Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Begriffen Macht, Konflikt und Gruppe und deren Wechselwirkungen. Beginnend mit dem Thema "Macht" wird erklärt was Macht ist, wie man sie erhält und wie man sie zur Zielerreichung einsetzten kann. Bei jedem Machtverhältnis treten früher oder später auch Konflikte auf, darum wird im Kapitel 3 auf Konflikte eingegangen. Die VerfasserInnen dieser Arbeit wollen einen Überblick über die Entstehung von Konflikten, deren Analyse und Vermeidung vermitteln. Im letzten Kapitel wird auf das Thema "Gruppe" eingegangen. In Gruppen entstehen automatisch Machtsituationen und diese können auch Konflikte hervorrufen, deshalb ist es den AutorInnen wichtig die Eigenschaften von Gruppen zu erklären.
Nach diesen grundlegenden Erklärungen wird im Kapitel 5 (kein Beistrich) auf die Wechselwirkungen und die Zusammenhänge zwischen Gruppe, Macht und Konflikte eingegangen. Die VerfasserInnen dieser Arbeit wollten hierbei genau und anhand von Beispielen erklären wie es möglich ist Macht auf eine Gruppe auszuüben bzw. die dadurch entstehenden Konflikte zu lösen oder zu vermeiden.
Im letzten Kapitel dieser Seminararbeit wurde versucht die eigene Gruppe, die Machtverhältnisse in der Gruppe und auch die Konflikte bei der Erstellung dieser Arbeit aufgetreten sind mit dem vorhandenem theoretischen Wissen zu analysieren und zu beschreiben.
Inhaltsverzeichnis
1 Vorspann
2 Macht
2.1 „Gehorsam finden“
2.2 Grundlagen von Macht nach French und Raven
2.3 Dynamik von Macht im Interaktionsgefüge menschlicher Beziehungen
2.4 Steigerungspotential von Macht
3 Konflikte
3.1 Konfliktvoraussetzungen
3.2 Konfliktprophylaxe und Konfliktlösung
4 Gruppe
4.1 Entstehung einer Gruppe und Gruppenverhalten
4.2 Die Zusammensetzung einer Gruppe
4.3 Aktiva von Gruppen
4.4 Passiva von Gruppen
4.5 Heterogenität und Homogenität in Gruppen
4.6 Die Gruppe zum Erfolg
5 Wechselwirkungen und Zusammenhänge
5.1 Macht und Gruppe
5.2 Gruppe und Konflikt
5.3 Macht und Konflikt
6 Betrachtung der konkreten Situation der Gruppe 1
6.1 Die Gruppe 1
6.1.1 Voraussetzungen
6.1.2 Mitglieder der Gruppe 1
6.1.3 Aktiva und Passiva in der Gruppe
6.2 Konflikte und ihre Vermeidung
6.3 Gruppe und Macht
7 Resümee
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Vorspann
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Begriffen Macht, Konflikt und Gruppe und deren Wechselwirkungen. Beginnend mit dem Thema "Macht" wird erklärt was Macht ist, wie man sie erhält und wie man sie zur Zielerreichung einsetzten kann. Bei jedem Machtverhältnis treten früher oder später auch Konflikte auf, darum wird im Kapitel 3 auf Konflikte eingegangen. Die VerfasserInnen dieser Arbeit wollen einen Überblick über die Entstehung von Konflikten, deren Analyse und Vermeidung vermitteln. Im letzten Kapitel wird auf das Thema "Gruppe" eingegangen. In Gruppen entstehen automatisch Machtsituationen und diese können auch Konflikte hervorrufen, deshalb ist es den AutorInnen wichtig die Eigenschaften von Gruppen zu erklären.
Nach diesen grundlegenden Erklärungen wird im Kapitel 5 (kein Beistrich) auf die Wechselwirkungen und die Zusammenhänge zwischen Gruppe, Macht und Konflikte eingegangen. Die VerfasserInnen dieser Arbeit wollten hierbei genau und anhand von Beispielen erklären wie es möglich ist Macht auf eine Gruppe auszuüben bzw. die dadurch entstehenden Konflikte zu lösen oder zu vermeiden.
Im letzten Kapitel dieser Seminararbeit wurde versucht die eigene Gruppe, die Machtverhältnisse in der Gruppe und auch die Konflikte bei der Erstellung dieser Arbeit aufgetreten sind mit dem vorhandenem theoretischen Wissen zu analysieren und zu beschreiben.
2 Macht
Das menschliche Verhalten kann beschrieben werden als eine Funktion von Person und Umwelt. Verhalten wird also sowohl von innerpersönlichen Ursachen der Person selbst als auch von äußeren Ursachen der Umwelt bestimmt (Irle, 1971, S. 13).
