Weltweit nehmen sich laut Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich rund 1 Million Menschen das Leben, umgerechnet sind das ein Suizid alle 32 Sekunden. Es sterben somit mehr Menschen durch Selbstmord als durch andere Verletzungstode oder Kriege. Die Gesamtzahl der Suizide in Deutschland ist von 2007 mit 9402 Fällen bis 2011 auf 10.144 Fälle stetig gestiegen. Über Ursachen dafür kann nur spekuliert werden. Frau Professor Barbara Schneider, stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention, führt in einem Gespräch mit „n-tv.de“ an, dass von einem Suizid nach neueren Forschungen 10 bis 15 Menschen (Angehörige, Freunde, Bekannte) direkt betroffen sind, die oftmals selbst in seelische Not geraten und von quälenden Schuldgefühlen geplagt werden. Es verdeutlicht sich dass die Suizidprävention das Ziel verfolgt das Thema Suizidalität in der Gesellschaft zu enttabuisieren. Je mehr Informationen die Menschen darüber haben, umso besser können sie in Situationen mit Selbsttötungsgedanken reagieren. Laut Jägersberg sind 28% der Suizidenten Abschiedsbriefhinterlasser. Ein solcher Suizidbrief stellt etwas individuelles und besonderes dar. Als Unikat verkörpert er die letzten niedergeschriebenen Worte und Gedanken eines Menschen und ist sein persönlicher Nachlass an die Welt. Suizidbriefe entstehen meist kurz vor dem eigentlichen Suizid und geben einen Einblick in die präsuizidale Phase des Menschen. Die Absichten und Beweggründe von Abschiedsbriefen variieren ebenso wie die Briefe selbst. Manche Briefe sind in Form von kurzen Nachrichten verfasst, andere in einem mehrseitigem Brief.
Inhaltsverzeichnis
1. Theoretische Grundlagen und Definitionen
1.1. Forensische Linguistik
1.2. Suizid
1.3. Abschiedsbriefe
1.3.1. Suizidbriefe
1.3.2. Verabschiedungsbriefe
2. Aktueller Stand der Forschung
3. Material
4. Methodik und Analyse
4.1. Inhaltliche Kategori sierung
4.1.1. Hinterlassenschaft
4.1.2. Krankheit
4.1.3 Strom-des-Lebens-Themen
4.1.4. Umgebung
4.1.5. Gefühle
4.2. Sprachliche Aspekte
4.2.1. Wortumfang
4.2.2. Prozentanteil Nomen und Verben
4.2.3. Positive Gefühlsäußerungen
4.2.4. Testamentarische Anweisungen
4.2.5. Begründungen und Erklärungen
4.2.6. Sitz der Kontrolle
5. Ergebnisse
5.1. Abschiedsbriefe und ihre Themen
5.1.1. englische Abschiedsbriefe
5.1.2. deutsche Abschiedsbriefe
5.2. Sprachliche Auffälligkeiten
6. Fazit/Kritik
7. Ausblick
8. Appendix
8.1. Analysebogen
8.2. Deutsche Suizidbriefe
8.3. Deutsche Verabschiedungsbriefe
8.4. Englische Suizidbriefe
8.5. Englische Verabschiedungsbriefe
9. Literaturverzeichnis
״Jeder Abschied ist ein kleiner Tod,
aber jeder Tod ein großer Abschied. “
Alphonse Allais (1855 - 1905), französischer Humorist und Schriftsteller
Einleitung
Weltweit nehmen sich laut Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich rund 1 Million Menschen das Leben, umgerechnet sind das ein Suizid alle 32 Sekunden. Es sterben somit mehr Menschen durch Selbstmord als durch andere Verletzungstode oder Kriege. Die Gesamtzahl der Suizide in Deutschland ist von 2007 mit 9402 Fällen bis 2011 auf 10.144 Fälle stetig gestiegen, über Ursachen dafür kann nur spekuliert werden.
Frau Professor Barbara Schneider, stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention, führt in einem Gespräch mit ״n-tv.de“ an, dass von einem Suizid nach neueren Forschungen 10 bis 15 Menschen (Angehörige, Freunde, Bekannte) direkt betroffen sind, die oftmals selbst in seelische Not geraten und von quälenden Schuldgefühlen geplagt werden. Es verdeutlicht sich dass die Suizidprävention das Ziel verfolgt das Thema Suizidalität in der Gesellschaft zu enttabuisieren. Je mehr Informationen die Menschen darüber haben, umso besser können sie in Situationen mit Selbsttötungsgedanken reagieren.
