Zu Recht ist der Templerorden seit vielen Jahrzehnten immer wieder Gegenstand der Forschung, denn seine Geschichte ist einzigartig und bietet reichlich Diskussionsstoff. Zur Zeit seiner Gründung war der Orden etwas völlig Neues, denn die Synthese aus Mönchtum und Rittertum, welcher sich die Mitglieder des Ordens verschrieben, war in dieser Form nie zuvor dagewesen.
Ziel dieser Arbeit soll es sein, den „zweifachen Kampf“ gegen „Fleisch und Blut“ wie auch gegen „die bösen Geister des himmlischen Bereiches“ näher zu beleuchten und zu zeigen, wie es den Templern mehr oder weniger überzeugend gelang, Mönchtum und Kriegertum innerhalb ihres Ordens in Einklang zu bringen. Dazu sollen die wichtigsten Aspekte innerhalb der Geschichte des Ordens näher betrachtet werden. Die Frage, wie erfolgreich die Synthese aus Mönchtum und Rittertum letztlich war und ob das duale Prinzip des Templerordens wirklich erfolgreich gelebt werden konnte, soll abschließend beantwortet werden.
Inhalt
1. Einleitung
1.1 Quellen
1.2 Sekundärliteratur
2. Die Vorgeschichte
2.1 Der erste Kreuzzug
2.2 Die Situation im Heiligen Land im frühen 12. Jahrhundert
3. Der Templerorden
3.1 Die Gründung
3.2 Die ersten Jahre
3.3 Die Synthese von Mönchtum und Rittertum - eine Neuheit?
3.4 Das Konzil von Troyes
3.5 Bernhard von Clairvaux und sein „Lob der neuen Ritterschaft“
4. Die Templerregel
4.1 Die ursprüngliche Regel
4.1.1 Der Beitrag Bernhards von Clairvaux
4.1.2 Benediktinerregel oder Augustinerregel?
4.1.3 Latein oder Französisch?
4.1.4 Der Inhalt der Regel
4.2 Die französische Regel
4.2.1 Militärische Organisation (Artikel 77 bis 197)
4.2.2 Wahl des Großmeisters (Artikel 198 bis 223)
4.2.3 Der Strafkodex (Artikel 224 bis 267)
4.2.4 Die Berufungsformel (Artikel 268 bis 278)
4.2.5 Die Artikel 279 bis 656
5. Die kirchenrechtliche Stellung des Templerordens
5.1 Die Bulle Omne datum optimum
5.2 Die Bullen Milites Templi und Militia Dei
6. Der Untergang des Templerordens
6.1 Die Vorgeschichte
6.2 Die Anklage
6.3 Schuld oder Unschuld?
6.4 Die Rolle des Papstes
7. Schluss und Fazit
8. Literatur
8.1 Quellen
8.2 Sekundärliteratur
8.3 Bildquelle
1. Einleitung
„Überall in den Ländern und in jener Gegend, die Christus in Menschengestalt und als aufstrahlendes Licht aus der Höhe besucht hat, hört man seit kurzem, es sei eine neue Schar von Rittern aufgetreten.“1 Mit diesen Worten beginnt Bernhard von Clairvaux das erste Kapitel seiner „Lobrede auf das neue Rittertum“. Die „neue Schar von Rittern“, auf welche Bernhard sich bezieht, ist die „Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem“, heutzutage besser bekannt als Templerorden oder Tempelritter.
Zu Recht ist der Templerorden seit vielen Jahrzehnten immer wieder Gegenstand der Forschung, denn seine Geschichte ist einzigartig und bietet reichlich Diskussionsstoff. Zur Zeit seiner Gründung war der Orden etwas völlig Neues, denn die Synthese aus Mönchtum und Rittertum, welcher sich die Mitglieder des Ordens verschrieben, war in dieser Form nie zuvor dagewesen. Auch dies berichtet Bernhard von Clairvaux: „Es handelt sich sage ich um ein neues der Welt noch unbekanntes Rittertum das einen zweifachen Kampf zugleich unermüdlich kämpft nämlich den gegen Fleisch und Blut und den gegen die bösen Geister des himmlischen Bereiches.“2
Ziel dieser Arbeit soll es sein, diesen „zweifachen Kampf“ näher zu beleuchten und zu zeigen, wie es den Templern mehr oder weniger überzeugend gelang Mönchtum und Kriegertum innerhalb ihres Ordens in Einklang zu bringen. Dazu sollen die wichtigsten Aspekte innerhalb der Geschichte des Ordens näher betrachtet werden. Die Frage, wie erfolgreich die Synthese aus Mönchtum und Rittertum letztlich war und ob das duale Prinzip des Templerordens wirklich erfolgreich gelebt werden konnte, soll abschließend beantwortet werden.
1.1 Quellen
Im Gegensatz zu Sekundärliteratur, welche in fast unüberschaubarem Maße vorhanden ist, hält sich die Anzahl der wirklich aussagekräftigen Quellen zum Templerorden in Grenzen. Hier bieten sich insbesondere fünf Quellen an, welche hier kurz vorgestellt werden sollen.
1. Die Schrift „Liber ad milites templi de laude novae militiae“ des Bernhard von Clairvaux. Verfasst im Jahr 1128 handelt es sich bei Bernhards „Lobrede auf die neue Ritterschaft“ um eine Art Traktat, welches dieser wohl auf Wunsch des ersten Großmeisters des Templerordens, Hugo von Payens, verfasste3. Man kann diese Schrift durchaus zu Recht als Propaganda bezeichnen4 und sollte bei der Lektüre in Betracht ziehen, dass Bernhard den Templern keineswegs neutral, sondern vielmehr äußerst wohlwollend gegenüberstand. „De laude“ präsentiert sich einerseits als Rechtfertigung des neuen Lebensstils der Templer, also der bereits in der Einleitung erwähnten Synthese aus Mönchtum und Rittertum, und andererseits als eine Art Werbung, mit dem Ziel neue Mitglieder zu rekrutieren5. Bernhards Rechtfertigung für den neuen Lebensstil, sowie die bei ihm erstmals in dieser Form zu findende Unterscheidung zwischen „militia“ und „malitia“6, werde ich im späteren Verlauf dieser Arbeit noch ausführlich beleuchten.
