Auf den ersten Blick steht „Effi Briest“ in der Tradition der für diese Zeit typischen Ehebruchromane, doch auf den zweiten Blick offenbart sich hinter der Geschichte um Effi eine gesellschaftskritische Handlung. Zu ausschweifend sind die politischen Diskussionen, zu politisch auch Effis Schicksal selbst, in dem es am Ende nicht mehr nur um ihr persönliches Befinden, sondern auch um ihre Rechte als Frau und ihren Stand in der Gesellschaft geht. Doch gleichzeitig zeigt sich selten offen geäußerte Kritik im Roman, so als habe Fontane seine gesellschaftskritische Stimme durch die realistische Handlung überdecken wollen.
Ist Effi Briest also eine historische oder auch eine politische Figur? Ist dieser Roman Kunst oder Geschichte, und wie lässt sich beides miteinander verbinden? Verfolgte Theodor Fontane beim Verfassen des Romans eine politische Intention? Oder: Wer spricht in diesem Roman und mit welcher Absicht?
Diese und weitere Fragen versucht die nachfolgende Arbeit zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ein (politischer) Lebenslauf Theodor Fontanes
- „Effi Briest“
- Inhaltsangabe
- Hintergrund und zeitgeschichtliche Einordnung des Romans
- Die Geburt des „,realen Gesellschaftsromans“: Über Erzähltechnik und Systematik in „Effi Briest“
- Definition des Begriffes „Realismus“
- Poesie und Politik: Die ästhetische Vermittlung politischer Standpunkte in „Effi Briest“
- Wahl der Handlung
- Erzählerkommentare
- Figurenführung und Konfiguration
- Politik im Gespräch: Konsenserzeugung und Interruption
- Der assoziative Kontext
- Politische Symbolik
- Abschließende Zusammenfassung
- Fazit
- Quellenangaben
- Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Verbindung zwischen politischer Position und literarischer Kunst in Theodor Fontanes Roman „Effi Briest“. Sie analysiert die politische Dimension des Romans und beleuchtet, inwieweit Fontane seine eigenen politischen Ansichten in das Werk integriert.
- Die politische und gesellschaftliche Situation im 19. Jahrhundert
- Fontanes eigener Lebenslauf und seine politischen Erfahrungen
- Die Rolle der Ehe und der Frau in der Gesellschaft
- Die Darstellung von Machtstrukturen und sozialen Ungleichheiten
- Die Verwendung von Sprache und Erzähltechnik zur Vermittlung politischer Botschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Roman „Effi Briest“ und seine Bedeutung in der Literaturgeschichte vor. Sie beleuchtet die Frage, welche Faszination von dem Werk ausgeht und welche gesellschaftskritischen Aspekte es beinhaltet.
Das Kapitel „Ein (politischer) Lebenslauf Theodor Fontanes“ zeichnet einen Überblick über Fontanes Biografie und seine politischen Ansichten. Es beleuchtet seine Erfahrungen im Vormärz, seine Teilnahme an der Märzrevolution sowie seine späteren Tätigkeiten als Journalist und Schriftsteller.
Der Abschnitt „Effi Briest“ befasst sich mit der Inhaltsangabe des Romans und stellt den historischen und gesellschaftlichen Kontext dar, in dem die Handlung spielt.
Das Kapitel „Die Geburt des „,realen Gesellschaftsromans“: Über Erzähltechnik und Systematik in „Effi Briest““ untersucht die Erzähltechnik und die Systematik des Romans. Es beleuchtet die Definition des Realismus und die Verwendung von Sprache und Figurenführung zur Vermittlung politischer Standpunkte.
Schlüsselwörter
Theodor Fontane, „Effi Briest“, Realismus, Gesellschaftsroman, Politik, Literatur, soziale Ungleichheit, Ehe, Frau, 19. Jahrhundert, Preußen, deutsche Einheit, Freiheit, Kritik, Erzähltechnik, Sprache, Symbolik.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2015, Über die Verwebung von politischer Position und literarischer Kunst in Fontanes "Effi Briest", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/430822