Laut Jägersberg sind 28% der Suizidenten Abschiedsbriefhinterlasser. Ein solcher Suizidbrief stellt etwas individuelles und besonderes dar. Als Unikat verkörpert er die letzten niedergeschriebenen Worte und Gedanken eines Menschen und ist sein persönlicher Nachlass an die Welt. Suizidbriefe entstehen meist kurz vor dem eigentlichen Suizid und geben einen Einblick in die präsuizidale Phase des Menschen. Die Absichten und Beweggründe von Abschiedsbriefen variieren ebenso wie die Briefe selbst. Manche Briefe sind in Form von kurzen Nachrichten verfasst, andere in einem mehrseitigem Brief.
Sie werden verfasst um sich von etwas und/oder jemandem zu verabschieden. Beweggründe für einen solchen Brief bilden beispielsweise eine weite Reise oder der
Abschied einer ehemals geliebten Person. Abschiedsbriefe verfolgen oft den Selbstzweck, die eigenen Gedanken zu ordnen und somit den Abschied zu erleichtern. Ein Abschiedsbrief setzt nicht den folgenden Suizid eines Menschen voraus, er kann ebenso lediglich als Erleichterung eines Abschiedes dienen. Man unterscheidet aus diesem Grund verschiedene Arten von Abschiedsbriefen, von denen zwei in dieser Ausarbeitung genauer untersucht werden.
In der vorliegenden Arbeit wird ein linguistischer Vergleich auf der Basis von Suizid- und Verabschiedungsbriefen durchgeführt. Den Beginn der Forschungsrichtung der Abschiedsbrief Forschung kann man um 1956 mit der Untersuchung von Shneidman und Farberow datieren. Sie setzten sich mit echten und simulierten Abschiedsbriefen auseinander.
Ziel dieser Arbeit ist es einen linguistischen Vergleich von herangezogenen Suizid- und Verabschiedungsbriefen in Bezug auf ihre inhaltlichen Themen und ihre sprachlichen Auffälligkeiten zu schaffen. Ich möchte eine Untersuchung von Abschiedsbriefen aus linguistischer Sichtweise durchführen um zu der Suizidprävention beizutragen und neue Erkenntnisse zu erlangen.
Der erste Teil der Untersuchung erläutert die forensische Linguistik und die theoretischen Begriffsbestimmungen mit denen gearbeitet wird. Weiterhin wird ein Überblick über die Abschiedsbrief Forschung und deren aktuellen Stand der Forschung gegeben.
Im zweiten Teil der Arbeit werden die konkreten Analysen der Suizid- und Verabschiedungsbriefe vorgestellt. Anfangs werden die inhaltlichen Themen analysiert und im Anschluss wird auf die sprachlichen Auffälligkeiten eingegangen.
Die Ergebnisse der inhaltlichen Themen und sprachlichen Auffälligkeiten zeigen Tendenzen für die Festlegung ob es sich um einen verifizierten Suizidbrief handelt und Abgrenzungen zu Verabschiedungsbriefen. Schlussendlich erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit den genutzten Analysemethoden dieser Bachelorarbeit und mögliche Forschungsausblicke werden gewährt.
In der folgenden Untersuchung beziehe ich mich aus Gründen der Vereinfachung auf die männliche Formulierung (beispielsweise der Verfasser), die weibliche Formulierung ist in dieser mit inbegriffen.
1. Theoretische Grundlagen und Definitionen
1.1. Forensische Linguistik
Die Arbeit der forensischen Linguisten kann in folgende drei Unterkategorien eingeteilt werden: Die forensische Analyse von Handschriften; forensische Phonetik und forensische Linguistik.
Bei der forensischen Analyse von Handschriften widmen die Analytiker sich den hinterlassenen Worten eines Schriftstücks und äußern sich zu dem Verfasser. Sie entschlüsseln Details zu dem Text (beispielsweise auf welchem Drucker er gedruckt wurde) und können durch Vergleichstexte Äußerungen über die Authentizität eines Textstückes machen.
Die forensische Phonetik (forensic phonetics) untersucht die geäußerten Laute einer Person und kann helfen einen individuellen Akzent eines Sprechers zu identifizieren. Bekannte und bereits identifizierte Sprachaufnahmen von verdächtigen Personen werden oftmals mit noch zu identifizierenden Sprachaufnahmen abgeglichen um einen Täter ausfindig zu machen. Sprecher werden somit identifiziert und/oder kategorisiert. Hauptsächliche Analyseaspekte der forensischen Linguistik sind Orthographie, Lexis, Grammatik, Textstruktur und Bedeutung. Sie behandelt die Analyse des Gesagten oder Geschriebenen.