2. Als unerlässliche Quelle in einer Arbeit, die sich mit dem Templerorden beschäftigt, ist natürlich die Regel dieses Ordens zu sehen. Die ursprüngliche Templerregel, bestätigt auf dem Konzil von Troyes im Jahre 1128, umfasste 72 Artikel. Die Forschung ist sich hier uneins, ob die Regel ursprünglich in Latein oder in Altfranzösisch verfasst wurde7. Ich gehe davon aus, dass die Originalsprache Latein war und es sich bei den französischen Versionen um Übersetzungen oder von der lateinischen Originalfassung abgeleitete Versionen handelte. Zu den 72 originalen Artikeln kamen über die Jahre noch zahlreiche weitere Artikel hinzu, diese allesamt in Französisch. Eine weitere Kontroverse in der Forschung besteht in der Frage, auf welcher monastischen Regel die Templerregel ursprünglich beruhte. Hier vertritt ein großer Teil die Meinung, die Regel beruhe auf der Benediktinerregel, aus der einige Phrasen sogar wörtlich übernommen wurden. Andere wiederum glauben, die Augustinerregel habe als Vorbild gedient8.
3. Eine weitere wichtige Quelle zum Templerorden sind die von den Päpsten zu Gunsten des Ordens ausgestellten Urkunden. Hier tut sich besonders das „Generalprivileg“, die Bulle „Omne datum optimum“, welche auf den 29. März 1139 datiert ist, hervor. Papst Innozenz II. räumte dem Templerorden mit dieser Bulle eine ganze Reihe von besonderen Privilegien ein. Unter anderem stellte er den Orden unter seinen persönlichen Schutz und verfügte, dass die Templer nur ihm Rechenschaft schuldig seien9. Zu dieser Bulle kamen später noch einige weitere Bullen zu Gunsten der Templer hinzu, unter anderem die Bulle „Milites templi“, ausgestellt durch Papst Coelestin II. im Jahr 1144, sowie die Bulle „Militia Dei“ von Papst Eugen III. aus dem Jahr 1145, welche die bereits beträchtlichen Privilegien der Templer nochmals erweiterten.
4. Als Quelle zu den Anfangszeiten des Templerordens bietet sich die Chronik Wilhelms von Tyrus, zu dieser Zeit Bischof von Tyrus, an. Hier sollte allerdings bedacht werden, dass Wilhelm dem Orden keineswegs wohlwollend gegenüberstand. Wo man Bernhard von Clairvaux vorwerfen kann, ein zu positives Bild des Ordens gezeichnet zu haben, ist bei Wilhelm das genaue Gegenteil der Fall. Ein Grund für Wilhelms eher negative Haltung den Templern gegenüber mögen die vielen Privilegien des Ordens gewesen sein, welche ihm als Bischof wohl eher missfallen sein dürften10. Abgesehen von dieser mangelnden Neutralität den Templern gegenüber, kann man Wilhelm weiterhin vorwerfen, dass sein Bericht teils lückenhaft ist, und wichtige Fakten, die sich durch andere Quellen bestätigen lassen, einfach auslässt11.
5. Zu guter Letzt bieten sich als Quelle die Ausführungen des Jakob von Vitry an, welcher die Templer in seiner Historia Hierosolymitana erwähnt, welche mir neben dem lateinischen Original auch in englischer Übersetzung vorliegt12. Da dieser Text jedoch lange nach der Gründung des Templerordens, genauer gesagt im Jahr 1219, verfasst wurde und Vitry kein Zeitzeuge war, kann man davon ausgehen, dass sein Wissen aus zweiter Hand stammte. Teile von Vitrys Bericht scheinen aus der oben erwähnten Chronik des Wilhelm von Tyrus übernommen zu sein.
Abgesehen von den hier genannten Hauptquellen werden im Verlauf dieser Arbeit auch noch weitere Quellen Erwähnung finden, insbesondere solche zum ersten Kreuzzug, da dieser als Vorbedingung zu sehen ist, ohne die es die Templer und die anderen geistlichen Ritterorden wohl niemals gegeben hätte.
1.2 Sekundärliteratur
Wie bereits erwähnt, findet sich zum Thema des Templerordens eine beinahe unüberschaubare Fülle an Sekundärliteratur. Sucht man darüber hinaus im Internet nach Begriffen wie „Templerorden“, „Templer“ oder „Templars“, findet man tausende Websites und Artikel, welche sich mit dem Thema beschäftigen. Google gibt bei der Suche nach „Templer“ gar über 3 Millionen Treffer aus. Sich mit jedem einzelnen Text zu den Templern zu beschäftigen ist demnach absolut unmöglich.
Allgemein setzt die Beschäftigung mit Sekundärliteratur zu den Templern ein gewisses Maß an Differenzierung voraus. Ein nicht unbeträchtlicher Teil dieser Literatur kann kaum als ernstzunehmende Forschung bezeichnet werden. Oft werden die Templer mystifiziert und zu einem Geheimbund erklärt. Auch die Verbindung zwischen den Templern und dem heiligen Gral ist ein beliebtes Thema. Oftmals finden sich in solchen pseudowissenschaftlichen Werken seltsamste Verschwörungstheorien13. In einer wissenschaftlichen Arbeit wie der vorliegenden haben solche Werke, abgesehen von dieser kurzen Randbemerkung, natürlich keinen Platz.
