„Kommunikation“ ist eines des wichtigsten Schlagwörter unserer Zeit. Verschiedenste Medien bringen den weltweiten Gedankenaustausch in Fahrt, mittels immer neuer Techniken kommuniziert man über große Distanzen miteinander, und immer mehr Menschen, die sich sowieso schon lange nichts mehr zu sagen haben, tun dies heutzutage per Handy.
Möchte man jedoch einer oder mehreren Personen direkt oder über ein audiovisuelles Medium etwas mitteilen, so steht man immer wieder vor der Frage: Wie sag‘ ich’s am besten? Schreibe ich meine Gedanken auf und lege meine ganze Kraft ins ausdrucksstarke Vorlesen oder formuliere ich frei und ohne Manuskript, was mir auf der Seele brennt? Sicherlich kommt es auf den Anlass an, aber auch die Mentalität der Person, die etwas sagen will, spielt eine Rolle.
Die vorliegende Arbeit gibt einen vergleichenden Überblick über die unterschiedlichen Kommunikationsformen des freien Äußerns und des gelesenen Textes. Zur genauen Unterscheidung der beiden beteiligten Parteien wird derjenige, der etwas vorträgt, im Folgenden als „Kommunikator“ bezeichnet, während derjenige, welcher das audiovisuell vom Kommunikator auf ihn Einwirkende aufnimmt, „Rezipient“ genannt wird.
Die Grundlage für meine Erörterung basiert weitgehend auf eigenen Überlegungen und Erfahrungen, die ich teilweise auch durch die Mitarbeit bei einem landesweiten Radiosender sammeln konnte, sowie auf Recherche in Büchern des Sprechwissenschaftlers Stefan Wachtel.
Inhalt
1. Einleitung
2. Ausgangssituation
2.1 Kommunikator und Rezipienten
2.2 Selbstgespräch
2.3 Vertrautes Publikum
2.4 Fremdes Publikum
3. Gelesene texte
3.1 Konzentration auf den Lesetext
3.2 Wirkung auf Kommunikator und Rezipient
3.3 Fremde und selbst verfasste Texte
3.4 Weitere Vor- und Nachteile gelesener Texte
4. Freie Äußerungen
4.1 Konzentration auf die Präsentation
4.2 Wirkung auf Kommunikator und Rezipient
4.3 Weitere Vor- und Nachteile freier Äußerungen
5. Mischformen
5.1 Radio
5.2 Fernsehen
6. Resümee
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„Kommunikation“ ist eines des wichtigsten Schlagwörter unserer Zeit. Verschiedenste Medien bringen den weltweiten Gedankenaustausch in Fahrt, mittels immer neuer Techniken kommuniziert man über große Distanzen miteinander, und immer mehr Menschen, die sich sowieso schon lange nichts mehr zu sagen haben, tun dies heutzutage per Handy.
Möchte man jedoch einer oder mehreren Personen direkt oder über ein audiovisuelles Medium etwas mitteilen, so steht man immer wieder vor der Frage: Wie sag‘ ich’s am besten? Schreibe ich meine Gedanken auf und lege meine ganze Kraft ins ausdrucksstarke Vorlesen oder formuliere ich frei und ohne Manuskript, was mir auf der Seele brennt? Sicherlich kommt es auf den Anlass an, aber auch die Mentalität der Person, die etwas sagen will, spielt eine Rolle.
Die vorliegende Arbeit gibt einen vergleichenden Überblick über die unterschiedlichen Kommunikationsformen des freien Äußerns und des gelesenen Textes. Zur genauen Unterscheidung der beiden beteiligten Parteien wird derjenige, der etwas vorträgt, im Folgenden als „Kommunikator“ bezeichnet, während derjenige, welcher das audiovisuell vom Kommunikator auf ihn Einwirkende aufnimmt, „Rezipient“ genannt wird.
Die Grundlage für meine Erörterung basiert weitgehend auf eigenen Überlegungen und Erfahrungen, die ich teilweise auch durch die Mitarbeit bei einem landesweiten Radiosender sammeln konnte, sowie auf Recherche in Büchern des Sprechwissenschaftlers Stefan Wachtel.
2. Ausgangssituation
2.1 Kommunikator und Rezipienten
Zunächst einmal sollte man sich bewusst machen, in welch verschiedenen Situationen man einen Text vorlesen bzw. eine freie Äußerung in den Raum stellen kann. Von der Situation, in welcher sich der Kommunikator befindet und von der, in welcher sich die Rezipienten befinden, so welche vorhanden sind, ist es abhängig, wie ein Text geäußert wird und wie er aufgenommen wird. Im Folgenden seien drei Grundsituationen beschrieben, denen zahlreiche weiter differenzierte Situationen zugeordnet werden können.