Warum können Menschen Macht über andere ausüben? Wie können sie Verhalten und Einstellungen anderer beeinflussen? Warum sind nicht sie die Beherrschten?
2.1 „Gehorsam finden“
Nach Max Weber (1972, S. 122 ff) ist Macht „die Chance innerhalb einer sozialen Beziehung Gehorsam zu finden“. Er schreibt also lediglich von einer Chance, denn Macht kann nur funktionieren, wenn jemand an ihre Legitimität glaubt. Sie ist also sowohl an einen Legitimitätsanspruch als auch an einen Legitimitätsglauben gebunden. Weber unterscheidet zwischen drei Typen der Herrschaft. Im ersten Fall hat Herrschaft einen rationalen bzw. legalen Charakter. Diese Form der Machtausübung finden wir heute in vielen modernen Organisationen. Macht erhält wer am besten dafür qualifiziert ist. Es wird an die Legitimation von ExpertInnen und an die Rationalität der Hierarchie geglaubt. Des Weiteren kann die Begründung von Herrschaft in der Tradition liegen. Die Legitimität entsteht dabei aus der Beziehung heraus. Eine Ausformung des traditionellen Herschaftstypus ist das Senioritätsprinzip, das nach wie vor in Organisationen beobachtet werden kann. Es ist auch nicht zu verleugnen, dass es Frauen immer noch in bestimmten Positionen schwerer haben als Männer, obwohl sie die gleichen Leistungen erbringen. Im letzten Fall spricht Weber vom charismatischen Herrschaftstypus, der durch seine Verhaltensweisen Macht erlangt und sein Zielpublikum mit ihren Emotionen und Wünschen anspricht (Weber, 1972, S. 122 ff).
In der heutigen Zeit finden wir vorwiegend legale Herrschaftsformen. Bei dieser Form wird an die Legitimität von Regeln geglaubt. Sowohl die Gehorchenden als auch die Anordnenden leisten den Regeln Gehorsam. In der modernen Bürokratie herrscht eine strenge Hierarchie, in der Autorität und Verantwortung genau festgelegt sind (Steinmann und Schreyögg, 2000, S. 48 f).
Den Aspekt der Abhängigkeit zwischen Legitimitätsanspruch und Legitimitätsglaube beschreibt auch Popitz (1992, S 187 ff.) in seinem Beispiel der „Machtbildung auf einem Schiff“: Bislang für jeden frei zugängliche Liegestühle werden plötzlich durch ein Handtuch besetzt, wodurch es auf dem Schiff zu Besitzenden und Besitzlosen kommt. Durch die überlegene Organisationsfähigkeit der Privilegierten schaffen es diese Macht über die Minderheit auszuüben. Es ist jedoch festzuhalten, dass eben dieser Machtanspruch nicht funktionieren würde, wenn nicht die Beherrschten an die Legitimität dieses Machtsymbols glauben würden. Dieser Legitimitätsglaube nach oben wird verstärkt durch die Entstehung einer Legitimationsgeltung aus dem Gegenseitigkeitsprinzip zwischen den Privilegierten (Popitz, 1992, S. 187 ff.). Weitere Ausführungen zu diesem Beispiel finden sich im 6. Kapitel.
2.2 Grundlagen von Macht nach French und Raven
French und Raven unterscheiden fünf Grundlagen von Macht. Laut ihrer These kann Macht ausüben, wer über die Ressourcen Legitimation, Belohnung, Bestrafung, Persönlichkeit und Sachkenntnis verfügt (Schedenig, 2001, S. 39 ff).
- Macht durch Legitimation (legitimate power): Die Macht ist in speziellen Normen und Werten begründet. Die Position verleiht die Kompetenz, Macht auszuüben. MitarbeiterInnen akzeptieren das Recht der (des) Vorgesetzten ihnen Weisungen zu erteilen.
- Macht durch Belohnung (reward power): Die (der) Vorgesetzte hat die Macht die Untergebenen zu belohnen (z.B. Beförderung, Gehaltserhöhung). Diese positiv bewerteten Anreize wirken sich auf ihr Verhalten aus.
- Macht durch Bestrafung (coercive power): Die (der) Überlegene verfügt über ein Potential von Bestrafungen. Wenn sich die Untergebenen nicht konform Verhalten können sie dafür bestraft werden. Diese Form der Macht ist mit einem speziellen Risiko verbunden. Wenn eine Bestrafung angedroht wird, kann es im Falle der nicht konsequenten Umsetzung zum Verlust der Glaubwürdigkeit kommen.
