Es ist heute nicht leicht, sich ein Bild davon zu machen wie verbreitet die Hochkreuze im irischen Raum waren. Sie sind , als das Wahrzeichen der irischen Kirche, heute nur noch vereinzelt oder in Fragmenten erhalten. Es gibt nur noch wenige Klöster, auf deren Gelände noch mehrere Steinkreuze zu finden sind. Zu nennen sind hier die Klöster Kells, Clonmacnois, Monasterboice und Iona. Durch die vermutete Zerstörung vieler Kreuze durch die norwegischen Wikinger im 8. - 9. Jh. ist das „Gesamtbild“ der Steinkreuze für die Wissenschaftler nur noch in Fragmenten erhalten. Deshalb stellte es sich für die Wissenschaft als recht schwer heraus, dieses Gesamtbild zu rekonstruieren. Um die Gestalt der Hochkreuze zu erklären, ist die Wissenschaft vor allem auf die gravierten Steinplatten angewiesen, welche die Ereignisse der Jahr hunderte weniger beschadet überstanden. Neben der allgemeinen Beschreibung der irischen Hochkreuze und deren Geschichte, versuche ich in meiner Hausarbeit die Gestalt und Entwicklung der Kreuze auf Iona zu beschreiben.
Die Gestalt und Symbolik der irischen Hochkreuze scheint ein Mysterium zu sein, da eigentlich nur die Funktion und der Gebrauch der Steinkreuze eindeutig geklärt zu sein scheinen. Die Bedeutung des Rings am Hochkreuz ist auch für die Wissenschaftler nicht eindeutig geklärt. Ich will dennoch versuchen, anhand funktionaler und historischer Tatsachen, eine kleine, persönliche Antwort auf diese Fragen zu finden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Geschichte und Symbolik der Kreuze
3. Die Ornamentik der Kreuze
4. Der Gebrauch der Kreuze
5. Das freistehende Hochkreuz auf Iona
6. Schlussteil
Anhang
1. Einleitung:
Es ist heute nicht leicht, sich ein Bild davon zu machen wie verbreitet die Hochkreuze im irischen Raum waren. Sie sind, als das Wahrzeichen der irischen Kirche, heute nur noch vereinzelt oder in Fragmenten erhalten. Es gibt nur noch wenige Klöster, auf deren Gelände noch mehrere Steinkreuze zu finden sind. Zu nennen sind hier die Klöster Kells, Clonmacnois, Monasterboice und Iona. Durch die vermutete Zerstörung vieler Kreuze durch die norwegischen Wikinger im 8. – 9. Jh. ist das „Gesamtbild“ der Steinkreuze für die Wissenschaftler nur noch in Fragmenten erhalten. Deshalb stellte es sich für die Wissenschaft als recht schwer heraus, dieses Gesamtbild zu rekonstruieren. Um die Gestalt der Hochkreuze zu erklären, ist die Wissenschaft vor allem auf die gravierten Steinplatten angewiesen, welche die Ereignisse der Jahrhunderte weniger beschadet überstanden.[1] Neben der allgemeinen Beschreibung der irischen Hochkreuze und deren Geschichte, versuche ich in meiner Hausarbeit die Gestalt und Entwicklung der Kreuze auf Iona zu beschreiben.
Die Gestalt und Symbolik der irischen Hochkreuze scheint ein Mysterium zu sein, da eigentlich nur die Funktion und der Gebrauch der Steinkreuze eindeutig geklärt zu sein scheinen. Die Bedeutung des Rings am Hochkreuz ist auch für die Wissenschaftler nicht eindeutig geklärt. Ich will dennoch versuchen, anhand funktionaler und historischer Tatsachen, eine kleine, persönliche Antwort auf diese Fragen zu finden.
2. Die Geschichte und Symbolik der Kreuze:
Das Symbol des Kreuzes geht zurück bis ins 3. vorchristliche Jahrtausend. Die Assyrer und Sumerer kannten das Kreuz, wie auch die Ägypter als ein Zeichen des Lebens[2]. Das ägyptische Taukreuz, mit einem darüber liegenden Ring wurde von den Kopten als ihr neues religiöses Symbol übernommen und nahm die gleiche Bedeutung ein. Das Kreuz hatte also im frühen christlichen Glauben eine positivere und weniger mahnende Bedeutung als im späteren Mittelalter. Wichtig ist also zu betonen, dass dieses frühe Kreuzsymbol nicht dieselbe und vorrangige Bedeutung hatte wie wir sie kennen. Das Kreuzsymbol war ein Symbol unter vielen und nicht primär das Zeichen des Christus. Als Christus - Symbol verwendeten die frühen Christen z.B. das Symbol des Fisches. Ähnlich verhielt es sich auch in der frühen irischen Kirche. Bettina Brandt - Förster geht davon aus, dass das „gekreuzigte“ Kreuz wahrscheinlich durch den ersten irischen Bischof Palladius, den Vorgänger des Patrick, nach Irland getragen wurde. Erwähnt wird er im Jahr 431 n. Chr. durch den Chronist Prosper Tiro von Aquitanien. Man kann jedoch davon ausgehen, dass der christliche Glauben schon früher nach Irland gelangte, da es einer größeren Zahl an Christen bedurfte, bevor ein Bischof vom Papst entsandt wurde. [3] Man kann weiter davon ausgehen, dass die römische Kirche „mit einem recht hoch entwickelten Christentum bei den Iren rechnete.“[4] Das Kreuz mit einem Ring war als Zeichen der Sonne und damit als Zeichen des Lebens, fester Bestandteil des heidnischen Glaubens auf Irland. So fiel es den frühen irischen Christen leicht, das Kreuz als Symbol auch in ihrer neuen Religion zu verwenden. Dies weiß man aus den Erzählungen des byzantinischen Kirchenhistorikers Sokrates Skolastikos aus dem 5. Jh.[5]
