Die Psychologie befasst sich mit dem Verhalten und Handeln von Personen. Sie fragt, warum Menschen etwas tun, und welche Wirkungen dies hat. Daraus ergibt sich die Frage, wovon Handeln eigentlich abhängt. Nach Eberspächer (1993) kommt es auf 2 Bedingungen an:
1.) die Person selbst
2.) die Umwelt in einer bestimmten Situation
Wenn wir also handeln, dann immer aus einer subjektiven Sicht der Dinge heraus, denn die Welt, die wir wahrnehmen, entsteht im Kopf. Sobald der Mensch etwas wahrnimmt, d.h. sich mit etwas beschäftigt wird dies subjektiv. Alles was man nicht wahrnimmt ist dementsprechend die objektive Welt, die neben der individuellen subjektiven Welt existiert.
In dieser Arbeit wird dargestellt, wie das menschliche Handeln von den biologischen (z.B. Gesundheitszustand), psychischen (z.B. seelischer Zustand) und sozialen Faktoren (z.B. Freunde), bzw. von deren Konstellation abhängt. Dass diese drei Bereiche nie unabhängig voneinander existieren und wie sie sich gegenseitig beinflussen und ausgleichen (können), soll dabei deutlich gemacht werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung
2. Das bio-psycho-soziale System
3. Charakteristische Merkmale offener, lebender Systeme
3.1 Lebende Systeme
3.2 Heterostaseprinzip (dynamische Stabilität)
3.3 Konzept der Autopoiese (nach Maturana und Varela 1987)
3.4 Ontogenese
3.5 Perturbation
4. Erläuterung der Autopoietischen Systeme
4.1 Autopoietisches System 1. Ordnung
4.2 Zwei Autopoietische Systeme
4.3 Autopoietische Systeme 2. Ordnung
4.4 Autopoietisches System 3. Ordnung
5. Zusammenhang: Autopoietische Systeme vs. Gesundheit
5.1 Gesundheit
5.2 Krankheit
6. Soziale Phänomene
6.1 Kommunikation
6.2 Verhalten
6.2.1 Arbeitsweise des Nervensystems
6.2.2 Zusammenfassung
7. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einführung
Die Psychologie befasst sich mit dem Verhalten und Handeln von Personen. Sie fragt, warum
Menschen etwas tun, und welche Wirkungen dies hat. Daraus ergibt sich die Frage, wovon
Handeln eigentlich abhängt. Nach Eberspächer (1993) kommt es auf 2 Bedingungen an:
1.) die Person selbst
2.) die Umwelt in einer bestimmten Situation
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Wichtige Bedingungen der Wechselbeziehung einer Person mit ihrer Umwelt aus psychologischer Sicht. Die Möglichkeit der Wahrnehmung des eigenen Verhaltens und Handelns deuten die Querpfeile an (Eberspächer 1993)
Wenn wir also handeln, dann immer aus einer subjektiven Sicht der Dinge heraus, denn die Welt, die wir wahrnehmen, entsteht im Kopf. Sobald der Mensch etwas wahrnimmt, d.h. sich mit etwas beschäftigt wird dies subjektiv. Alles was man nicht wahrnimmt ist dementsprechend die objektive Welt, die neben der individuellen subjektiven Welt existiert.
2. Das bio-psycho-soziale System
Wenn man 10 Personen vor die gleiche Situation stellt, handeln und verhalten sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht alle 10 Personen gleich. Die Ursache hängt mit der subjektiven Wahrnehmung der Welt zusammen, wie bereits erläutert.
Doch wir kommt es dazu, dass jeder Mensch eine andere subjektive Wahrnehmung hat?
Die Antwort darauf ist simpel. Der Mensch ist ein bio-psycho-soziales System.
Abb.2: Das bio-psycho-soziale System
Die 3 Bereiche stehen in einer Wechselbeziehung, d.h. sie beeinflussen sich gegenseitig und sind voneinander abhängig.
Angenommen Schüler A hat starke Kopfschmerzen, d.h. ein „Bio-Problem“, drückt das natürlich auf sein Gemüt, da er nun erhöht „gute Mine“ machen muss. Er bekommt dadurch schlechte Laune, und reagiert überempfindlich. So wird er, als Resultat der schlechten Laune, schon bei der kleinsten Gelegenheit gereizt, genervt oder sogar aggressiv seiner Umwelt gegenüber reagieren. Man kann also feststellen, dass ein „Bio-Problem“ letztendlich auch Auswirkungen auf den „Psycho-Bereich“ (= schlechte Laune) und den „Sozial-Bereich“ (= aggressives Verhalten anderen gegenüber) hat.