Was seriöse Studien zum Thema der Tempelritter sowie der religiösen Ritterorden angeht, so ist ebenfalls eine große Fülle an Literatur vorhanden, wobei sich einige Autoren besonders hervortun. Zu nennen ist hier z.B. Alain Demurger, welcher sich unter anderem in seinen aus dem Französischen übersetzten Werken „Die Templer“14 sowie „Die Ritter des Herrn: Geschichte der geistlichen Ritterorden“15 mit den Templern und den anderen religiösen Ritterorden des Mittelalters beschäftigt hat. Erwähnt werden muss hier auch Malcolm Barber, welcher mit seinem Buch „The New Knighthood: A History of the Order of the Temple“16 einen ausführlichen Überblick über die Geschichte des Templerordens abgeliefert hat.
Auch dieses Werk wurde ins Deutsche übersetzt, mir liegt jedoch die englische Originalausgabe vor. Weiterhin hat sich Marie-Luise Bulst-Thiele umgehend mit dem Templerorden befasst und unter anderem mit ihren Schriften zu den Anfängen des Ordens und dem Einfluss Bernhards von Clairvaux‘ wichtige Beiträge zur Forschung auf diesem Gebiet geleistet17. Ebenso dürfen Arbeiten Alan Foreys, Rudolf Hiestands und Joseph Fleckensteins nicht außer Acht gelassen werden. Unbedingt genannt werden sollte hier auch Hans Prutz. Zwar liegen die Forschungen Prutz‘ zu den Tempelrittern, im Gegensatz zu den anderen hier genannten Werken, bereits über ein Jahrhundert zurück, und einige seiner Thesen wurden in der Zwischenzeit wiederlegt, dennoch haben einige seiner Argumente die Jahre überdauert und sein Werk bietet immer noch interessante Einblicke18. Aus der gleichen Zeit stammen auch die Forschungen Dr. Gustav Schnürers zur Templerregel, sowie die Erkenntnisse Friedrich Lundgreens, welcher sich unter anderem mit der Gesinnung Wilhelms von Tyrus gegenüber den Templern beschäftigt hat19.
2. Die Vorgeschichte
„Without Urban II’s sermon at Clermont there would have been no Crusade, no crusader states or no crusader Church, and of course no military order in the Middle Ages[…]“20. So bemerkt Rudolf Hiestand in seinem Aufsatz über den Einfluss des Papsttums auf die Kreuzfahrerstaaten und die militärischen Ritterorden. Gewiss kann man davon ausgehen, dass es ohne den vorangegangenen Kreuzzug nie zur Gründung des Templerordens gekommen wäre, denn die Situation im Heiligen Land wäre eine andere gewesen. Das folgende Kapitel beschäftigt sich daher in recht komprimierter Form mit den Ereignissen des ersten Kreuzzuges und der darauf folgenden Situation im Heiligen Land.21
2.1 Der erste Kreuzzug
Als Papst Urban II. im Jahr 1095 in Clermont zum Kreuzzug aufrief, fielen seien Worte auf fruchtbaren Boden. Ein Bericht über den leidenschaftlichen Aufruf des Papstes findet sich in der Chronik Fulchers von Chartres. Die Worte des Papstes werden in wörtlicher Rede wiedergegeben, wobei natürlich fraglich ist, ob der Papst exakt dies so gesagt hat, auch in Anbetracht dessen, dass andere Chronisten die gleiche Rede in anderen Worten wiedergeben, und alle diese Chroniken erst Jahre später und somit wahrscheinlich aus dem Gedächtnis geschrieben wurden.
Nachdem er den Anwesenden die Situation im Heiligen Land geschildert hat sagt Urban II. bei Fulcher unter anderem Folgendes:
“Qua de re supplici prece hortor, non ego, sed Dominus, id cunctis cuiuslihct ordinis tam equitibus quam peditihus, tam divitihus quam pauperibus, edicto frequenti vos, Christi pruccones, suadeatis, ut ad id genus nequam de regionibus nostrorum extermi nandum tempestire Christicolis opitulari satagant. Praesentibus dico, absentibus mando, Christus autem imperat.”22
Urban II. stellt den bevorstehenden Kreuzzug also als Wille Gottes dar und behauptet, Christi befehle ihn. Ob Jesus Christus wirklich eine „bewaffnete Wallfahrt“ befehlen würde ist natürlich fraglich. In der Bibel sagt Jesus wörtlich: „Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert nehmen, werden durch das Schwert umkommen.“23
Bemerkenswert ist, dass der Papst in Fulchers Version seiner Rede zum Kreuzzugsaufruf nicht eine einzige Bibelstelle anführt, um das Kreuzzugsunternehmen mit dieser zu rechtfertigen. Bei Robert von Reims, Guibert von Nogent und Balderich von Dol ist genau das Gegenteil der Fall - jedoch legen die drei Chronisten dem Papst jeweils unterschiedliche Bibelzitate in den Mund, was ihre Wiedergabe der Rede doch etwas in Frage stellt24. Als sicher überliefert kann man wohl die Behauptung des Papstes ansehen, dass der Kreuzzug gottgewollt sei. Der bekannte Ausruf „Deus vult!“, mit dem die Zuhörer auf die Rede Urbans reagiert haben sollen, wurde praktisch zum Motto des Kreuzzuges.