״Die forensische Linguistik ist ein Teilbereich der Linguistik, der die linguistische Analyse sprachlicher Daten (einschließlich ihrer Präsentation vor Gericht) umfasst, die Gegenstand juristischer Betrachtung sind (Főbbe, 2011:16)“.
Es lassen sich Überschneidungen der Bereiche Sprache und Recht finden, da alles Sprachliche mit eingeschlossen und linguistisch analysiert wird. Die zu untersuchenden sprachlichen Elemente sind grundsätzlich gesprochene und geschriebene Äußerungen, die in bestimmten Zusammenhängen Stehen und in Form von Wörtern, Sätzen oder Texten realisiert sind (vgl. Főbbe, 2011:22). Zu diesem Anwendungsbereich zählen unter anderem schriftliche Zeugenaussagen, Plagiate, Abschiedsbriefe, zweifelhafte Testamente und Geständnisse als auch Droh-, Bekenner- und Erpresserschreiben.
1.2. Suizid
Eine genaue Definition des Begriffes ״Suizid“ zu geben ist nicht leicht. ״Suizid“ stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und leitet sich wie folgt ab: lateinisch ״sui“ bedeutet seiner und lateinisch ״caedere“ (in Zusammensetzungen ״-cidere“) bedeutet töten (vgl. Duden). Es ergibt sich die Bedeutung des Tötens seiner selbst.
Dieser aus dem Lateinischen abgeleiteten Definition des Begriffes stimmen auch Hooper und Martin zu: ״Suicide is defined as the action of killing oneself intentionally. It is not a crime in itself; yet aiding, abetting, counseling or procuring a suicide is punishable in almost all statutes (Hooper, 1968 und Martin 1997:451)“. Der Akt des Suizids wird als Tat der absichtlichen/vorsätzlichen/bewussten Selbsttötung benannt. Wissenschaftliche Fachrichtungen der Psychologie, Philosophie und Soziologie beschäftigen sich mit der Erforschung der Gründe für diesen vorsätzlichen Weg der Beendung des eigenen Lebens. Ein Suizid kann von einem Brief begleitet sein der Auskünfte über die Intentionen des verstorbenen Menschen geben kann (vgl. Richardson und Breyfogle 1947:490). Im Folgenden Unterkapitel wird genauer auf die in dieser Untersuchung verwendeten Begriffe von Abschiedsbrief, Suizidbrief und Verabschiedungsbrief eingegangen.
1.3. Abschiedsbriefe
Der Begriff ״Abschiedsbrief‘ wird in dieser Untersuchung als allgemeine Oberkategorie verwendet welche die zu unterscheidenden Unterkategorien des Suizidbriefes und des Verabschiedungsbriefes beinhaltet. Aus der textlinguistischen Sichtweise sind Abschiedsbriefe private Briefe die der Kontaktfunktion dienen und die zwischenmenschliche Beziehung zum Adressaten darstellen (vgl. Hausendorf, 2008:154t). Die genannten Unterkategorien des Abschiedsbriefes ähneln sich insofern, dass der Verfasser Kontakt aufnehmen möchte, dies geschieht meist in Briefform. Abschiedsbriefe können sehr allgemein gehalten sein und von kurzen Notizen bis hin zu detaillierten mehrseitigen Briefen reichen. Der Begriff Abschiedsbrief teilt sich somit in den Suizidbrief, welcher in den meisten Fällen in der präsuizidalen Phase vor dem Akt
des Suizids verfasst wird, und den Verabschiedungsbrief auf, welcher keinen Akt des Suizids zur Folge hat.
1.3.1. Suizidbriefe
Ein Suizidbrief zeichnet sich äußerlich dadurch aus, dass er eher auf Notizblöcken, Kalenderblättern oder zum Teil bedruckten Zetteln statt auf Briefpapier geschrieben ist. Suizidbriefe sind sehr kurz und liegen im Wortumfang meist unter 300 Wörtern. Sie sind überwiegend handgeschrieben und weisen eine hohe orthographische Fehlerhaftigkeit auf. Syntaktisch ist ihr sprachliches Niveau messbar vermindert (vgl. Altmann/Schwibbe, 1989:87-89).
Suizidbriefe werden durch Studien analysiert die sich hauptsächlich der Inhaltsanalyse bedienen. Es wird vorausgesetzt, dass die Verfasser ihre wahren Motive offenbaren. Menschen, die Suizid begehen, sind sich bewusst, dass ihr Handeln Unglück über ihre nächsten Angehörigen bringt. Aus diesem Grund heraus verfassen Suizidenten Suizidbriefe um sich zu verabschieden. Suizidbriefe können thematisch diverse Absichten verfolgen: Erklärungen darstellen, um Verständnis und Entschuldigung bitten, Schuldzuweisungen machen, den Nachlass regeln und weitere.
