Diese Arbeit behandelt folgenden Themen: angeborener Zahlensinn, Begriffsdefinitionen von enaktiv, ikonisch, symbolisch, kardinaler und ordinaler Zahlenaspekt, Materialeinsatz bei der Bearbeitung von mathematischen Inhalten, didaktische Anforderungen an mathematisches Material und die Definition von der „Kraft der Fünf“. Anschließend werden Teilleistungsstörungen als Risikofaktoren und ihre Auswirkungen auf den Unterricht erläutert. Das Problem der Passung wird am Schluss der Arbeit diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Angeborener Zahlensinn
- Enaktiv, ikonisch, symbolisch - Begriffsdefinitionen
- Kardinaler Zahlenaspekt
- Ordinaler Zahlenaspekt
- Materialeinsatz bei der Erarbeitung von mathematischen Inhalten
- Didaktische Anforderungen an mathematisches Material
- Definition „Kraft der Fünf“
- Teilleistungsstörungen als Risikofaktoren
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Lerncoaching im Kontext von Rechenstörungen. Ziel ist es, ein Verständnis für die Ursachen und möglichen Interventionsansätze zu entwickeln. Dabei werden verschiedene Aspekte der mathematischen Lernentwicklung beleuchtet.
- Der angeborene Zahlensinn und seine Bedeutung für die Entwicklung mathematischer Fähigkeiten
- Die E-I-S-Theorie und die verschiedenen Repräsentationsebenen mathematischer Inhalte
- Der Einsatz von Material beim Lernen von Mathematik und die didaktischen Anforderungen an solches Material
- Das Prinzip der „Kraft der Fünf“ im mathematischen Lernprozess
- Teilleistungsstörungen als Risikofaktoren für Rechenstörungen und deren Kompensation
Zusammenfassung der Kapitel
Angeborener Zahlensinn: Dieses Kapitel erläutert den angeborenen Zahlensinn als intuitive Fähigkeit zur Mengenunterscheidung, die bereits bei Säuglingen beobachtet werden kann. Es betont die Bedeutung dieser Fähigkeit als Grundlage für die Entwicklung von Rechenfähigkeiten und mathematischen Kompetenzen. Störungen im angeborenen Zahlensinn werden als potenzielle Ursache für Rechenstörungen identifiziert, unterstreicht die Wichtigkeit frühzeitiger Erkennung.
Enaktiv, ikonisch, symbolisch - Begriffsdefinitionen: Dieses Kapitel beschreibt die E-I-S-Theorie nach Bruner, die verschiedene Repräsentationsebenen für mathematische Inhalte (enaktive, ikonische und symbolische Ebene) unterscheidet. Es betont die Bedeutung von konkreten Erfahrungen für das Verständnis abstrakter mathematischer Operationen und den dynamischen Wechsel zwischen den Repräsentationsebenen im Lernprozess. Das Kapitel verdeutlicht die Notwendigkeit, zwischen handelndem Tun, bildlicher Darstellung und symbolischer Repräsentation zu wechseln, um ein umfassendes Verständnis zu erreichen.
Kardinaler Zahlenaspekt: Dieses Kapitel definiert den kardinalen Zahlenaspekt als die Angabe der Mächtigkeit einer Menge. Es betont den Unterschied zwischen der Anzahl der Elemente und dem Bezug auf die Gesamtheit der Menge. Beispielhaft wird die Gleichheit von Mengen mit gleicher Kardinalzahl erläutert, etwa acht Lehrgangshefte und acht Stifte.
Ordinaler Zahlenaspekt: Im Gegensatz zum kardinalen Aspekt beschreibt dieses Kapitel den ordinalen Zahlenaspekt als die Rangplatzangabe eines Objekts in einer geordneten Menge. Das Beispiel des achten Lehrgangshefts verdeutlicht, dass hier nur der Rangplatz, nicht aber die Gesamtmenge relevant ist.
Materialeinsatz bei der Erarbeitung von mathematischen Inhalten: Dieses Kapitel diskutiert den Einsatz von Alltagsmaterialien und mathematikdidaktischem Material beim Lernen von Mathematik. Es argumentiert, dass Alltagsmaterialien zwar den Zugang erleichtern, aber oft von der eigentlichen mathematischen Operation ablenken können. Mathematikdidaktisches Material, wie Plättchen, wird als effektiver für das Verständnis mathematischer Strukturen und Gesetzmäßigkeiten hervorgehoben, da es die Abstraktion fördert.
Didaktische Anforderungen an mathematisches Material: Dieses Kapitel beschreibt die didaktischen Anforderungen an effektives mathematisches Material. Es betont die Wichtigkeit von reduziertem, universell einsetzbarem Material, das Abstraktionsleistungen und das Verständnis mathematischer Strukturen fördert. Der reflektierte Einsatz und das schrittweise Loslösen vom Material hin zur symbolischen Ebene werden als zentral für den Lernprozess dargestellt. Alltagsmaterial wird als ergänzende Möglichkeit bei Schwierigkeiten genannt, mit dem Fokus auf individuelle Interessen und Zugangspunkte.