Der Kreuzzug begann im Jahr 1096 und kann grob in zwei Phasenunterteilt werden: Den sogenannten „Volkskreuzzug“ sowie die wesentlich bekanntere zweite Phase, in der sich das eigentliche Kreuzfahrerheer auf den Weg in Richtung Jerusalem machte. Auf dem Weg nach Süden machten die Teilnehmer des Volkskreuzzuges besonders durch mangelnde Disziplin und Verhalten, welches für Menschen auf einer Pilgerreise eher unpassend erscheint, von sich reden. „Plünderungen und andere Übergriffe waren an der Tagesordnung“25. Schlimmer noch war jedoch, was sich in mehreren Städten entlang des Rheins, genauer gesagt in den jüdischen Vierteln dieser Städte, abspielte. Um es in den Worten Hans Wollschlägers auszudrücken:
„‚Ausschreitungen‘… Die Ereignisse, die von den Sekundärhistorikern so oft mit diesem konzisen Wort umschrieben werden, bilden in der Entsetzensgeschichte des ersten Kreuzzugs das vielleicht allerentsetzlichste Kapitel: die Verfolgung der Juden, jenes fluchwürdigen Pöbels, den man allerorten findet.“26
Gezielt stürmten die Teilnehmer des Volkskreuzzuges jüdische Viertel und massakrierten deren Bewohner, darunter auch Frauen und Kinder, wie sowohl christliche als auch jüdischer Quellen berichten27. Im Hinblick auf das Vorgehen der Kreuzfahrer gegen die Juden sollte bemerkt werden, dass es sich hierbei nicht um Antisemitismus, sondern vielmehr um Antijudaismus gehandelt hat. Während Antisemitismus rassistisch bedingt ist, handelt es sich bei Antijudaismus um eine religiös bedingte Form des Hasses auf Juden durch Christen28.
Im Gegensatz zum eigentlichen Kreuzfahrerheer erreichte diese erste Phase des Kreuzzuges Jerusalem nicht. Auseinandersetzungen mit Einheimischen rund um Konstantinopel und der Verlust tausender Menschenleben beendeten diesen „Volkskreuzzug“ vorzeitig29. Aber auch das Kreuzfahrerheer, bestehend aus 30000 bis 70000 Bewaffneten und bis zu 30000 Unbewaffneten in fünf Gruppen - die Angaben zu den Teilnehmerzahlen schwanken stark - gelangte nicht ohne Probleme ins Heilige Land. So kam es gar zu einem Angriff auf Konstantinopel, welcher erfolglos verlief und letztlich friedlich endete. Gottfried von Boullion, Anführer einer Gruppe von Kreuzfahrern, erbrachte dem byzantinischen Kaiser Alexios I. Komnenos den Lehenseid und erkannte ihn damit als Herrscher über alle Länder an30. Neben dieser Anerkennung beinhaltete der Eid im Übrigen auch „das Versprechen, alle zu erobernden Gebiete, die früher zum Oströmischen Reich gehört hatten, dem Kaiser zu unterstellen“31. Nur Raimund von Toulouse gelang es, seinen Eid auf die Anerkennung des Kaisers zu beschränken und das weitere Versprechen auszulassen32. Im Mai 1097 setzte das Kreuzfahrerheer seinen Zug gen Jerusalem schließlich fort.
Anstatt sich jedoch auf schnellstem Wege nach Jerusalem zu begeben, beschlossen die Kreuzfahrer mehrere Städte entlang des Weges einzunehmen. Die erste dieser Städte war Antiochia, wo es zu einer monatelangen Belagerung kam. Viele Kreuzfahrer kamen durch Nahrungsknappheit oder widrige Wetterbedingungen ums Leben. Erst der Verrat einiger in Antiochia ansässigen Christen, welche den Kreuzfahrern die Stadttore öffneten, brachte die Wende. Doch damit war die Auseinandersetzung noch nicht beendet - als ein seldschukisches Heer unter der Führung des Herrn von Mossul außerhalb der Stadt eintraf kam es dazu, dass nun die Kreuzfahrer im Gegenzug belagert wurden. In dieser Situation soll ein Kreuzfahrer eine Vision gehabt haben, in der ihm gezeigt wurde, wo sich die Heilige Lanze befände. Tatsächlich soll eine solche Reliquie bei Grabungen unter der Peterskirche in Antiochia zum Vorschein gekommen sein. Da die Kreuzfahrer kurz darauf gegen das sie belagernde seldschukische Heer siegten, wurde jener Lanze Wundertätigkeit zugeschrieben33. Eine Erwähnung der Heiligen Lanze findet sich unter anderem in einem Brief den Gottfried von Boullion, Raimund von Toulouse und der Erzbischof von Pisa, Dagobert, später an den Papst schrieben:
„[…] Moreover, hunger so weakened us that some could scarcely refrain from eating human flesh. It would be tedious to narrate all the miseries which we suffered in that city. But God looked down upon His people whom He had so long chastised and mercifully consoled them. Therefore, He at first revealed to us, as a recompense for our tribulation and as a pledge of victory, His lance which had laid hidden since the days of the apostles. Next, He so fortified the hearts of the men, that they who from sickness or hunger had been unable to walk, now were enbued with strength to seize their weapons and manfully to fight against the enemy.”34
