Freimut Scholz nutzt in seinem Text "Vom Marktflecken zur Residenzstadt 1158 – 1800" die Bauzeiten der Münchner Stadtbefestigungsringe als Anhaltspunkte für eine zeitliche Unterteilung der frühen Entwicklung der Stadt München.
Die ersten 600 Jahre Stadtgeschichte bis in die Neuzeit hinein lassen sich seiner Meinung nach in drei Schritten zusammenfassen, die sich alle an der baulichen Entstehung und Weiterführung der Mauerringe orientieren. Den ersten Abschnitt bilde dabei die Gründung der Stadt 1158 bis zum Bau der ersten Stadtmauer. Die Erweiterung der Stadtfläche bis zur weitgefassten Vergrößerung durch den Bau der zweiten Stadtmauer im 13. und 14. Jahrhundert, bestimme den zweiten Zeitabschnitt der Geschichte Münchens.
Die Ausdehnung zur Residenzstadt, die schon nicht mehr im Mittelalter, sondern in der frühen Neuzeit stattfand, mache den dritten zeitlichen Rahmen des Wachstums Münchens aus. Durch die Ausrichtung dieser Einteilung anhand der Münchner Stadtbefestigungen stellen diese also einen wichtigen Bestandteil der Wachstumsentwicklung der Stadt dar.
Offen bleibt dabei, welche Rolle die ersten Stadtmauern Münchens im mittelalterlichen Stadtleben spielten und inwiefern sie das Stadtbild beeinflussten. Um dies heraus zu arbeiten soll in der folgenden Arbeit der geschichtliche Hintergrund in Form der Herrschaftsverhältnisse betrachtet werden, sowie deren Einflussnahme auf die Stadt. Zudem sollen das Wirken zwischen Stadt und Mauer im Zusammenspiel vorgestellt werden und damit die Bedeutung der Stadtbefestigung für Bürger und Stadtbild dargelegt werden.
Ausgerichtet sind die Ergebnisse hauptsächlich an den Forschungsständen von Freimut Scholz und Fridolin Solleder. Der "Chronik der Stadt München" von Helmuth Stahleder und Michael Schattenhofers Bericht "Im Spiegel der Jahrhunderte" wurden einige Quellen entnommen und analysiert.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Bauliche Beschaffenheit der Stadtmauern Münchens
2.1 Die erste Stadtmauer
2.1.1 Beschaffenheit
2.1.2 Standort
2.2 Die zweite Stadtmauer
2.2.1 Beschaffenheit
2.2.2 Hohe Beständigkeit
2.3 Der Zwingerbau
3. Herrschaftsverhältnisse in den Zeiten des Mauerbaus
3.1 Stadtgründung unter Heinrich dem Löwen
3.2 München unter den Freisinger Bischöfen
3.3 Pfalzgraf Otto I. als erster Wittelsbacher Herrscher
3.4 Ludwig der Strenge setzt Grundstein für zweite Stadtmauer
3.5 Beschluss zum Zwingerbau durch Bayerische Herzöge
4. Stadt und Mauer im Zusammenspiel
4.1 Vorgesehener Schutz
4.2 Strenge Plandurchführung
4.2.1 Ausmaße der Stadterweiterung
4.2.2 Langer Bestand des Erweiterungsgebietes
4.3 Bürgertum
4.3.1 Erhalt der Mauer als wichtiger Bestandteil des Stadtlebens
4.3.2 Heranziehen der Bürger zu Bau und Finanzierung
4.3.3 Finanzierung des Zwingerbaus als Belastung
5. Auswirkungen der Mauern auf das Münchener Stadtbild
5.1 Unterstützung der Herzöge
5.2 Beitrag der Mauern zum Ansehen der Stadt
5.3 Stadtmauern als Aushängeschild Münchens
6. Die Stellung der mittelalterlichen Stadtbefestigung in der Stadtgeschichte Münchens
7. Literaturverzeichnis
- Citar trabajo
- Lisa Hyna (Autor), 2011, Die Münchener Stadtbefestigungsringe. Die Rolle der mittelalterlichen Stadtmauern in München, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/444239
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