Es handelt sich hierbei um eine Zusammenfassung zur Vorlesung "Essen - Trinken - Liebe" (Ältere Deutsche Literatur). Verfolgt wird, wie Darstellung von alimentärer Bedürfnislosigkeit bestimmte Vorstellungen von Liebe vermittelt, konkret anhand des Beispiels von Parzival.
Einführung
- Nahrungsdarstellungen in d. mittelalterlichen Liebesdichtung durch kulturspezifische Codierung v. Nahrungsakten zu erklären à Darstellung v. alimentärer Bedürfnislosigkeit vermittelt best. Vorstellung v. Liebe
- Essens- u. Trinkensdarstellungen in Liebesdichtungen haben einen auf d. Liebe bezogenen Zeichencharakter – Gegenstand als auch Handlung kann Bedeutung haben, Bedeutung kann sich im Laufe d. Zeit verändern (Völlerei früher Sünde, später Zeichen d. Wohlstands)
- Zeichenrelationen zwischen Nahrungs- u. Minnehandeln: Nahrungsakte können als Zeichen v. Minne fungieren à dargestellte alimentäre Handlungen u. Objekte vermitteln e. auf Minne bezogenen Sinn (stehen für etwas anderes); oder: metaphorische Bildspender (ist-wie-Relation, Minnegeschehen ist Bildempfänger) à Vergleich m. Nahrungsthematik lädt m. bestimmten Bedeutungspotenzialen auf
- Textsemiotische Analysekriterien: textinterner Beobachter (1.Grades: Figuren, 2.Grades: Erzähler), textexterner Beobachter (Hörer, Leser)
- Diskursive Ebene: Darstellung des Wie; histoire = Vermittlung d. Inhalts
- Auswahl der Speisen und Getränke: Weinsorten – lutertranc/claret = Weißwein, sinopel = Rotwein, met/lit = Fruchtwein, moraz = Maulbeerwein, garlander = kleiner Singvogel
Französische Lehnwörter: blamesir (blanc-manger), petit mangir = Frühstück, gramangir = Hauptmahlzeit, agraz = saure Brühe aus unreifen Beeren od. Obst
- Menge der Nahrungsaufnahme: Sähe Priamus´ Sohn Helena gierig essen, würde er voll Abscheu sagen: „Es war eine Dummheit, sie zu rauben.“
- Stellenwert, der Essen u. Trinken an d. höf. Tafel eingeräumt wird: Bezwingt euren Leib durch Fasten, Enthaltung v. Speise u. Trank à Ohren sollen hungrig sein (Augustinus)
- Appetitlosigkeit von Liebenden: Liebeskummer (unglücklich verliebt, nichts essen)
- Alimentäre Bedürfnislosigkeit v. Liebenden: leben von Luft u. Liebe; Lust wird die Kraft meiner Lenden nähren; ernähren sich die Höfe v. d. Erzählung Eures inneren Wertes wie von einer wirklichen Speise; jene Speise f. jeden einzelnen gewählt werden, welche, einmal aufgenommen, den Körper anfüllt u. durch Erquickung sättigt – Bsp. Tristan u. Isolde: Sie sahen einander an, davon lebten sie. Sie aßen dort nichts als Liebe u. Verlangen. Sie trugen bei sich, verborgen unter ihren Kleidern, die beste Nahrung.
Höfling braucht nicht viel zu essen, eine Ringellärche reicht für eine Woche – wenn er verliebt ist noch weniger à alimentäre Bedürfnislosigkeit v. Liebenden als Motiv d. Minnedichtung, Verliebte brauchen wenig Nahrung
Darstellung v. alimentärer Bedürfnislosigkeit transportiert best. Vorstellungen v. Liebe, Essens- u. Trinkensdarstellungen haben auf die Liebe bezogenen Zeichencharakter
Nonverbale Erscheinungen als Zeichen
- Kultursemiotische Theoriebildungen: nicht zwei Arten v. Dingen, sondern alles kann potenzielle Bedeutung haben
- Nonverbale Erscheinungen: z.B. Nahrungsmittel, Waffen, Kleider,…
- Soziale Handlungen haben symbolische u. instrumentelle Dimension: instrumentelles Handeln hat best. Zweck außerhalb der Handlung, der steuert; symbol. Handeln stiftet Sinn (= Vollzug d. Handlung selbst)
Instrumentelle Funktion: Männer tragen Waffe, um sich im Fall des Angriffs zu verteidigen
Symbolische Funktion: Tragen d. Waffe demonstriert Macht od. Zugehörigkeit
- Symbolische Kommunikation: begriffliche diskursive Kommunikation hat prozeduralen Charakter (= zeitl. aufeinanderfolgende Aussagesequenzen), zielt auf Eindeutigkeit; symbol. Kommunikation ist momenthaft verdichtet, sinnfällig, mehrdeutig, unscharf, mehr Spielraum f. unterschiedl. Assoziationen (Bsp. Brokkoliauflauf beim Date à Vegetarier? Kein Geld?...)
