Im ersten Abschnitt werden die europäischen Rahmenbedingungen umrissen, um einen ausreichenden Überblick zu schaffen. Unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen ging die Bundesregierung ins Rennen, welche Positionen vertraten die anderen Mitgliedsstaaten? Diese Feststellung ist auch notwendig, um die späteren Leistungen und Ergebnisse der Akteure angemessen bewerten zu können.
Der Zweite Abschnitt befasst sich dann mit der Einheitlichen Europäischen Akte und analysiert ihre wichtigsten Neuerungen vor dem Hintergrund der davor herrschenden Bedingungen.
Entgegen des historischen Ablaufes werden danach erst im dritten Abschnitt die Etappen die zu ihrer Unterzeichnung führten schrittweise betrachtet. Dies geschieht, um diese außenpolitischen Bemühungen, hier insbesondere die Positionen der Bundesregierung, vor dem Hintergrund des Ergebnisses besser kritisch bewerten zu können. Entsprechend der Fragestellung sollen hier auch die anderen, nicht direkt auf die EEA zielenden europapolitischen Bemühungen der Bundesregierung mit einbezogen werden. Somit ergibt sich ein größeres Bild der Europapolitik, die als Ganzes Einfluss auf die Entwicklung nahm.
Der folgende Ratifikationsprozess in Deutschland wird im vierten Abschnitt beleuchtet, hier liegt der Schwerpunkt dann folgerichtig auf der innerstaatlichen Ebene.
In der Schlussbetrachtung werden die Ergebnisse der einzelnen Kapitel zusammengeführt, um eine Gesamtbewertung des Integrationsprozesses zu ermöglichen. Die Ergebnisse der Analyse werden dann nochmals abschließend, unter besonderer Betrachtung des Spannungsfeldes zwischen progressivem Reformwillen und nationaler Interessenvertretung bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Fragestellung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Europapolitische Rahmenbedingungen
- 2.2 Die Einheitliche Europäische Akte
- 2.3 Der Weg zur Akte und die deutschen Interessen
- 2.3.1 Die Genscher-Colombo-Initiative 1981
- 2.3.2 Die Feierliche Deklaration von Stuttgart 1983
- 2.3.3 Der Gipfel von Fontainebleau 1984 und der Dooge-Ausschuß
- 2.3.4 Vom Mailänder Gipfel 1985 bis zur Unterschrift
- 2.4 Die Ratifizierung in Deutschland
- 3. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die deutsche Haltung zur Erarbeitung und Ratifizierung der Einheitlichen Europäischen Akte (EEA) unter Kanzler Kohl. Sie untersucht den Prozess der Entstehung der Akte und die Rolle Deutschlands, wobei das Spannungsfeld zwischen progressivem Reformwillen und nationaler Interessenvertretung im Vordergrund steht.
- Europapolitische Rahmenbedingungen in den 1980er Jahren
- Die Einheitliche Europäische Akte und ihre wichtigsten Neuerungen
- Die deutsche Positionierung und die Rolle der Bundesregierung im Integrationsprozess
- Das Spannungsfeld zwischen Reformwillen und nationaler Interessenvertretung
- Der Ratifikationsprozess der EEA in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 legt den Fokus auf die europäische Situation der 1980er Jahre, die geprägt war von Krisen und Stagnation. Die Einleitung führt in die Problematik ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Welche Rolle spielte die Bundesrepublik Deutschland bei der Entwicklung der Einheitlichen Europäischen Akte?
Kapitel 2 beleuchtet die europapolitischen Rahmenbedingungen, die den Integrationsprozess in den 1980er Jahren prägten. Hierzu zählen insbesondere die innerdeutschen Notwendigkeiten und Ziele, die Situation auf der Gemeinschaftsebene sowie die Ziele und Interessen der großen anderen Mitgliedsstaaten.
Kapitel 3 befasst sich mit der Einheitlichen Europäischen Akte und analysiert ihre wichtigsten Neuerungen im Kontext der vorherrschenden europäischen Bedingungen.
Kapitel 4 untersucht die Etappen, die zur Unterzeichnung der Akte führten. Der Fokus liegt dabei auf den Positionen der Bundesregierung und den europapolitischen Bemühungen Deutschlands.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie der europäischen Integration in den 1980er Jahren, der Einheitlichen Europäischen Akte, der deutschen Außenpolitik, den Spannungen zwischen nationaler Interessenvertretung und progressivem Reformwillen, der Ratifizierung internationaler Abkommen, der Rolle der Bundesregierung und den europapolitischen Rahmenbedingungen.
- Quote paper
- Carsten Freitag (Author), 2002, Die Haltung der BRD unter Kanzler Kohl zur Erarbeitung einer Europäischen Akte und ihrer Ratifizierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44192