Manche menschliche Verhaltensweisen erscheinen auf den ersten Blick zu banal und wenig rätselhaft, um sie näher betrachten zu wollen. Beim Thema Sammeln verhält es sich ähnlich. Dabei hat das Sammeln die Menschheit von jeher fasziniert. Angefangen bei den Jägern und Sammlern der Urzeit, die vorwiegend lebenswichtige Dinge sammelten, hinüber zu den Kunst- und Kuriositätensammlungen der Schatz- und Wunderkammern der Spätrenaissance, bis hin zur Entwicklung des Museums – Sammeln gehört seit jeher zur
menschlichen Kultur. Auch heutzutage wird das Verrückteste gesammelt, denn gesammelt werden kann alles, wie es Tom Sawyer beweist. Das Sammeln erscheint dabei als etwas Ursprüngliches, dem Menschen Eigenen und Individuellen. Vielleicht mag es gerade dadurch auch als etwas Banales erscheinen, ein Gefühl jedoch, das beim näheren Hinsehen schnell verschwindet.
Zwar durchzieht dieses Phänomen menschlichen Verhaltens alle Altersgruppen, das größte Interesse erfährt es allerdings bei Kindern im Grundschulalter. Jedes Kind besitzt selbst eine oder zahllose Sammlungen. Aus Erwachsenensicht bestehen diese meist aus wertlosen Gegenständen, doch für Kinder sind es oft wahre Schätze, die durch ihr Sammeln erst wertvoll werden, ebenso wie es Mark Twain beschreibt. Ein sammelndes Kind hat etwas in der Hand. Kinder können sich durch Sammeln die Welt ordnen und das gibt Sicherheit. Das Leben wird übersichtlicher, verständlicher.2 Aufgrund der Bedeutung dieser grundlegenden kindlichen Ausdrucksweise hat das Sammeln inzwischen auch einen Platz in der Pädagogik des Primarbereiches eingenommen. So erhalten Schüler im Rahmen des Die Arbeit gliedert sich in zwei Teilbereiche: den theoretischen und den praktischen Teil.
Zur Zielerreichung sollen am Ende des theoretischen Teils konkrete Handlungsziele für den Kunstunterricht zur künstlerischen Strategie des Sammelns entwickelt werden, um diese im zweiten Teil in Form von Arbeitsblättern praktisch für den Unterricht umzusetzen. Verbindend zwischen beiden Teilen der Arbeit sind zudem die praktisch orientierten Teilfazite, welche nach übergeordneten Kapiteln des theoretischen Teils gebildet werden und als Hinweis für den praktischen Teil fungieren. Hauptfragen sind hierbei vor allem: Was sammeln Kinder, wie sammeln Kinder und warum sammeln Kinder?
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitang
2. Theoretischer Teil
2.1. Vom Sammeln
2.2. Sammeln als Teil der Kinderkultur
2.2.1. Was Kinder sammeln
2.2.2. Wie Kinder sammeln
2.2.3. Warum Kinder Sammeln
2.2.4. Teilfazit
2.3. Sammeln als Strategie in Kunst und Kultur
2.3.1. Sammeln als Vergegenwärtigung kultureller Erinnerung
2.3.1.1. Kunst- und Wunderkammern
2.3.1.2. Museen und Galerien
2.3.2. Sammeln als Vergegenwärtigung individueller Erinnerung
2.3.2.1. Künstlerliste
2.3.2.2. Ausgewählte Künstler
2.3.2.2.1. Nándor Angstenberger
2.3.2.2.2. Andy Warhol
2.3.2.2.3. Ursula Stalder
2.3.2.2.4. Karsten Bott
2.3.2.2.5. Claes Oldenburg
2.3.2.2.6. Arman
2.3.3. Teilfazit
2.4. Die künstlerische Strategie des Sammelns im Kunstunterricht der Grundschule
2.4.1. Gründe für Sammelns als künstlerische Strategie im Kunstunterricht der
Grundschule
2.4.1.1. Aktuelle Situation im Kunstunterricht
2.4.1.2. Argumentation aus pädagogischer, ästhetischer und kultureller Sicht
2.4.2. Zielsetzungen im Kunstunterricht der Grundschule für die künstlerische Strategie
des Sammelns
2.4.2.1. Sammelmethoden im Kunstunterricht
2.4.2.1.1. Auswahlen
2.4.2.1.2. Ordnen
2.4.2.1.3. Archivieren
2.4.2.1.4. Präsentieren
2.4.2.2. Sammelabsichten im Kunstunterricht
2.4.2.2.1. Upcycling durch Sammeln
2.4.2.2.2. Sammeln als Selbstprotokoll
2.4.2.2.3. Sammeln als Spurensicherung
2.4.2.2.4. Sammeln als kulturelles Phänomen
2.4.3. Teilfazit
2.5. Handlungsziele für den Kunstunterricht
3. Praktischer Teil
3.1. Reflexionsbogen “Schatz- und Wunderkammem“
3.2. Reflexionsbogen zu ?Die Hosentaschensammlung“
3.3. Reflexionsbogen zu ?Archivieren“
3.4. Reflexionsbogen zu ?Mein Präsentationsplan“
3.5. Reflexionsbogen zu ?Aus Altem etwas Neues machen“
3.6. Reflexionsbogen zu ?Ein Tagebuch vom Planeten XxApRtOtZ“
3.7. Reflexionsbogen zu ?Spuren Sammeln“
3.8. Reflexionsbogen zu ?Museum in der Streichholzschachtel“
Literaturverzeichnis
Internetquellen
Tabellenverzeichnis
Anhang
A. Arbeitsblätter
B. Erwartungsbild der Arbeitsblättern
1. Einleitang
?Am frühen Nachmittag wälzte sich Tom, der am Morgen noch ein mit Armut geschlagener Knabe war, buchstäblich im Reichtum. Er besaß einen fast neuen Drachen, eine tote Ratte mit einem Stück Schnur zum Herumschwingen daran, zwölf Murmeln, das Bruchstück einer Mundharmonika, ein Stück Glas von einer blauen Flasche zum Durchschauen, ein Blasrohr, einen Schlüssel, mit dem man nichts aufschließen konnte, ein Stückchen Kreide, einen Glasstöpsel von einer Wasserkaraffe, einen Zinnsoldaten, ein paar Kaulquappen, sechs Feuersalamander, ein Kätzchen mit einem blinden Auge, eine Türklinke aus Messing, ein Hundehalsband ohne Hund, einen Messergriff, vier Orangenschalen und ein altes morsches Stück eines Fensterrahmens.“[1]
Manche menschliche Verhaltensweisen erscheinen auf den ersten Blick zu banal und wenig rätselhaft, um sie näher betrachten zu wollen. Beim Thema Sammeln verhält es sich ähnlich. Dabei hat das Sammeln die Menschheit von jeher fasziniert. Angefangen bei den Jägern und Sammlern der Urzeit, die vorwiegend lebenswichtige Dinge sammelten, hinüber zu den Kunst- und Kuriositätensammlungen der Schatz- und Wunderkammern der Spätrenaissance, bis hin zur Entwicklung des Museums - Sammeln gehört seit jeher zur menschlichen Kultur. Auch heutzutage wird das Verrückteste gesammelt, denn gesammelt werden kann alles, wie es Tom Sawyer beweist. Das Sammeln erscheint dabei als etwas Ursprüngliches, dem Menschen Eigenen und Individuellen. Vielleicht mag es gerade dadurch auch als etwas Banales erscheinen, ein Gefühl jedoch, das beim näheren Hinsehen schnell verschwindet.
