Dieser Literaturbericht befasst sich mit dem Beitrag von Jens-Rainer Ahrens „Gesinnungs- und verantwortungsethische Dimensionen der Bildungspolitik. Zur anhaltenden Struktur einer anhaltenden Kontroverse“, veröffentlicht im Sammelband von Anton Sterbling „Zeitgeist und Widerspruch“ in Hamburg 1993. Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Spannungsfeld zwischen den Begriffen Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit und analysiert theoretisch deren ethische Dimensionen. Dazu nutzt der Autor Max Webers Instrumentarium, um sich den Begriffen und ihrem Inhalt zu nähern.
Ziel dieses Literaturberichtes ist es die Schwerpunkte in der Argumentation des Autors aufzuzeigen und am Schluss einen kurzen Ausblick auf die realen Folgen der Ergebnisse zu werfen. Hierzu teilt sich der Hauptteil in vier Abschnitte. Der erste Abschnitt befasst sich mit dem angelegten analytischen Rahmen, der zweite erläutert die Grundlagen und Ziele für die beiden Orientierungsmuster Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit. Der dritte Abschnitt befasst sich mit den Konzeptionen von Bildungsfähigkeit, die den Mustern innewohnen und der vierte Abschnitt mit den rationalen Folgen für realen Positionen.
Bevor die Schwerpunkte des Gedankengangs aufgezeigt werden sollen, ist es sinnvoll die Ausgangslage zu erklären und einzuordnen. Dazu wird hier nun kurz der politische Vorlauf innerhalb der Parteienlandschaft skizziert, um die realen Bezüge der Überlegungen zu verdeutlichen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung und Fragestellung
2. Hauptteil
2.1 Erläuterung des analytischen Rahmens
2.2 Grundlagen, Ziele und Orientierungsmuster
2.3 Konzeptionen zur Bildungsfähigkeit und des Schulsystems
2.4 Folgerungen für die Diskussion
3. Schlussbetrachtung
4. Literaturverzeichnis
1. Einleitung und Fragestellung
Dieser Literaturbericht befasst sich mit dem Beitrag von Jens-Rainer Ahrens „Gesinnungs- und verantwortungsethische Dimensionen der Bildungspolitik. Zur anhaltenden Struktur einer anhaltenden Kontroverse“, veröffentlicht im Sammelband von Anton Sterbling „Zeitgeist und Widerspruch“ in Hamburg 1993. Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Spannungsfeld zwischen den Begriffen Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit und analysiert theoretisch deren ethische Dimensionen. Dazu nutzt der Autor Max Webers Instrumentarium, um sich den Begriffen und ihrem Inhalt zu nähern.
Ziel dieses Literaturberichtes ist es die Schwerpunkte in der Argumentation des Autors aufzuzeigen und am Schluss einen kurzen Ausblick auf die realen Folgen der Ergebnisse zu werfen. Hierzu teilt sich der Hauptteil in vier Abschnitte. Der erste Abschnitt befasst sich mit dem angelegten analytischen Rahmen, der zweite erläutert die Grundlagen und Ziele für die beiden Orientierungsmuster Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit. Der dritte Abschnitt befasst sich mit den Konzeptionen von Bildungsfähigkeit, die den Mustern innewohnen und der vierte Abschnitt mit den rationalen Folgen für realen Positionen.
Bevor die Schwerpunkte des Gedankengangs aufgezeigt werden sollen, ist es sinnvoll die Ausgangslage zu erklären und einzuordnen. Dazu wird hier nun kurz der politische Vorlauf innerhalb der Parteienlandschaft skizziert, um die realen Bezüge der Überlegungen zu verdeutlichen.
