In der hier vorliegenden Arbeit versuche ich die Kolonialplanungen der Nationalsozialisten darzustellen. Betrachtet man Hitlers „Mein Kampf“, fällt auf, dass für Kolonialpolitische Unternehmungen kein Platz war. Anhand des Kolonialpolitischen Amtes und des Kolonial - Katechismus´ möchte ich in dieser Arbeit nun die Bedeutung der Kolonien für das nationalsozialistische Regime beschreiben. Ich habe mir die Frage gestellt welche politischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen die Kolonialpolitik bzw. der Kolonial - Katechismus auf Land und Leute der Kolonien gehabt hätte und inwieweit eine räumliche Trennung der „Rassen“, wie von den Nazis angestrebt, überhaupt durchsetzbar gewesen wäre.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Kolonialpläne der Nationalsozialisten ab 1938
3. Das KPA und seine Vorbereitungen zur Errichtung eines Kolonialreiches
4. Der „Kolonial – Katechismus“ als Grundlage für den Aufbau der Kolonien
4.1 Politische und wirtschaftliche Auswirkungen
4.2 Rassentheorie im Kolonial – Katechismus
5. Schluss
Anhang
1. Einleitung:
In der hier vorliegenden Arbeit versuche ich die Kolonialplanungen der Nationalsozialisten darzustellen. Betrachtet man Hitlers „Mein Kampf“, fällt auf, dass für Kolonialpolitische Unternehmungen kein Platz war. Anhand des Kolonialpolitischen Amtes und des Kolonial – Katechismus´ möchte ich in dieser Arbeit nun die Bedeutung der Kolonien für das nationalsozialistische Regime beschreiben. Ich habe mir die Frage gestellt welche politischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen die Kolonialpolitik bzw. der Kolonial – Katechismus auf Land und Leute der Kolonien gehabt hätte und inwieweit eine räumliche Trennung der „Rassen“, wie von den Nazis angestrebt, überhaupt durchsetzbar gewesen wäre.
2. Die Kolonialpläne der Nationalsozialisten ab 1938
Begünstigt durch die Apeacement – Politik der Briten, begannen die Nationalsozialisten ab 1938 mit der systematischen Planung eines Kolonialreiches. Diese Planungen wurden allerdings dadurch erschwert, dass niemand genau wusste, wo die Kolonialreiche genau liegen – und wie groß sie sein sollten. Da ein genaues Konzept auf die Schnelle nicht ausgearbeitet war, Kolonialpläne hatten in Hitlers „Programm“ ja eigentlich keinen Platz, ging man in den ersten Planungen davon aus, die alten Kolonien des Kaiserreichs, auf friedlichem Wege zu übernehmen. Hitler sprach hier von einer vernunftgemäßen Lösung des „Problems“. Dies bedeutete neben einem diplomatischen Weg der Übernahme der Kolonien, dass man auch zu Zugeständnissen bereit gewesen wäre, hätten die Mandatarmächte die ein oder andere Kolonie ungern zurückgegeben. Auf die „Südseekolonien“ und Kiantschau wollte man ohnehin verzichten, da man keinerlei strategische und wirtschaftliche Vorteile in ihnen sah. Allgemein kann man also sagen, dass es in der frühen Kolonialpolitik „nur“ um die Rückgewinnung der „vier alten afrikanischen Kolonien“[1] ging.
Dieser gemäßigte Kurs legte sich jedoch bereits nach den ersten erfolgreichen Kriegsjahren. Es entstand ein regelrechter kolonialer Appetit, welcher sich in Äußerungen hochrangiger Mitarbeiter des KPA spiegelte. So prophezeite z.B. H.W. Bauer den Untergang des britischen Empires und J.H. Krumbach, ebenfalls ein wichtiger Mitarbeiter des KPA, sprach von einer „Neuverteilung der Raumreserven“[2]. Betonen muss man jedoch, dass diese Utopien nicht das Hirngespinst vereinzelter Koloniallobbyisten war, sondern von der Führungsspitze der Nazis durchaus unterstützt wurde. Dies zeigte sich besonderst gut an dem verstärkten Interesse des KPA` s für den Aufbau einer Verwaltung in Belgisch – Kongo und der Distrikte Äquatorialafrikas. Nach dem Waffenstillstand mit Frankreich sprachen selbst Vertreter des Auswärtigen Amtes und der Wirtschaft von dem neuen Kriegsziel im tropischen Afrika. Dennoch ist wichtig zu betonen, dass eine große überseeische territoriale „Offensive“ nicht geplant war. Von den Südsee – Gebieten wollte man weiterhin nichts wissen. Der Grund für diese kolonialen Beschränkungen lag sehr wahrscheinlich auch in Hitlers außenpolitischen Bemühungen mit Groß Britannien. Man wollte ja bis zum Schluss einen britischen Eintritt in den Krieg vermeiden und die Briten, vor allem durch die Stärke des deutschen Militärs, dazu bringen die zukünftige kontinentale Vormachtsstellung der Deutschen zu akzeptieren. Im Gegenzug, so der ursprüngliche Plan, wollte man der See – und Kolonialmacht Groß Britannien ihren Einfluss außerhalb Europas nicht nehmen. Hitler ging davon aus, dass „England… voraussichtlich nach einer Demonstration unserer militärischen Gewalt… nachgibt und uns den Rücken freilässt für den Osten“[3] . Trotz aller Kolonialen Bestrebungen, blieb das Hauptziel also die „Lebensraumgewinnung“ im Osten.
[...]
[1] Hildebrand, Klaus; „Vom Reich zum Weltreich, Hitler, NSDAP und koloniale Fragen 1919 – 1945, S. 141, München 1969
[2] Hildebrand, Klaus; „Vom Reich zum Weltreich, Hitler, NSDAP und koloniale Fragen 1919 – 1945, S. 141, München 1969
[3] Schmokel, Wolfe W.; „Der Traum vom Reich, der deutsche Kolonialismus zwischen 1919 – 1945, S. 658, Gütersloh 1967
- Citation du texte
- Tankred Kauf (Auteur), 2005, Pläne für ein nationalsozialistisches Kolonialreich in Afrika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43558
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