Zwar durchzieht dieses Phänomen menschlichen Verhaltens alle Altersgruppen, das größte Interesse erfahrt es allerdings bei Kindern im Grundschulaher. Jedes Kind besitzt selbst eine oder zahllose Sammlungen. Aus Erwachsenensicht bestehen diese meist aus wertlosen Gegenständen, doch für Kinder sind es oft wahre Schätze, die durch ihr Sammeln erst wertvoll werden, ebenso wie es Mark Twain beschreibt. Ein sammelndes Kind hat etwas in der Hand. Kinder können sich durch Sammeln die Weh ordnen und das gibt Sicherheit. Das Leben wird übersichtlicher, verständlicher.[2] Aufgrund der Bedeutung dieser grundlegenden kindlichen Ausdrucksweise hat das Sammeln inzwischen auch einen Platz in der Pädagogik des Primarbereiches eingenonmien. So erhalten Schüler im Rahmen des Sachunterrichts oft Sammelaufträge zu bestinmiten Themengebieten, in denen sie beispielsweise Zeitungsartikel, Fotos oder Naturmaterialien mitbringen sollen. Im Kunstunterricht der Grundschule wird eher weniger gesammelt, beziehungsweise wird das Sammeln als Tätigkeit vor gestalterischen Aufgaben als notwendiges Übel hingenommen. Der Prozess des Sammelns an sich und die Auseinandersetzungen mit Sammlungen ist nur selten der eigentliche Unterrichtsgegenstand. Ziel dieser Arbeit soll es daher sein, den Kunstunterricht in Bezug auf die künstlerische Strategie des Sammelns zu fördern.
Die Arbeit gliedert sich in zwei Teilbereiche: den theoretischen und den praktischen Teil. Zur Zielerreichung sollen am Ende des theoretischen Teils konkrete Handlungsziele für den Kunstunterricht zur künstlerischen Strategie des Sammelns entwickelt werden, um diese im zweiten Teil in Form von Arbeitsblättem praktisch für den Unterricht umzusetzen. Verbindend zwischen beiden Teilen der Arbeit sind zudem die praktisch orientierten Teilfazite, welche nach übergeordneten Kapiteln des theoretischen Teils gebildet werden und als Hinweis für den praktischen Teil füngieren.
Bei der Untersuchung des Themas wird vom Allgemeinen zum Besonderen vorgegangen. Als Grundlage der Arbeit dient das erste Kapitel des theoretischen Teils, welches den Begriff ?Sammeln“ allgemein definiert. Um konkrete Handlungsziele, die am Stand der Kinder ansetzen und diesen mit einbeziehen, für den Kunstunterricht entwickeln zu können, werden im nächsten Kapitel die Vorerfahrungen, Voraussetzungen und Interessen der Kinder zum Thema des Sammelns untersucht. Hauptfragen sind hierbei vor allem: Was sammeln Kinder, wie sammeln Kinder und warum sammeln Kinder?
Den Bezug zum Sammeln in Kunst und Kultur schafft darauf das folgende Kapitel. In diesem wird untersucht, welche Sammelstrategien in Kunst und Kultur existieren, auf die der Kunstunterricht zurückgreifen kann. Aufgeteilt ist das Kapitel nach den zwei Hauptstrategien des Sammelns in Kunst und Kultur. Die erste Sammelstrategie ist die Vergegenwärtigung kultureller Erinnerungen. Untersucht werden die Kunst- und Wunderkammern der Spätrenaissance und die Museen und Galerien heutiger Zeit, die diese Strategie innehaben. Die zweite Strategie stellt das Sammeln als Vergegenwärtigung individueller Erinnerung dar. Diese erfüllen besonders Künstler[3] zeitgenössischer Kunst, die in diesem Kapitel aufgezählt, nach bestinmiten Kriterien ausgewählt und näher betrachtet werden.
Der danach folgende Hauptteil der Arbeit verbindet die vorherigen Ergebnisse miteinander und ergänzt das Thema um den Aspekt des Kunstunterrichts, indem das Sammeln als künstlerische Strategie im Kunstunterricht der Grundschule untersucht wird. Die erste Frage des Hauptteils sucht vor allem nach einer Begründung für die Anwendung dieser künstlerischen Strategie im Kunstunterricht. Dazu wird zunächst der Ist-Stand des Kunstunterrichts in Bezug auf das Thema dargestellt und davon ausgehend aus pädagogischer, kultureller und ästhetischer Sicht für das Vermitteln dieser künstlerischen Strategie argumentiert. Hierbei werden zudem mögliche Versäumnisse des heutigen Kunstunterrichts der Grundschule im Bezug zur künstlerischen Strategie des Sammelns betrachtet.
Der nächste Abschnitt des Hauptteils versucht eine Antwort auf diese Versäumnisse zu geben, indem eigene Ziele für die künstlerische Strategie des Sammelns im Kunstunterricht der Grundschule formuliert werden. Richtziel soll es dabei für die Schüler sein, Sammeln als künstlerische Strategie kennenzulernen und bewusst als Ausdrucks- und Erkenntnismittel zu nutzen. Dazu gehören einerseits das Erlernen und Anwenden von Sammelmethoden wie Auswahlen, Ordnen, Archivieren und Präsentieren und das Entwickeln von Sammelabsichten, wie das Sammeln als Selbstprotokoll, als kulturelles Phänomen oder als Spurensuche. Die Sammelmethoden und -absichten werden in diesem Teil unter der formulierten Zielsetzung für den Kunstunterricht der Grundschule erklärt und begründet, ein Bezug zu Künstlern und Beispielen aus der Kultur geschaffen und einzelne Zielsetzungen für die Methoden und Absichten formuliert.
Das abschließende Fazit des theoretischen Teils und den Grundstein für den praktischen Teil bildet das letzte Kapitel der Theorie. In diesem werden die Ergebnisse des Hauptteils in Forni von präzisen Handlungszielen zusammengefasst und nach den verschiedenen Klassenstufen differenziert.
Im praktischen Teil der Arbeit werden auf der Grundlage der zuvor entwickelten Handlungsziele Arbeitsblätter mit Reflexionsbögen entwickelt. Mit diesen soll der Kunstunterricht in Bezug auf das Sammeln als künstlerische Strategie bewusst gefördert werden.
2. Theoretischer Teil
2.1. Vom Sammeln
Sammeln erscheint uns banal, da es zu unseren alltäglichen Handlungsmustem gehört. Doch was ist eigentlich Sammeln, wie wird es definiert und welche Verhaltensmuster und Begriffe gehören dazu? Nach Werner Muensterberger ist Sammeln ?das Auswahlen, Zusanmientragen und Aufbewahren von Objekten, die einen subjektiven Wert haben“[4]. Subjektiv ist der Wert der Dinge vor allem, da die Freude über den Erwerb eines lang ersehnten Sammelobjekts nicht notwendiger Weise mit seinem kommerziellen Wert oder bestinmiten Besonderheiten zusanmienhängen muss.[5] Auch Jean Baudrillard unterstützt den Aspekt der subjektiven Bedeutung von Objekten durch das Sammeln, doch fügt er die Veränderung von Bedeutungszusanmienhängen hinzu. Danach ist Sammeln für Baudrillard inmier Folgendes: ?Das aus seiner Funktion enthobene, aus dem Gebrauch gezogene Objekt erhält einen rein subjektiven Status. Es hört auf Teppich, Tisch, Kompass oder Nippsachen zu sein und wird Objekt einer Sammlung“.[6] Bei Walther Benjamins Definition erhält das Sammlungsobjekt ebenso eine andere Bedeutung, indem durch ?Sammeln ein Gegenstand aus allen ursprünglichen Funktionen gelöst wird, um in die denkbar engste Beziehung zu seinesgleichen zu treten“.[7] Zusammengefasst erscheint Sammeln als eine Tätigkeit, bei der Dinge mit subjektivem Wert aus ihrem ursprünglichen Bedeutungskontext gelöst werden, indem sie an einem Sammlungsort zusammengetragen und in eine neue Beziehung untereinander gesetzt werden.