Hinsichtlich ihrer Form und linguistischer Aspekte kann man Suizidbriefe nach Jones und Bennell (2007:220) klar charakterisieren: Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie kürzer und weniger komplex aufgebaut sind. Dies ist vor allem darin begründet, dass Suizide unter starken Emotionen verübt werden. Des Weiteren verfügen Suizidbriefe über eine hohe Prozentanzahl an Nomen und Verben, da diese semantisch gesehen wertiger sind und mehr Bedeutung in sich tragen. Durch Nomen und Verben lassen sich Gefühle und Beweggründe ausdrücken (Jones/Bennell 2007:221).
Jones und Bennell haben in ihren Untersuchungen zu echten und simulierten
Suizidbriefen fünf charakteristische Merkmale ausmachen können:
1. Die gesamte Wortanzahl ist normalerweise höher durch eine gesteigerte kognitive Wahrnehmung.
2. Eine hohe Anzahl an Anweisungen und Aufforderungen an die Adressaten sind vorhanden um diese zu Tätigkeiten aufzufordern, die der Suizident selbst nicht mehr verüben kann.
3. Eine hohe Anzahl an Ausdrücken, die positive Emotionen bezüglich beispielsweise Dankbarkeit, Liebe und Zuneigung ausdrücken sind vorhanden. Zudem kommt es zu einer Verwendungen von Koseworten und hintergründliche Formulierungen die Verzweiflung ausdrücken.
4. Genaue Erklärungen und Beweggründe für den Suizid sind eher selten anzutreffen.
5. Ein externer Ort der Kontrolle kann aufgrund Formulierungen ausgemacht werden, die das Verhalten und Umstände bezüglich Schicksal und Glück betreffen.
1.3.2. Verabschiedungsbriefe
Ein Verabschiedungsbrief wird in dieser Untersuchung als Begriff ausgelegt, der einen Abschied eines Verfassers in Briefform offenbart. Verabschiedungsbriefe können wie Abschiedsbriefe im allgemeinen in verschiedenen Formen auftreten. In der folgenden Analyse wurden Verabschiedungsbriefe in Briefform verwendet um eine Vergleichbarkeit zu den verifizierten Suizidbriefen in Briefform zu gewährleisten.
Ein Verabschiedungsbrief verkörpert oftmals Emotionen und Ausdrücke eines Verfassers an einen bestimmten oder auch unbestimmten Adressaten. Es handelt sich um einen Brief, in dem jemand für längere Zeit oder für immer von jemandem Abschied nimmt (vgl. Duden).
2. Aktueller Stand der Forschung
Der Großteil der Studien die sich mit Abschiedsbriefen und speziell Suizidbriefen beschäftigen sind aus einer psychologischen und soziologischen Sichtweise. Es gibt wenige Studien aus der linguistischen Perspektive die sich aktuellem Material bedienen. Die bekanntesten und einflussreichsten Studien sind die von Shneidman und Farberow (1957), deren Korpus auch in dieser Analyse zur Untersuchung verwendet wird. Weiterhin haben Osgood und Walker (1959), Gottschalk und Gleser (1960), Ogilvie, Stone und Shneidman (1966), Edelman und Renshaw (1982) und Gregory (1999) wichtige Erkenntnisse zur Abscheidsbriefforschung beigetragen.
Neuere Studien stützen sich hauptsächlich auf den Korpus von Shneidman und Farberow aus dem Jahre 1957, der in den späten 40er Jahren entstand. Er beinhaltet Suizidbriefe von männlichen, weißen, protestantischen Männern im Alter von 25-59 Jahren, die in Amerika geboren wurden und verheiratet waren. Das 1957 veröffentlichte Buch ,Clues to Suicide‘ beinhaltet im Appendix 66 Suizidbriefe, von denen 33 als simulierte und weitere 33 als originale Suizidschreiben kenntlich gemacht wurden. Diese Briefe stellen das zentrale Element des Buches dar und werden noch heute für Studien genutzt.
Nachdem Shneidman und Farberow im Jahre 1979 mit deren Korpus von 33 gepaarten verifizierten und simulierten Suizidbriefen eine Analysemöglichkeit für Suizidbriefe geboten hatten folgten weitere Studien über diverse Aspekte von Suizidbriefen. Studien wurden mit dem Hilfsmittel eines Computers durchgeführt um beispielsweise zuvor definierte Schlüsselwörter zu zählen. Weiterhin wurden zahlreiche Studien durchgeführt, die spezielle Analysepunkte ins Auge fassen: Analysen von Suizidbriefen unter Betrachtung spezieller Altersgruppen oder von Suizidbriefen die einen misslungenen Suizidversuch zur Folge hatten.
