Die folgende Analyse wird zu Beginn einen historischen Einstieg in die Thematik liefern, um ein Verständnis für Zeit, Epoche und Geschehen zu liefern. Auch sollen dadurch die Grenzen zwischen den Fakten und ihrer Umsetzung im historischem Roman deutlich werden. Daraufhin erfolgt eine Analyse der Darstellung der offen ersichtlichen imperialistisch-kolonial geprägten Figuren des Romans, die diese Wesenszüge und Merkmale nach außen tragen. Darauf aufbauend wird dann der Protagonist von allen Seiten beleuchtet, seine Motivation, seine Visionen, sein Wirken auf Kabakon und sein Selbstverständnis als Herr über sein Eiland. Dabei soll ersichtlich werden, dass die vorherige Analyse der imperialistischen Motive Parallelen zu Engelhardts Auftreten aufweist. Es wird erkennbar, dass der Protagonist entgegen den Erwartungen, die an einen jungen Reformer der alternativen Reformbewegung gestellt werden, in weiten Teilen in seiner Rolle als imperialer Besatzer nach wilhelminischer Tradition befangen ist.
Die Analyse lehnt sich dabei sehr eng an den Primärtext an. Dieser soll umfassend analysiert und als Gesamtwerk untersucht werden. Unterstützend treten historische Übersichtsdarstellungen, sowie einige Artikel hinzu, die aber lediglich zur Aufarbeitung der historischen Fakten dienen. Eine Ausnahme bildet das wohl bedeutendste Manuskript Engelhardts selbst aus dem Jahre 1906, dass das Manifest seines Ordens und Glaubens darstellt und das die Interpretation insofern stützt, als dass auch Christian Kracht sich dessen bedient haben dürfte, was beim Vergleich zwischen Roman und Manifest ersichtlich wird. So werden an passenden Stellen auch Verweise auf Engelhardts Manifest zu finden sein, die die Interpretation stützen
Inhaltsverzeichnis
- A) Tropischer Größenwahn
- B) Wilhelminischer Imperialismus vs. veganem/kokovorem Imperialismus
- I) Historische Einordnung und geographische Verortung des Geschehens
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht August Engelhardts Visionen auf ihre ideologischen Züge und den kolonial-imperialen Charakter seines Sonnenordens. Es wird analysiert, inwiefern Engelhardt, trotz seiner lebensreformerischen Einstellung, imperialistische Züge aufweist und seine Insel als sein persönliches Imperium betrachtet. Die Analyse beleuchtet die Schnittstelle zwischen historischen Fakten und deren literarischer Darstellung in Christian Krachts Roman "Imperium".
- Ideologie und Lebensreformbewegung
- Koloniale und imperiale Aspekte des Sonnenordens
- August Engelhardt als imperialistischer Führerfigur
- Vergleich zwischen historischen Fakten und literarischer Darstellung
- Analyse der Motive und Handlungen im Roman "Imperium"
Zusammenfassung der Kapitel
A) Tropischer Größenwahn: Dieses Kapitel führt in die Geschichte August Engelhardts ein, der sich der Lebensreformbewegung anschloss und in die Südsee auswanderte, um dort seinen Sonnenorden zu gründen. Engelhardts Vision eines paradiesischen Lebens auf Kabakon, basierend auf Kokosnuss-Konsum und Sonnenbädern, wird dargestellt. Der Kapitel beschreibt den Aufstieg und Fall des Sonnenordens, der letztendlich aufgrund verschiedener Probleme scheiterte. Der Bezug zu Christian Krachts Roman "Imperium" und das Interesse an Aussteigergeschichten in der heutigen Zeit werden hergestellt. Die Passage aus Goethes Werk wird als Parallele zu Engelhardts Denken eingeführt. Die ironische Diskrepanz zwischen Engelhardts Ideal und der Realität seines Projekts wird angedeutet.