Die CDU/CSU fordert Chancengerechtigkeit, da man von einer weitgehenden genetischen Vorprägung des Menschen ausgeht. Die daraus resultierende Unterschiedlichkeit der Menschen führt zur Forderung nach einem gegliederten Schulsystem. Zu diesem soll es einen gerechten Zugang geben und nachteilige Vorbedingungen ausgeglichen werden. Die Bildungspolitik hat einen hohen Stellenwert, soll jedoch nicht zu einer Umgestaltung der Gesellschaft genutzt werden. So sind die eigenen bildungspolitischen Konzeptionen eher auf eine Bewahrung des gesellschaftlichen Status Quo ausgelegt. Aufgrund der konservativen, statischen Grundhaltung legen CDU/CSU Wert auf Ziele wie „Würde und Freiheit erkennen, Selbstbeherrschung und Toleranz üben, Rücksicht nehmen, Interessen zurückstellen, den Rechtsstaat bejahen.“[1] Dies wird, auf Basis der eigenen Verfassungsinterpretation, legitimatorisch eng an die Verfassungen gebunden.
Chancengleichheit ist die Forderung der SPD, so soll es eine Gesellschaft gleicher Chancen geben. Dies soll jedoch nicht im Sinne gleicher Menschen verstanden werden. Weiterhin wird mehr Möglichkeit zur Mitbestimmung im Bildungssektor eingefordert. Die Bildungseinrichtungen dürften nicht nur als Zulieferer der Wirtschaft betrachtet werden, sie haben vielmehr ebenso gesellschaftliche, politische und individuelle Funktionen zu erfüllen. Schule soll nach Ansicht der SPD zu konstruktiv-kritischer Analyse befähigen, auf Lebenssituationen vorbereiten, sowie zu Freiheit und Demokratie befähigen. Verglichen mit der konservativen Position sind diese Ziele insgesamt offener und weniger auf Systemerhalt angelegt.
Im Grundverständnis ist die Position der FDP der SPD-Position nahegelegen. Chancengleichheit im Bildungssektor wird als Vorraussetzung für Menschenwürde, politische Mündigkeit, Selbstbestimmung und möglichst große Freiheit gesehen. Jedoch wird vor allem der liberale Leistungsgedanke und individuelle Initiative viel stärker betont.[2] „Ziel liberaler Bildungspolitik sei die Entfaltung der rationalen, schöpferischen und sozialen Kräfte des Kindes durch eine ‚angstfreie Schule‘“.[3]
2. Hauptteil
2.1 Erläuterung des analytischen Rahmens
Zur Analyse der ethischen Dimensionen nutzt der Autor Max Webers die Begriffe Gesinnungsethik, welche absolute Ethik ist, da sie praktische Konsequenzen nicht berücksichtigt. Sowie Verantwortungsethik, die Wirkungen von Entscheidungen mit einbezieht und verarbeitet. Die Spannung zwischen beiden Begriffen wirft weitere Fragen auf, erstens ob der Zweck die Mittel heiligt und zweitens wie es mit der Handlungsabsicht bestellt ist.[4] Diese Absicht des Handelns teilt Weber in vier Kategorien ein. Zweckrational ist die Umsetzung eigener Ziele unter Beachtung der Umwelt, wertrational wenn sich das Verhalten nur am Wert des Ziels orientiert. Dazu können Emotionalität (affektiv) und Traditionalität treten.[5]
[...]
[1] Lutz-Rainer Reuther/Bernhard Muszynski (Hrsg.): Bildungspolitik: Dokumentation und Analyse, Opladen 1980, S. 24
[2] Ausführlicher bei: Ebd., S. 22 ff.
[3] Ebd., S. 25
[4] Vgl. Jens-Rainer Ahrens: Gesinnungs- und verantwortungsethische Dimensionen der Bildungspolitik. Zur normativen Struktur einer anhaltenden Kontroverse in: Sterbling, Anton (Hrsg.): Zeitgeist und Widerspruch, Hamburg 1993, S. 195
[5] Vgl. Ebd., S. 195-196
- Arbeit zitieren
- Carsten Freitag (Autor:in), 2002, Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit. Abbau von Ungleichheit?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44203
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