Das deklarierte Ziel der meisten Studien ist es eine Unterscheidungsmöglichkeit zwischen verifizierten und simulierten Suizidbriefen ausfindig zu machen. Der heutige Stand des Wissens sagt aus, dass eine solche Unterscheidung bis hin zu einem bestimmten Grad möglich ist - jedoch nie zu 100% sicher sein kann.
Shneidman und Farberow trugen mit ihrem Korpus von 66 Suizidbriefen (33 verifizierte und 33 simulierte) enorm zu der Forschung bei. Die Literatur weist eine Mischung von Forschungsansätzen auf die von linguistischer Datenverarbeitung bis hin zu manuellen Untersuchungen reichen. Analysen reichen von Analysen über einzelne Wörter über Analysen zu gesammelten Nachrichten bis hin zur Verknüpfung von einzelnen Wörtern und gesamten Nachrichten in einem Kontext.
Die Untersuchungen zum Stil authentischer Abschiedsbriefe von Shneidman und Farberow haben ergeben, dass sich über diese Form der Inhaltsanalyse kaum Unterschiede zwischen echten und gefälschten Briefen nachweisen lassen können. Andere Studien untersuchen nicht nur inhaltliche Merkmale, sondern gehen auch auf sprachstrukturelle Merkmale ein wie beispielsweise die Wortanzahl oder die Häufigkeit bestimmter Wortarten.
Gregory stellte 1999 eine Herangehensweise auf, die sprachstrukturelle und inhaltliche Komponenten verbindet und folgende diskriminante Faktoren aufstellt:
1. den Sitz (locus) der Kontrolle außerhalb des Emittenten,
2. Begründungen und Erklärungen,
3. testamentarische Anweisungen,
4. positive Gefühlsäußerungen,
5. einen größeren Wortumfang.
3. Material
Für die Analyse der Unterschiede von Suizidbriefen und Verabschiedungsbriefen ziehe ich einen eigenen Korpus heran. Bei dem untersuchten Korpus handelt es sich um insgesamt 20 Textstücke, er setzt sich zusammen aus je 10 Suizidbriefen und 10 Verabschiedungsbriefen. Die 10 Suizidbriefe teilen sich auf in 5 englische Suizidbriefe aus dem Korpus von Sneidman und Farberow (Clues to Suicide, 1957) und 5 deutsche Suizidbriefe. Die deutschen Suizidbriefe stammen zum einen von der Staatsanwaltschaft in Köln und zum anderen aus der Hinterlassenschaft eines Polizisten, der die Abschriften der Briefe aus eigenem Interesse heraus gesammelt hat. Die 5 englischen Suizidbriefe aus dem Korpus von Shneidman und Farberow stammen von männlichen, weißen, evangelischen Männern im Alter von 25-59 Jahren, die in Amerika geboren wurden und verheiratet waren.
Für den Vergleich und die Analyse werden 10 Verabschiedungsbriefe herangezogen, die sich aufteilen in 5 deutsche und 5 englische Briefe. Sie stammen von weiblichen und männlichen Verfassern im Altem von 23-27 Jahren die nach einer konkret fingierten Aufgabenstellung verfasst wurden, die auf der folgenden Seite nachzulesen ist.
Ich beziehe mich somit in meiner Analyse sowohl auf den deutschen als auch auf den englischen Sprachraum um eine repräsentative Untersuchung zu ermöglichen. Ein weiterer interessanter Analyseaspekt sind mögliche sprachliche Unterschiede die in verschiedenen Stmkturen der Sprachen Englisch und Deutsch begründet sein können.
Aufgabenstellung für das Verfassen der deutschen Verabschiedungsbriefe:
Bitte stelle Dir folgende Situation vor:
Du gehst ins Ausland (beispielsweise um beruflich weiterzukommen, für ein Auslandsjahr, aus privaten Gründen) und weißt nicht wann du wiederkommst und hast keine Möglichkeit dich telefonisch oder über das Internet zu melden.
Deine einzige Möglichkeit dich zu verabschieden ist ein Brief.
Bitte verfasse einen persönlichen Brief in dem du dich verabschiedest an einen Adressaten deiner Wahl.
Wichtig:
1. Rechtschreibung und Grammatik sind zweitrangig, der Fokus liegt auf dem Inhalt
2. es gibt kein richtig oder falsch
3. anonyme Verwendung
Persönliche Angaben Geschlecht:
Alter:
Aufgabenstellung für das Verfassen der englischen Verabschiedungsbriefe:
Please imagine the following situation:
You are going abroad for an unknown time (for example to improve your career, a year abroad or any personal reasons). There is no possibility to reach out to family/friends via phone or internet.
