Wasser ist das wichtigste Element der Erde. Jedes Lebewesen benötigt Wasser, und wo die Ressource Wasser knapp wird, wird das Überleben erschwert.
Nur eine geringe Menge der auf dem „Blauen Planeten“ verfügbaren Wasservorkommen ist als Trinkwasser zu gebrauchen. Der überwiegende Teil ist Salzwasser, die nahezu unerschöpflich scheinenden Meerwasservorräte sind für die Tier- und Pflanzenwelt mehrheitlich nicht nutzbar.
Vor dem Hintergrund eines konstanten Süßwasserkreislaufs erwachsen mit dem stetigen globalen Bevölkerungsanstieg immer größere Probleme bei der Versorgung der Menschen mit ausreichend Trinkwasser. Während es Regionen gibt, in denen auch in absehbarer Zeit keinerlei Trinkwassermangel herrschen wird, steigt die Zahl der Gebiete mit Versorgungsengpässen immer weiter an. Laut Bundesumweltministerium hatten im Jahre 2001 1,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu ausreichendem und sauberem Trinkwasser.
Obwohl sich bereits 1992 auf der UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro Politiker aus 178 Staaten auf das gemeinsame Ziel einer „gesicherten Bereitstellung von Wasser in angemessener Menge und guter Qualität für die gesamte Weltbevölkerung“ geeinigt haben, kommt die Diskussion über Strategien und Ansätze zur Bekämpfung der weltweiten Trinkwasserverknappung erst seit der Jahrtausendwende in die Gänge.
Die vorliegende Hausarbeit wird aus diesem Grunde nicht nur die generelle Problematik des globalen Trinkwassermangels und die daraus resultierenden Folgen in der nahen Zukunft vorstellen, sondern auch Lösungsansätze aufzeigen.
Neben den vielleicht naheliegenden Problemgebieten in Afrika scheint es mir wichtig, auch auf die Situation in den sogenannten „Megastädten“ hinzuweisen, da sich hier, bedingt durch überdurchschnittlichen Bevölkerungszuwachs und den Trend der Abwanderung in die Städte, neue infrastrukturelle Schwierigkeiten ergeben, insbesondere bei der Wasserversorgung. Dies werde ich am Beispiel der Stadt Bangkok genauer erläutern.
Die literarische Quellensituation orientiert sich weitgehend an der Entwicklung des Problembewusstseins bezüglich der Thematik, d.h. erst im Laufe der 1990er Jahre sind verstärkt Publikationen erschienen, die sich mit globaler Wasserverknappung beschäftigen. Als Grundlage meiner Darstellungen dient das Buch „Mensch, Wasser!“ von Robert Engelman, Bonnie Dye und Pamela LeRoy aus dem Jahre 2000, ergänzt durch weitere Literatur und aktuelle Internet-Quellen.
Inhalt
1. Einleitung
2. Die Trinkwasservorkommen der Erde
2.1 Ressourcen und Wasserkreislauf
2.2 Nutzung
2.3 Gewinnung
3. Das Problem der Wasserknappheit
3.1 Globale und regionale Ursachen und ihre Folgen
3.1.1 Wann spricht man von „Wassermangel“?
3.1.2 Bevölkerungszunahme
3.1.3 Bewässerung in der Landwirtschaft
3.1.4 Leergepumpte Speicher
3.1.5 Verschmutzung
3.1.6 Politische Konflikte
3.1.7 Wasserbedingte Krankheiten
3.2 Lösungsansätze und Zukunftsstrategien
3.2.1 Wege aus der Bewässerungsproblematik
3.2.2 Bewältigung Politischer Konflikte
3.2.3 Empfehlungen des Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen
4. Trinkwassermangel in Megastädten
4.1 Grundlegende Probleme
4.2 Das Beispiel Bangkok
4.2.1 Spezifische Trinkwasserprobleme der Megastadt
4.2.2 Lösungsansätze
5. Resümee und ausblick
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Wasser ist das wichtigste Element der Erde. Jedes Lebewesen benötigt Wasser, und wo die Ressource Wasser knapp wird, wird das Überleben erschwert.
Nur eine geringe Menge der auf dem „Blauen Planeten“ verfügbaren Wasservorkommen ist als Trinkwasser zu gebrauchen. Der überwiegende Teil ist Salzwasser, die nahezu unerschöpflich scheinenden Meerwasservorräte sind für die Tier- und Pflanzenwelt mehrheitlich nicht nutzbar.
Vor dem Hintergrund eines konstanten Süßwasserkreislaufs erwachsen mit dem stetigen globalen Bevölkerungsanstieg immer größere Probleme bei der Versorgung der Menschen mit ausreichend Trinkwasser. Während es Regionen gibt, in denen auch in absehbarer Zeit keinerlei Trinkwassermangel herrschen wird, steigt die Zahl der Gebiete mit Versorgungsengpässen immer weiter an. Laut Bundesumweltministerium hatten im Jahre 2001 1,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu ausreichendem und sauberem Trinkwasser.[1]
Obwohl sich bereits 1992 auf der UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro Politiker aus 178 Staaten auf das gemeinsame Ziel einer „gesicherten Bereitstellung von Wasser in angemessener Menge und guter Qualität für die gesamte Weltbevölkerung“[2] geeinigt haben, kommt die Diskussion über Strategien und Ansätze zur Bekämpfung der weltweiten Trinkwasserverknappung erst seit der Jahrtausendwende in die Gänge und rückt somit auch verstärkt ins öffentliche Bewusstsein.
