Das Einsetzen der industriellen Revolution im 18. Jahrhundert hatte neben vielen anderen Veränderungen auch die Trennung von Beruf und Familie zur Folge, welche durch den Übergang zur Lohnarbeit erzielt wurde. Angestellte jeglicher Art wurden nicht mehr als zur Familie gehörende Personen gezählt, weshalb sich auch eine räumliche Trennung zwischen ihnen und den Familienmitgliedern vollzog. Gleichermaßen betraf dies auch die zu einer Familie gehörenden Personen, die nun nicht mehr nur innerhalb der Familie tätig waren, sondern auch in anderen Institutionen. Die Familie als Produktionsgemeinschaft war demzufolge rückläufig. Mit der zunehmenden Bedeutung der Geldwirtschaft kam es zur Abschaffung der Naturalwirtschaft. „Infolge der Trennung der Bereiche von Produktion und Konsumtion wurde die Familie privatisiert, und dieser neue Bereich des Privaten wurde zugleich intimisiert und emotionalisiert“ (Herrmann 1994, S.192).
Die Erziehung der Kinder gewann zunehmend an Bedeutung und wurde zur wichtigsten Bestimmung der Frau. Meist erhielten jedoch nur die Jungen eine Schul- und Berufsausbildung, da es für sie als spätere Ernährer einer Familie als notwendig angesehen wurde. Die Frau sollte sich nur noch um familiäre Aufgaben kümmern, deshalb wurde der Mann zum materiellen Versorger der Familie. Die strenge Hierarchie in der Familie begann sich aufzulockern. Trotzdem blieben klare Rollen- und Aufgabenverteilungen noch bestehen. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts kam der Frau und Mutter verstärkt die Aufgabe zu, den Haushalt zu führen und sich um emotionale Bereiche innerhalb der Familie zu kümmern. Damit wurde sie aus der Produktion ausgeschlossen (vgl. Peuckert 1996, S.20ff). Dem Mann, als autoritäre Person, „obliegen die Außenbeziehungen und die instrumentellen Aspekte des Familienlebens“ (Peuckert 1996, S.22).
Auch heute noch ist die Erwerbstätigkeit von Frauen und besonders von Müttern ein viel diskutiertes Thema. Obwohl seit Mitte der 90er Jahre die Anzahl erwerbstätiger Frauen nur gering angestiegen ist, zeigt sich eine deutlich steigende Tendenz verheirateter erwerbstätiger Frauen. Ebenso kann eine deutliche Steigerung beruflich engagierter Mütter verzeichnet werden, insbesondere dann, wenn die Kinder bereits die Schule besuchen (vgl. Nauck 1993, S.7).
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Frauen zwischen Familie und Beruf in einer modernen Gesellschaft – ein Blick auf den Wandel der Hausfrauentätigkeit
2.1 Wandel der Hausfrauentätigkeit
2.1.1 Die Frau als Ganztagshausfrau in einer modernen
Gesellschaft
2.1.2 Familiale Aufgabenteilung der Ehepartner
2.2 Gesamtgesellschaftliche Wandlungsprozesse und ihr
Einfluss auf die Entscheidung der Frauen – Familie oder Beruf?
3. Zusammenfassung
3.1 Das veränderte Selbstverständnis der Frauen
3.2 Schlusswort
4. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Das Einsetzen der industriellen Revolution im 18. Jahrhundert hatte neben vielen anderen Veränderungen auch die Trennung von Beruf und Familie zur Folge, welche durch den Übergang zur Lohnarbeit erzielt wurde. Angestellte jeglicher Art wurden nicht mehr als zur Familie gehörende Personen gezählt, weshalb sich auch eine räumliche Trennung zwischen ihnen und den Familienmitgliedern vollzog. Gleichermaßen betraf dies auch die zu einer Familie gehörenden Personen, die nun nicht mehr nur innerhalb der Familie tätig waren, sondern auch in anderen Institutionen. Die Familie als Produktionsgemeinschaft war demzufolge rückläufig. Mit der zunehmenden Bedeutung der Geldwirtschaft kam es zur Abschaffung der Naturalwirtschaft. „Infolge der Trennung der Bereiche von Produktion und Konsumtion wurde die Familie privatisiert, und dieser neue Bereich des Privaten wurde zugleich intimisiert und emotionalisiert“ (Herrmann 1994, S.192).