Your only chance to say goodbye to your beloved ones is a letter.
Please write down a personal letter to disband to an addressee of your choice. Important:
1. Spelling and grammar are second-rank, the content is of top priority
2. There is no right or wrong
3. anonymized usage
Personal data Gender:
Age:
4. Methodik und Analyse
Für die linguistische Analyse wird eine eigene Analysemethodik verwendet, die bisherige untersuchte Merkmale anderer Studien kombiniert. Merkmale, die sich in Bezug auf den gewählten Korpus als besonders gut geeignet darstellen werden für die Analyse genutzt.
Anders als bei bereits existierenden methodischen Ansätzen zur Analyse von Abschiedsbriefen die von vollständigen Zitaten von Abschiedsbriefen und Hinzuziehen von biographischen Daten als auch einer psychologischen Interpretation bis hin zur subjektiven Beurteilung von Themen reichen, besteht in dieser Analyse das Hauptinteresse in der Erfassung der inhaltlichen Themen und linguistischer Auffälligkeiten. Die folgende Untersuchung beschäftigt sich mit den Unterschieden von Suizid- und Verabschiedungsbriefen in Hinblick auf inhaltliche Kategorien, Wortanzahl, Nomen- und Verbanteil, positive Gefühlsäußerungen, testamentarische Anweisungen, Begründungen und dem Sitz der Kontrolle.
Es werden Suizid- und Verabschiedungsbriefe für eine vergleichende Betrachtung herangezogen die sowohl den englischen als auch den deutschen Sprachraum repräsentieren.
Das Hauptinteresse vieler Studien widmet sich der Erfassung und Analyse der vorkommenden Themen. Abschiedsbriefe können einerseits von computerisierten Verfahren analysiert werden, andererseits kann die Analyse manuell von Menschenhand erfolgen. Aufgrund des hohen Aufwands vieler Analysen wird auf computerisierte Verfahren zurückgegriffen, sobald größere Datensätze anfallen. Diese Analyse wird manuell durchgeführt und beschränkt sich infolge dessen auf einen Korpus von 20 Abschiedsbriefen um den Aufwand für diese Arbeit angemessen zu halten.
Für die Klassifikation der Themen der Abschiedsbriefe stütze ich mich in meinen
Annahmen auf die bereits etablierten Kategorien von Eisenwort et ah: alle aufgetretenen
Nomina eines Briefes werden 5 Kategorien zugeordnet und dann aufgrund der am
häufigsten vertretenen Kategorie auf eine Hauptkategorie festgelegt.
Die Kategorien lauten:
1. Hinterlassenschaft 2. Krankheit 3. Strom-des-Lebens-Themen 4. Umgebungsthemen
5. Gefühle
1. Die Kategorie Hinterlassenschaft umfasst alle Begriffe, die beschreiben, was mit dem Hab und Gut des Verstorbenen nach seinem Tod geschehen soll (Beispiel: Auto, Brief, Notar, Geld usw.).
2. Die Kategorie Krankheit umfasst alle Nomina, die physische und psychische Krankheiten bezeichnen, also auch Institutionen und Personen aus dem Gesundheitswesen (Beispiel: Dr., Spital, Depression usw.).
3. Zur Kategorie Strom-des-Lebens gehören Nomina, die mit dem Verlauf des Lebens zu tun haben, also Lebenssituationen, die ein Mensch durchläuft, oder auch mit der Zeit in Verbindung Stehen (Beispiel: Leben, Sterben, Heirat, Ehe, Geburt, Abschlussprüfung, Monate, Tage, Zeit, Frühling usw.).
4. Die Kategorie Umgebung umfasst alle Nomina, die mit dem Beruf, der Freizeit oder Familie zu tun haben (Beispiel: Arbeit, Pension, Fotoalben, Reise, Mama, Tochter, Oma, Vater usw.).
5. Zur Kategorie Gefühle wurden alle Nomina gezählt, die zu Selbstvorwürfen, Hass, Zuneigung oder Liebe gehören (Beispiel: Dummkopf, Egoist, Trauer, Angst, Wut, Hass, Lebenslust, Zuneigung usw.).
Neben dem Inhalt des Geschriebenen wird auf den sprachlichen Ausdruck der Briefe eingegangen, beispielsweise die Anzahl und Art der Wörter.
