheit
1.1 Thema der Unterrichtsreihe
Die Welt der Römer
1.2 Aufbau der Unterrichtsreihe
1. Sequenz: Wie war das mit der Gründung Roms? - Die Sage von Romulus und Remus
2. Sequenz: Die römische „familia“
3. Sequenz: Ohne Sklaven ging in Rom nichts
4. Sequenz: Der lange Weg zur römischen Verfassung - von der Monarchie zur Republik
5. Sequenz: Staatsmann, Feldherr und Friedenskaiser - von der Diktatur zur Kaiserzeit
6. Sequenz: Die Wasserversorgung in Rom
1. Stunde: Aquädukte und Thermen- Wasserversorgung und Badekultur im Römischen Reich
2. Stunde: Wasserversorgung im Römischen Reich- Wir fassen zusammen
7. Sequenz: Was bleibt – Welche Spuren können wir heute noch entdecken? Besuch des Römisch-Germanischen Museums
1.3 Kompetenzorientierte Lernzielschwerpunkte der Unterrichtsreihe
Die Schülerinnen und Schüler erwerben einen Überblick über die Lebenswelt der Römer. Das beinhaltet zum einen relevante politische als auch kulturelle Aspekte, die bis heute Bedeutung haben.
Bei der Methode des Partnerpuzzles lernen die Schülerinnen und Schüler kooperativ eine neue Sozialform kennen, so dass sie durch das Partnerpuzzle ihre sozialen, kooperativen und kommunikativen Kompetenzen erweitern und sich gegenseitig, also in positiver Abhängigkeit, Lerninhalte vermitteln können.
2. Thema und Lernzielschwerpunkte der Unterrichtsstunde
2.1 Thema der Unterrichtsstunde
Aquädukte und Thermen- Wasserversorgung und Badekultur im Römischen Reich
2.2 Lernzielschwerpunkte der Unterrichtsstunde
Didaktisches Schwerpunktziel:
Die Schülerinnen und Schüler lernen die Lebenswelt der Römer anhand der Wasserversorgung am Beispiel von Aquädukten und Thermen kennen.
Zudem erkennen sie die Bedeutung der römischen Kultur für unsere heutige Lebenswelt und können einen Bezug zur Gegenwart ziehen.
Methodisches Schwerpunktziel:
Durch die Methode des Partnerpuzzles unterrichten sich die Schülerinnen und Schüler selbstständig und wechselseitig. Sie lernen im aktiven Prozess die positive Abhängigkeit von ihrer Lerngruppe kennen und fördern somit selbst das kooperative Lehren und Lernen.
Indikatoren:
- Die SuS sehen die Bilder und steigen durch das Zuhören der Phantasiereise in die Thematik der Stunde ein.
- Die SuS erhalten einen genauen Überblick über den Ablauf der Stunde.
- Die SuS setzen sich mit Hilfe der Arbeitsblätter „Aquädukte“ und „Thermen“ mit der Wasserversorgung in der Antike auseinander.
- Die SuS lesen in Einzelarbeit und unterstreichen wichtige Stichpunkte.
- Die SuS bewältigen ihre Aufgabenstellung in Form des Partnerpuzzles wechselseitig, selbstständig und kooperativ.
- Die SuS besprechen mit ihrem themengleichen Partner, welche Stichpunkte relevant sind und tragen sie in die Tabelle ein.
- Die SuS vermitteln ihrem themenungleichen Partner und informieren sich gegenseitig über die wesentlichen Informationen.
- Die SuS verschriftlichen ihre erworbenen Ergebnisse und sichern sie dadurch.
3. Didaktische Schwerpunkte
3.1 Lernvoraussetzungen
Die Klasse 6c ist mir seit Beginn meines Bedarf deckenden Unterrichts vertraut.
Die Lerngruppe besteht aus 30 Schülern, davon sind 12 Mädchen und 18 Jungen. Bei der Klasse 6c handelt es sich um eine heterogene Lerngruppe, wobei sich die Heterogenität im Besonderen auf die Disziplin bezieht. Viele der männlichen Schüler fallen durch ständige Disziplinverstöße auf. Die Beteiligung und das Interesse am Unterricht sind aber dennoch hoch. Typisch sind daher Zwischenrufe und rivalisierendes Verhalten von Seiten der Jungen. Die Mädchen verhalten sich dagegen eher zurückhaltend bis desinteressiert. Durch das Einsammeln schriftlicher Erarbeitungen gelang es mir aber einen guten Überblick über ihre Leistungsbereitschaft zu erhalten. Die Mehrzahl der SuS weist einen Migrationshintergrund auf, was sich teilweise im Sprachgebrauch widerspiegelt. Ein türkischer Junge namens Muhammed tut sich gerne hervor und weiß viele Dinge scheinbar besser. Bei den Mädchen dominiert Drucilla. Besonders auffällig sind einige Jungen, die an ADHS leiden sowie ein Schüler namens Vladislav, der unter einer schweren Persönlichkeitsstörung leidet. Hier läuft bereits ein Antrag zur Überweisung in die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Es erweist sich immer wieder als schwierig, ihn bei den kooperativen Lernformen in eine Arbeitsgruppe zu integrieren. Nach wenigen Minuten kommt es zu Streit und dann auch zu gewalttätigen Übergriffen. Dennoch brilliert dieser Schüler durch ein breitgefächertes historisches Wissen. Bei dem heutigen Unterrichtsbesuch wird Vladislav ebenso wie seine Mitschüler durch das Zufallsprinzip am Partnerpuzzle integriert.