Die vorliegende Hausarbeit wird aus diesem Grunde nicht nur die generelle Problematik des globalen Trinkwassermangels und die daraus resultierenden Folgen in der nahen Zukunft vorstellen, sondern auch Lösungsansätze aufzeigen.
Neben den vielleicht naheliegenden Problemgebieten in Afrika scheint es mir wichtig, auch auf die Situation in den sogenannten „Megastädten“ hinzuweisen, da sich hier, bedingt durch überdurchschnittlichen Bevölkerungszuwachs und den Trend der Abwanderung in die Städte, neue infrastrukturelle Schwierigkeiten ergeben, insbesondere bei der Wasserversorgung. Dies werde ich am Beispiel der Stadt Bangkok genauer erläutern.
Die literarische Quellensituation orientiert sich weitgehend an der Entwicklung des Problembewusstseins bezüglich der Thematik, d.h. erst im Laufe der 1990er Jahre sind verstärkt Publikationen erschienen, die sich mit globaler Wasserverknappung beschäftigen. Als Grundlage meiner Darstellungen dient das Buch „Mensch, Wasser!“ von Robert Engelman, Bonnie Dye und Pamela LeRoy aus dem Jahre 2000, ergänzt durch weitere Literatur und aktuelle Internet-Quellen.
2. Die Trinkwasservorkommen der Erde
2.1 Ressourcen und Wasserkreislauf
Von den rund 1,39 Milliarden Kubikkilometern Wasser[3], das sich insgesamt in flüssiger, fester oder gasiger Form auf, unter oder um die Erde herum befindet, sind nur 3,5 % Süßwasser. Davon wiederum existieren 69 % als Gletscher und ewiges Eis, 30 % als sauberes Grundwasser, 0,9 % als Feuchtigkeit im Boden bzw. im Permafrostboden und 0,3 % als Süßwasser in Flüssen und Seen[4].
Durch die Sonneneinstrahlung verdunstet Wasser auf der Erde aus den Meeren, von Landflächen, Flüssen, Seen und bebauten Gebieten. Aber auch von Pflanzen aufgenommenes Wasser wird durch Transpiration wieder an die Atmosphäre abgegeben. Hier sammelt es sich, bildet Wolken und wird teilweise durch Luftströmungen weit vom ursprünglichen Verdunstungsort weg transportiert. Hat die Wasserkonzentration in der Atmosphäre ein bestimmtes Niveau erreicht, entladen sich die Wolken, der Aggregatzustand ändert sich, das Wasser kondensiert und fällt als Niederschlag wieder ins Meer oder auf das Festland. Hier speist ein Teil Seen und Flüsse, die wieder ins Meer abfließen, und ein anderer Teil verdunstet direkt wieder[5].
Pro Jahr stehen durch den Wasserkreislauf weltweit etwa 47.000 Kubikkilometer Wasser zur Verfügung.[6]
2.2 Nutzung
Neben der unabdingbaren Notwendigkeit von Wasser für physiologische Prozesse aller Lebewesen, dessen Nutzung als Lebensraum und seiner Regelungsfunktionen für den Energie- und Stoffhaushalt der Erde hat insbesondere Süßwasser zahlreiche weitere Funktionen für den Menschen.
Der weltweit größte Wasserverbraucher ist die Landwirtschaft mit 71 %, gefolgt von der Industrie und der Energiewirtschaft mit 23 %. Von privaten Haushalten werden nur etwa 8 % benötigt, wobei hier der Lebensstandard eine entscheidende Rolle spielt. Während zum Beispiel ein Einwohner Benins mit ca. 4 Litern Wasser pro Tag leben muss, verbraucht ein US-Bürger durchschnittlich ca. 650 Liter Wasser pro Tag.
In Ländern, in denen landwirtschaftliche Flächen weniger intensiv bewässert werden müssen bzw. deren Industrie noch nicht sehr weit entwickelt ist, wird entsprechend prozentual mehr Wasser in Privathaushalten verbraucht, was in Australien, Gabun oder Lettland beispielsweise 60 % ausmacht.
Die Wassernutzung ist also regional sehr unterschiedlich und von Klima, Bevölkerungsdichte und wirtschaftlicher Entwicklung eines Landes abhängig.