Die ersten christlichen Kreuze stammen vermutlich aus dem späten 4. Jh. bzw. frühen 5. Jahrhundert. Sie wurden auf Steinplatten graviert und ähnelten noch stark den vorchristlichen Kreuzsymbolen. Diese rein 2 dimensionalen Kreuzdarstellungen wurden vermutlich als Grabplatten verwendet. Das Kreuz, als Symbol des Lebens, wurde bei den frühen Christen so zum Zeichen der Auferstehung. Aus diesen rein 2 dimensional gearbeiteten Platten entstanden schon bald monolithähnliche Steinquader, welche neben gravierten Kreuzen, eine Ornamentik aufwiesen. Man bewegte sich also in Richtung „Dritte Dimension“. Diese Orthostaten hatten ihren Ursprung ebenfalls in der heidnischen Religion. Sie wurden für den Ahnenkult verwendet[6] ; Ein „Ahne“ konnte durch den Orthostat im „Erlebnisbereich der Lebenden anwesend sein.“[7]
Neben dieser Entwicklung zum freistehenden Kreuz, entwickelte sich das feiner gearbeitete Holzkreuz. Die ersten freistehenden Holzkreuze entstanden vermutlich bereits im 7. Jh. Auf Iona wurde das erste freistehende Holzkreuz vermutlich von König Oswald aufgestellt, welcher vor der Eroberung seines Reiches auf Iona weilte[8]. Die raschere Entwicklung der Holzkreuze kann man auf das ausgeprägte Zimmerhandwerk in Irland und Iona zurückführen. Man baute und arbeitete hauptsächlich mit Holz[9]. Ein Jahrhundert später, begann man auf Iona und Irland jedoch schon mit der Gestaltung und dem Bau von Steinkreuzen. Um diese Aufgabe zu meistern, nahmen sich die Mönche das know – how piktischer Fachleute zur Hilfe. Die Pikten verfügten, anders als die Iren, über viel Erfahrung in der Bearbeitung von Stein[10].
Man kann sich nun die Frage stellen, weshalb die Iren begannen ihre Kreuze aus Stein zu gestalten, waren sie doch für deren Ausgestaltung auf die Hilfe Anderer angewiesen. Die Antwort auf diese Frage liegt vermutlich, neben rein praktischen Gründen, im asketischen Leben der Mönche. Neben einer längeren „Haltbarkeit“ und der größeren Stabilität, symbolisierte das steinerne Kreuz, meiner Meinung nach, das harte und asketische Leben der Mönche besser, als ein „lebendigeres“, hölzernes Kreuz. Aus der Vita des heiligen Columbas wissen wir, dass Columba ein steinernes Kopfkissen benützte, um so den wahren und harten Christenalltag, intensiver zu leben. Die steinernen Kreuze standen also auch, als Symbol für dieses Leben.
Bis zur Reformation gab es eine stetige Entwicklung der Steinkreuze. Die Kreuze wurden filigraner, höher und reicher in der Ornamentik und Skulpturenwelt gebaut. Die Blütezeit der Steinkreuze lässt sich ins 14. – und 16. Jh. datieren[11]. Man geht davon aus, dass durch den Einfall der Wikinger im 8. Jh. viele Kreuze zerstört wurden.
[...]
[1] Henri, Francoise; „Irish Art“, S. 117, London 1965
[2] Brandt – Förster, Bettina; „das Irische Hochkreuz, Ursprung, Entwicklung, Gestalt“, S. 92, Frankfurt a.M. (u. a.) 1980
[3] Brandt – Förster, Bettina; „das Irische Hochkreuz, Ursprung, Entwicklung, Gestalt“, S. 15, Frankfurt a.M. (u. a.) 1980
[4] Richter, Michael; Irland im Mittelalter, Kultur und Geschichte“, S. 51, Münster 2003
[5] Brandt – Förster, Bettina; „das Irische Hochkreuz, Ursprung, Entwicklung, Gestalt“, S. 92, Frankfurt a.M. (u. a.) 1980
[6] Fisher, Ian; „Early Medieval Sculpture in the West Highlands and Islands”, S. 8, Edinburgh 2001
[7] Brandt – Förster, Bettina; „das Irische Hochkreuz, Ursprung, Entwicklung, Gestalt“, S. 30, Frankfurt a.M. (u. a.) 1980
[8] Fisher, Ian; „Early Medieval Sculpture in the West Highlands and Islands”, S. 1, Edinburgh 2001
[9] Fisher, Ian; „Early Medieval Sculpture in the West Highlands and Islands”, S. 15, Edinburgh 2001
[10] Fisher, Ian; „Early Medieval Sculpture in the West Highlands and Islands”, S. 15, Edinburgh 2001
[11] Fisher, Ian; „Early Medieval Sculpture in the West Highlands and Islands”, S. 1, Edinburgh 2001
- Quote paper
- Tankred Kauf (Author), 2005, Das Hochkreuz in Irland und auf Iona, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43556
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