Die Erziehung der Kinder gewann zunehmend an Bedeutung und wurde zur wichtigsten Bestimmung der Frau. Meist erhielten jedoch nur die Jungen eine Schul- und Berufsausbildung, da es für sie als spätere Ernährer einer Familie als notwendig angesehen wurde. Die Frau sollte sich nur noch um familiäre Aufgaben kümmern, deshalb wurde der Mann zum materiellen Versorger der Familie. Die strenge Hierarchie in der Familie begann sich aufzulockern. Trotzdem blieben klare Rollen- und Aufgabenverteilungen noch bestehen. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts kam der Frau und Mutter verstärkt die Aufgabe zu, den Haushalt zu führen und sich um emotionale Bereiche innerhalb der Familie zu kümmern. Damit wurde sie aus der Produktion ausgeschlossen (vgl. Peuckert 1996, S.20ff). Dem Mann, als autoritäre Person, „obliegen die Außenbeziehungen und die instrumentellen Aspekte des Familienlebens“ (Peuckert 1996, S.22).
Auch heute noch ist die Erwerbstätigkeit von Frauen und besonders von Müttern ein viel diskutiertes Thema. Obwohl seit Mitte der 90er Jahre die Anzahl erwerbstätiger Frauen nur gering angestiegen ist, zeigt sich eine deutlich steigende Tendenz verheirateter erwerbstätiger Frauen. Ebenso kann eine deutliche Steigerung beruflich engagierter Mütter verzeichnet werden, insbesondere dann, wenn die Kinder bereits die Schule besuchen (vgl. Nauck 1993, S.7).
Diese Arbeit soll einen kurzen Überblick über den Wandel der Hausfrauentätigkeit geben. Dabei möchte ich besonders der Frage nachgehen, was immer mehr Frauen dazu bewegt, einen Beruf nachzugehen und welche gesellschaftlichen Veränderungen besonders starke Einflüsse auf die sich wandelnden Sichtweisen der Frauen ausüben. Die Rolle des Mannes ist hierbei nicht gerade unwesentlich, denn ob und wie eine Frau und Mutter dem beruflichen Aspekt nachgehen kann, hängt wesentlich von der Unterstützung ab, die ihr zu Teil wird. Wie die Aufgabenteilung in etwa aussieht, soll ebenfalls in dieser Arbeit behandelt werden. Besonders auffällig ist, dass die meisten Menschen, ob jung oder alt, die für Frauen und Männer geschlechtstypischen Rollen so verinnerlicht haben, dass es sehr schwer oder fast utopisch erscheint, wenn man glaubt, dass dieses Verhalten in den nächsten Jahren außerordentliche Wandlungen vollziehen wird. Dennoch ist es für viele Frauen immer wichtiger geworden, neben ihren familiären Aufgaben auch einer beruflichen Tätigkeit nachzukommen. Ob die Frauen bei dieser Aufgabe mehr Unterstützung von Seiten der gesamten Gesellschaft erwarten können, möchte ich vorerst in Frage stellen.
2. Frauen zwischen Beruf und Familie in einer modernen Gesellschaft – ein Blick auf den Wandel der Hausfrauentätigkeit
2.1 Wandel der Hausfrauentätigkeit
Soweit man in der Geschichte zurückblicken kann, lässt sich eine Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau feststellen. Den Frauen, unabhängig von ihrer Schichtzugehörigkeit, kamen dabei vorrangig Aufgaben innerhalb der Familie zu, während die Männer, als Hauptverdiener für die finanzielle Versorgung zuständig waren. Doch auch schon in der Zeit vor der industriellen Revolution engagierten sich die Frauen in der Erwerbs- und Produktionswirtschaft. In den Bauernfamilien zählten die Beteiligungen an der Tier- und Gartenpflege sowie die Arbeit auf dem Feld oder in anderen landwirtschaftlichen Bereichen zu den Aufgaben der Frauen. In den Handwerkerfamilien hatten sie neben den häuslichen Pflichten die Aufgabe, sich um die Verpflegung von Gesellen und Lehrlingen sowie um geschäftliche Angelegenheiten zu kümmern und partiell übernahmen sie auch bestimmte Hilfsarbeiten. In unzähligen Bereichen mussten die Frauen ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Neben den üblichen Hausarbeiten, wie Waschen, Kochen, Backen, dem Sauberhalten der Wohnung und mehr, zählten das Schlachten, Spinnen, Weben und Näharbeiten, die Arbeiten im Garten sowie die Verwertung der angebauten Produkte, die Pflege und Erziehung der Kinder zu ihren Aufgaben. Angestellte Diener, die sich manche Familien leisten konnten, übernahmen zwar einige der Arbeiten, mussten jedoch angeleitet, überprüft und zusätzlich versorgt werden. Neben diesen Bauern- und Handwerkerfamilien bestanden die sogenannten Kleinfamilien, die größtenteils eher arm und besitzlos waren. In diesen übernahmen die Frauen alle Arbeiten im eigenen Heim, zudem waren sie meist als Haushaltshilfen in fremden Familien tätig oder halfen bei anderen Arbeiten aus. