Nicht alle Bürger beteiligen sich gleichermaßen an politischen Partizipationsprozessen. Einige wahlberechtigte Bürger gehen regelmäßig wählen, andere grundsätzlich nicht. Einige Bürger demonstrieren oder unterzeichnen Petitionen, andere wiederum kontaktieren Abgeordnete oder Senatoren, nehmen an Politikgesprächen teil oder interessieren sich erst gar nicht für politische Themen.
In der Psychologie wird nach Gründen und Ursachen für die inkonsistente und unterschiedliche Teilhabe am politischen Geschehen gesucht. Zusammenhänge zwischen der Persönlichkeit eines Individuums und der politischen Partizipation wurden hergestellt. Diese Arbeit untersucht als Review empirischer Forschungsliteratur den Zusammenhang zwischen politischer Partizipation und den fünf Persönlichkeitseigenschaften des Fünf-Faktoren-Modells, Offenheit für Erfahrung, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus.
Es wird dargestellt, dass die fünf Persönlichkeitseigenschaften direkte und über Mediatoren vermittelte Einflüsse auf politische Partizipation ausüben. Es werden Korrelationen in unterschiedlichem Ausmaß und mit unterschiedlicher Richtung festgehalten. Es werden verschiedene Mediatoren herausgestellt, die Einfluss auf den Zusammenhang zwischen Persönlichkeitseigenschaften und politischer Partizipation. Es wird konstatiert, dass die Varianz in politischer Partizipation auch genetischen Faktoren geschuldet ist. Des Weiteren wird dargestellt, dass Persönlichkeitseigenschaften selbst als Mediatoren zwischen Genen und politischer Partizipation fungieren.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- 1. Einleitung
- Theoretische und begriffliche Eingrenzung des Forschungsgebietes
- 2. Das Konstrukt der Persönlichkeit
- 2.1. Persönlichkeitseigenschaften
- 2.2. Das Fünf-Faktoren-Modell
- 2.3. Die Persönlichkeitseigenschaften des Fünf-Faktoren-Modells
- 2.4.1. Neurotizismus
- 2.4.2. Offenheit für Erfahrung
- 2.4.3. Verträglichkeit
- 2.4.4. Gewissenhaftigkeit
- 2.4.5. Extraversion
- 2.5. Politische Partizipation
- 2.5.1. Formen politischer Partizipation
- 2.6. Aktueller Forschungsstand zum Zusammenhang zwischen Persönlichkeitseigenschaften aus dem Fünf-Faktoren-Modell und politischer Partizipation
- 2.7. Forschungsfragen
- 3. Methode
- 3.1. Ein- und Ausschlusskriterien für Literatur
- 3.2. Vorgehen
- 3.3. Einbezogene Quellen
- 4. Ergebnisse
- 4.1. Ergebnisse zu Hypothese 1: Ausmaß und Richtung eines Zusammenhangs zwischen Persönlichkeitseigenschaften des Fünf-Faktoren-Modells und politischer Partizipation hängen von der Art der Partizipation ab
- 4.2. Ergebnisse zu Hypothese 2: Der Zusammenhang von Persönlichkeitseigenschaften aus dem Fünf-Faktoren-Modell und politischer Partizipation wird von mehreren Faktoren mediiert
- 4.3. Ergebnisse zu Hypothese 3: Politische Partizipation unterliegt genetischen Einflussfaktoren. Politische Partizipation und Persönlichkeitseigenschaften weisen gemeinsame genetische Faktoren auf
- 4.4. Ergebnisse zu Hypothese 4: Persönlichkeitseigenschaften wirken als Mediatoren zwischen Genen und verschiedenen Partizipationsformen
- 5. Diskussion
- 5.1. Ergebnisse des Reviews und Schlussfolgerungen
- 5.2. Einschränkungen und Schwächen der im Review einbezogenen Studien
- 5.3. Kritik am eigenen Vorgehen
- 6. Literaturverzeichnis
- 7. Pressemitteilung
- Tabellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit setzt sich zum Ziel, den Zusammenhang zwischen den fünf Persönlichkeitseigenschaften aus dem Fünf-Faktoren-Modell und politischer Partizipation systematisch zu analysieren. Der Fokus liegt dabei auf der Identifizierung und Analyse von Korrelationen zwischen den verschiedenen Dimensionen der Persönlichkeit und verschiedenen Formen der politischen Partizipation.
- Einfluss des Fünf-Faktoren-Modells auf politische Partizipation
- Mediatoren des Zusammenhangs zwischen Persönlichkeit und politischer Partizipation
- Genetische Einflüsse auf politische Partizipation
- Persönlichkeit als Mediator zwischen Genen und politischer Partizipation
- Aktuelle Forschungslandschaft und bestehende Diskussionspunkte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den aktuellen Stand der Forschung zum Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und politischer Partizipation dar. Kapitel 2 definiert das Konstrukt der Persönlichkeit und erläutert das Fünf-Faktoren-Modell mit seinen fünf Dimensionen: Neurotizismus, Offenheit für Erfahrung, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Extraversion. Das Kapitel widmet sich außerdem der Definition und Abgrenzung verschiedener Formen politischer Partizipation.
Kapitel 3 erläutert die Methodik des Reviews, einschließlich der Ein- und Ausschlusskriterien für die Literatur und das Vorgehen bei der Auswahl der Quellen. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse des Reviews, wobei die Ergebnisse zu den vier Hypothesen des Zusammenhangs zwischen Persönlichkeitseigenschaften und politischer Partizipation ausführlich diskutiert werden.
Kapitel 5 widmet sich der Diskussion der Ergebnisse, analysiert die Schlussfolgerungen und beleuchtet mögliche Einschränkungen und Schwächen der im Review einbezogenen Studien. Die Kapitel schließen mit einer kritischen Reflexion des eigenen Vorgehens.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Schlüsselbegriffe Persönlichkeit, Fünf-Faktoren-Modell, politische Partizipation, Korrelation, Mediatoren, genetische Faktoren, und aktuelle Forschungslandschaft. Die Arbeit zielt darauf ab, die Zusammenhänge zwischen den fünf Dimensionen der Persönlichkeit und den verschiedenen Formen politischer Partizipation aufzuzeigen und die komplexen Einflüsse auf politische Teilhabe zu beleuchten.
- Citation du texte
- Jane Jung (Auteur), 2016, Der Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und politischer Partizipation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/439113