Aus zeitökonomischen Gründen habe ich die Verteilung durch das Zufallsprinzip bereits in der letzten Woche vorgenommen.
Fachliche Voraussetzungen:
Die fachlichen Voraussetzungen sind ebenfalls heterogen. Die Leistungsspitze bilden fünf Schülerinnen und Schüler, der Rest ist im mittleren Bereich einzuordnen. Durch Methoden wie das Partnerpuzzle und Phantasiereisen versuche ich, möglichst alle Schülerinnen und Schüler zu motivieren.
Methodische Voraussetzungen:
Da die Klasse sehr unruhig ist, müssen Methoden über mehrere Stunden und in kleinen Schritten eingeübt werden. Die Sozialform der Gruppenarbeit war ihnen in Ansätzen bekannt, aber das Partnerpuzzle haben sie erst durch mich erlernt. Mittlerweile gelingt ihnen das wechselseitige Unterrichten recht gut. Als besonders schwierig erwies sich zunächst das gegenseitige Zuhören.
Die Klassenlehrerin führt die Schülerinnen und Schüler seit Beginn des 5. Schuljahres in die „gewaltfreie Kommunikation“ nach Rosenberg ein. Daher benutze ich auch ihr „Strafsystem“ zu Disziplinierung und verweise störende und auffällige Schülerinnen und Schüler in einen anderen Klassenraum. Sie müssen dann einen Bogen ausfüllen und begründen, warum sie sich auffallend benommen haben.
3.2 Überlegungen zur Sache
Die antike Wasserversorgung der Römer ist ein wichtiger Bestandteil der damaligen Lebenskultur. Sowohl Aquädukte als auch Thermen sind relevante Aspekte der römischen Kultur, die gerade im Geschichtsunterricht der Unterstufe einen sinnvollen Zusammenhang ergeben, wenn es um die Lebensweise und den Alltag der Menschen in der Antike geht.
Im Rom wurde mit dem Bau von Wasserleitungen bereits 312 v.Chr. durch Appius Claudius Caesar begonnen und man begann an der Via Praenestina. Gründe dafür waren die wachsende Bevölkerung und die damit ausbleibende Qualität der Wasserversorgung durch Flüsse und stadtnahe Quellen. Die Aquädukte der Römer gehören zu den bedeutendsten Bauwerken der Antike. Da das Wasser stetig weiterfließen musste, wurden sie so gebaut, dass sie ein stetiges leichtes Gefälle aufwiesen.
In Rom selbst wurden die imposantesten Aquädukte errichtet.
Seit Mitte des 2. Jahrhunderts v.Chr. ist der Bau von öffentlichen Bädern in Rom bekannt. Während des 1. Jahrhunderts n.Chr. erlangte das Baden in öffentlichen Bädern eine hohe Bedeutung als sozialer Mittelpunkt des Lebens und war ein fest zum Tagesablauf gehörendes Ritual. Die Thermen waren Orte der Kommunikation und der Freizeitgestaltung: hier traf man sich zum Sport, für Massagen und Schönheitspflege und selbst Unterricht wurde dort abgehalten. Die Thermen waren durch ein unterirdisches Netz von Leitungen mit erhitzter Luft und heißem Wasser beheizt.
Die Versorgung der römischen Kolonie „Colonia Claudia Ara Agrippinensiums“ mit frischen Trinkwasser erfolgte zunächst durch den Hürther Kanal, der Wasser aus dem Vorgebirge in die Stadt führte. Als dieses Wasser für die wachsende Bevölkerung nicht mehr ausreichte, wurde im 1. Jahrhundert n.Chr. mit dem Bau einer Wasserleitung begonnen, die im Urftquellgebiet bei Nettersheim in der Eifel ihren Ausgangspunkt nahm.