4.2.1. Wortumfang
Die Gesamtlänge von verifizierten und simulierten Suizidbriefen unterscheidet sich insofern, dass echte Suizidbriefe über einen größeren Wortumfang verfügen. Dies ist inhaltlich darin begründet, dass bestimmte Inhalte die oftmals Teil eines Suizidbriefes sind sehr präzise und detailliert dargestellt werden (z.B. testamentarische Anweisungen, Begründungen und Erklärungen). Der Wortumfang in Verabschiedungsbriefen wird demnach geringer eingeschätzt, kann jedoch auch detaillierte Textpassagen enthalten (z.B. Beweggründe für den Abschied).
4.2.2. Prozentualer Anteil an Verben und Nomen
Die niedergeschriebenen Nomen und Verben der Texte werden prozentual analysiert: ein hoher Prozentanteil an Nomen deutet auf verifizierte Suizidbriefe hin. Laut Edelman und Renshaw (1982) ist die mentale Aktivität des Suizidanten beim Verfassen eines Suizidbriefes erhöht, der Brief verfügt daher über eine höhere lexikalische Dichte die durch einen hohen prozentualen Anteil an Nomen belegt werden kann. Kognitiv wird dies begründet, indem auf die semantische Wertigkeit von Substantiven eingegangen wird. Sie gelten als semantisch reicher da sie mehr Inhalt ausdrücken. Zudem sind sie feste Merkmale, die sprachlich bereits früh erworben werden und auch unter Belastungen abgerufen werden können.
Der Prozentsatz an Verben wird in Suizidbriefen als gering vorausgesetzt, da der Suizident Handlungen ausdrücken will (z.B. die Hinterlassenschaft betreffend) statt Gefühle zu äußern. Die Hypothese die sich hier ergibt ist daher ein geringer Prozentsatz an Verben in den Suizidbriefen und ein höherer Prozentsatz an Verben in den
Verabschiedungsbriefen. Die Untersuchungen von Osgood und Walker aus dem Jahre 1959 unterstützen diese Hypothese durch Forschungen an simulierten und verifizierten Suizidbriefen.
4.2.3. Positive Äußerungen
Suizidbriefe, die Emotionen ausdrücken, verfügen überwiegend über positive Ausdrücke. Ziele die hier verfolgt werden sind unter anderem Dankbarkeit zu vermitteln und Vergebung zu ersuchen. Laut Arbeit und Blatt (1973) wird angenommen, dass positive Äußerungen wichtige Teilstücke verifizierter Suizidbriefe sind und diese von simulierten Suizidbriefen unterscheiden. Es wird angenommen, dass simulierte Abschiedsbriefe weniger positive Ausdrücke verwenden, da die Verfasser stereotypische Ideen von Wut, Rache und/oder Anschuldigungen schriftlich in den Briefen realisieren. Die Abwesenheit positiver Gefühle in gefälschten Briefen erklärt Gregory (1999) damit, dass der Verfasser wisse, dass positive Gefühle auch in der Welt der Lebenden geäußert werden können. Zugleich nehme er an, dass ein Suizidant von negativen Gefühlen gegenüber anderen zur Selbsttötung getrieben wird, die er dann auch vermehrt in einem simulierten Suizidbrief formuliert.
Für die Analyse von Suizid- und Verabschiedungsbriefen vermute ich eine geringere Diskrepanz und geringere Unterschiede. Verabschiedungsbriefe verfolgen unter anderem das Ziel sich von geliebten Menschen zu verabschieden und werden demnach positive Gefühlsäußerungen und positive Betitelungen aufweisen.
Es ergibt sich die Hypothese, dass sowohl Suizid- als auch Verabschiedungsbriefe über eine hohe Anzahl an positiven Äußerungen verfügen.
Für die Analyse der positiven Ausdrücke werden einzelne Wörter wie ,Liebe‘, Kosenamen wie ,Maus‘ und auch gesamte, feststehende Ausdrücke wie ,ich bin euch dankbar‘ gezählt.
Die Hinterlassenschaft in Abschiedsbriefen, speziell in Suizidbriefen, wird als naheliegender Aspekt der Briefe angesehen. Viele dieser kurz vor dem Suizid verfassten Briefe verfolgen den Hauptzweck die eigene Hinterlassenschaft zu regeln und weisen testamentarische Strukturen auf (vgl. Lester und Leenaars, 1988). Dementsprechend wichtig sind die Untersuchungen zu Äußerungen, die die Hinterlassenschaft betreffen. Diese Äußerungen können in Form von Forderungen, letzten Bitten und Wünschen oder Anweisungen über Materielles erfolgen. In welcher Form sie auch auftreten, die Hypothese ist deutlich, dass testamentarische Strukturen und Äußerungen zur Hinterlassenschaft häufiger in Suizidbriefen als in Verabschiedungsbriefen Vorkommen.