- Macht durch Persönlichkeitswirkung (referent power): Die Macht ist in Eigenschaften der Führungsperson begründet, wobei die Persönlichkeitswirkung individuell attribuiert wird. Dabei ist zu beachten, dass es einige Zeit dauert, um Referentenmacht aufbauen zu können. Hierbei wollen sich die Geführten mit ihrer(m) Vorgesetzten identifizieren. Sie wollen Wertschätzung und Anerkennung von ihr (ihm) erfahren.
- Macht durch Wissen und Fähigkeiten (expert power): In bestimmten Bereichen verfügen ExpertInnen über einen Wissensvorsprung. Das Einflusspotential ist zwar auf diesen Bereich beschränkt, aber dort sehr effizient. Die Anerkennung von ExpertInnenwissen ist letztendlich eine subjektive Einschätzung (Steinmann und Schreyögg, 2000, S. 581 ff).
Meist werden mehrere Machtgrundlagen miteinander kombiniert. Dieses erste Modell (1959) haben French und Raven 1965 noch um die Ressource Information erweitert, die vorher unter Macht durch Wissen und Fähigkeiten eingeordnet war. Bei diesem Aspekt geht es um den Inhalt von Informationen, die zwischen Personen weitergegeben werden (Schedenig, 2001, S. 39 ff).
2.3 Dynamik von Macht im Interaktionsgefüge menschlicher Beziehungen
Macht kann auch als ein „integrales Merkmal menschlicher Beziehungsprozesse“ gesehen werden. Dabei ist die Ausübung von Macht immer an die Stärke der Abhängigkeit zwischen den Menschen gebunden. In diesem Zusammenhang ist Macht immer auch mit einer Wertung verbunden. Man denke an eine Prüfungssituation, in der die (der) Geprüfte neben einem guten Ergebnis auch einen guten Eindruck hinterlassen will. Das Guten-Eindruck-Machen-Wollen ist eine Wertung mit der der Prüfling Macht an die (den) PrüferIn abgibt. Dadurch, dass Macht in der Beziehung realisiert wird, hat sie eine eigene Dynamik. Macht ist also in jeder Interaktionsbeziehung vorhanden (Morel et al., 1997, S. 195).
Popitz (1992, S. 20) geht in seinen Ausführungen sogar soweit, dass er Macht als omnipräsent sieht, die überall drin steckt. „Macht ist freiheitsbegrenzend, als Eingriff in die Selbstbestimmung anderer begründungsbedürftig: alle Macht ist fragwürdig.“ (Popitz, 1992, S. 20)
2.4 Steigerungspotential von Macht
An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass sich Macht steigern kann. Sozialer Einfluss kann zu sozialer Macht bis hin zur sozialen Kontrolle (Steuerung) führen. Dabei kann der Einfluss immer symmetrisch oder asymmetrisch sein. Kann also A denselben Einfluss auf B ausüben wie umgekehrt oder hat der Einfluss von A auf B eine unterschiedliche Reichweite als der von B auf A (Irle, 1971, S. 15).
Macht kann aber nicht unbeschränkt ausgeübt werden. Sie hat immer eine gewisse Reichweite. Der Einfluss ist auf bestimmte Personen, Handlungs- und Verhaltensarten beschränkt (Irle, 1971, S. 17 ff).
Wie schon Schedenig (2001, S. 10) feststellt, werden wir von den Gesetzen der Macht beeinflusst. Und dieser Einfluss findet sowohl in unserem beruflichen Alltag als auch in unserer Freizeit statt.
3 Konflikte
Der Begriff des Konflikts wird in der Psychologie zur Kennzeichnung eines intra- und interindividuellen Tatbestandes verwendet. Ein intraindividueller Konflikt liegt vor, wenn bei einer Person verschiedene unvereinbare Handlungstendenzen bestehen. Ein interindividueller, ein so genannter sozialer Konflikt, liegt dann vor, wenn zwischen Konfliktparteien, die jeweils aus zumindest einer Person bestehen, unvereinbare Handlungstendenzen beobachtet werden. Diese beiden Konfliktebenen dürfen nicht unabhängig voneinander betrachtet werden. So kann zum Beispiel eine Person, die durch starke intrapsychische Spannungen gekennzeichnet ist, diese im Sinne einer Entlastungsreaktion im Konflikt mit anderen Personen ausleben (Rosenstiel, 1987, S. 254f).
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- Quote paper
- Kenan Mujkanovic (Author), 2005, Macht und Konflikte in der Gruppe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43145
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