Bis Anfang des Jahres 1099 blieben die Kreuzfahrer in Antiochia, dann zog der Großteil des Heeres weiter. Bohemund von Tarent wurde Herr von Antiochia, welches damit der erste Kreuzfahrerstaat wurde. Den ganzen Winter hatten die Kreuzfahrer damit verbracht, Kriegszüge rund um die Stadt abzuhalten und weitere Gebiete zu erobern. Ein weiterer Kreuzfahrerstaat sollte Edessa werden, welches 1098 von Balduin von Boulogne eingenommen wurde. Den Eid, den die Kreuzfahrer Kaiser Alexios in Konstantinopel gegeben hatten - also, dass sie eroberte Gebiete unter byzantinische Herrschaft stellen würden - brachen sie35. Im Juni 1099 erreichte das Heer schließlich Jerusalem. Dadurch, dass Teile des Heeres in Antiochia und Edessa zurückgeblieben waren, um diese Städte zu halten, lag die Zahl der Menschen, die nun wirklich Jerusalem erreichten, wesentlich niedriger als die Zahl derer, die ursprünglich mit dem Ziel Jerusalem aufgebrochen waren. Wie bereits vor den Mauern Antiochias, kam es auch hier zu einer Belagerung, welche letztlich fünf Wochen dauern sollte. Die Kreuzfahrer litten sehr unter den unwirtlichen Bedingungen, die rund um die Stadt herrschten, und Wasser- und Nahrungsmangel machte ihnen zu schaffen. Erneut soll es in dieser Situation zu einer Vision gekommen sein, in der einem zum Kreuzfahrerheer gehörigen Priester mitgeteilt wurde, dass ein dreitägiges Fasten sowie eine barfüßige Prozession um die Stadtmauern zur Einnahme Jerusalems führen würde36. Tatsächlich gelang den Kreuzfahrern kurz darauf die erfolgreiche Einnahme der Stadt. Das darauffolgende Massaker an der Zivilbevölkerung kann man wohl als einen der dunkelsten Augenblicke der Christenheit bezeichnen. Verschiedene Chronisten, sowohl christliche als auch muslimische, berichten über diese Ereignisse. Die Opferzahlen schwanken je nach Quelle zwischen 30000 und 70000, einig sind sich die meisten Chronisten jedoch, dass es sich um ein einziges Blutbad gehandelt haben muss. Bei Albert von Aachen finden sich z.B. folgende Worte:
„Weiber, die in betürmten Palästen und Gebäuden Zuflucht gesucht hatten, machten sie nider mit der Schärfe des Schwerts; Kinder, Säuglinge noch, traten sie mit dem flachen Fuß den Müttern vom Busen oder rissen sie aus den Wiegen, um sie sodann gegen Mauern oder Türschwellen zu schmettern und ihnen das Genick zu brechen; andere schlachteten sie mit den Waffen hin, wieder andere erschlugen sie mit Steinen; nicht Alter noch Geschlecht der Heiden ward verschont.“37
Auch in den Gesta Francorum finden sich diese Ereignisse wieder, jedoch ohne wirkliche Details. Hier kann man nur erahnen, welches Gemetzel in Jerusalem stattgefunden haben muss, anhand der Angabe, dass die Kreuzfahrer bis zu den Knöcheln in Blut wateten38. Erwähnt werden sollte, dass es nicht nur Muslime waren, die durch die Hand der Kreuzfahrer ums Leben kamen, sondern auch Juden sowie koptische und syrische Christen.
2.2 Die Situation im Heiligen Land im frühen 12. Jahrhundert
Der erste Kreuzzug war mit der Einnahme Jerusalems, sowie der kurz darauffolgenden Schlacht von Askalon, beendet. Gottfried von Boullion wurde Regent des Königreiches Jerusalem, nahm dabei jedoch nicht den Titel des Königs an, sondern ließ sich vielmehr zum „advocatus sancti sepulchri“, also dem Beschützer des heiligen Grabes, ernennen. Gottfrieds Regentschaft währte aufgrund seines Todes nicht lange, und bereits im Jahr 1100 folgte ihm sein Bruder Balduin von Boulogne, welcher, anders als Gottfried, zum König ernannt wurde. Balduin I. regierte 18 Jahre lang, an seine Stelle trat 1118 sein Sohn, Balduin II. Seit Ende des Kreuzzuges zeigte sich besonders ein Problem - die meisten Kreuzfahrer waren nach der Eroberung Jerusalems nachhause zurückgekehrt und nur die wenigsten waren im Heiligen Land geblieben. Die zurückgebliebenen Männer reichten kaum aus, um die von den Kreuzfahrern eroberten Gebiete zu verteidigen, geschweige denn die Pilgerpfade zu beschützen. Bereits 1115 bemerkte König Balduin, dass es im Königreich Jerusalem so wenige Christen gebe, dass diese „gerade einmal eine Hauptstraße füllen könnten“39. Angeblich, so behauptet jedenfalls Fulcher von Chartres, soll Balduin I. zu Beginn seiner Herrschaft nur 300 Ritter unter seinem Kommando gehabt haben und die Sterblichkeitsrate bei diesen im Heiligen Land zurückgebliebenen Rittern war hoch40. Die Situation wird zu Beginn der Herrschaft Balduins II. kaum besser gewesen sein und eine Lösung dieses Problems war notwendig.
1. Der Templerorden
Der oben erwähnte Mangel an Rittern zur Verteidigung des Heiligen Landes im Allgemeinen und der christlichen Pilger im Besonderen, waren schließlich die Hauptgründe für die Gründung des ersten religiösen Ritterordens, des Templerordens, dessen Mitglieder sich selbst als Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosolymitanis bezeichneten, also die „Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem“. Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit der Anfangszeit des Templerordens, von der Gründung bis zum Konzil von Troyes, sowie mit dem Einfluss Bernhards von Clairvaux‘ und seiner Schrift „Liber ad milites templi de laude novae militiae“.