Industriell wird Wasser u.a. zur Kühlung (vor allem von Kraftwerken), Verarbeitung, Reinigung und Abfallbeseitigung genutzt und „verbraucht“, was bedeutet, dass entweder sein Aggregatzustand verändert wird oder seine Eigenschaften durch Mischung mit anderen anorganischen oder organischen Stoffen qualitativ verändert werden.[7]
Eine weitere Nutzung durch den Menschen erfährt Wasser als Transportmittel für Schiffe sowie als Träger kinetischer Energie in Wasserkraftwerken. Bei beiden Anwendungen werden weder der Aggregatzustand noch die Qualität des Wassers verändert.[8]
2.3 Gewinnung
Während Trinkwasser im antiken Rom noch in vom Regen gespeisten Zisternen gesammelt wurde, werden heute üblicherweise unterirdische Grundwasservorräte oder Flüsse und Seen durch Pumpen angezapft. Dabei erweitert sich die Tiefe des Brunnens bzw. die Länge der Fernwasserversorgungsleitung, je größer die Bevölkerungsdichte ist. Selbst in Deutschland, wo eigentlich kein Wassermangel herrscht, muss eine Stadt wie Stuttgart mit Wasser aus dem fernen Bodensee versorgt werden, da das Wasseraufkommen in der näheren Umgebung offenbar nicht ausreicht.[9]
In Regionen, in denen weder durch Grundwasser noch durch Flüsse oder Seen eine ausreichende Versorgung mit Trinkwasser gewährleistet werden kann, erscheint womöglich die Errichtung von Meerwasserentsalzungsanlagen als Ausweg. Da die Gewinnung von Trinkwasser aus dem Meer jedoch sehr aufwendig und teuer ist, einen Zugang zum Meer erfordert und überwiegend mit fossilen Brennstoffen betrieben wird, welche nur begrenzt vorhanden sind und die Luft belasten, ist dies keine wirkliche Alternative. Nur wenige Staaten wie z.B. Kuwait können sich diese Kosten leisten und angesichts des rasanten Bevölkerungswachstums von knapp 1,3 % pro Jahr sind Entsalzungsanlagen auch in Zukunft kein Ersatz für eine effizientere Nutzung der bereits vorhandenen Wasservorräte.[10]
3. Das Problem der Wasserknappheit
3.1 Globale und regionale Ursachen und ihre Folgen
3.1.1 Wann spricht man von „Wassermangel“?
Um generell aussagen zu können, wann in einem Land Wassermangel herrscht und wann nicht, musste ein Index entwickelt werden, der einen bestimmten Grenzwert festlegt. Der von der Weltbank und anderen internationalen Einrichtungen anerkannte Grenzwert von 1000 Kubikmetern Wasser pro Kopf und Jahr wurde von der schwedischen Hydrologin Malin Falkenmark errechnet.
Sie geht davon aus, dass in einem Land, in dem pro Jahr und Kopf mehr als 1700 Kubikmeter sich erneuerndes Trinkwasser zur Verfügung stehen, lediglich lokale Probleme auftreten. Unterhalb dieser Marke seien mit (un-)regelmäßigen Knappheiten zu rechnen, während unter der 1000-Kubikmeter-Grenze chronischer Wassermangel herrsche, welcher sowohl wirtschaftliche als auch gesundheitliche Schäden mit sich bringen kann. Jedoch handelt es sich hierbei nur um Grenzwerte, deren Über- oder Unterschreitung nicht direkt positive oder negative Folgen haben muss. Während das verhältnismäßig wohlhabende Land Israel z.B. mit nur 407 Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr und Kopf auskommt, herrscht in einigen wasserreicheren Ländern ob höheren Verbrauchs durchaus auch regionaler Wassermangel.[11]
[...]
[1] vgl. http://www.morgenweb.de/archiv/2001/12/04/politik/20011204_04_r310000014_33701.html (Datum: 20.7.2002)
[2] „Agenda 21“, zit. nach Engelman, Robert, Dye, Bonnie und LeRoy, Pamela, Mensch, Wasser! Report über die Entwicklung der Weltbevölkerung und die Zukunft der Wasservorräte, 2. aktualisierte und überarbeitete Auflage, Stuttgart 2000, S. 60.
[3] vgl. Nace 1964 in Strahler, A.N., Physical Geography, New York ³1969, zit. nach: Marcinek, Joachim und Rosenkranz, Erhard, Das Wasser der Erde. Eine geographische Meeres- und Gewässerkunde, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage, Gotha 1996, S. 31.
[4] vgl. Shiklomanov, Igor, World Fresh Water Resources, in: Gleick, Peter H. (Hg.), Water in Crisis: A Guide to the World`s Fresh Water Resources, New York 1993, S. 13
[5] vgl. Marcinek und Rosenkranz 1996, S. 42
[6] vgl. Shiklomanov 1993, S. 15
[7] vgl. Engelmann, Dye, LeRoy 2000, S. 18-20
[8] vgl. Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen, Welt im Wandel: Wege zu einem nachhaltigen Umgang mit Süßwasser. Jahresgutachten 1997, Berlin Heidelberg 1998, S. 49.
[9] vgl. http://www.stgt.com/brunnen/wasserd.htm (Datum: 22.7.2002)
[10] vgl. Engelmann, Dye, LeRoy 2000, S. 23
[11] vgl. ebd., S. 25-27
- Citation du texte
- B.A. Mario Müller (Auteur), 2002, Das globale Problem der Trinkwasserknappheit und das Beispiel der Megastadt Bangkok, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44150
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