- über d. Austausch v. Nahrungsmitteln miteinander kommunizieren Bsp. Schenken v. Pralinen
- Metaphorische Verknüpfungen: Erzähler beschreibt Figur, Haut ist weiß wie Milch
- Voraussetzung f. Bedeutsam-Werden nonverbaler Phänomene: Zeichenhaftigkeit ist pragmatisch organisiert, Deutungsrahmen sind kulturspezif. Konventionen (kulturelles Wissen, Normen), Ideologien, diskursiv gesetzte Normen u. Werte, kulturelle Codes wie Bräuche
- Bedeutsamkeit nonverbaler Phänomene in d. sozialen Wirklichkeit: erst wenn Interpret vorhanden, der sie im Hinblick auf kulturelle Codes interpretiert
- Systemreferenz: Text bezieht sich auf allgemeine Textsysteme (z.B. Darstellung best. Verhaltensformen im Mittelalter)
- Einzeltextreferenz: Situation bezieht sich auf…
- Implizite Formen der Markierung: Parzival trifft Frau u. nimmt ihr Ring u. Brosche ab, Mann glaubt sie hätte ihn betrogen à Strafe: Scheidung = Trennung v. Tisch u. Bett à ruft mittelalterl. Rechtscode auf, Leser muss kulturelles Wissen haben, um zu interpretieren
- Explizite Formen der Markierung: Parzival soll neuer Gralsherrscher werden, ist aber überfordert, im Schlafgemach tauchen 4 Jungfrauen auf à „paradiesisches“ Obst wird dargeboten à ruft Sündengeschichte v. Adam u. Eva auf (Essen, Erkennen, Vertreibung), Obst erhält explizite Markierung
- Künstler. Dartellungen v. Essen und Trinken sind Probehandeln – Funktion = Experimente anstellen, die den Charakter v. Sozialisationsspielen haben
Textinterne Verfahren d. Zeichenbildung
- Gustatives u. Geschlechtliches nicht per se als wechselseit. Vermittlungsformen à braucht Stimulus, der Ähnlichkeitsrelation ins Bewusstsein ruft, Bsp. Verknüpfungen v. Nahrungs- u. Minnethematik auf Ebene d. Textstruktur
- 2 Typen v. Zeichenbildung:
- textuelle Verfahren d. Markierung v. kulturellen Deutungsrahmen (steuern Zeichenbildung alimentärer Handlungen u. Objekte im Text)
- textuelle Verfahren d. Erzeugung v. Abbildungsverhältnissen zw. Nahrungs- u. Minnethematik (stoßen beim Leser mentale Übertragung d. Bereiche an), Bsp. sprachlich-rhetor. Verknüpfungen, strukturelle Verknüpfungen
- Bsp: durch Syntax aufgebaute Räuber/Beute-Beziehung v. Belacane u. Gahmuret (Verknüpfungen v. Personen, Handlungen, Gegenständen, Eigenschaften)
Kulinarische Objekte als Liebesgaben
- Zentrales Genre sind Tischzuchten (Verhaltensregeln, Manierschriften d. Kleriker) u. Minnedidaxe (Verhaltenslehren in d. Liebe)
- Ovid „Ars amatoria“: Schenke kleine Dinge, aber suche schlau die passenden aus! Ein Bursche bringe ein Körbchen m. ländlichen Gaben. Keine teuren Geschenke (Frau nicht kaufen wollen), Gedanken-Machen zählt à bei Ovid stark symbolische Kommunikation, vorsichtig damit Umstehende sie nicht mitbekommen
- Andreas Capellanus „De Amore“: Schlemmerei bei Eva kennenlernen, verbotene Speise gegessen u. wegen Gefräßigkeit aus Paradies vertrieben; man kann alles bei einer Frau leicht bekommen wenn man sie des öfteren mit köstlichen Mahlzeiten traktiert. Was man schenken soll: Haarspangen, Haarbänder, Spiegel, niemals Nahrungsmittel!