Um zu sammeln, muss der Mensch zudem mehrere Handlungsmuster bzw. Sammelmethoden anwenden, denn Sammeln impliziert auch immer Auswahlen, Ordnen, Archivieren, aber auch das Präsentieren. Die Auswahl des Sammlers wird bestimmt durch die Persönlichkeit, den Geschmack oder die Beeinflussung anderer.[8] Die Ordnung ergibt sich aus der Zerstreutheit der Dinge, denn der Sammler muss die Dinge aus verschiedenen Zeiten, Orten und Bedeutungskontexten zusammenfähren, wodurch sich eine neue Ordnung der Dinge ergibt.[9] Durch das Archivieren bewahrt und dokumentiert der Sammler seine Sammlungsobjekte und gibt der Sammlung durch die Präsentation zudem eine äußere Form, womit er immer auch ein Stück sich selbst präsentiert.[10]
2.2. Sammeln als Teil der Kinderkultur
In der Grundschulzeit befindet sich das Verhalten des Sammelns als kindliche Beschäftigung auf dem Höhepunkt und verliert sich danach wieder.[11] Ludwig Duncker zu Folge gibt ?nahezu jedes Grundschulkind [...] an, eine Sammlung zu haben, auch wenn sie nur aus wenigen Teilen besteht“.[12] Sammeln lässt sich daher auch zu den beliebtesten Hobbys von Grundschulkindern zählen.[13] Will der Kunstunterricht der Grundschule hier ansetzen, braucht und muss er also nicht von vorn anfangen. Er muss das Kind von seinem Stand abholen und zusanmien die kindlichen Sammelverfahren weiterfuhren und - entwickeln.
Um dies ermöglichen zu können, müssen die Vorerfahrungen, Voraussetzungen und Interessen der Kinder bekannt sein. Dieses Kapitel beschäftigt sich daher damit, was Kinder im Grundschulalter sammeln, wie sie sammeln und warum sie sammeln.
2.2.1. Was Kinder sammeln
Kindliche Sammelthemen sind sehr unterschiedlich und variieren zudem von Zeit zu Zeit. Sammelte man früher noch eher Briefmarken, sind es in einer Zeit wie heute, in der kaum einer mehr Briefe schreibt, vielleicht eher Pokémons. Dieser Wandel wird zudem stark von der Werbung beeinflusst.[14] Kindliche Sammeldinge lassen sich jedoch allgemein nach Duncker, der im Jahre 1999 Leipziger Grundschulkinder zu ihrem Sammelverhalten befragte, in vier Kategorien einteilen. Zwar ist die Befragung Dunckers nicht sehr repräsentativ, da dafür zu wenig Kinder befragt wurden, die zudem nur aus einer Schule kamen, doch stellt sie immer noch eine der aktuellsten Studien dar, da empirische Untersuchungen zum kindlichem Sammelverhalten selten sind. Die meisten Feststellungen basieren auf individuellen Beobachtungen und Erfahrungen von Pädagogen und Autoren. Die erste Kategorie nach dieser Untersuchung ist die der klassischen Sammelthemen, zu der Briefmarken, Münzen, Postkarten, Fahrscheine oder Telefonkarten zählen. Schon innerhalb von 17 Jahren lässt sich auch hier eine Verschiebung von Sammelthemen feststellen, da heutzutage eher kein Kind mehr, mangels Telefonzellen, Telefonkarten sammelt. Die zweite Kategorie ist nach Duncker die der kommerziellen Dinge. Diese Dinge sind speziell auf das Kind als Konsument gerichtet und werden durch Werbung gefördert. Bei den meisten dieser Sammeldinge kommt es auf Vollständigkeit der Sammlung an, während unkommerzielle Sammlungen von Kindern eher auf Unabschließbarkeit und Offenheit zielen. Beispielsweise muss zu den Sammelstickern das Sammelalbum hinzugekauft werden, welches den Sammler indirekt dazu auffordert, es zu füllen. Weitere Beispiele für kommerzielle Sammeldinge sind Fußballbilder oder Überraschungseierfiguren. Je nach Trend gehören zudem alle Artikel rund um die Welt der jeweils aktuellen Comicserien, Spiele oder Filme dazu. Die dritte Kategorie bilden Naturalien, zu denen Steine, Muscheln, gepresste Blumen und Blätter oder Mineralien gehören. Dies sind Dinge aus der Natur, die von den Kindern beispielsweise bei Spaziergängen aufgelesen werden. Die letzte Kategorie benennt Duncker nur mit ?Außergewöhnliches“ und zählt dazu außergewöhnliche Sammelthemen, die in der Befragung der Leipziger Grundschulkinder aufgetreten sind. Dazu gehörten beispielsweise Tote-Tiere-Sammlungen, Schildkröten, eigene Zeichnungen, Radkappen oder Eisenchips.[15] Versucht man jedoch eine vollständige Aufzählung von kindlichen Sammeldingen zu unternehmen, wird man scheitern. Durch die Vielfältigkeit der Sammelthemen ist alles möglich, als Sammelobjekt kommen schließlich alle Dinge in Frage, an die Kinder herankommen können.[16]
Helga Kämpf-Jansen ordnet Sammelthemen zudem nach Geschlechtern, indem sie behauptet, dass die Sammelbereiche klassisch nach Mädchen und Jungen aufgeteilt sind. Mädchen sammeln danach beispielsweise ?Puppen, Puppengeschirr, Barbie-Puppen, Sammelbilder, Glanzbilder, Postkarten, Papierservietten, Briefpapier, Radiergummis, modisch wechselnde Konsumangebote wie Z.B. Diddlmäuse, Pokémons, Pop-GruppenFanartikel [und] Bilder der Massenpresse“, Jungen hingegen ?Modellautos, Eisenbahnen, Fußball-Fan-Artikel, Serienfiguren aus Comics, Spiel- und Animationsfilmen, Figuren also im Medienverbundsystem wie Z.B. Turtles, Transformers, Power-Rangers“. Zudem gebe es aber auch Dinge, die beide Geschlechter sammeln. Dazu gehören Steine, Überraschungseier und Plüschtiere.[17]
2.2.2. Wie Kinder sammeln
Doch was machen Kinder mit diesen Sammelobjekten? Kinder sammeln Dinge zunächst inmier zweckfrei und aus eigenem Willen, wie Constanze Kirchner feststellt.[18] Mit dem Aufsammeln von Dingen ist die Handlung des Sammelns jedoch noch nicht beendet, da Kinder die Sammelobjekte in unterschiedliche Verhaltensweisen miteinbinden. Diese können zahlreich sein, versucht man diese allerdings zu kategorisieren, konmit man hauptsächlich auf vier Verhaltensweisen: das Spiel, der Tausch, das Ordnen bzw. Aufbewahren und die Präsentation von Sammlungsobjekten. Diese stehen allerdings nicht getrennt voneinander, da sie beim kindlichen Sammeln auch ineinander übergehen können. Beim Spiel wird den Sammelobjekten aus der Handlungsweise heraus Bedeutung verliehen, indem Kinder das Objekt in einen spielerischen Kontext einbinden. Die Freude daran, die Dinge auszuwählen, immer wieder neu zu verpacken, zu arrangieren und zu sortieren lässt das Sammeln zum Spiel werden.