2.2 Selbstgespräch
Lautes Lesen im „stillen Kämmerlein“ hilft zur Verbesserung der Aussprache. Beabsichtigt man, einen Text vor einem Publikum vorzulesen, so ist man gut beraten, wenn man sich den Text zuvor selbst mehrmals laut vorliest. Erst beim lauten Lesen stößt man auf eventuelle Hindernisse, die man beim stimmlosen Lesen nicht bemerken würde. So lassen sich unangemessene Akzentuierungen, Aussprachefehler und unpassende Pausensetzung minimieren. Lautes Lesen ist eine Form des Selbstgesprächs, wenn der Kommunikator gleichzeitig der Rezipient ist.
Da es sich um einen sehr vertrauten Rezipienten handelt, fällt es dem Rezipienten leicht, mit dem Kommunikator hart ins Gericht zu gehen, und der Kommunikator ist in aller Regel nicht nur offen sondern auch dankbar für jede Kritik. Das ist das besondere, wenn Kommunikator und Rezipient ein und dieselbe Person sind. Freie Äußerungen in Form eines Selbstgespräches können daher dazu dienen, sich selbst besser zu kontrollieren. Aber auch Referate und Vorträge aller Art, welche ja um so besser wirken, je freier sie präsentiert werden, d.h. je weniger Blicke auf das Manuskript man für sie benötigt, können am besten vorbereitet werden, indem man sie entweder einem Testpublikum oder sich selbst laut vorspricht.
2.3 Vertrautes Publikum
Spricht jemand vor einem ihm vertrauten Publikum, so hat das für diesen Kommunikator eine Menge Vorteile. Man ist weniger aufgeregt und weiß in etwa, was man vom Publikum zu erwarten hat bzw. was man ihm zumuten kann. Sowohl die freie Rede als auch das Vorlesen vor vertrautem Publikum geschieht so meist auf lockere Art. Auf diese Weise kann man sehr gut eine Rede oder eine Lesung testen und Schwachstellen aufspüren, die man vielleicht bei einem ersten Selbsttest nicht bemerkt hat, um seinen Text dann mit möglichst wenig Fehlern vor einem fremden Publikum zu präsentieren.
2.4 Fremdes Publikum
Die Lese- bzw. Redesituation vor fremdem Publikum ist die wohl schwierigste Form der Präsentation eines Textes. Um dies optimal meistern zu können, ist viel Übung nötig.
Vor fremdem Publikum kann man sich z.B. in einem Hörsaal, in einem Fernsehstudio und auch in einem Hörfunkstudio befinden, wobei man beim Radio die Rezipienten zwar nicht sehen kann, sich aber durchaus bewusst ist, dass sie da sind und alles hören, was man sagt.
3. Gelesene Texte
3.1 Konzentration auf den Lesetext
Wenn man einen Text vorliest, muss man ihn irgendwo ablesen. Im Zeitalter der modernen Technik ließt man Text nicht mehr ausschließlich von Papier ab, sondern auch vom Teleprompter und anderen Bildschirmen. Was allerdings unverändert bleibt, ist der Vorgang des Ablesens, d.h. das Auge des Kommunikators muss dem, was gelesen werden soll, folgen. Der Text muss aufgenommen, im Gehirn verarbeitet und mit der Stimme sinnvoll wiedergegeben werden. Der Blick kann demnach nicht auf den Rezipienten gerichtet sein. Liest man von einem Blatt Papier ab, das meist auf einem Tisch oder Pult vor dem Kommunikator liegt, ist der Blick automatisch nach unten auf das Papier gerichtet. Liest man von einem Teleprompter, wird lediglich der Eindruck vermittelt, man schaue den Rezipienten an. Tatsächlich aber liest man einen Text ab, dem gleichzeitig die gesamte Konzentration gilt. Der Rezipient sitzt vor dem Fernseher und fühlt sich direkt angesprochen. So etwas funktioniert im Fernsehen nur, wo Texte vorgelesen werden, also in Nachrichtensendungen. Hätte man im Nachrichtenstudio ein Live-Publikum, müsste man dies ebenfalls ansprechen, genau so, wie die Zuschauer zu Hause. Man müsste in freier Rede moderieren, um niemanden zu ignorieren, und dann wäre es keine Nachrichtensendung mehr.
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- Arbeit zitieren
- B.A. Mario Müller (Autor:in), 2001, Charakterisierung und Vergleich der Kommunikationsformen "gelesene Texte" und "freie Äußerungen", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44148
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