B) Wilhelminischer Imperialismus vs. veganem/kokovorem Imperialismus - I) Historische Einordnung und geographische Verortung des Geschehens: Dieser Abschnitt liefert einen historischen Überblick über August Engelhardt und seinen Sonnenorden, beleuchtet seine Motivation zur Auswanderung, und seine Aktivitäten auf der Insel Kabakon. Die geographischen Gegebenheiten der Insel werden beschrieben, und es wird auf die ökonomischen und sozialen Aspekte seiner Unternehmung eingegangen, unterstreichend das Scheitern seiner Plantage und die kurze Lebensdauer des Sonnenordens. Der Abschnitt hebt die Diskrepanz zwischen Engelhardts selbstgeschaffener "Utopie" und der harten Realität der kolonialen Situation hervor. Die unterschiedlichen Schicksale der wenigen Anhänger des Sonnenordens werden geschildert. Hier wird auch das Manifest Engelhardts als wichtige Quelle genannt, welches auch in Krachts Roman eine Rolle spielt. Der Abschnitt dient als Grundlage für die spätere Analyse von Engelhardts Rolle als vermeintlicher "veganer Imperialist".
Schlüsselwörter
August Engelhardt, Sonnenorden, Imperium, Lebensreform, Kolonialismus, Imperialismus, Kokovorismus, Veganismus, Deutsch-Neuguinea, Kabakon, Christian Kracht, historischer Roman, Ideologie, Wilhelminischer Imperialismus.
Häufig gestellte Fragen zu "August Engelhardt und sein Sonnenorden: Eine Analyse von Christian Krachts 'Imperium'"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die ideologischen und kolonial-imperialen Aspekte von August Engelhardts Sonnenorden, wie sie in Christian Krachts Roman "Imperium" dargestellt werden. Sie untersucht Engelhardts Vision eines paradiesischen Lebens auf Kabakon und beleuchtet die Diskrepanz zwischen Ideal und Realität. Die Arbeit vergleicht historische Fakten mit der literarischen Darstellung und untersucht Engelhardts Rolle als vermeintlicher "veganer Imperialist" im Kontext des wilhelminischen Imperialismus.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Ideologie und Lebensreformbewegung, koloniale und imperiale Aspekte des Sonnenordens, August Engelhardt als imperialistische Führerfigur, Vergleich zwischen historischen Fakten und literarischer Darstellung, Analyse der Motive und Handlungen in "Imperium", die historische Einordnung und geographische Verortung des Sonnenordens, und die Diskrepanz zwischen Engelhardts "Utopie" und der kolonialen Realität.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus zwei Hauptkapiteln: A) Tropischer Größenwahn, welches Engelhardts Geschichte, die Gründung des Sonnenordens und dessen Scheitern beschreibt; und B) Wilhelminischer Imperialismus vs. veganem/kokovorem Imperialismus, der einen historischen Überblick über Engelhardt und seinen Sonnenorden liefert, seine Motivation und Aktivitäten auf Kabakon beleuchtet und die geographischen, ökonomischen und sozialen Aspekte seiner Unternehmung untersucht.
Wer ist August Engelhardt?
August Engelhardt war ein Anhänger der Lebensreformbewegung, der in die Südsee auswanderte, um dort seinen Sonnenorden zu gründen. Er versuchte, eine paradiesische Lebensweise auf der Insel Kabakon zu etablieren, basierend auf Kokosnuss-Konsum und Sonnenbädern. Die Arbeit analysiert seine Vision und sein Handeln kritisch im Kontext des Kolonialismus und Imperialismus.
Welche Rolle spielt Christian Krachts Roman "Imperium"?
Christian Krachts Roman "Imperium" dient als zentrale Quelle für die Analyse. Die Arbeit vergleicht die literarische Darstellung mit historischen Fakten und untersucht, wie Kracht Engelhardts Geschichte und Ideologie darstellt. Das Manifest Engelhardts, welches auch im Roman eine Rolle spielt, wird ebenfalls als wichtige Quelle genannt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: August Engelhardt, Sonnenorden, Imperium, Lebensreform, Kolonialismus, Imperialismus, Kokovorismus, Veganismus, Deutsch-Neuguinea, Kabakon, Christian Kracht, historischer Roman, Ideologie, Wilhelminischer Imperialismus.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung der Arbeit ist die Untersuchung von August Engelhardts Visionen auf ihre ideologischen Züge und ihren kolonial-imperialen Charakter. Es wird analysiert, inwiefern Engelhardt trotz seiner lebensreformerischen Einstellung imperialistische Züge aufweist und seine Insel als sein persönliches Imperium betrachtet.
- Arbeit zitieren
- Cornelius Eder (Autor:in), 2013, "Imperium" von Christian Kracht. Der Lebensreformer August Engelhardt als veganer Imperialist, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429172