IT-Kunden haben es schwer. Während in Zeiten explosionsartig wachsender Märkte Investitionen in neue Technologien (relativ) leicht zu rechtfertigen – weil leicht abzuschreiben – waren, sind die Unternehmen unserer Zeit bereits hochtechnisiert. Neben dem rundherum zunehmenden Wettbewerb sehen sie sich konfrontiert mit immer kürzeren Innovationszyklen, sinkenden Halbwertszeiten des relevanten Fachwissens und neuen Technologien, die unabdingbar erscheinen und bereits am Markt angeboten werden, bevor die alten abgeschrieben sind. Dazu verlangen sie bei der Implementierung immer höheren Organisationsaufwand, d.h. sie bedingen mehr und mehr das Modifizieren und Adaptieren der Organisationsstrukturen. Somit steigt natürlich auch das Risiko. Darin liegt auch einer der Hauptgründe für die Investitionsverdrossenheit vieler Unternehmen. T. Sommerlatte fordert daher von den Anbietern ein neues Kundenverständnis im strategischen Investitionsgüter- und High-Tech-Marketing da sie mehr denn je gefordert sind, im System und Oganisationszusammenhang des Kunden denken zu können, seine Probleme und Bedürfnisse zu erkennen und darauf abzuzielen – kurz: dem Kunden einen Innovationsvorsprung zu verschaffen. Kaum eine Branche ist davon so betroffen wie jene für Software.
Vor diesem Hintergrund steigender Anforderungen nicht nur an die Anbieter von IT-Lösungen sondern vor allem auch an die IT im Unternehmen selbst sowie der rasanten Entwicklung des World Wide Web als Kommunikationsmedium taucht nun eine neues Akronym in dieser dynamischen IT-Welt in der Form des Application Service Providing auf. Dahinter verbirgt sich ein gänzlich neues Vertriebskonzept für Softwareprogramme, ja mehr noch: Der Grund dafür, daß sich auch der Charakter von Software zu wandeln beginnt: Von einem Produkt zu einer Dienstleistung. Glaubt man den Analysten internationaler Agenturen, so wird diese Technologie die IT-Landschaft verändern – und zwar grundsätzlich und nachhaltig. ASP revolutioniert die betriebliche Informationsverarbeitung und eine wunderbare neue Welt ohne die EDV und ihre Probleme scheint sich am Horizont abzuzeichnen ...
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Einführung
- 1.1 Problemstellung sowie Ziel und Nutzen der Arbeit
- Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit
- 2 Software als „Treibstoff in die Zukunft“
- 2.1 Der Markt für Software
- 2.2 Charaktereigenschaften von Software
- 2.2.1 Software als materielles oder als immaterielles Gut
- 2.2.2 Software als Sach- oder als Dienstleistung
- 2.2.3 Software als privates Gebrauchs- oder als Investitionsgut
- 2.3 Einschränkung der „Artenvielfalt“ von Software
- 2.3.1 Typologisierung von Software
- 2.3.2 Erweiterung des Software-Begriffs
- 2.4 Der Untersuchungsgegenstand
- 2.5 Resümee
- 3 Distribution von Standard-Anwendungssoftware
- 3.1 Der Begriff der Distribution
- 3.2 Merkmale des akquisitorischen Distributionssystems
- 3.2.1 Lenkbarkeit
- 3.2.2 Differenzierungsgrad
- 3.3 Funktionen im Distributionskanal
- 3.4 Funktionelle Dienstleistungen und ihre Anforderungen an die akquisitorische Distributionspolitik
- 3.5 Distributionsfunktionen als Dienstleistungen und die Auswirkungen auf die akquisitorische Distributionspolitik
- 3.6 Funktionen und Dienstleistungen beim Vertrieb beratungsbedürftiger Softwareprodukte
- 3.7 Gestaltung der Vertriebswege
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen von Application Service Providing (ASP) auf die Distribution betriebswirtschaftlicher Standard-Anwendungssoftware. Sie analysiert die Herausforderungen und Chancen, die sich für Softwareanbieter und -nutzer durch die zunehmende Verbreitung von ASP-Modellen ergeben.
- Charakterisierung von ASP-Modellen
- Analyse der Auswirkungen von ASP auf die Distributionskanäle
- Bewertung der Chancen und Risiken von ASP für Unternehmen
- Untersuchung der Rolle von Softwareanbietern im ASP-Markt
- Auswirkungen von ASP auf die Gestaltung von Software-Lizenzmodellen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, in der die Problemstellung, das Ziel und der Nutzen der Arbeit dargestellt werden. Es wird eine kurze Beschreibung der Vorgehensweise und des Aufbaus der Arbeit gegeben. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Markt für Software und den Charaktereigenschaften von Software. Es werden die verschiedenen Arten von Software und die Typologisierung von Software behandelt. Der Untersuchungsgegenstand wird vorgestellt und das Kapitel endet mit einem Resümee. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Distribution von Standard-Anwendungssoftware. Der Begriff der Distribution wird erläutert und die Merkmale des akquisitorischen Distributionssystems werden analysiert. Die verschiedenen Funktionen im Distributionskanal werden beschrieben und es werden die Auswirkungen von ASP auf die Gestaltung der Vertriebswege behandelt.
Schlüsselwörter
Application Service Providing, Softwaredistribution, Standard-Anwendungssoftware, Distributionskanäle, Software-Lizenzmodelle, Vertriebswege, Geschäftsmodelle, IT-Outsourcing, E-Business, E-Commerce.
- Citar trabajo
- Paul Reinbacher (Autor), 2001, Die Auswirkungen von Application Service Providing auf die Distribution betriebswirtschaftlicher Standard-Anwendungssoftware, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4454