Diese Seminararbeit soll einen Überblick über die Subkulturtheorie von Albert K. Cohen geben, der in den 40ern damit begann, emotional gestörte Jugendliche näher zu erforschen und 1961 mit seinem wichtigsten Werk „Kriminelle Jugend“ (orig. Titel: „Delinquent Boys“) den Versuch unternahm, die von ihm selbst und seinen Zeitgenossen beobachteten und erforschten Phänomene der Bildung von delinquenten jugendlichen Subkulturen in einer allgemeinen und auch für andere Fälle brauchbaren Theorie zu fassen. Es soll zuerst ein kleiner Überblick über die soziologischen Theorien gegeben werden, die Cohen als Grundlage dienten, um dem Leser die Einflüsse früherer Theorien des abweichenden Verhaltens auf die Subkulturtheorie klar zu machen. Im darauffolgenden Teil soll die Theorie selbst und ihre zentralen Thesen herausgestellt werden. Im letzten Teil will diese Hausarbeit die durchaus schon „in die Jahre gekommene“ Theorie von Cohen auf ihre Anwendbarkeit auf die deutsche Gesellschaft und somit ihren Anspruch auf Allgemeinheit prüfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen der Subkulturtheorie Cohens
- Die Anomietheorie (nach Merton)
- Theorien des differentiellen Lernens (nach Sutherland)
- Die Subkulturtheorie von Albert K. Cohen
- Eigenschaften einer jugendlichen Subkultur im Unterschichtmilieu
- Von Statusproblemen zur Subkultur
- Erklärung der Delinquenz von Jugendbanden
- Die Theorie im heutigen Kontext der BRD
- Unterschicht heute?
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Subkulturtheorie von Albert K. Cohen, die die Entstehung und Entwicklung delinquenter Jugendbanden im Unterschichtmilieu untersucht. Die Arbeit analysiert Cohens Ansatz, der auf den Theorien von Merton und Sutherland aufbaut und versucht, das abweichende Verhalten von Jugendlichen in einem sozialstrukturellen Kontext zu erklären.
- Die Entstehung von Jugendbanden und ihre Ursachen
- Die Bedeutung von sozialem Status und Schichtzugehörigkeit
- Die Rolle von Werten und Normen in der Entstehung delinquenter Subkulturen
- Die Anwendung von Cohens Theorie auf die heutige deutsche Gesellschaft
- Die Kritik an der Theorie von Cohen und deren Grenzen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den historischen Kontext und die Problematik der Jugendkriminalität in den USA der 1920er und 1930er Jahre beleuchtet. Anschließend werden die theoretischen Grundlagen von Cohens Subkulturtheorie vorgestellt, indem die Anomietheorie von Merton und die Theorien des differentiellen Lernens von Sutherland näher erläutert werden. In Kapitel 3 widmet sich die Arbeit dann Cohens Subkulturtheorie selbst, analysiert die Eigenschaften delinquenten Verhaltens und beschreibt, wie Statusprobleme und die Suche nach Anerkennung zur Bildung von Subkulturen führen.
Das Kapitel 4 setzt sich mit der Anwendbarkeit von Cohens Theorie auf die heutige deutsche Gesellschaft auseinander und hinterfragt die Bedeutung von Schichtzugehörigkeit und Unterschicht im aktuellen Kontext. Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf die Relevanz und Grenzen von Cohens Subkulturtheorie in der heutigen Zeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Subkulturtheorie, Jugendkriminalität, Delinquenz, abweichendes Verhalten, Unterschicht, Statusprobleme, Anomietheorie, Theorien des differentiellen Lernens, Sozialstruktur, Werte, Normen, Jugendbanden, Gangs.
- Citation du texte
- Benjamin Peschke (Auteur), 2004, Die Subkulturtheorie nach Albert K. Cohen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/443744