In Deutschland leben derzeit rund vier Millionen Muslime. Das macht einen prozentualen Bevölkerungsanteil von etwa 4,89% aus. Eine genaue Zahl ist nicht bekannt, da deutsche Personalausweise die Konfessionszugehörigkeit des Islam nicht als solche-, sondern sie unter "sonstige" aufführt. Demnach lässt sich vermuten, dass die Zahl deutlich höher liegt als Schätzungen und Hochzählungen zufolge.
Viele von ihnen sind schulpflichtige Kinder und Jugendliche, die mit ihren christlichen und konfessionslosen Mitschülern die Regelschulen im Land besuchen. An allen Schulformen, sei es die Grundschule, die weiterführenden Schulen, wie Haupt-, Real- und Gesamtschulen, als auch Gymnasien und Berufsschulen wird Religionsunterricht angeboten, für den ausgebildete, beziehungsweise studierte Fachlehrer eingestellt sind. Wo an Grundschulen meist evangelische und katholische Schüler gemeinsamen Religionsunterricht haben, ist an den weiterführenden Schulen der Unterricht meist in evangelischen und katholischen Religionsunterricht gefächert.
Für die Schülerinnen und Schüler, die nicht getauft sind, oder einer anderen Religion als dem Christentum angehören, hierzu gehören vor allem Muslime, aber auch in Deutschland derzeit weniger verbreitete Konfessionsangehörige, wie Juden, Buddhisten oder Hindus, wird der praktische Philosophie-Unterricht häufig als Alternative angeboten. Dort werden laut Lehrplänen Themen wie Ethik gelehrt, aber auch Einblicke in die großen Weltreligionen aufgezeigt. Viele Muslime besuchen außerhalb des regulären Schulunterrichts, an Wochenenden, den Koranunterricht, um sich mit ihrer Religion auseinander zu setzen.
Seit einigen Jahren gibt es nun bundesweit die Diskussion, ob und vor allen Dingen wie und wann, Islamunterricht, als neue Form von Religionsunterricht an deutschen Schulen, stattfinden kann und soll. Da das Thema sehr aktuell- und daher in den Medien stark vertreten ist und sich eine Vielzahl an komplexen Unterthemen anbietet, werde ich mich in dieser Arbeit darauf beschränken wie das Projekt Islamunterricht geplant und umgesetzt wird, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit dieser stattfinden kann, welche Hürden schon genommen, aber vor allen Dingen welche Herausforderungen noch überwunden werden müssen, damit sich das Projekt etabliert und welche Alternativen zu islamischem Religionsunterricht in Schulen denkbar sind. Zudem werde ich die Ergebnisse einer kurzen Umfrage vorstellen und diese hinsichtlich des Projekts analysieren.
Inhaltsverzeichnis
1. Hinführung zum Thema
2. Islamunterricht in Deutschland
2.1. Was wird im Islamunterricht gelehrt und welche Ziele verfolgt er?
2.2. Wie verbreitet ist Islamunterricht in Schulen in Deutschland derzeit?
2.2.1. Wie wird das Projekt von Schulen und Ministerien geplant und umgesetzt?
2.2.2. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt - und welche Herausforderungen noch bewältigt werden, um das Projekt erfolgreich zu etablieren?
2.3. Welche Alternativen zu islamischem Religionsunterricht in Schulen sind denkbar?
3. Wie stehen Schüler und Eltern dem Projekt gegenüber? - Fragen, Antworten und Analyse
4. Fazit
5. Literatur- und Quellenverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Anna-Lea Fischer (Autor:in), 2015, Globaler und lokaler Islam. Islamischer Religionsunterricht an deutschen Schulen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/430969
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