- Kürenberger: Frauen u. Jagdvögel werden leicht zahm, wenn man sie auf d. richtige Weise lockt, lucken = m. Lockspeise anlocken
- Codex Manesse kein Nahrungsmittel als Geschenk, bei Parzival manchmal
- Geschenke als Bestandteil ökonom. Austauschprozesse à unterschwellige Verpflichtung zu Gegenleistung (Derrida), Akt des Gebens selbst = Zeichen v. Liebe u. Wertschätzung, oft Geschichte d. Herstellung (z.B. Selbstgemachtes) wichtig, Bemühen wichtig
- Nahrungsmittel u. Blumen verderblich à sinnlicher Genuss, körperl.-sinnl. Ebene, können Zeichen d. Wertschätzung sein, wenn knapp od. selten, aber nicht gleiche Funktion wie Ring
Mahl und Minne
- Simmel: Von allem, was den Menschen gemeinsam ist, ist das Gemeinsamste, dass sie essen und trinken müssen. à gleichzeitig aber auch das Egoistischste: was ich esse, kann niemand sonst mehr essen!
- Essen u. Trinken sind individuelle Akte, kein sozialer Charakter
- Gemeinschaftliches d. Mahlzeit über formalen Akt des Teilens à gemeinschaftsbildenden Charakter, zugleich aber auch Selbstbezogenheit, Ablehnung, Verweigerung od. Ausschluss aus Gemeinschaft (z.B. wenn jemand als letzter od. d. kleinste Stück bekommt)
- 3 Interaktionsformen:
- Teilen d. Nahrung
- Anbieten d. Nahrung
- Ausschluss aus Essgemeinschaft
- Stellenwert u. Funktion d. Mahls im Mittelalter: hoher Stellenwert, viele Verbote überliefert (Christen nicht m. Juden speisen, Adelige nicht m. anderen Ständen)
- Gerd Althoff: Mahl hat rechtsrituelle Bedeutung, Bestandteil eines Rechtsaktes, Abkommen durch gemeinsames Mahl besiegelt (auch heute Anstoßen auf Vertragsabschluss, bei Heirat/Tod/…) – Partnerschaft bekräftigt à Mahl als Bestandteil des Aktes; durch Wiederholung wurde Bündnis gestärkt
- Kulturelle Codierungen d. Teilens
Transsubstantiation: Streit über Wandlung, Leib u. Blut Christi als Brot u. Wein substantiell greifbar (Christus ist gegenwärtig) à jeder nimmt das Ganze in seiner geheiligten Ungeteiltheit zu sich, Ausschließendes d. Essens ist überwunden
Teilen d. Nahrung zw. Mann u. Frau an best. Beziehungstypus gekoppelt (= eheliche Zusammengehörigkeit), egal ob öffentl. bei herrschaftl. Mahl od. bei intimer Zweisamkeit à wenn Paare Nahrung teilen, gehören sie zusammen, zeigt Zusammengehörigkeit v. Minnepaaren an (Konstituierung d. literar. Entwürfe v. Minne)
Teilen stellt zwar Gleichheit zw. d. am Essen Beteiligten her, stellt auch Hierarchien dar à Hofhaltungsbuch sagt Herrscherin, wie Personal anzuleiten ist (Schüssel soll wiedergefüllt werden, damit auf höf. Weise nach rechts u. links ausgeteilt werden kann – Herrscher bekommt Essen als erster, dann streng nach Rangordnung, alle bekommen das Gleiche u. gleich viel)
Sitzordnung: höherer Rang = näher beim Herrscher (Stirnseite od. Mitte d. Tafel), adlige Damen sitzen neben Ehemann (gemeinsames Speisen als Ausdruck ehel. Gemeinschaft)
Ämter: Truchsess = Zeremonienmeister, höchster Aufseher über höf. Tafel, Schenk = schenkt Getränke aus, Vorschneider, Speisemeister, Diener = tragen Speisen in d. Saal
