Warum sollte der Iran nach Atomwaffen streben und wie kam es zur Einigung über den Konflikt? Um diese Krise zu untersuchen werden drei verschiedene Ansätze der Theorien der internationalen Beziehungen betrachtet. Dabei wird der Neorealismus von Kenneth Waltz, der Interdependenzansatz von Robert O. Keohane und Joseph Nye sowie die konstruktivistische Theorie Alexander Wendts auf die außenpolitische Strategie des Irans in Bezug auf das Streben nach einer Nuklearwaffe angewandt. Die einzelnen Ansätze werden unter verschiedenen Gesichtspunkten diskutiert und in einem abschließenden Resümee soll deren Erklärungskraft miteinander verglichen werden. „Iran seeks constructive engagement with other countries based on mutual respect and common interest“ Mit dieser Aussage wandte sich der derzeitige Präsident des Irans Hassan Rouhani 2013 an die Weltöffentlichkeit. Er spricht dabei über das Atomabkommen zwischen dem Iran und den Großmächten Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und nicht zuletzt den Vereinigten Staaten. Der Nukleardeal ist ein Meilenstein in der Beilegung des seit 13 Jahren andauernden Konfliktes um das iranische Nuklearprogramm. Teheran wurde mehr als ein Jahrzehnt lang unterstellt, nach Atomwaffen zu streben, was seit den Erfahrungen der zwei Weltkriege und dem Kalten Krieg mithilfe des Nonprofilerationsvertrages eingedämmt werden sollte.
Die Literatur in den Theorien der internationalen Beziehungen ist vielschichtig und umfangreich. Zu den großen Strängen der internationalen Beziehungen gehören der Realismus, der Liberalismus und der Konstruktivismus. Die neorealistische Strömung wird durch das Hauptwerk des Wissenschaftlers Kenneth Waltz „Theory of international politics“ (1979) angeführt. Das Werk ist eine gelungene Einführung zur Orientierung und zum Erlangen von Basiswissen zum Neorealismus. Die Theorie der Interdependenz wird hauptsächlich in dem Werk „Power and Interdependence“ (1977) von Robert O. Keohane und Joseph Nye entwickelt.
Inhalt
Einleitung
Literaturbericht
1. Neorealismus nach Kenneth Waltz
2. Interdependenzansatz nach Keohane und Nye
2.1. Die komplexe Interdependenz
3. Konstruktivismus nach Alexander Wendt
3.1. Die Identität
3.2. Die internationale Struktur
4. Das iranische Atomprogramm
4.1. Neorealismus: Die regionale Ordnung als Bedrohung für das überleben Teherans?
4.1.2. Das Nuklearabkommen aus neorealistischer Perspektive
4.2. Der Interdependenz- Ansatz: Sanktionen als Konsequenz asymmetrischer Verwundbarkeitsverteilung?
4.2.1. Sensibilitätsanalyse und Vulnerabilitätsanalyse des Irans
4.2.2. Interessenkonflikt zwischen ökonomischen Kräften und militärischer Macht? - Die komplexe
Interdependenz
4.3. Iran- Ein Schurkenstaat? Eine konstruktivistische Analyse der iranischen Identität
4.3.1. Rollen- und Typenidentität der islamischen Republik
4.3.2. Vom Schurkenstaat zum anerkannten Verhandlungspartner?
5. Zwischen den Perspektiven
Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- Helene Dötsch (Auteur), 2016, Warum sollte der Iran nach Atomwaffen streben? Neorealistische, Liberalistische und konstruktivistische Perspektiven, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/441187
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