Schüler B dagegen hat zwar ebenfalls Kopfschmerzen, und damit auch ein „Bio-Problem“, aber weil er gerade frisch verliebt ist (Sozialbereich) und sich ansonsten auch völlig gut fühlt kompensiert er dieses „Bio-Problem durch die beiden anderen Bereiche, die gerade optimal funktionieren, so dass ihn die Kopfschmerzen insgesamt nicht so sehr belasten wie Schüler A. Er reagiert dementsprechend nicht so schnell gereizt oder aggressiv, sondern kann seine gute Stimmung wahren.
Es kommt also immer darauf an, in welcher Konstellation sich diese Teilsystem gerade befinden.
Rundum glücklich ist man demnach dann, wenn alle 3 Bereiche uns das Leben erleichtern, indem sie optimal funktionieren, d.h. synergetisch sind, also sich gegenseitig unterstützen. Zudem merkt man dann auch gar nicht, dass es dieses System mit seinen 3 Teilbereichen gibt.
Je nachdem wie optimal also gerade die 3 Bereiche funktionieren, verhält sich und handelt ein Mensch, aus seiner Sicht heraus angemessen.
Die folgenden Kapitel drei und vier werden zunächst sehr theoretisch gehalten und so ist von „offenen Systemen“, „lebenden Systemen“ und „autopoietischen Systemen“ die Rede und nicht etwa von „Menschen“ oder „Schülern“. Erst bei näherer Betrachtung wird der Transfer transparent. So lassen sich Schüler als offene und lebende Systeme identifizieren mit all deren charakteristischen Merkmalen und Eigenschaften. Ebenfalls wird sichtbar, das das theoretische Modell des Autopoietischen Systems auf einen und auf mehrere Schüler, ja sogar auf die ganze Klasse übertragbar ist. Überdies hinaus bezieht es sogar Umweltfaktoren mit ein.
Was ist also nun genau unter einem bio-psycho-sozialen System zu verstehen? Aufgrund der vorangegangen Erläuterungen lässt sich dies nun recht einfach und kurz umreißen. Das „System“ kann als „Mensch“ begriffen werden und somit auch als Schüler. „Bio-psycho-sozial“ bezieht sich exakt auf die Erläuterung aus dem ersten Kapitel und dem vorangegangenen Abschnitt. „Bio“ bezieht sich auf die Person selbst und beschreibt die internen Prozesse. Eine genauere Definition liefert die Enzyklopädie Brockhaus:
„Biotisch nennt man alle chemischen und physischen Vorgänge, deren Abläufe an das lebendige Geschehen gebunden sind.“ (Brockhaus 1967, 755)
Jedoch sind diese chemischen und physischen Prozesse auch stark abhängig von der Umwelt und der jeweiligen Situation und wie die äußeren Einflüsse von dem System aufgefasst beziehungsweise interpretiert werden. Als Beispiel lässt sich ein Junge nennen, der sich aufgrund der Pubertät im Stimmbruch befindet. Dieser hormonell bedingte biotische Zustand bringt den Jungen beim Vorlesen in eine unangenehme Situation, da die ganze Klasse, welche für den Jungen die Umwelt beschreibt, darüber lacht. Ob der Junge nun diese Situation als peinlich empfindet und errötet oder als Herausforderung ansieht und gelassen bleibt, hängt von Ihm und seiner Interpretation ab.
„Psycho“, beziehungsweise die Psyche, welche sehr stark abhängig von der eigenen Person ist, wird aber jedoch sehr stark durch die Umwelt und die jeweilige Situation geprägt. Ein psychisch gesunder Mensch kann in einem schlechtem Umfeld psychisch krank werden und umgekehrt.
Mit der sozialen Komponente ist dies ähnlich. Sie ist ebenfalls stark von der eigenen Person abhängig, doch selbst der freundlichste Musterschüler kann aufgrund von schlechten Umwelteinflüssen, wie Mobbing, Gewalt und ungerechte Behandlung zum Amokläufer werden.
Diese drei Komponenten „bio“, „psycho“ und „sozial“, die wiederum von den genannten Faktoren abhängig sind spielen in das Verhalten und Handeln eines Menschen und somit auch eines Schülers hinein. Ein Lehrer sollte den Schüler also nicht als ein triviales System oder gar als Blackbox betrachten, sondern auch einmal die bereits genannten Komponenten und Ihre möglichen Einflussfaktoren in Betracht ziehen, wenn das Verhalten des Schülers nicht mehr tragbar ist, dieser plötzlich aus der Rolle fällt oder ein Leistungsabfall zu beobachten ist. Nach der begrifflichen Vorklärung des „offenen, lebenden Systems“ in dem folgendem dritten Kapitel wird weiter auf dessen charakteristische Merkmale eingegangen, wobei auch stets die Brücke zur Praxis geschlagen wird. Anschließend werden verschiedene Organisationsformen offener, lebender Systeme vorgestellt und erläutert, welche man autopoietische Systeme nennt. Im darauf folgenden Kapitel wird nun erläutert, wann lebende Syteme und somit auch autopoietische Systeme gesund sind und daraus folgernd wann diese krank sind.
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