Eine weitere Handlungsweise kindlichen Sammelns ist der Tausch. Dieser ergibt sich oft aus dem Spiel, stellt aber eine besondere Handlungsweise dar. Getauscht wird oft mit kommerziellen Sammeldingen, was jedoch nicht zwingend ist. Allerdings werden nicht alle Objekte zum Tausch benutzt. Kinder achten hier, ebenso wie Erwachsene beim Handel, auf Einzigartigkeit und Wert. Erscheint das Objekt als nicht tauschbar, wird es behalten.[19]
Eine der wichtigsten Handlungsweisen, die zum Sammeln bei Kindern gehören, ist das Ordnen und das dazu gehörige Aufbewahren. Nachdem Dinge an sich genonmien werden, werden sie auf eine bestimmte Weise geordnet und aufbewahrt. Kinder wählen dazu Objekte aus, sortieren sie, reihen sie auf, stapeln, schichten und häufen.[20] Dabei folgen sie zwei Varianten des Ordnens. Zum einem kann nach einem feststehenden System geordnet und aufbewahrt werden, wie es zum Beispiel Sammelhefte für Sticker oder Setzkästen vorgeben. Zum anderen können Kinder offene Sammlungen betreiben. Die Sammelobjekte werden dafür in Kisten, Dosen, Truhen, offenen Regalen oder Kartons geordnet und aufbewahrt. Werden diese Objekte gebraucht, werden sie beispielsweise zum Spielen von diesen Aufbewahrungsorten hervorgeholt, neu sortiert und geordnet. Spielerisch sortieren Kinder dabei nach Farbe, Form, Größe oder anderen Eigenschaften und geben sie danach in die offene Sammlung unsortiert zurück. Einzelne Teile werden zudem nach dem Sortieren außerhalb der Sammlung gesondert aufbewahrt, da sie noch gebraucht werden.[21] Manchmal werden auch zur besseren Gliederung Oberbegriffe für bestinmite Gruppen von Sammelobjekten gegeben. Das kann so weit gehen, dass einige Kinder Sammelordner mit Gliederung, Beschriftung oder Fundorten anlegen.[22]
Die Präsentation von Sammlungen ist ebenso variantenreich wie die Ordnungsmöglichkeiten von Sammlungen. Bestimmend ist dafür die Frage, wer die Sammlung eigentlich sehen darf. In manchen Fällen darf dies nur das sammelnde Kind, eventuell noch die Eltern. Andere Sammlungen hingegen sind für alle Verwandten, Freunde oder die große Öffentlichkeit bestimmt. Die Art der Präsentation der Sammlung richtig sich nach der Antwort auf diese Frage.[23]
2.2.3. Warum Kinder Sammeln
Das Sammeln beginnt beim Kind meistens aus dem Zufall oder einer bestimmten Situation heraus.[24] Das kann einerseits im Spiel sein, indem Dinge Aufmerksamkeit erregen und im Anschluss gesammelt werden. Beispielsweise beginnt man Murmeln, Spielzeugautos, Puppen, Lego, Sammelkarten zu sammeln, weil man mit ihnen spielen will.[25] Eine andere Möglichkeit ist, dass Sammelthemen durch Anregung oder Geschenken von Erwachsenen entdeckt werden. Dort spielen meist die klassischen Sammelthemen eine Rolle, die auch in der Erwachsenenwelt gesammelt werden, wie Z.B. Briefmarken oder Münzen. Ebenso können Kinder von Sammlungen anderer Kinder beeinflusst sein.[26]
In seiner Untersuchung hat Duncker 1999 nicht nur danach gefragt, was Kinder sammeln, sondern auch welche Motive sie dafür haben. Dabei stachen vor allem folgende Motive hervor: Spaß, der Anblick der eigenen Sammlung, das Spiel mit ihr, die Freude am Besitz der Sammlung und die Freude an den Dingen selbst. Duncker folgert daraus, dass größtenteils aus einem ästhetischen Motiv gesammelt wird, äußere Reize spielten in der Befragung eine große Rolle für die Kinder.[27] Auch Helga Kämpf-Jansen kommt zu dem Schluss, dass Kinder vor allem Dinge sammeln, weil sie schön sind. Beispielsweise übt der Glanz eines Spielzeugautos, der Glitzer auf Aufklebern oder die Farbenfroheit eines Kronkorkens einen besonderen Reiz aus. Das Kind wisse dabei, was schön und besonders sei. Kämpf-Jansen hält außerdem das Motiv Neugier des Haben Wollens für einen Grund des kindlichen Sammelns. Kinder versuchen sich Dinge anzueignen und erfreuen sich an ihrem Besitz. Sammeln befriedigt zudem das Bedürfnis nach Kommunikation und Austausch. Dies ist vor allem bei der Verhaltensweise des Tausches der Fall. Das Kind muss kommunizieren, um beispielsweise ?Ü-Eierfiguren“ oder Sammelkarten zu tauschen. Des Weiteren ist ein Motiv für kindliches Sammeln die Erfüllung des Bedürfnisses nach Repräsentation. Das Kind möchte sich mit der Sammlung zeigen, sich vorstellen und zur Schau stellen. Indem Sammlungen inmier ein Stück des Selbst darstellen, wird die Sammlung dazu genutzt, sich selbst zu präsentieren. Dies fordert zudem die Selbstfindung und das Selbstbewusstsein des Kindes. Als letztes mögliches Motiv ist zu nennen, dass sich das Kind durch das Sammeln auch immer die Welt ordnet und somit das Bedürfnis nach Vertrautheit und Geborgenheit erfüllt.[28]
Im Gegensatz dazu begründet die Psychologie kindliches Sammeln meist aus einer kranken Psyche. Bei psychoanalytischen oder pathologischen Erklärungen wird Sammeln oft als die ?Angst und den Wunsch nach Dauer und Unsterblichkeit“[29] gesehen. Sammeln ist danach eine krankhafte Antwort auf die Angst vor dem Tod und Vergänglichkeit, indem versucht wird, etwas festzuhalten. Das Verhalten wird dadurch zwanghaft und ungesund.[30] Auch die Ärztin und Reformpädagogin Maria Montessori stufte den Ursprung des Sammelns als etwas Negatives ein. Das kindliche Sammeln entspringt bei Montessori aus einer ?seelischen Anomalie“, ebenso wie bei ?Geisteskranken“.[31] Nach Dunckers Vorstellung können diese Erklärungen jedoch nicht das kindliche Sammeln begründen. Zwar gelte dies wahrscheinlich für einzelne Kinder, ist jedoch nicht als allgemeine Deutung des Verhaltens zu akzeptieren. Er zieht daher die pädagogische Deutung des kindlichen Sammelns vor, indem er Sammeln als eine ?Erkenntnistätigkeit und eine Sinngebungsarbeit“ einordnet.[32] In diese positive Haltung gegenüber dem kindlichen Sammeln reihen sich viele Pädagogen, wie Fatke und Flitner, Otto und Otto, Determann oder Kirchner, ein. Sie sehen, ebenso wie Duncker, den Grund dieses Phänomens als Versuch des Kindes, die eigene Umwelt zu strukturieren sich anzueignen. Das Kind konstruiert sich im Sammeln, durch die Gliederung der Dingwelt, die eigene Wirklichkeit und macht sich die Umwelt überschaubarer.[33]
2.2.4. Teilfazit
Was muss der Lehrer also beim Einbezug kindlicher Sammelerfahrungen in den Kunstunterricht bedenken? Einerseits befinden sich Sammelthemen im steten Wandel und sind immer wieder neuen Trends, beispielsweise durch die Medien, unterworfen. Der Lehrer muss sich daher durch Recherche und Befragung informieren, welche aktuellen Sammelthemen die Klasse interessieren und auf diese im Kunstunterricht eingehen, um das Interesse der Kinder aufzugreifen. Ebenso sollte der Lehrer auch auf die Unterschiede der Geschlechter in den Sammelinteressen Rücksicht nehmen. Das kommerzielle Sammeln, welches unter den Sammelthemen von Grundschulkindem stark vertreten ist, und das Sammeln als Suchtgefahr sollten zudem auch im Kunstunterricht aufgegriffen und gemeinsam mit der Klasse reflektiert werden.