Definition „Kraft der Fünf“: Das Kapitel erläutert das Prinzip der „Kraft der Fünf“ im Kontext mathematikdidaktischen Materials. Es beschreibt die Strukturierung von Material in Fünfer- und Zehnerschritten, basierend auf der angeborenen Fähigkeit zur simultanen Erfassung kleiner Mengen. Die Orientierung an der Fingeranzahl und die Vereinfachung von Rechenoperationen werden als Vorteile dieser Methode hervorgehoben. Die schnellere Automatisierung von Rechenwegen wird ebenfalls thematisiert.
Teilleistungsstörungen als Risikofaktoren: Dieses Kapitel definiert Teilleistungsstörungen als Beeinträchtigungen spezifischer Fähigkeiten ohne allgemeine Entwicklungsverzögerung oder Intelligenzminderung. Es betont, dass sie nicht die Ursache, sondern potenzielle Risikofaktoren für Rechenstörungen sind. Die Kompensation durch angemessenes Lernen und didaktische Hilfestellungen wird hervorgehoben, ebenso die Bedeutung der Diagnose und systematischen Analyse zur Vermeidung sekundärer psychischer Störungen.
Schlüsselwörter
Lerncoaching, Rechenstörungen, angeborener Zahlensinn, E-I-S-Theorie, enaktive, ikonische, symbolische Repräsentation, Kardinalzahl, Ordinalzahl, Mathematikdidaktik, Alltagsmaterialien, mathematikdidaktisches Material, „Kraft der Fünf“, Teilleistungsstörungen, Kompensation, psychische Störungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Lerncoaching im Kontext von Rechenstörungen
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über Lerncoaching im Kontext von Rechenstörungen. Er behandelt den angeborenen Zahlensinn, die E-I-S-Theorie, verschiedene Aspekte der Zahlen (kardinal und ordinal), den Einsatz von Materialien im Mathematikunterricht, das Prinzip der „Kraft der Fünf“ und Teilleistungsstörungen als Risikofaktoren für Rechenstörungen. Der Text enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Was ist der angeborene Zahlensinn und welche Bedeutung hat er?
Der angeborene Zahlensinn beschreibt die intuitive Fähigkeit zur Mengenunterscheidung, die schon bei Säuglingen vorhanden ist. Er bildet die Grundlage für die Entwicklung mathematischer Fähigkeiten. Störungen in diesem Bereich werden als potenzielle Ursache für Rechenstörungen betrachtet.
Was ist die E-I-S-Theorie und wie wird sie im Text verwendet?
Die E-I-S-Theorie (enaktive, ikonische, symbolische Ebene) nach Bruner beschreibt verschiedene Repräsentationsebenen mathematischer Inhalte. Der Text betont den Wechsel zwischen diesen Ebenen (handelndes Tun, bildliche Darstellung, symbolische Repräsentation) für ein umfassendes Verständnis mathematischer Operationen.
Wie werden kardinaler und ordinaler Zahlenaspekt unterschieden?
Der kardinaler Zahlenaspekt bezieht sich auf die Mächtigkeit einer Menge (Anzahl der Elemente), während der ordinale Zahlenaspekt die Rangplatzangabe eines Objekts in einer geordneten Menge beschreibt. Beispielsweise repräsentiert „acht Lehrgangshefte“ den kardinalen Aspekt, während „das achte Lehrgangsheft“ den ordinalen Aspekt darstellt.
Welche Rolle spielt der Materialeinsatz beim Mathematiklernen?
Der Text diskutiert den Einsatz von Alltagsmaterialien und mathematikdidaktischem Material. Alltagsmaterialien erleichtern zwar den Zugang, können aber von der eigentlichen mathematischen Operation ablenken. Mathematikdidaktisches Material (z.B. Plättchen) wird als effektiver für das Verständnis mathematischer Strukturen angesehen.
Welche didaktischen Anforderungen werden an mathematisches Material gestellt?
Effektives mathematisches Material sollte reduziert, universell einsetzbar sein und die Abstraktionsleistung fördern. Ein schrittweises Loslösen vom Material hin zur symbolischen Ebene ist zentral. Alltagsmaterial kann ergänzend eingesetzt werden.
Was ist die „Kraft der Fünf“?
Das Prinzip der „Kraft der Fünf“ beschreibt die Strukturierung von Material in Fünfer- und Zehnerschritten, basierend auf der simultanen Erfassung kleiner Mengen. Die Orientierung an der Fingeranzahl vereinfacht Rechenoperationen und beschleunigt die Automatisierung von Rechenwegen.
Welche Bedeutung haben Teilleistungsstörungen im Kontext von Rechenstörungen?
Teilleistungsstörungen sind Beeinträchtigungen spezifischer Fähigkeiten ohne allgemeine Entwicklungsverzögerung. Sie sind nicht die Ursache, sondern potenzielle Risikofaktoren für Rechenstörungen. Angemessenes Lernen, didaktische Hilfestellungen und frühzeitige Diagnose sind wichtig zur Kompensation und Vermeidung sekundärer psychischer Störungen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Text?
Lerncoaching, Rechenstörungen, angeborener Zahlensinn, E-I-S-Theorie, enaktive, ikonische, symbolische Repräsentation, Kardinalzahl, Ordinalzahl, Mathematikdidaktik, Alltagsmaterialien, mathematikdidaktisches Material, „Kraft der Fünf“, Teilleistungsstörungen, Kompensation, psychische Störungen.
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- Anna Kuhlmann (Author), 2018, Rechenstörungen und Dyskalkulie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/436424