Am 24. September 2017 wurde die AFD mit 12,6% als drittstärkste Kraft in den 19. Deutschen Bundestag gewählt. Die Partei bezeichnet sich in ihrem Grundsatzprogramm selbst als konservativ und wird im politischen Spektrum dem rechten Rand zugeordnet. Die AFD hat im Vergleich zur letzten Bundestagswahl 2013, Wählerstimmen von allen anderen konkurrierenden Parteien gewonnen. Neben der Gruppe der Nichtwähler hat vor allem die bisherige Regierungskoalition und dabei insbesondere die Union, Stimmen in Richtung der AFD abgegeben.
Das starke Ergebnis bei der Bundestagswahl hatte sich bereits angedeutet. Schon 2016 und 2017 war die AFD bei allen Landtagswahlen ins Parlament eingezogen. Die Mitte der Gesellschaft sei in den letzten Monaten und Jahren insgesamt weiter nach rechts gerückt, bewerten unterschiedliche Politologen die letzten Wahlergebnisse gleichermaßen.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Wahlerfolge der AFD politikwissenschaftlich zu erklären. Das Medianwählertheorem bietet einen möglichen Ansatz dafür, warum Teile der Gesellschaft ihre Meinung nicht mehr bei den etablierten Parteien vertreten fühlen. Deshalb soll das von Anthony Downs und Duncan Black entwickelte Konzept im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen und nach einer theoretischen Betrachtung auf die Wahlerfolge der AFD angewandt werden.
Um das Medianwählertheorem anwenden zu können, bedarf es jedoch zunächst einem Verständnis, warum die AFD Teile der Gesellschaft für ihre rechtskonservative Politik gewinnen konnte. Dabei spielt das Schlagwort „Populismus“ eine wichtige Rolle. Den häufig negativ konnotierten Begriff sieht AFD-Politiker Alexander Gauland in unterschiedlichen Interviews als „nicht verwerflich“ an. Im Gegenteil sei eine populistische Ausrichtung einer Partei wünschenswert, „um die Nöte und Sorgen der Menschen zu akzeptieren“ (Bender 2015). Was unter Populismus genau zu verstehen ist und ob der Begriff zur Politik der AFD passt, soll deshalb in dieser Arbeit ebenfalls behandelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2.1. Der Populismus in einer Definitionskrise
- 2.2. Populismus als Politikstil
- 2. Die Ideologie des Rechtspopulismus
- 2.3. Die AFD und der Rechtspopulismus
- 3. Das Medianwählertheorem
- 3.1. Das Eisverkäufer - Spiel
- 3.2. Die AFD als Profiteur des Medianwählertheorems
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Wahlerfolge der AFD politikwissenschaftlich zu erklären. Das Medianwählertheorem wird als möglicher Ansatz für die Erklärung, warum Teile der Gesellschaft ihre Meinung nicht mehr bei den etablierten Parteien vertreten fühlen, untersucht. Die Arbeit analysiert das von Anthony Downs und Duncan Black entwickelte Konzept, wendet es auf die Wahlerfolge der AFD an und beleuchtet die Rolle des Populismus im Kontext der AFD-Politik.
- Das Medianwählertheorem als Erklärungsmodell für Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien
- Die Ideologie des Rechtspopulismus und die Positionierung der AFD im politischen Spektrum
- Der Populismus als Politikstil und seine Bedeutung für das Verständnis der AFD-Politik
- Die Wählerwanderung zur AFD und ihre Ursachen
- Die Rolle der Medien und des öffentlichen Diskurses bei der Wahrnehmung der AFD
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung befasst sich mit dem starken Wahlergebnis der AFD bei der Bundestagswahl 2017 und stellt die These auf, dass das Medianwählertheorem eine mögliche Erklärung für den Erfolg der Partei bietet. Der Begriff „Populismus“ wird in diesem Kontext als zentraler Aspekt der AFD-Politik hervorgehoben.
Im zweiten Kapitel wird die Definition des Populismus diskutiert und ein allgemeines Verständnis für das Phänomen erarbeitet. Der typische Politikstil des Populismus wird beleuchtet, bevor die Eigenschaften des Rechtspopulismus, der die politische Ausrichtung der AFD repräsentiert, näher betrachtet werden.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit umfassen: Rechtspopulismus, AFD, Medianwählertheorem, Populismus, Politikstil, Wählerwanderung, Bundestagswahl, politische Ausrichtung, Wahlerfolg.
- Citar trabajo
- Fabian Grimm (Autor), 2017, Das Medianwählertheorem als Erklärungsmodell für die Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien am Beispiel der AFD, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/442383