Das Wort Interesse ist eines der meistgebrauchten Wörter der deutschen Sprache. Neben der vielschichtigen Verwendung in den verschiedensten Bereichen und Wissenschaften, wie zum Beispiel in der Philosophie, Psychologie, Ökonomische Soziologie, gehört der Begriff Interesse ebenso wie die Begriffe Konflikt, Macht und Konsens zu den Kernbegriffen der Politikwissenschaft.
Trotz dieser immensen Bedeutung des Begriffes oder vielleicht gerade wegen dieser Vielschichtigkeit, ist eine theoretische Bemühung der präzisen Definition selten.
Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes stammt aus dem Lateinischen „interesse“ mit der Bedeutung des Dazwischenseins in Raum und Zeit.
Allmählich entwickelten sich Wortbedeutungen bzw. Verwendungsweisen des Wortes wie Dabeisein, Beiwohnen und Anteil nehmen.
Hieraus entstand der Sinngehalt der geistigen Anteilnahme bzw. der Bewertung. Im 16 Jahrhundert kristallisierte sich die Bedeutung des Nutzens heraus und zwar einerseits im subjektiven Sinn, im Sinne des Erzielens eines Nutzens (aus Interesse handeln) und andererseits im objektiv Sinn, wobei hier Interesse zum Gegenstand wird (an etwas Interesse haben).
Inhaltsverzeichnis
- Interesse: Begriffsbestimmung und Wortentwicklung
- Ideengeschichte des Wortes Interesse
- Interesse als Arbeitsbegriff
- Transformation von Interessen
- Interessengruppen (politikwissenschaftliche Erfassung)
- Organisation von Interessen
- Vereinigung als Beteiligungsfeld
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Werk befasst sich mit dem Begriff des Interesses, seiner Entwicklung und seiner Bedeutung in verschiedenen Bereichen, insbesondere in der Politikwissenschaft. Es untersucht die Ideengeschichte des Begriffs, seine Verwendung als Arbeitsbegriff in der Analyse politischer Prozesse und die Rolle von Interessengruppen in der Gesellschaft.
- Begriffliche Entwicklung und Bedeutung des Interesses
- Ideengeschichtliche Perspektive auf den Interessenbegriff
- Interessen als zentrale Analysekategorie in der Politikwissenschaft
- Rolle von Interessengruppen und deren Einfluss auf politische Prozesse
- Analyse von Interessenvermittlung und -konflikten
Zusammenfassung der Kapitel
I. Interesse: Begriffsbestimmung und Wortentwicklung
Dieses Kapitel beleuchtet die vielschichtige Verwendung des Begriffs "Interesse" in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen und analysiert seine Entwicklung vom lateinischen Ursprung "interesse" bis hin zu den heutigen Bedeutungen von Nutzen, Anteilnahme und Bewertung.
II. Ideengeschichte des Wortes Interesse
Hier wird die Entwicklung des Interessenbegriffs in der Philosophie beleuchtet, beginnend mit Thomas Hobbes' Beschreibung des Chaos der Einzelinteressen bis hin zu den Theorien von John Locke, Francis Hutcheson, David Hume, Adam Smith und Jeremy Bentham, die den Lebensprozess der Gesellschaft als von der Konkurrenz rivalisierender Interessen gesteuert beschreiben.
III. Interesse als Arbeitsbegriff
Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung des Interessenbegriffs für die Analyse materieller politischer Prozesse. Es beleuchtet die Verwendung des Begriffs in verschiedenen Bereichen wie Interessengruppen, öffentliches Interesse und nationales Interesse sowie in der politischen Soziologie und der Politikforschung.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 1999, Interesse und Interessengruppen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43174