Der Stand des Militärs besaß im Deutschen Kaiserreich eine besondere, gesellschaftlich herausgehobene Stellung. Militärs, besonders Offiziere, standen im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Interesses. Wer etwas auf sich hielt, wurde Offizier oder zumindest Reserveoffizier - und trug seine Uniform auch durchaus im zivilen Leben. Das Offizierkorps insgesamt war jedoch vor allem dem Adel und wohlhabenden Bürgern vorbehalten. Lediglich die Laufbahn als Reserveoffizier (auch dem "Einjährig-Freiwilligen") bot die Chance, dieser exklusiven Gruppe anzugehören.
Dementsprechend strebten viele junge Männer einen Dienstgrad als Reserveoffizier an. Schon der Dienstgrad eines Leutnants versprach hohes gesellschaftliches Ansehen. Doch war es auch jüdischen Bürgern möglich, Reserveoffizier zu werden? Was beförderte sie, was hinderte sie möglicherweise daran? Wurden sie in Armee und Reserveoffizierkorps anerkannt, geduldet oder abgelehnt?
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Reserveoffizier im Deutschen Kaiserreich
3. Juden im kaiserlich-deutschen Militär
3.1 1871 bis 1914 - Zwischen Anerkennung und Ablehnung
3.2 1914 bis 1918 - Von Kriegsbegeisterung zur 'Judenzählung'
4. Jüdische Reserveoffiziere - Normalität im Deutschen Reich?
4.1 Reserveoffiziere in Preußen
4.2 Reserveoffiziere in Bayern
4.3 Preußen und Bayern im Vergleich
5. Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
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