1.1 Die Gründung
Das ausschlaggebende Ereignis, welches eine kleine Gruppe von Rittern dazu veranlasste sich dem Schutz der Pilger zu verschreiben, soll im Jahr 1119 stattgefunden haben, als 700 Pilger auf ihrem Weg von Jerusalem an den Jordan brutal überfallen wurden - so berichtet jedenfalls Albert von Aachen in seiner Historia Hierosolymitana41. Schenkt man diesem Bericht Glauben, so kann man darauf schließen, dass die Gründung des Templerordens im Jahr 1119 stattfand. Über das Gründungsjahr kann man jedoch ausgiebig diskutieren und in der Forschung herrscht hier keine Einigkeit. Sowohl das Jahr 1119 wie auch die Jahre 1118, 1120 und 1121 werden hier in Betracht gezogen. Marie Luise Bulst-Thiele dagegen sieht die Gründung des Ordens noch einige Jahre früher. Als Begründung ihrer Meinung führt sie einen Brief Ivos von Chartres an, den dieser an den Grafen Hugo von der Champagne, nicht zu verwechseln mit dem späteren ersten Großmeister des Templerordens, Hugo von Payens, schrieb. Da Ivo von Chartres entweder im Jahr 1115 oder 1116 verstarb, muss dieser Brief logischerweise in diesen Jahren oder kurz zuvor verfasst worden sein. In seinem Schreiben ermahnt Ivo Hugo, sich aufgrund seiner noch bestehenden Ehe nicht einer militia Christi anzuschließen. Bulst-Thiele vertritt die Meinung, die militia Christi, auf die sich Ivo hier bezieht, sei der Templerorden, welcher zwar zu dieser Zeit noch namenlos war und noch nicht nach den drei Mönchsgelübden lebte, jedoch bereits existierte42. Da sich der Graf Hugo im Jahr 1125 tatsächlich den Templern anschloss, liegt es nahe, hier eine Verbindung zu vermuten. Ich halte diese Ansichten Bulst-Thieles dennoch für zweifelhaft und den genannten Brief Ivo von Chartres als angeblichen Beleg dieser Behauptung für nicht ausreichend. Bei der von Ivo genannten militia Christi scheint es sich meiner Ansicht nach nicht um die Templer zu handeln43.
Die oben genannten Jahre 1118, 1119, 1120 oder 1121 scheinen als Gründungszeitraum der Templer wesentlich wahrscheinlicher als der von Bulst- Thiele angeführte Zeitraum. Die genauere Datierung der Gründung bleibt allerdings schwierig. Allerdings gibt es zumindest einige Anhaltspunkte. So berichtet Wilhelm von Tyrus:
„In demselben Jahr beschlossen einige Edle aus dem Ritterstand, gottergebene und gottesfürchtige Männer, als sich Regeln gebende Kanoniker dem Dienst Christi zu leben, und legten in die Hand des Patriarchen das Gelübde der Keuschheit, des Gehorsams und der Armut ab.“44
Die Aussage „in demselben Jahr“ bezieht sich auf das vorige Kapitel, in dem Wilhelm zuletzt vom Tod des Patriarchen Arnulf von Jerusalem und der Wahl Gormunds zu seinem Nachfolger berichtet hat. Ein genaues Jahr wird nicht genannt, vermutlich handelt es sich aber um das Jahr 111845. Dass das Jahr 1118 als Gründungsjahr nicht korrekt sein kann, bemerkte bereits Friedrich Lundgreen in seinem 1911 erschienenen Werk über Wilhelm von Tyrus46, zumindest nicht, wenn man Wilhelms Aussage Glauben schenken will, dass das Konzil von Troyes neun Jahre nach Gründung des Ordens stattfand:
„Nach neun Jahren aber, zur Zeit, als in Frankreich das Konzil von Troyes gehalten wurde, bei welchem die Erzbischöfe von Reims und Sens mit ihrem Klerus, der Bischof von Albano, Legat des Apostolischen Stuhls, auch die Äbte von Citeaux, Clairveaux und Pontigny mit mehreren anderen zugegen waren, erhielten sie durch eine Verordnung des Papstes Honorius und des Patriarchen Stephan von Jerusalem eine Regel und eine bestimmte Kleidung, nämlich eine weiße. In diesen ersten neun Jahren bestand ihr Orden auch nicht aus mehr als neun Rittern, von da an aber fing ihre Zahl sich zu vermehren an, und ihre Besitzungen erweiterten sich.“47
Die Forschung ging lange Zeit davon aus, dass das Konzil im Jahr 1128, am 13. Januar, stattgefunden habe. Auch Jakob von Vitry nennt in seiner Historia Hierosalymitana dieses Jahr:
Now, after they had passed nine years in this profession and holy poverty, living their lives in common in holy poverty', and had dwelt in concord and of one mind in the house, in the year of grace 1128, by the mandate of our Lord Pope Honorius and of the Lord Stephen, Patriarch of Jerusalem, they were given a rule and a white habit, without any cross.“48
Ebenso nennt das Vorwort der beim Konzil von Troyes beschlossenen Templerregel das Jahr 1128:
„Daher haben wir uns in aller Freudigkeit und brüderlicher Anhänglichkeit auf die Bitten des Meisters Hugo, von dem der genannten Ritterorden seinen Anfang nahm, auf Eingabe des heiligen Geistes mit vielen aus den verschiedenen Provinzen jenseits der Berge am Fest des heiligen Hilarius im Jahr 1128 der Menschwerdung Jesu Christi, im neunten Jahr der Gründung des genannten Ritterordens, in Troyes unter Gottes Führung versammelt und die Art und Pflichtbeobachtung des Ritterordens durch die einzelnen Abschnitte aus dem Mund des genannten Meisters Hugo selbst zu vernehmen verdient und nach der Kenntnis der Schwachheit unseres Wissens das, was uns gut und nützlich erschien, gebilligt, das jedoch, was in der Tat uns töricht erschien, beiseite gelassen.“49
Rudolf Hiestand ist es jedoch gelungen glaubwürdig nachzuweisen, dass das Jahr 1129 wesentlich wahrscheinlicher ist50. Das Jahr 1118 als Gründungsjahr des Templerordens, wie bei Wilhelm von Tyrus behauptet, ist damit in jedem Fall falsch. Stattdessen bleibt die Zeitspanne zwischen dem 14. Januar 1120 und dem 14.
[...]
1 Bernhard von Clairvaux: Liber ad milites templi de laude novae militiae. Buch an die Tempelritter, Lobrede auf das neue Rittertum. In Gerhard B. Winkler: Bernhard von Clairvaux, Sämtliche Werke lateinisch/deutsch I, Innsbruck: Tyrolia 1995, Kap.1, S.269.
