Auf der Suche nach einer aktuellen Definition für Volkskultur, die ich an den Beginn meiner Arbeit stellen könnte, wurde ich in einem Artikel des Tiroler Landesrates Fritz Astl in der Zeitschrift Tiroler Volkskultur fündig.
"Sie lautet: 'Volkskultur ist die Gesamtheit der überlieferten, aus der Tradition sich entwickelnden, aber auch neuen gegenwärtigen kulturellen Äußerungen einer bestimmten Region. Sie ist an Gemeischaft und Tradition gebunden und von Lebensraum und Zeitverhältnissen beeinflußt.' mit dem Zusatz: 'Ihre Förderung in ideeller und materieller Hinsicht dient zugleich der Stärkung des Heimatbewußtseins.'"
Diese Erklärung für Volkskultur schlägt mit ihrer allgemein gehaltenen und doch klaren Aussage eine Brücke zwischen alten und neuen Ansichten in der Volkskulturforschung. Mit ihr könnten, meines Erachtens, die meisten Volkskundler der letzten 50 Jahre, von Haberlandt bis Bausinger durchaus einverstanden sein.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DAS BILD DER VOLKSKULTUR - EIN FACHHISTORISCHER ABRIß
- ALTE ANSATZE
- NEUE SICHTWEISEN
- BEDEUTUNG DER VOLKSKULTUR HEUTE
- AUSWIRKUNGEN DES FREMDENVERKEHRS
- VOLKSKULTUR UND HOCHKULTUR - EIN ZWIESPÄLTIGES VERHÄLTNIS
- ANHANG
- BIBLIOGRAPHIE
- ABKÜRZUNGEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Proseminararbeit analysiert das Bild von Volkskultur im „Taschenwörterbuch der Volkskunde Österreichs" von Arthur Haberlandt und setzt dieses in Beziehung zu aktuellen Debatten und Entwicklungen der Volkskulturforschung. Ziel ist es, die historische Entwicklung des Begriffs Volkskultur zu beleuchten und die Bedeutung von Volkskultur in der heutigen Zeit zu diskutieren.
- Die historische Entwicklung des Begriffs Volkskultur
- Die Rolle der „alten" und „neuen" Ansätze in der Volkskulturforschung
- Die Bedeutung von Volkskultur im Kontext des Fremdenverkehrs
- Das Verhältnis von Volkskultur und Hochkultur
- Die Zukunft der Volkskultur im 21. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Volkskultur ein und stellt die Definition von Volkskultur nach Fritz Astl vor, die als Brücke zwischen alten und neuen Ansichten in der Volkskulturforschung verstanden werden kann. Das Kapitel „Das Bild der Volkskultur - ein fachhistorischer Abriß" beleuchtet die Entstehung des Begriffs Volkskultur um die Jahrhundertwende und die Entwicklung der Volkskulturforschung bis in die 1970er Jahre. Dabei wird die Fokussierung auf die bäuerliche Kultur und die idealisierende Darstellung der Volkskultur als stabiler und ursprünglicher Lebensform kritisch beleuchtet.
Im zweiten Teil des Kapitels werden neue Sichtweisen auf die Volkskultur vorgestellt, die sich ab den 1970er Jahren entwickelten. Diese Ansätze betonen die soziokulturelle Vielfalt und die Interaktion zwischen traditionellen und neuen Elementen. Es werden drei unterschiedliche Standpunkte zur Definition von Volkskultur vorgestellt, die unterschiedliche Auffassungen von der sozialen, zeitlichen und kulturellen Dimension von Volkskultur widerspiegeln.
Das Kapitel „Bedeutung der Volkskultur heute" untersucht die Auswirkungen des Fremdenverkehrs auf die Volkskultur. Dabei werden die Herausforderungen der Kommerzialisierung von Volkskultur und die Gefahr der Klischeehaftigkeit diskutiert. Der zweite Teil des Kapitels analysiert das Verhältnis von Volkskultur und Hochkultur und zeigt auf, wie sich beide Kulturebenen im Laufe der Zeit gegenseitig beeinflusst haben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Volkskultur, Volkskunde, Fachgeschichte, Fremdenverkehr, Hochkultur, Tradition, Moderne, Identität, Klischee, Kommerzialisierung, Österreich, Tirol, Haberlandt, Bausinger, Honko.
- Arbeit zitieren
- Michael Grundner (Autor:in), 1996, Volkskultur einst und jetzt - Zum Bild von Volkskultur im Taschenwörterbuch der Volkskunde Österreichs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4370
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