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Frauen keinesfalls nur auf Tätigkeiten im Haushalt beschränkt waren, sondern auch Verrichtungen außerhalb dieses Bereiches zu übernehmen hatten. Familie und Produktion waren nicht getrennt voneinander, sondern funktionierten zusammen. Dies änderte sich ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit der zunehmenden Industrialisierung. Wie bereits erwähnt wurde, brachte die einsetzende Industrialisierung viele Veränderungen mit sich, die auch die Familie und ihre Mitglieder betrafen. Unter anderem fand eine Trennung zwischen Arbeitsbereich und familiärem Wohnbereich statt sowie zwischen Familienangehörigen und nicht zur Familie gehörenden Personen. Die Trennung von Arbeit und Familie hatte für viele Frauen eine Beschränkung auf den privaten Bereich zur Folge. Die verheiratete Frau sollte Hausfrau sein und sich ganztags um familiäre Angelegenheiten und um ihre Kinder kümmern. Erwerbstätige Mütter wurden nicht gerne gesehen, da sie aufgrund langer Arbeitszeiten oft stark belastet waren und somit nicht mehr ausreichend Zeit für Familie und Kinder hatten. Diese Lebensform setzte sich quantitativ durch und der Mann galt zunehmend als ‚Ernährer’ der Familie, während die Frau zu Hause blieb. Neben den erzieherischen und häuslichen Tätigkeiten wurde die psychische Unterstützung der zu der Familie gehörenden Personen immer wichtiger. Der Zeitaufwand der Haushaltsführung wurde durch technische Erneuerungen geringer, im Gegensatz dazu gewann die Erziehung der Kinder an Bedeutung, weshalb dieser mehr Zeit zugesprochen wurde. Dieses Leitbild von der Familie hat sich bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, abgesehen von einigen Ausnahmen halten können. Debatten der nachfolgenden Zeit haben dieses traditionelle Familienbild in Frage gestellt. Durch die verstärkte Emanzipierung der Frauen und andere gesellschaftliche Veränderungen hat sich ein Wandel hin zu einer meist erwerbstätigen Frau und Mutter vollzogen (vgl. Nave-Herz 1992, S.12ff).
2.1.1 Die Frau als Ganztagshausfrau in einer modernen Gesellschaft
Das Ansehen der Hausfrauentätigkeit hat in den letzten Jahrzehnten stark gelitten und eine Anerkennung wird dieser Arbeit in unserer Gesellschaft nur im geringen Maße zugesprochen. Eine Gleichstellung mit einer Erwerbstätigkeit ist ebenfalls nicht der Fall. Vielmehr werden Hausfrauen an den beruflichen Erfolgen ihrer Männer gemessen als an ihren eigenen Leistungen. Das Prestige einer Person wird in der heutigen stark leistungs- und produktionsorientierten Dienstleistungsgesellschaft zum größten Teil an seiner Ausbildung und beruflichen Laufbahn und somit an dem Nutzen, den sie für die Gesellschaft hat, festgemacht. Dies ist wohl ein wichtiger Aspekt dafür, dass Frauen vermehrt nach beruflicher Anerkennung streben und zum Beispiel ihre Kinder lieber in spezialisierten Institutionen unterbringen, als auf ihre Karriere und Selbständigkeit zu verzichten. Besonders Frauen, die einen hohen Schulabschluss erreicht haben, zeigen weniger Bereitschaft, ihren Beruf für das Hausfrauendasein aufzugeben. Von der Gesellschaft kommt dieser Tätigkeit nur eine geringe Wertschätzung im Vergleich zu anderen erlernten Berufen zu, da jede Frau diese Verrichtungen übernehmen kann, egal welche Kenntnisse sie besitzt. Als weiteres Kriterium ist zu nennen, dass die Leistungen der Hausfrauen bei der Berechnung des Sozialproduktes und des Volkseinkommens nicht mit einbezogen werden (vgl. Nave-Herz 1992, S.19ff).
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- Arbeit zitieren
- Nadine Heß (Autor:in), 2005, Frauen zwischen Familie und Beruf in einer modernen Gesellschaft - Ein Blick auf den Wandel der Hausfrauentätigkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43712
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