Um die Vorerfahrungen der Kinder berücksichtigen zu können, sollten auch die kindlichen Sammelverhalten wie Spiel, Tausch, Ordnen, Aufbewahren und Präsentieren in den Kunstunterricht mit einbezogen werden. Gerade die Erweiterung des kindlichen Ordnens und des dazugehörige Auibewahrens kann dem Bedürfnis der Kinder nach Strukturierung der Welt nachgekommen werden. Durch das kindliche Bedürfnis zur Selbstpräsentation durch Sammeln kann das Kind zudem zur künstlerischen Produktion angeregt werden und durch Erweiterung seiner Fähigkeiten dabei befähigt werden, sich selbst erkunden. Weiterhin kommt das ästhetische Motiv des Sammelns bei Kindern dem Kunstunterricht zugute. Sammelobjekte sollten daher verstärkt nach ihrem ästhetischen Reiz untersucht werden, um das Interesse der Kinder zu wecken.
2.3. Sammeln als Strategie in Kunst und Kultur
Sammeln hat nicht nur im Alltag von Kindern und Erwachsenen seinen Platz, sondern spielt auch eine wesentliche Rolle in Kunst und Kultur. Das Sammeln hat dabei hauptsächlich zwei Funktionen: die Vergegenwärtigung kultureller Erinnerungen und die der individuellen Erinnerung.[34] Vergegenwärtigung von kultureller Erinnerung betreiben besonders Einrichtungen und Institutionen, die im Interesse der Öffentlichkeit sammeln, um kulturell und gesellschaftlich bedeutende Erinnerungen festzuhalten. Am didaktisch und ästhetisch am interessantesten sind dabei vermutlich die Sammelstrategien der Kunst- und Wunderkammern der Spätrenaissance und der Museen und Galerien heutiger Zeit.
Das Sammeln als Vergegenwärtigung individueller Erinnerung findet man vor allem in der zeitgenössischen Kunst. Moderne Künstler haben sich in unterschiedlicher Weise mit dem Sammeln als Strategie auseinandergesetzt und dabei, im Gegensatz zu Museen und Galerien, oft eigene, individuelle Erinnerung gesammelt, geordnet, archiviert und präsentiert.
Der Kunstunterricht der Grundschule sollte den Unterricht mit den Strategien des Sammelns aus Kunst und Kultur zu verknüpfen und damit die kindlichen Sammelverfahren zu erweitern. In diesem Kapitel werden daher Sammelstrategien in Kunst und Kultur näher betrachtet, eingeordnet und erklärt.
2.3.1. Sammeln als Vergegenwärtigung kultureller Erinnerung
2.3.1.1. Kunst- und Wunderkammern
In der Zeit der Renaissance fand im Europa des 15. und 16. Jahrhunderts ein Umschwung des Denkens statt. Hatte die Kirche bis zum 14. Jahrhundert die Oberhoheit der Wissenschaft innegehabt, so ändert sich dies nun durch den aufkommenden Humanismus. Europa wandte sich vom Geist des Mittelalters ab und konzertierte sich auf die Ideale der Antike. Wissenschaft und Erforschung des Lebens standen nun im Mittelpunkt des Interesses dieser Zeit. ?Das Kunstvolle, Seltene, das von der Regel abweichende, Gesetzmäßige, Geheimnisvolle, das Zeugnis menschlicher Arbeit, Gewachsenes [und] Gemachtes“[35] wurde aus den Truhen des Mittelalters hervorgeholt, nun in großen Räumen nach sensuellen Merkmalen wild geordnet und präsentiert und einer Öffentlichkeit zugänglich gemacht. So entstanden Mitte des 16. Jahrhundert in der Spätrenaissance an vielen Fürstenhöfen Universalsammlungen, die wir heute als ?Kunst- und Wunderkammern“ kennen.[36]
Je nach Sammlungsschwerpunkt tragen die Sammlungen auch andere Namen wie ?Naturalien- und Artifikaliensammlung“ oder ?Raritäten- und Kuriositätenkabinette“. Zwar lassen sich diese Sammlungen als Vorreiter des heutigen Museums betrachten, in Gegensatz zu diesen waren sie jedoch eher ungeordnete, wenig spezialisierte Anhäufungen von Dingen, die die Adligen und Gelehrten damals interessierten. Besucher waren oft erschlagen von der Fülle von Sammlungsobjekten, die sich über alle Wände und oft auch den Boden und die Decken ausbreitete.[37] Die Skurrilitäten dieser übervollen Räume lassen sich nur schwer ordnen:
?Geweihe einheimischer oder fremdländischer Tiere, auch mit Missbildungen, ausgestopfte Reptilien, Fische, Bücher antiker Autoren, bronzene und hölzerne Nachbauten von berühmten Skulpturen, präparierte Tiere mit Anomalitäten, Tische und Schränke gefüllt mit kunsthandwerklichen Kleinodien, prächtige Muscheln, Korallen, Straußeneier, Kokosnüsse, Elfenbein, kostbare Steine, wissenschaftliche Instrumente, hochkomplizierte mechanische Geräte, Spielzeuge, Kunstuhren, Automaten, ethnologische Gegenstände (Indianischer Schmuck, Bogen, Speere), Gegenstände aus Wunder- und Aberglauben wie Zahn des Narwals, Knochen des Mammuts [oder] Versteinerungen“.[38]
Jutta Ströter-Bender versucht die Vielfalt an Sammlungsobjekten zu strukturieren und teilt die Sammlungsprinzipien der Kunst-und Wunderkammem in ?Artificiaba“, ?Naturalia“ und ?Scientificia“ ein. Mit Artificiaba sind vom Menschen geschaffene Dinge wie Gemälde, Kunsthandwerk und Skulpturen gemeint. Unter Naturalia fallen Dinge wie Korallen, wertvolle Steine, Straußeneier, Elfenbein, Kokosnüsse oder ausgestopfte Tiere. Dies sind allesamt von der Natur geschaffene Objekte. Die letzte Kategorie, die Scientificia, fasst Werke der Wissenschaft wie wissenschaftliche Instrumente, Globen- und Weltkarten, mechanische Geräte oder Modelle. Je nach Interesse und Vermögen des Sammlers setzten die Kunst- und Wunderkammern andere Schwerpunkte, wodurch viele unterschiedliche Kammern mit unterschiedlichem Inhalt entstanden.[39] Typisch für die Skurrilität und Wunderlichkeit dieser Sammlungen war zudem die Vermischung von Kunst, Wissenschaft und Mythos. Die Wissenschaft stand zu dieser Zeit an einem Wendepunkt. So kam es dazu, dass neben wissenschaftlichen Objekten wie Automaten, wissenschaftlichen Instrumenten, Geräten und Karten, auch mythische Objekte wie der Zahn des Narwals, der lange Zeit für das ??? eine Einhorns gehalten wurde, Teil dieser Sammlungen waren.[40] Motiv des Sammelns war es, möglichst Unterschiedliches, Außergewöhnliches und Geheimnisvolles zusammen zu tragen und so die Fülle der Schöpfung ein Stück weit zu erforschen und als ein materialgewordenes Gesamtbild in der Sammlung darzustellen. Oft standen zudem noch die sinnlichen Qualitäten der Objekte im Vordergmnd. Die Präsentationsfomi der Kunst- und Wunderkammern hob oft Eigenschaften wie Farbigkeit, Materialität, Glanz oder Oberflächenstrukturen hervor und schuf so ihre ganz eigene Ästhetik. Aus der Präsentation der sinnlichen Qualitäten sollte ein Anreiz zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung geschaffen werden und der Besucher ins Staunen und Wundem versetzt werden.[41] So kam es dazu, dass sich Künstler und Wissenschaftler zugleich hier trafen, denn zu dieser Zeit ließen sich diese beiden Gruppen noch schwer voneinander trennen, da der Künstler zugleich Wissenschaftler war und andersrum.[42]
