Diese Seminararbeit orientiert sich in Inhalt, Form und Aufbau am fünften Sachbestandsbericht der IPCC, welcher im September 2013 mit dem Ziel den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung zusammenzufassen, publiziert wurde.
Diese Arbeit widmet sich dabei der Kryosphäre der Erde, welche im Rahmen globaler Wandelprozesse sehr gut sichtbare Indikatoren der rezenten Klimaveränderungen hervorbringt. Die Ergebnisse und Entwicklungen des vorhergehenden Sachbestandsberichts der IPCC, welcher nun fünf Jahre zurückliegt, konnten dank verbesserter Mess- und Analysemethoden weitestgehend bestätigt und die große Variabilität globaler Wandelphänomene exakter und detaillierter ermittelt werden.
Im Sinne einer daraus resultierenden Notwendigkeit der räumlichen Differenzierung, sollen im Folgenden die Veränderungen im Bereich der grönländischen und antarktischen Eisschilde behandelt werden. Die Begriffe Inlandeis oder Eisschild, beschreiben per Definition einen Gletscher mit einer mindestens 50.000km² umfassenden Ausbreitung. Während im Pleistozän, zu Zeiten des letzten glazialen Maximums, noch der Großteil Nordamerikas und Skandinaviens mit solchen Eismassen bedeckt waren, beschränken sich die heutigen kontinentalen Inlandeisfelder auf Grönland und die Antarktis. Es handelt sich somit um die größten weltweit existierenden, zusammenhängenden Eismassen, welche ca. 99% des gesamten Eisvolumens und somit den größten globalen Süßwasserspeicher repräsentieren. Angesichts solcher Dimensionen wird die Notwendigkeit einer umfassenden Erforschung des stattfindenden Wandels der Eisschilde deutlich, nicht zuletzt aufgrund der sehr unmittelbaren Bedrohung eines durch abschmelzende Eismassen genährten Meeresspiegelanstiegs. Darüber hinaus induzieren erhöhte Lufttemperaturen in Polargebieten diverse Rückkopplungsmechanismen, sodass Auswirkungen globaler Erwärmung in diesen Regionen sehr unvermittelt und besonders deutlich sichtbar werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grönland - eine Annäherung
- Antarktis - eine Annäherung
- Messmethoden
- Massenbilanzmethode
- Lasergestützte Höhenmessung
- Messung des Erdgravitationsfeldes mittels GRACE
- Massenbilanz: Grönland
- Massenbilanz: Antarktis
- Instabilitätsmechanismen
- Interne und atmosphärische Instabilität
- Ozeanbedingte Instabilität
- Grönland - externe Klimatreiber
- Veränderungen der grönländischen Albedo
- Schmelzwasserinfiltration im Bereich Grönlands
- Antarktis - externe Klimatreiber
- Eisschelfverluste im Bereich der Antarktis
- Beiträge der Eisschilde zum Meeresspiegelanstieg
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit zielt darauf ab, den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung zu Veränderungen in den grönländischen und antarktischen Eisschilden darzustellen. Sie basiert auf dem fünften Sachstandsbericht der IPCC und analysiert die Auswirkungen des Klimawandels auf die Kryosphäre.
- Messmethoden zur Erfassung der Massenbilanz von Inlandeisfeldern
- Massenbilanzentwicklungen in Grönland und der Antarktis
- Instabilitätsmechanismen, die Veränderungen in den Eisschilden beeinflussen
- Externe Klimatreiber, die die Eisschilde beeinflussen
- Beiträge der Eisschilde zum Meeresspiegelanstieg
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit gibt einen Überblick über die Bedeutung der Eisschilde für das globale Klimasystem und die aktuellen Forschungsaktivitäten im Bereich der Kryosphäre.
- Grönland - eine Annäherung: Dieses Kapitel beschreibt die geografischen Charakteristika des grönländischen Eisschilds, einschließlich seiner Ausdehnung, Dicke, und die Mechanismen der Eisbewegung.
- Antarktis - eine Annäherung: Dieses Kapitel beschreibt die geografischen Charakteristika des antarktischen Eisschilds, einschließlich seiner Ausdehnung, Dicke, und die Unterschiede zwischen dem West- und Ostantarktischen Eisschild.
- Messmethoden: Dieses Kapitel stellt drei wichtige Methoden zur Erfassung der Massenbilanz von Inlandeisfeldern vor: die Massenbilanzmethode, die lasergestützte Höhenmessung und die Messung des Erdgravitationsfeldes mittels GRACE.
- Massenbilanz: Grönland: Dieses Kapitel präsentiert die aktuellen Erkenntnisse über die Massenbilanz des grönländischen Eisschilds, einschließlich der Beschleunigungsraten der Eisbewegung.
- Massenbilanz: Antarktis: Dieses Kapitel präsentiert die aktuellen Erkenntnisse über die Massenbilanz des antarktischen Eisschilds, einschließlich der Beschleunigungsraten der Eisbewegung.
- Instabilitätsmechanismen: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Mechanismen, die die Stabilität der Eisschilde beeinflussen, wie interne und atmosphärische Instabilität sowie ozeanbedingte Instabilität.
- Grönland - externe Klimatreiber: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen von externen Klimatreibern auf den grönländischen Eisschild, wie Veränderungen der Albedo und Schmelzwasserinfiltration.
- Antarktis - externe Klimatreiber: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen von externen Klimatreibern auf den antarktischen Eisschild, wie Eisschelfverluste.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Veränderungen der grönländischen und antarktischen Eisschilde im Kontext des globalen Klimawandels. Wichtige Schlüsselwörter sind: Kryosphäre, Inlandeis, Massenbilanz, Meeresspiegelanstieg, Albedo, Schmelzwasserinfiltration, Eisschelfverluste, GRACE, Lasergestützte Höhenmessung, IPCC.
- Arbeit zitieren
- Antonio Salmeri (Autor:in), 2014, Änderungen im Bereich der grönländischen und antarktischen Eisschilde, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/434957