Erst m. Mahl anfangen, wenn ehrbare Frau od. Mann, dem es zusteht, bereits begonnen hat à Frauen wie höhergestellte Personen, nicht dienen, ansonsten patriarchale Gesellschaft (Frauen untergeordnet)
- Kulturelle Codierungen d. Anbietens d. Nahrung
an höf. Tafel Handlungsform der Ehrerbietung/Gastfreundschaft unter sozial gleichgestellten bzw. in Bezug auf ranghöhere Personen (Frauen gelten als höher gestellt, werden bedient) à in historiografischen u. lehrhaften Texten nicht erotisch codiert, in höf. Epik (Parzival) Umcodierung auf Minnethematik: Anbieten v. Nahrung an höf. Tafel fungiert als Zeichen erotischen Begehrens (s.a. Ovid)
- Mahl nicht nur als Symbolsystem zur Abbildung hierarchischer u. parität. Sozialordnungen, sondern Ort d. Inszenierung v. interessanten Werten u. d. Entwurfs best. Vorstellungen v. Gesellschaft à zuvorkommende Behandlung v. Frauen bei Tisch keine Hierarchie, sondern Werte für d. Qualifikation als Mitglied d. höf. Gesellsch. (Selbstbescheidung, Zuvorkommenheit, Dienstbereitschaft) à Mahl als Modell richtiger sozialer Beziehungen
- Ausschluss aus d. Essgemeinschaft
Gemeinsames Speisen = Zusammengehörigkeit, Verständigung u. Friede à Nichtteilen ist Ausdruck v. Störung, wer nicht abgibt schließe anderen aus, wer Nahrungsaufnahme verweigert lehnt Aufnahme in Gemeinschaft ab, getrenntes Essen = Störung d. Minnebeziehung, Funktion einer Strafe à vollzogene sakramentale Eher eigentl. Unauflöslich, Scheidung = Trennung v. Tisch u. Bett auf Zeit oder Lebenszeit – Gründe: Gefährdung d. ewigen Seelenheils od. zeitl. Wohls, Abfall v. Glauben, Verführung zu Lastern u. Verbrechen, Misshandlung, Ehebruch
Separation v. Tisch u. Bett hat instrumentelle Dimension (abtrünnigen Gatten bestrafen, anderen v. Schuld zu befreien) u. symbolische Dimension (minnesymbol. Bedeutung: Entzweiung d. Ehepartner)
Zeichenhaftigkeit d. Nahrungsaufnahme
- Art wie jemand isst od. trinkt nicht bewusst, um Botschaft zu versenden = natürliches indexikalisches Zeichen
- Wie wir Nahrungsaufnahme bewerten hängt v. kulturellen Konventionen ab à im MA Völlerei negativ, weil Sündhaftigkeit; in d. Zeit d. industriellen Revolution Völlerei als Zeichen v. Wohlstand, Reichtum u. Macht
- Darstellung d. Nahrungsverhaltens einer Figur kann zum Zeichen ihres Liebesverhaltens werden: Bsp. Don Juan – unersättlicher Sexualtrieb, sitzt am Schluss an reich gedeckter Tafel u. isst während er auf d. Tod wartet = Sinnbild f. maßloses Liebesleben, sündhaftes Verhalten
- Nahrung u. Liebe verknüpft weil beides Triebe, die m. Begehren u. Erfüllen u. Reproduktion zu tun haben (biolog. Ähnlichkeiten)
- Kulturelle Codierung v. Nahrungsaufnahme: im MA viele Regeln – nicht ins Tischtuch sondern in Ärmel schnäuzen, m. Hand od. Brot essen, m. d. rechten Hand essen, kl. Finger abspreizen, nicht zu viel Wasser sondern m. Wein vermischen (Hygiene!), v. d. Tieren abheben durch maßvollen Umgang m. Nahrung, aber nicht Enthaltsamkeit
- Auswahl v. Speisen u. Getränken: v. allem was probieren, nicht v. einer Speise alles nehmen
- Menge d. Nahrungsaufnahme: Gebot d. Maße, Kritik an Völlerei, keineswegs zu viel aber auch nicht nichts essen, nicht viel übrig lassen aber Anstandsrest (nicht komplett aufessen)