Eine der berühmtesten und bedeutendsten Sammlungen besaß wohl der der Erzherzog Ferdinand von Tirol. Ferdinand sammelte schon früh, doch wurden seine Sammlungsobjekte erst nach dem Tod seiner Frau 1580 zur einer vollendeten Sammlung auf seinem Schloss Ambras zusammengeftigt. Dem Sammlungsort zu Folge trägt sie auch den Namen ?Ambraser Sammlung“. Besonders beeindruckend dürfte wohl die große Rüstkanmier des Erzherzogs gewesen sein, sie enthielt eine der bedeutendsten Waffensammlungen der Zeit. Zu der Sammlung gehörten außerdem eine Handschriftensammlung, eine Bibliothek und eine große Gemäldesammlung.[43] Die Kammern bestanden bis tief in den Barock, doch sollte spätestens mit der Zeit der Aufklärung das Staunen und Wundern vorbei sein. Die Verbindung von Mythos und Wissenschaft wurde als abergläubisch, laienhaft und wenig objektiv betrachtet. Erst mit der Wiederentdeckung durch die Kulturwissenschaft der 1990er Jahre haben die Kunst- und Wunderkammern wieder an Bedeutung gewonnen.[44]
2.3.1.2. Museen und Galerien
Zum Sammeln als kulturelles Phänomen bzw. zur Vergegenwärtigung kultureller Erinnerung gehören auch Museen und Galerien, welche im 19. Jahrhundert in der Art entstanden, wie wir sie heute kennen. Die Vielfalt der Sammlungsobjekte der Kunst- und Wunderkammer wurde aufgelöst kam, kategorisiert und kam in die Spezialabteilungen der Museen. Hier herrschte nun ein wissenschaftlicher Anspruch heutiger Art, Sammlungen wurden der Rationalität unterworfen.[45]
Den ethischen Richtlinien für Museen des Internationalen Museumsrates (ICOM) von 2010 ist ein Museum zu Folge ?[...] eine gemeinnützige, auf Dauer angelegte, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung im Dienste der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zum Zwecke des Stadiums, der Bildung und des Erlebens materielle und immaterielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht, bekannt macht und ausstellt.“[46] Folgt man dieser Definition des Museums, so sind die Hauptaufgaben des Museums vor allem jene: Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln.
In der Museologie, auch Museumswissenschaft oder Museumskunde genannt, wurden für das Museum ganz eigene Sammelstrategien entwickelt, die den vier Haupttanktionen des Museums nachkommen. Im Gegensatz zur Schatz- und Wunderkanmier besitzt das Museum Verantwortung gegenüber einer großen Öffentlichkeit. Was gesammelt wird, wird danach entschieden, von welchen Dingen die Erhaltung gesellschaftlich relevant ist bzw. von welchen Dingen soll die Bedeutung vor dem Vergessen bewahrt werden. Wenn ein Ding der Museologie erhaltenswürdig erscheint, besitzt es musealen Wert, dessen Definition ist jedoch vom kulturellen System des Museologen abhängig.[47] Das Museum sammelt gezielt nach Dingen, die musealen Wert besitzen und ins Sammlungskonzept passen, und benutzt dafür bestinmite Sammelmethoden wie ?Ersteigerung, Kauf, Tausch, Schenkung, Vermächtnis [...] Stiftung [...] Fang, Bergung, Ausgrabung.“[48] Die ausgewählten Dinge gehen über in die museale Bestandsbildung, in der der Informationswert der Dinge dokumentiert und konserviert wird und die Daten in ein Inventar verzeichnet werden. Sie gelangen in den musealen Bestand, also in ein Depot, Archiv oder Magazin. Nicht alle Dinge, die ein Museum besitzt, werden auch exponiert. In die Ausstellung gelangen Dinge, die in die Ausstellungskonzeption des Museums passen. Je nach Ausstellung gibt es ein anderes Ziel. Entweder will sie beispielsweise besondere Aufmerksamkeit erregen, indem sie Neues zeigt oder sie will in erster Linie vermitteln. Um dies zu erreichen bedarf es nicht nur der Kommunikation von Informationen in der Ausstellung, sondern auch künstlerisch-ästhetischen Mitteln zur Vermittlung von Bedeutungen.[49]
Durch die Spezialisierung ist eine große Bandbreite an Museen entstanden. Je nach Sammelgebiet erhalten die Museen daher unterschiedliche Namen. So gibt es ?Museen mit volkskundlichem, heimatkundlichem oder regionalgeschichtlichem Sammlungsschwerpunkt“, ?Kunstmuseen“, ?Schloss- und Burgmuseen“, ?naturkundliche Museen“, ?naturwissenschaftliche und technische Museen“, ?historische und archäologische Museen“, ?Sammelmuseen mit komplexen Beständen“, ?kulturgeschichtliche Spezialmuseen“ oder ?mehrere Museen in einem Gebäude“.[50] Zwar befassen sich alle Museen mit dem Thema Sammeln, für den Kunstunterricht der Grundschule entscheidend sind jedoch vor allem Kunstmuseen. Deren Sammlungs- und Ausstellungsbreite reicht von ?Kunst und Architektur, Kunsthandwerk, Keramik [bis hin zu] Kirchenschätze[n] und kirchliche[!·] Kunst, Film, Fotografie“.[51] Die spezielle Aufgabe der Kunstmuseen und Galerien ist ?Produkte künstlerischen Schaffens aus Vergangenheit und Gegenwart repräsentieren, von denen angenommen wird, dass sie unter spezifischen Kunstkriterien als vorbildlich oder doch interessant und diskussionswürdig gelten dürfen“.[52]
2.3.2. Sammeln als Vergegenwärtigung individueller Erinnerung
Das Verhalten des Sammelns ist neben seiner kulturellen Erscheinung auch Ausgangspunkt vieler künstlerischer Arbeiten. Zwar war das Sammeln vermutlich schon Bestandteil oder Nebenprodukt früherer Kunstwerke, doch wird vor allem bei Künstlern der zeitgenössischen Kunst bzw. Gegenwartskunst das Sammeln selbst thematisiert und als ästhetische Methode und Darstellungsform in den Mittelpunkt gerückt. Es geht um die Auseinandersetzung mit den Traditionen dieser urmenschlichen Verhaltens form, dem Hinterfragen von bekannten Hierarchiesierungen und Ordnungskategorien und dem Entwurf neuer Sammelstrategien.[53] Dabei ?verläuft das künstlerische Sammeln offener, weniger zielgewiss, reflektierter, in sich gebrochener“[54] als das Hobbysammeln oder das wissenschaftliche Sammeln. Auf welche Weise dies geschieht, ist jedoch unterschiedlich. So gibt es unter den Künstlern zahlreiche Arten auszuwählen, zu ordnen, zu archivieren oder zu präsentieren.[55] Ebenso erscheint die Intention des Sammelaktes oft so individuell und unterschiedlich, dass sich schwerlich von ?Sammelnder Kunst“ oder ?Sammelkunst“ sprechen lässt. Sammelnde Künstler bzw. Kunstwerke der Gegenwartskunst, die das Sammeln thematisieren, besitzen trotzdem einige Gemeinsamkeiten.