2 Ebd.
3 Ebd., Vorrede, S.269.
4 Vgl. hierzu unter anderem Aryeh Grabois: Militia and Malitia: The Bernardine Vision of Chivalry. In Michael Gervers (Ed.): The Second Crusade and the Cistercians, New York 1992, S. 50, sowie Friedrich Lundgreen: Wilhelm von Tyrus und der Templerorden, Berlin 1911/Vaduz 1965, S. 70.
5 Siehe hierzu unter anderem Peter Dinzelbacher: Die Templer. Ein geheimnisumwitterter Orden? Freiburg/Basel/Wien 2002, S. 23-24.
6 Bernhard von Clairvaux: Liber ad milites templi de laude novae militiae. Buch an die Tempelritter, Lobrede auf das neue Rittertum, Kapitel 1-4, S. 271-285.
7 Siehe hierzu z.B. John Charpentier: Die Templer, Stuttgart 1965, S. 23 sowie Friedrich
Lundgreen: Zur Geschichte des Templerordens. In Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Vol. 35 (1914), S. 677. Charpentier vertritt die Meinung, die Regel sei ursprünglich in Nordfranzösisch verfasst worden. Lundgreen dagegen vertrat bereits im Jahr 1911 die Meinung, die ursprüngliche Regel sei in Latein verfasst worden und die französische Version sei keine Übersetzung, sondern eine bewusste Weiterbildung.
8 Siehe hierzu unter anderem John Charpentier: Die Templer, S. 23.
9 Alain Demurger: Die Ritter des Herrn - Die Geschichte der geistlichen Ritterorden, München 2003, S. 100.
10 Friedrich Lundgreen: Wilhelm von Tyrus und der Templerorden, Berlin 1911/Vaduz 1965, S. 137- 143.
11 Ebd., S. 68-70: Wilhelm berichtet kaum über die auf dem Konzil von Troyes bestätigte Templerregel und verschweigt das Wohlwollen, welches Bernhard von Clairvaux dem Orden entgegenbrachte.
12 Jacques de Vitry: The history of Jerusalem, A.D. 1180 (= Palestine Pilgrims' Text Society. Bd. 11, Nr. 2). Translated from the original Latin by Aubrey Stewart. Committee of the Palestine Exploration Fund, London 1896.
13 Siehe hierzu z.B. Henry Lincoln, Michael Baigent, Richard Leigh: Der heilige Gral und seine Erben. Ursprung und Gegenwart eines geheimen Ordens. Sein Wissen und seine Macht. Bergisch Gladbach 1984: Dieses recht bekannte Werk beschäftigt sich mit dem Verbleib des Heiligen Grals. Die Tempelritter waren angeblich der militärische Arm einer geheimen Bruderschaft namens Prieuré de Sion, welche die Aufgabe hat, den Heiligen Gral zu beschützen. Das Werk vermischt Fakten mit Mythen, und ist bestenfalls als ein Beispiel der Pseudowissenschaft zu bezeichnen. Als seriöser Historiker kann man die in diesen Werk aufgestellten Thesen kaum ernst nehmen.
14 Alain Demurger: Die Templer. Aufstieg und Untergang 1120-1314, München 1981.
15 Alain Demurger: Die Ritter des Herrn. Geschichte der geistlichen Ritterorden, München 2003.
16 Malcolm Barber: The New Knighthood. A History of the Order of the Temple, Cambridge 1994.
17 Marie Luise Bulst-Thiele: Die Anfänge des Templerordens. Bernhard von Clairvaux. Cîteaux. In: Zeitschrift für Kirchengeschichte, Band 104 (1993), S. 312-327 sowie Marie Luise Bulst-Thiele: The Influence of St. Bernard of Clairvaux on the Formation of the Order of the Knights Templar. In Michael Gervers: The Second Crusade and the Cistercians. St. Martin´s Press 1992, S. 57-65.
18 Hans Prutz: Die geistlichen Ritterorden: Ihre Stellung zur kirchlichen, politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des Mittelalters, Berlin 1908. Vgl. hierzu auch Rudolf Hiestand: Some Reflections on the Impact of the Papacy on the Crusader States and the Military Orders in the Twelfth and Thirteenth Centuries. In Zsolt Hunyadi (Ed.): The crusades and the military orders, Budapest 2001, S. 15: Prutz war die päpstliche Bulle Omne datum optimum noch nicht bekannt, weswegen er fälschlich die These aufstellte, es sei Papst Alexander III. gewesen, der den Templern im Jahr 1163 ihre Privilegien verlieh und ihnen ihre besondere Stellung innerhalb der Kirche ermöglichte.
19 Friedrich Lundgreen: Wilhelm von Tyrus und der Templerorden, Berlin 1911/Vaduz 1965.
20 Rudolf Hiestand: Some Reflections on the Impact of the Papacy on the Crusader States and the Military Orders in the Twelfth and Thirteenth Centuries, S. 3.
21 Teile dieses Abschnittes sind wörtlich aus einer von mir verfassten Hausarbeit mit dem Titel „Die Kreuzzüge - Bewaffnete Wallfahrten ins Heilige Land?“ aus dem Jahr 2012 übernommen.
22 Heinrich Hagenmeyer (Hrsg.): Fulcheri Carnotensis Historia Hierosolymitana (1095-1127), Heidelberg 1913, S. 134-135.
23 Matthäus Evangelium XXVI, 52. Zitiert aus: Hans Wollschläger: Die bewaffneten Wallfahrten gen Jerusalem. Geschichte der Kreuzzüge, Zürich 1973, S. 5.
