Das Interesse an der Wahrheit zu fördern, ist ein Grundanliegen Max Horkheimers. Ihren Ausdruck findet seine hohe Wertschätzung der Wahrheit in seiner Kennzeichnung der Philosophie als systematisches Nachdenken über die Wahrheit. Mit dieser Bestimmung der Philosophie reiht sich seine Position ein in die große Tradition europäischer Philosophie, die das Ziel verfolgte, mit begrifflicher Klarheit in das Wesen der Wahrheit vorzudringen.
Inhaltsverzeichnis
- Horkheimers Ansatz in der Wahrheitsthematik: Die Objektivität und Absolutheit der Wahrheit
- Die Unabgeschlossenheit der Wahrheit
- Wahrheit und Interesse
- Gott und die Wahrheit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Max Horkheimers philosophischem Ringen um die Wahrheit. Sie untersucht, wie Horkheimer das Konzept der Wahrheit in seiner Kritischen Theorie verstand und wie dieses Verständnis seine philosophischen Argumente und sein Leben beeinflusste.
- Horkheimers Verständnis von Wahrheit als Übereinstimmung von Urteil und objektiver Wirklichkeit
- Die Kritik an subjektiven Wahrheitsbegriffen und pragmatischen Ansätzen
- Die grundsätzliche Unabgeschlossenheit der menschlichen Erkenntnis
- Der Einfluss von gesellschaftlichen Interessen auf die Wahrheitssuche
- Die Bedeutung der Dialektik im Streben nach Erkenntnis
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel analysiert Horkheimers Ansatz in der Wahrheitsthematik und zeigt, wie er die objektive Realität als Maßstab und Norm der Wahrheit betrachtet. Es wird deutlich, dass Horkheimer die Wahrheit als „adaequatio rei et intellectus“ versteht, als Übereinstimmung von Denken und Wirklichkeit. Der Pragmatismus, der die Wahrheit an ihre Nützlichkeit und praktische Brauchbarkeit bindet, wird in diesem Kapitel kritisch betrachtet. Horkheimer argumentiert, dass außerszientifische Kriterien nicht über die Wahrheit wissenschaftlicher Erkenntnisse entscheiden sollten.
Kapitel 2 widmet sich dem Thema der Unabgeschlossenheit der Wahrheit. Horkheimer vertritt die These, dass menschliche Erkenntnis stets vorläufig und fragmentarisch ist, da wir niemals zu einer abschliessenden Sicht der Totalität gelangen können. Er kritisiert dabei Hegels Vorstellung von einer abgeschlossenen Dialektik, die eine vollendete Erkenntnis des Ganzen ermöglicht. Horkheimer betont hingegen die Prozessualität und prinzipielle Unabschließbarkeit des Erkenntnisprozesses.
Kapitel 3 befasst sich mit dem Verhältnis von Wahrheit und Interesse. Horkheimer kritisiert die Vorstellung, dass Werte rein subjektiv geschaffen werden und Wissenschaft sich jeder Stellungnahme enthalten müsse. Er plädiert für ein wissenschaftliches Denken, das gesellschaftliche Ziele und Interessen in die Betrachtung einbezieht. Die Werturteilsfreiheit im Sinne von Max Weber wird im Kontext der Horkheimerschen Kritik analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich den Schlüsselbegriffen Wahrheit, Objektivität, Dialektik, Gesellschaft, Erkenntnis, Kritik, Pragmatismus, Idealismus, Werturteil, und die Kritische Theorie. Sie beleuchtet Horkheimers Gedanken zur Wahrheitstheorie und deren Relevanz für seine philosophischen und politischen Ideen.
- Citar trabajo
- Dr. Amos Schmidt (Autor), 1990, Max Horkheimers Ringen um die Wahrheit. Die Objektivität und Absolutheit der Wahrheit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/432059