2.3.2.1. Künstlerliste
Kunstwerke, die das Sammeln thematisieren, lassen sich auf unterschiedliche Art und Weise kategorisieren oder schematisieren. Als Merkmalskategorie könnten beispielsweise Sammelobjekte, Sammelorte, Sammelmethoden oder Sanmielabsichten gelten. Schwierig ist die genaue Unterscheidung der Sammelkunst, da Merkmalskategorien oftmals ineinander übergehen und doppelbödig in Erscheinung treten. Matthias Winzen beispielsweise entschied sich 1997 in ?Deep Storage - Arsenale der Erinnerung“ für zwei Unterteilungen, einerseits in vier Orte, dem Archiv, dem Atelier, der Kiste und dem Datenraum, und anderseits für eine Unterteilung in Sammelmethoden. Dazu gehören nach Winzen die Suche nach Banalem und Besonderem, das Sammeln, ohne zu beschädigen und das in die Zukunft schauen.[56] In dieser Arbeit werden die Kunstwerke, die das Sammeln thematisieren, durch das Merkmalskriterium ?Sammelabsichten“ wie folgt in sechs Tabellen unterteilt: ?Upcycling“, ?Sammeln als Selbstprotokoll“, ?Sammeln als Spurensicherung“, ?Archivierung“, ?Sammeln als kulturelles Phänomen“ und ?Andere“. Diese Einteilung wurde eigens für diese Arbeit entwickelt. Die Reihenfolge der Sammelabsichten ist dabei zufällig gewählt. Bei der Auswahl der Künstler kann zudem kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden, es wurde lediglich darauf geachtet, eine Bandbreite an Sammelstrategien zu bieten.
Unter der Kategorie ?Upcycling“ (Tabelle 1) lassen sich alle Werke und Installationen fassen, in denen Sammlungsobjekte benutzt oder zerlegt und zu etwas Neuem weitverarbeitet werden, fassen. Nach Kirchner lässt sich allgemein das ?Zweckentfremden und Umdeuten von Gegenständen und Abfallmaterialien zu Gestaltungsmitteln und Trägem einer veränderten Bedeutung [...] seit Beginn des Jahrhunderts als eine Forni der Bildproduktion feststellen“[57], im ?Upcycling“ tritt dieses Phänomen jedoch besonders in Erscheinung. Beim ?Upcycling“ in der Kunst geht es nicht dämm besondere Einzelstücke oder wertvolle Objekte zu sammeln. Im Gegenteil spielt das Wertlose, das Banale und Unbeachtete eine Rolle, welches durch das Sammeln zum Besonderen whd.[58] So sammeln Nándor Angstenberger und Anthony Cragg beispielsweise Plastikmüh, Laura Kikauka Elektroschrott und Edward und Nancy Kienholz gebrauchte Dinge vom Flohmarkt. Die Künstler sammeln quer alles, was sich ihren künstlerischen Fragestellungen fügt. Es entstehen Sammelsurien, die zu spezialisierten Sammlungen und schließlich zu Kunstwerken oder Installationen werden. Durch die Weiterverarbeitung zu etwas Neuem eröffnet sich ein völlig neuer Sinnzusammenhang.“[59]
Zu der Kategorie Sammeln als Selbstprotokoll“ (Tabelle 2) gehören Werke und Installationen, die die eigene Entwicklung der Künstler protokollieren. Das eigene Lebensgeschehen wird mittels Sammeln von eigenen Spuren wie Fotos, Dokumente, Schriften oder persönliche Objekte festgehalten. Die Sammlung wird dabei kontinuierlich als materialgewordenes Tagebuch weitergeführt und kann der Selbstvergewisserung dienen.[60]
Werke und Installationen, die den eigenen Spuren oder der Anderer forschend nachgehen, gehören in die Kategorie ?Spurensicherung“ (Tabelle 3). In den 1970er Jahren begannen Künstler mit ähnlichen Methoden im Umgang mit alltäglichen Materialien und Gegenständen wie Wissenschaftler zu arbeiten: ?Sie ordnen sie, entwerfen dafür spezielle Kategorien, spezifische Systematiken, sie legen Sammlungen an, arrangieren, archivieren und konservieren Dinge, sie restaurieren und dokumentieren mit der Kamera, sie entwickeln Modelle und besondere Formen der Beschriftung und Beschreibung“.[61] Die Künstler betreiben Feldforschung, indem sie Spuren festhalten, sie untersuchen, Zusanmienhänge finden und sich selbst oder den Menschen erforschen. Zwar erscheint die ?Spurensicherung“ der Künstler als wissenschaftlich, doch ist sie es nicht. Sie bedient sich lediglich wissenschaftlicher Methoden und der Anonymität des Forschers. Denn Spuren sind hier oft Erinnerungen, die zwar wie archäologische Fundstücke erscheinen und behandelt werden, doch letztlich zur Untersuchung zu subjektiv und individuell sind, um wissenschaftlich zu sein. Doch erhebt die ?Spurensicherung“ diesen Anspruch auch nicht, sondern begreift sich als scheinbare oder fiktive Wissenschaft, die über die Grenzen der Wissenschaft hinaus arbeitet und wissenschaftliche Systematisierungen hinterfragen möchte, um eine Schärfung der Sinne zu erreichen. Den Begriff ?Spurensicherung“, der ursprünglich aus der Kriminalistik kommt, prägte Günter Metken 1974 für diese Art von Kunst. Allerdings lässt sich von keiner Künstlerbewegung sprechen, da die Arbeiten der Künstler zu unterschiedlich sind und sich schwer klare Grenzen ziehen lassen. Gemeinsam ist ihnen jedoch die vermeintlich wissenschaftliche Arbeitsweise in Umgang mit Spuren.[62]
Die Kategorie dieser Arbeit fasst daher nicht nur Künstler der 70er Jahre, sondern auch Künstler wie Ursula Stalder oder Ute Weiss-Leder, deren Arbeiten auf ähnliche Weise entstanden.