Auch heute noch können Interessierte auf dem „Römerkanal-Wanderweg“ in der Eifel Reste des Aquädukts bewundern. Die Welt der Badekultur hat sich auch in unsere gegenwärtige Zeit übertragen und erlangte durch den enormen Wellness-Boom der letzten Jahre neue Beliebtheit.
Ich möchte an dieser Stelle kurz erwähnen, dass das Historische Seminar II der Universität zu Köln keinen Lehrstuhl in Alterstumswissenschaften und Geschichte der Antike innehat. Die Lehrerausbildung für die Sekundarstufe I findet demzufolge ohne diesen wissenschaftlichen Bereich statt. Daher habe ich mir mein Wissen über „die Welt der Römer“ selbst angelesen und bestimmte Gebiete vertieft.
3.3 Didaktische Überlegungen
Die vorbereitete Unterrichtsstunde legitimiert sich über die Richtlinien für das Fach Geschichte/ Realschule. Als 3. Thematische Einheit ist der Themenbereich „Griechen und Römer“1 vorgesehen. Dieser Bereich thematisiert die „Entstehungsbedingungen und Auswirkungen kultureller, politischer und technisch-ökonomischer Überlegenheit von Gesellschaften in der europäischen Antike“2.
Bezüglich der Ausführungen auf die Jahrgangsstufe 6 heißt es weiter, dass „der Unterricht […] die Schülerinnen und Schüler mit dem Fach Geschichte vertraut machen und sie an ein erstes Fachverständnis heranführen“3 soll.
Demnach stehen die „Fähigkeit zu reflektiertem Urteilen und Handeln sowie die Fähigkeit, selbstbewusst und zugleich selbstkritisch Standpunkte zu begründen, zu vertreten und gegebenenfalls zu korrigieren“4 im Zentrum des pädagogischen Bemühens in dieser ersten Phase des Lernens an der Realschule. Das Thema der vorliegenden Unterrichtsstunde entspricht diesen Anforderungen und bietet zu dem einen Lebensweltbezug, der die Möglichkeit zum Transfer einschließt. Zu diesem Gegenwartsbezug sollen die Schülerinnen und Schüler durch Hilfestellung der LAA gelangen.
Das Gesamtkonzept, für welches ich mich bei meiner unterrichtlichen Arbeit besonders in der Jahrgangstufe 6 entschiede habe, liegt dem Kooperativen Lernen zu Grunde. Da hier ein „hoher Grad an Schüleraktivierung, Selbstwirksamkeit und Motivation“5 zum Tragen kommt.
Den Schwerpunkt der vorliegenden Stunde bildet die Lebenskultur im antiken Rom am Beispiel der Bäder und der Wasserversorgung durch Aquädukte.
Die Schülerinnen und Schüler sollen die Lebenswelt und Kultur der Römer anhand der Wasserversorgung am Beispiel von Aquädukten und Thermen kennen lernen.
Zudem erkennen sie die Bedeutung der römischen Kultur für unser heutiges Leben und können einen Bezug zur Gegenwart herstellen, der sich in diesem Fall besonders auf freizeitliche Aktivitäten bezieht.
Neben didaktischen Aspekten soll die heutige Stunde aber vor allem die methodische Herangehensweise aufzeigen.
Als Einstieg werde ich den Schülerinnen und Schülern eine Phantasiereise durch das antike Rom präsentieren. Eine derartige Hinführung zur Thematik wurde von mir bisher einmal in dieser Klasse angewandt und bewies sich als gut geeignet. Dieser Einstieg soll zum einen Motivation schaffen und bei den Schülerinnen und Schüler auf spielerische und phantasievolle Weise Interesse für das Unterrichtsthema wecken. Des weiteren erhoffe ich mir durch das Vorlesen der Phantasiereise eine Beruhigung und Disziplinierung der Schülerinnen und Schüler, damit Aufmerksamkeit und Gefühlsäußerung ausgelöst werden. Der von mir geschriebene Text soll damit einen tragfähigen Impuls darstellen, der zum einen repräsentativ für die Thematik steht und zum anderen die Bereitschaft zum Lernen fördert.
[...]
1 Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW (Hrsg.) (1993): Richtlinien und Lehrpläne für die Realschule in NRW. Sek. I., Geschichte. Ritterbach Verlag. Frechen, S.52.
2 s. ebd., S.52.
3 Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW (Hrsg.) (1993): Richtlinien und Lehrpläne für die Realschule in NRW. Sek. I., Geschichte. Ritterbach Verlag. Frechen, S.60.
4 s. ebd., S.61.
5 Brüning, Ludger, Saum, Tobias, Erfolgreich unterrichten durch Kooperatives Lernen, Essen 2007, S.79.
- Citation du texte
- Lena Lindemann (Auteur), 2017, Die Welt der Römer. Die Wasserversorgung in Rom, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/446847
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.