- Stellenwert v. Essen u. Trinken an höf. Tafel: Blickkontrolle wichtig, nicht d. ganze Zeit auf Braten starren sondern locker umherschweifen, Mäßigung bereits seit gr. Antike (medizin. Gründe) – im MA dann Verknüpfung m. Sündenthematik (theolog. Bereich: Regeln d. Augustinus: Enthaltsamkeit in Bezug auf Triebe, Völlerei eine d. 7 Todsünden) – „Bezwingt euren Leib durch Fasten u. Enthaltung v. Speise und Trank… eure Ohren sollen hungrig sein nach d. Wort Gottes“, Maßhalten schützt vor Versündigen, weises Handeln auf Jenseits gerichtet, Maßhalten auch ästhetischen Aspekt – verschafft d. Gastgeber Ekel m. maßlosem Verhalten (Maßhalten aber nur bei körperl. Bereich zentral, im materiellen Bereich opulentes Prinzip)
- Minnesymbol. Codierung v. Nahrungsaufnahme: Antike: Maßhalten m. Schönheitsideal verbunden
Appetitlosigkeit v. Liebenden: s. Codex Manesse – Bild m. nackter Frau im Bett, unglücklich verliebt, schlägt ihr auf d. Magen, kann nicht mehr essen
Alimentäre Bedürfnislosigkeit v. Liebenden: wer verliebt ist, braucht keine Nahrung, Liebe/Lust u. Erfüllung d. Lust ernährt (körperl.-erot. Liebeskonzept bei Ovid, MA-Literatur viele Bsp. f. inneren Wert als Nahrung, geistiges Minnekonzept bei Capellanus = neue Vorstellung v. Liebe)
- Tristan u. Isoldes alimentäre Bedürfnislosigkeit in Minnegrottenszene: heiml. Liebe weil Isolde verheiratet, werden vom Hof vertrieben, gehen in Liebesgrotte, keine Stelle erwähnt ob sie miteinander schlafen od. essen, leben nicht v. Luft u. Liebe sondern v. gegenseitige Anblick – Augen = Einfahrtstor in d. Seele, erkennt sich gegenseitig (innerer Wert u. körperl. Aspekt)
Zeichenhaftigkeit v. Nahrungsmitteln
- Fleisch gehört zu einer Einladung dazu (kulturelle Codierung, weil Fleisch als wertvoll gilt)
- Kulturelle Codierung v. Nahrungsmitteln: Geschichte v. Essen u. Trinken im MA = Geschichte d. Mangels, oft Hungersnot u. Krieg, Hunger betraf alle Stände = Strafe Gottes, Ernährung saisonal bedingt, Konservierung erst ab 19.Jh. m. Industrialisierung – vorher Fleisch einpökeln od. in Salz einlegen, Schlachtmonate Nov+Dez (Schweinemonat) à ab Ostern kein od. wenig Fleisch in Erziehungsschriften u. Hofhaltungsbüchern nur Feste beschrieben, nie Mangel
Herren- u. Bauernspeisen: Bauern kochen u. essen im selben Raum, Bier, minderwert. Roggenbrot, Haferbrei, Bohnen, Wasser; Adel hat bessere Fleischsorten, Wein, Gewürze, Weißbrot, Luxusgüter wie Datteln, Stallhaltung u. Jagdrechte, auf Tafel wenig kostbares Geschirr sondern ausgestellt
Speisen in Lit. Nicht näher beschrieben à könnte Fantasie anregen, jeder wusste was gegessen wurde, Aspekt d. Maßvollen, Sünde d. Essen ausgiebig zu beschrieben, Details b. Nennung v. Weinsorten (lutertrank/claret = Weißwein, sinopel = Rotwein, met/lit = Fruchtwein, moraz = Maulbeerwein)
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- Citation du texte
- MA Bianca Lehner (Auteur), 2015, Essen - Trinken - Liebe. Motivsuche im Parzival, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/437825
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