Obwohl der Wirbel um additive Fertigungsverfahren bereits vor mehr als drei Jahrzehnten mit der Geburt des weltweit ersten 3D-Druckers von Charles W. Hull begann, sorgte dieses Thema bis vor wenigen Jahren noch kaum für Gesprächsbedarf in den Medien. Damals wurde ausschließlich eine Revolution in den Branchen der Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrttechnik und der Medizin erwartet. Daher waren Wissenschaftler aus aller Welt umso überraschter und erfreulicher gestimmt, als diese Innovation in den vergangenen Jahren eine einschlägige Wende durchlebte. Aktuelle Studien des Bundesverbandes für Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. besagen, dass bereits 87 Prozent der deutschen Bundesbürger (in etwa 61 Millionen im Alter ab 14 Jahren) schon einmal von 3D-Druck gelesen oder gehört haben, wobei 18 Prozent behaupten, bereits einen 3D-Druck angefertigt zu haben oder anfertigen haben zu lassen. Außerdem können sich 55 Prozent vorstellen, diese Technologie auch in Zukunft zu nutzen, wohingegen 25 Prozent keinerlei Interesse dafür hegen. Zukunftsweisend ist vor allem die Erkenntnis, dass sich laut dieser Studie neun von zehn Deutschen die Durchsetzung von 3D-Druckern in privaten Haushalten vorstellen können.
Bereits heute können in der Lebensmittelindustrie beachtliche Ergebnisse mithilfe von additiven Fertigungsverfahren erzielt werden, wie aktuelle Beispiele aus der Praxis in der folgenden Analyse darstellen werden. Schon im September 2015 gelang es dem Team des Start-ups Print2Taste GmbH, ein maßstabsgetreues Modell des Schlosses ‚Neuschwanstein’ aus Marzipan zu drucken. Die rapide Entwicklung in der Lebensmittelindustrie erhielt im April des vergangenen Jahresdurch ein Ereignis, welches vor einigen Jahren noch als undenkbar schien, seine Bestätigung: Auf der 3D Food Printing Conference 2016 im spanischen Venlo stellte das Team der niederländischen Firma 3D By Flow das weltweit erste Pop-Up-Restaurant mit dem Namen Food Ink. vor, in dem Lebensmittel aus einem 3D-Drucker serviert wurden.
Der 3D-Druck wird in der Literatur und Forschung häufig mit den Begriffen Rapid Prototyping und Additive Manufacturing oder dem deutschen Synonym Additive Fertigung in Verbindung gebracht und gliedert sich in das Spektrum der generativen Fertigungsverfahren, die auf rechnerinternen Datenmodellen basiert, ein.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abkurzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Literaturruckblick
3. Theoretischer Hintergrund
4. Analyse
4.1 Die wichtigsten 3D-Druckverfahren im Uberblick
4.1.1 Fused Deposition Modeling (FDM)
4.1.2 Stereolithografie (STL)
4.1.3 Selective Laser Sintering (SLS)
4.2 Anwendung des 3D-Drucks auf die Massenproduktion
4.3 3D-Druck im Rahmen der Spezialisierung
4.4 Aktuelle Beispiele aus der Praxis
5. Diskussion und Zusammenfassung
6. Literaturverzeichnis
7. Anhang
- Citar trabajo
- Ricardo Escoda (Autor), 2017, 3D-Druck in der Lebensmittelindustrie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/438279
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