In der heutigen Zeit dreht sich alles um die tägliche Selbstoptimierung. Regelmäßig gibt es neue Möglichkeiten, seinen Alltag zu dokumentieren und zu verbessern. Es geht darum, bessere Gewohnheiten anzunehmen, sich schlechte abzugewöhnen oder auch seinen Leistungsprozess zu dokumentieren. Doch was spielt sich dabei auf medialer und persönlicher Ebene ab?
Anhand der App "The Minute Journal", in welcher man täglich neben anderem positive Ereignisse dokumentiert, was den Gemütszustand verbessern soll, wird die Frage untersucht, inwiefern eine solche Anwendung, eine solche Praxis tatsächlich zur Selbstoptimierung beiträgt und wie genau dies auf medialer Ebene erwirkt werden kann.
Das Tagebuch ist schon lange im Blick der Wissenschaftler. Vor allem Medienwissenschaftler beobachten in der Praxis des Tagebuchschreibens einen wichtigen Prozess: den Prozess der Subjektivierung. Im vorliegenden Fall umfasst dieser Prozess das Schreiben als eine Art Selbsthilfe oder als Anleitung, sein Selbst zu optimieren. Die Verarbeitung emotionaler Prozesse, Ereignisse oder Gedanken führt zur Bildung eines einzigartigen Selbst, eines Charakters. Ging 1990 der weltweit erste Weblog online, ist man vor etwa fünf Jahren noch einen Schritt weitergegangen und hat eine App hervorgebracht, die diese Problematik auf eine andere Art und Weise aufgreift.
In der vorliegenden Arbeit wird der Untersuchungsgegenstand „Minute Journal“ auf seine Beschaffenheit und seine Funktionalitäten hin untersuchen. Vergleichend wird das klassische Tagebuch zur Analyse herangezogen. Der Fokus liegt auf der Analyse und dem Vergleich der Subjektivierungstechniken der App und des Tagebuchs. Werden meine Gedanken positiver? Wie beeinflusst die App meine Gedanken? Inwiefern strukturiert sie meinen Alltag? Inwiefern grenzt sich diese moderne Form des Tagebuchs von der klassischen ab?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Analyse der App „Minute Journal“
- 1.1 Beschreibung und Funktionen
- 1.2 Auswertung der Ergebnisse des Close Reading
- 1.3 Kritik am Aufbau der App
- 2. Subjektivierungsprozess
- 2.1 Definition des Subjektivierungsbegriffs
- 2.2 Subjektivierungsvorgang der App
- 2.3 Vergleich der Schreibprozesse der beiden Tagebuchformen
- 2.4 Selbstoptimierung als tägliche Praxis
- 3. Fazit
- 4. Quellenverzeichnis
- 5. Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die App „Minute Journal“ im Kontext der Subjektivierung und Selbstoptimierung. Ziel ist es, die Funktionsweise und den Aufbau der App kritisch zu beleuchten und ihre Auswirkungen auf den Subjektivierungsprozess zu untersuchen. Dabei werden die Unterschiede zum klassischen Tagebuch aufgezeigt und die Rolle der Selbstoptimierung als tägliche Praxis diskutiert.
- Subjektivierungsprozess durch die App „Minute Journal“
- Vergleich mit dem klassischen Tagebuch
- Selbstoptimierung als zentrale Funktion der App
- Analyse der App-Struktur und ihrer Funktionselemente
- Kritik an den Konzepten der Selbstoptimierung und der App
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Subjektivierung und Selbstoptimierung ein und stellt die App „Minute Journal“ als Beispiel für eine moderne Form des Tagebuchs vor. Kapitel 1 analysiert die App detailliert, beschreibt ihre Funktionsweise und wertet die Ergebnisse eines Close Reading aus. Kapitel 2 beleuchtet den Subjektivierungsprozess im Kontext der App und vergleicht ihn mit dem klassischen Tagebuch. Zudem wird die Rolle der Selbstoptimierung als tägliche Praxis untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Subjektivierung, Selbstoptimierung, Tagebuch, App, „Minute Journal“, klassische Tagebuchform, Vergleich, Kritik, Analyse, Funktionen, Struktur, User Experience.
- Citar trabajo
- Daniela Scharf (Autor), 2017, Die App „Minute Journal“. Subjektivierung und Selbstoptimierung als tägliche Praxis, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/431018