In die Kategorie ?Sammeln als Archivierung“ (Tabelle 4) fallen Werke und Installationen, die der Struktur eines Archivs gleichen. Diese künstlerischen Archive sind oft Sammlungen, die Erinnerungen, Spuren, Dokumente, Bilder, Gegenstände etc. enthalten und diese festhalten, ausbreiten, dokumentieren, aufzählen, herzeigen oder sortieren. Im Gegensatz zum Upcycling werden die Sammlungsobjekte nicht zerlegt und zu etwas Neuem verarbeitet, sondern sorgialtig auibewahrt, geordnet und präsentiert.[63] Zum ?Sammeln als kulturelles Phänomen“ (Tabelle 5) gehören Werke und Installationen, die Institutionen der kulturellen Erinnerung, wie Museen, Galerien oder Bibliotheken ähneln. In diesen Werken werden Sammlungs-, Ordnungs- oder Präsentationsformen des Museums aufgegriffen, abgewandelt oder hinterfragt. Die Funktion kultureller Institutionen des Sammelns, die Vergegenwärtigung kultureller Erinnerung, wird hier vermischt mit dem Individuellen und Subjektiven des Künstlers, der seine eigene Absicht mit den Mitteln kultureller Intuitionen ausdrücken kann.
In die letzte Kategorie, ?Andere“ (Tabelle 6), gehören Werke und Installationen, deren Intentionen in keine der fünf anderen Kategorien passen.
Tabelle 1: Upcycling[64] [65] [66] [67] [68]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Sammeln als Selbstprotokoll[69] [70] [71] [72] [73] [74] [75]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 3: Sammeln als Spurensicherung[76] [77] [78]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 4: Sammeln als Archivierung[79] [80] [81] [82] [83] [84]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 5: Sammeln als kulturelles Phänomen[85] [86] [87] [88] [89]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
[1] Twain, 1876, s.
[2] Müller, 2013.
[3] Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.
[4] Muensterberger, 1995, s. 20.
[5] Vgl. Muensterberger, 1995, s. 20.
[6] Baudrillard, 2007, s. 111.
[7] Benjamin, 1983, s. 271.
[8] Vgl. Muensterberger, 1995, s. 21.
[9] Vgl. Sommer, 1999, s. 8.
[10] Vgl. Uhlig & Kirschenmann, 2000, s. 6.
[11] Vgl. Determann, 2015, s. 36.
[12] Duncker, 1993, s. 112.
[13] Vgl. Kirchner, 1999, s. 177.
[14] Vgl. Determann, 2015, s. 36.
[15] Vgl. Duncker, 1999, s. 67f.
[16] Vgl. Duncker, 1993, s. 112.
[17] Kämpf-Jansen, 2012, s. 54.
[18] Vgl. Kirchner, 2003, s. 6.
[19] Vgl. Uhl ig, 2009, s. 124.
[20] Vgl. ebenda, s. 125.
[21] Vgl. Kämpf-Jansen, 2012, s. 61.
[22] Vgl. Duncker, 1999, s. 75.
[23] Vgl. ebenda, s. 76.
[24] Vgl. Duncker, 1999, s. 74.
[25] Vgl. Kirchner, 2003, s. 6.
[26] Vgl. Duncker, 1999, s. 74.
[27] Vgl. ebenda, s. 74.
[28] Vgl. Kämpf-Jansen, 2012, s. 55ff.
[29] Riemann, 1984, s. 108.
[30] Vgl. ebenda, s. 108.
[31] Montessori, 1952, s. 229.
[32] Vgl. Duncker, 1993, s. 115.
[33] Vgl. Duncker, 1993, s. 121; Kirchner, 2003, s. 6.; Determann, 2015, s. 36.
[34] Vgl. Duncker, 1994, s. 152.
[35] Otto & Otto, 1978, s. 110.
[36] Vgl. Segeth, 1993, s. 18.
[37] Vgl. Duncker, 1993, s. 117.
[38] Ebenda, s. 117f.
[39] Vgl. Ströter-Bender, 2009, s. 14f.
[40] Vgl. Duncker, 1993, s. 118.
[41] Vgl. Ströter-Bender, 2009, s. 14f.
[42] Vgl. Duncker, 1993, s. 119.
[43] Vgl.Segeth, 1993, s. 20.
[44] Vgl.Segeth, 1993, s. 28.
[45] Vgl. Rusterholz, 2008, s. 5.
[46] Ethische Richtlinien für Museen von ICOM, 2010.
[47] Vgl. Flügel, 2009, s. 57ff.
[48] Flügel, 2009, S.64.
[49] VgllFlügel, 2009, s.64ff.
[50] Institut für Museumsforschung, 2009.
[51] Ebenda.
[52] Duncker, 1994, s. 151.
[53] Vgl. Winzen, 1997, s. 10.
[54] Ebenda, s. 10.
[55] Vgl. Gisbertz, 2005, s. 6.
[56] Vgl. Winzen, 1997, s. 13ff.
[57] Kirchner, 1999, s. 182.
[58] Vgl. Winzen, 1997, s. 10.
[59] Vgl. Kämpf-Jansen, 2012, s. 53ff.
[60] Vgl. Kirchner, 1999, s. 183.
[61] Kämpf Jansen, 2012, s. 67.
[62] Vgl. Metken, 1977, s. 11.
[63] Vgl. Winzen, 1997, s. 14.
[64] Vgl. Kruska & Zeigerer ?.a., 2008, s. 3.
[65] Vgl. Cragg, 1991. s. 8ff.
[66] Vgl. Kämpf-Jansen, 2012, s. 77.
[67] Vgl. Kämpf-Jansen, 2012, s. 89.
[68] Vgl. Winzen, 1997, s. 205ff.
[69] Vgl. Grosenick, 2001, s. 234ff.
[70] Perkins, O.J.
[71] Vgl. Kunze, 2014.
[72] Vgl. Klant & Mathes, 1988, s. 27f.
[73] Vgl. Winzen, 1997, s. 154ff.
[74] Vgl. Kirchner, 1999, s. 183.
[75] Vgl. Schneider, 1997, s. 278ff.
[76] Vgl. Kämpf-Jansen, 2012, s. 71.
[77] Vgl. Goecke-Seischab, 2015, s. 39.
[78] Vgl. Kämpf-Jansen, 2012, s. 102
[79] Vgl. Kämpf-Jansen, 2012, s. 103.
[80] Vgl. Winzen, 1997, s. 282ff.
[81] Vgl. Winzen, 1997, s. 13.
[82] Vgl. Kirchner, 2003, s. 7.
[83] Vgl. Schaffner, 1997, s. 72.
[84] Vgl. Kämpf-Jansen, 2012, s. 79.
[85] Vgl. Legrady, O.J.
[86] Piller, O.J.
[87] Vgl. Schulze, 2014.
[88] Vgl. Kirchner, 1999, s. 182.
[89] Vgl. Schaffner, 1997, s. 67f.
- Quote paper
- Friederike Meier (Author), 2017, Die künstlerische Strategie des Sammelns im Kunstunterricht der Grundschule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/437623
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