4.2.5. Begründungen und Erklärungen
Beweggründe in Abschiedsbriefen, sowohl in Suizid- als auch in Verabschiedungsbriefen, werden oft in Form einer Rechtfertigung oder Erklärung verfasst. Es wird angenommen, dass Suizidbriefe über weniger genannte Beweggründe verfügen, da die Verfasser nicht die Notwendigkeit darin sehen sich zu erklären. Sie sehen den bevorstehenden Suizid als einzige Möglichkeit und setzen ihre Beweggründe als klar und verständlich für alle voraus. Solche Beweggründe, die Teil eines Suizidschreibens sind, weisen präzise Details auf und sind für Außenstehende oft unverständlich voluminös formuliert.
Simulierte Suizidbriefe weisen generelle Erklärungen für das Handeln auf und sind weniger spezifisch. Für die Analyse von Verabschiedungsbriefen wird somit die Hypothese aufgestellt, dass Verabschiedungsbriefe über eine höhere Anzahl an formulierten Beweggründen verfügen als Suizidbriefe. Hinzuzufügen ist hier, dass die Beweggründe allgemein untersucht werden, in einem Verabschiedungsbrief lassen sich Beweggründe für das bevorstehende Handeln finden (z.B. ein Auslandsaufenthalt), während ein Suizidbrief Beweggründe für den eigentlichen Akte des Suizids angibt.
4.2.6. Ort der Kontrolle
Es wird vermutet, dass Verfasser von Suizidbriefen einen externen Ort der Kontrolle aufweisen. Dies äußert sich durch den Verlust an Verantwortung für sich selbst, sie sehen somit den einzigen möglichen Ausweg im Suizid. Der Verlust der Kontrolle der Situation oder des eigenen Schicksals steht hier im Vordergrund. Die Verfasser beziehen sich in ihren Briefen auf die externe Welt (z.B. ״The world is too cruel, this is the only way out for me“). Simulierte Suizidbriefe weisen keine dieser Äußerungen auf, da der Verfasser sich nicht empathisch in einen Suizidenten hineinversetzen kann. Sie nutzen Formulierungen die unabhängig von äußeren Faktoren sind (z.B. ״I have chosen to end my life“) und eine interne Kontrolle zeigen. Die Hypothese für diese Variabel ist ein geringeres oder fehlendes Aufkommen von Äußerungen die auf eine externe Kontrolle hindeuten. Begründet ist dies darin, dass die Verfasser der Verabschiedungsbriefe über interne Kontrolle verfügen und keine Hindeutungen auf Suizidabsichten bestehen.
5. Ergebnisse
5.1. Abschiedsbriefe und ihre Themen
Die für die Analyse genutzten Themen der Abschiedsbriefe begründen sich auf den Untersuchungen von Eisenwort et. al. aus dem Jahre 2007 (Eisenwort et al. 2007). Die Studie untersuchte die vorkommenden Themen in Abschiedsbriefen und setzte sie im Anschluss daran in Relation zu signifikanten Zusammenhängen.
In der Studie von Eisenwort et al. wiesen 30% der Briefe das Hauptthema Hinterlassenschaft auf, 23% zeigten das Hauptthema Gefühle, 17% handelten von der Umgebung und jeweils 15% von Krankheit oder dem Strom des Lebens.
Die Themenwahl zeigte einen signifikanten Zusammenhang mit dem Alter der Verfasser. 60-Jährige und Ältere wählten signifikant häufiger das Thema Hinterlassenschaft. Ebenso einflussreich war die Themenwahl vom Suizidmotiv abhängig, bei psychischen Problemen als Suizidmotiv wurde gehäuft über Gefühle geschrieben, bei Krankheit als Motiv über die Krankheit und Hinterlassenschaft. Bei finanziellen Motiven wurde gehäuft über die Umgebung geschrieben.
Ebenso identifizierte man einen Zusammenhang zwischen Themenwahl und Empfänger des Abschiedsbriefes. An einen Freund wurde mehr über Gefühle berichtet, an die Familie oder Allgemeinheit mehr über die Hinterlassenschaft. Hinzuzufügen ist noch, dass die Themenwahl keinen signifikanten Zusammenhang zum Geschlecht, Familienstand, Beruf und der Suizidmethode zeigte.
Die Untersuchung zu Abschiedsbriefen und ihren Themen von Eisenwort et. al. verfolgte vordergründig eine psycholinguistische Beschreibung und Analyse der Abschiedsbriefe durch die Durchführung von Interviews mit Hinterbliebenen. Die Abschiedsbriefe, ihre demografischen Faktoren aus den Interviews und alle Zusatzinformationen wurden für die weitere Bearbeitung in eine Datenbank integriert und für die Gesamtanalyse genutzt.
[...]
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