24 Vgl. hierzu. Heinrich Hagenmeyer (Hrsg.): Fulcheri Carnotensis Historia Hierosolymitana (1095- 1127), S. 131.
25 Nicolas Jaspert: Die Kreuzzüge, Darmstadt 2010, S. 36.
26 Hans Wollschläger: Die bewaffneten Wallfahrten gen Jerusalem. Geschichte der Kreuzzüge, Zürich 1973, S.18-19.
27 Siehe hierzu unter anderem Reinhard Barth (Hrsg.): Die Chronik der Kreuzzüge, München 2003, S. 35 sowie Eva Haverkamp (Hrsg.): Hebräische Texte aus dem mittelalterlichen Deutschland, Bd. 1: Hebräische Berichte über die Judenverfolgungen während des ersten Kreuzzugs, Hannover 2005.
28 Vgl. hierzu Uwe F.W. Bauer: „Antijudaismus“ URL: http://www.bibelwissenschaft.de/nc/wibilex/das- bibellexikon/details/quelle/WIBI/zeichen/a/referenz/13445/cache/739e20f4e9af3b4583a2a3925690 7533/ (Zugriff am 16.12.2016)
29 Vgl. hierzu Steven Runciman: Der erste Kreuzzug, München 1981, S.90.
30 Ebd., S. 100.
31 Nikolas Jaspert: Die Kreuzzüge,, S. 39.
32 Ebd.
33 Ebd., S. 40-41.
34 Dana C. Munro (Übers.): Letters of the Crusaders, Translations and Reprints from the Original Sources of European History, Vol 1:4, Philadelphia 1896, S. 9.
35 Vgl. hierzu Nicolas Jaspert: Die Kreuzüge, S. 41.
36 Vgl. Hierzu Steven Runciman: Der erste Kreuzzug, S. 225-226.
37 Albericus Aquensis Historia Hierosolymitanae Expeditionis, Buch VI, Kapitel 23. Übersetzung in: Hans Wollschläger: Die bewaffneten Wallfahrten gen Jerusalem, S. 38.
38 Vgl. hierzu: August. C. Krey (Übers.): The First Crusade: The Accounts of Eyewitnesses and Participants, Princeton 1921, S. 256-57.
39 Alain Demurger: Die Templer. Aufstieg und Untergang, S.24.
40 A.J. Forey: The emergence of the military order in the twelfth century. In The Journal of ecclesiastical history, London: Faber and Faber, Bd. 36 (1985), S.176-77.
41 Marie Luise Bulst-Thiele: Die Anfänge des Templerordens. Bernhard von Clairvaux. Cîteaux, S. 312.
42 Marie Luise Bulst-Thiele: Sacrae Domus Militiae Templi Hierosolymitani Magistri. Untersuchungen zur Geschichte des Templerordens 1118/19-1314. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften Göttingen, Phil.-Hist. Klasse, Band 86 (1974). S- 20-21.
43 Vgl. hierzu auch A.J. Forey: The emergence of the military order in the twelfth century, S. 175-176: Vor allem Ivos Worte über die Größe der militia, welche angeblich mit 10000 gegen 20000 kämpft, lässt die Behauptung, dass es sich hierbei um die Tempelritter oder deren Vorgänger handeln könnte, äußerst unglaubwürdig erscheinen. Siehe außerdem Jacques Paul Migne. Patrologiae Cursus Completus. Series Latina. CLXII, S. 251, Ep. 245: „[…] militiam, qua cum decem millibus secure pugnatur adversus eum qui cum viginti millibus adversum nos pugnaturus occurrit.”
44 Wilhelm von Tyrus: Chronik, Buch XII, Kapitel VII. URL: http://www.manfredhiebl.de/Wilhelm-von- Tyrus/tyrus12.htm (Zugriff am 20.01.2017)
45 Vgl. hierzu Malcolm Barber: The Crusader States, New Haven 2012, S. XIV.
46 Friedrich Lundgreen: Wilhelm von Tyrus und der Templerorden, S.51-52.
47 Wilhelm von Tyrus: Chronik, Buch XII, Kapitel VII. URL: http://www.manfredhiebl.de/Wilhelm-von- Tyrus/tyrus12.htm
48 Jacques de Vitry: The history of Jerusalem, A.D. 1180 (= Palestine Pilgrims' Text Society. Bd. 11, Nr. 2). Translated from the original Latin by Aubrey Stewart. Committee of the Palestine Exploration Fund, London 1896, S. 51.
49 Die ursprüngliche Templerregel, Vorwort. URL: http://www.dietempler.net/media/files/Templerregel-lat.pdf. (Zugriff am 20.12.2016)
50 Vgl. hierzu Rudolf Hiestand: Kardinalbischof Matthäus von Albano, das Konzil von Troyes und die Entstehung des Templerordens. In Zeitschrift für Kirchengeschichte 99 (1988), S.295-323. Hiestand verweist in seinen Untersuchungen unter anderem auf das Itinerar des päpstlichen Legaten Matthias von Albano, welcher in Troyes den Vorsitz führte. Es wäre dem Legaten zeitlich nur schwer möglich gewesen, sich am 13. Januar in Troyes zu befinden, besonders wenn man bedenkt, dass er zu Vorbesprechungen wohl schon einige Tage zuvor vor Ort hätte sein müssen. Darüber hinaus verweist Hiestand darauf, dass in weiten Teilen Frankreichs zu dieser Zeit der Annuntiationsstil zur Datierung verwendet wurde. Das im Vorwort der Templerregel genannte Datum - in Latein in sollempnitate sancti Hilarii anno millesimo centesimo vigesimo octavo - entspricht daher nach unserer heutigen Zeitrechnung dem Jahr 1129.
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- M.A. Gabriele Grenkowski (Autor), 2017, Die Templer. Zwischen Mönchsideal und Kriegswirklichkeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/441985
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