Die Bindungstheorie beschäftigt sich mit den Auswirkungen früher Kindheitserfahrungen mit engen Bezugspersonen, im Hinblick auf die spätere Persönlichkeit des Menschen. Als primäre Bezugsperson gilt meist die Mutter, aber auch Vater, Geschwister und andere eventuell nicht verwandte Personen können vom Kind gewählt werden. Man geht davon aus, dass die Neigung des Menschen, enge und von Gefühlen begleitete Beziehungen zu anderen Menschen zu pflegen, ein eigenständiges menschliches Bedürfnis ist. Wobei die früheste Bindung eines Menschen, dessen prägt. Bei dem Thema „Bindung – längerfristige Konsequenzen“ geht es um die Frage, wie sich die frühkindliche Bindung im Lebenslauf fortsetzt. – Wie sich diese Bindung auf die Persönlichkeit des Menschen, dessen Verhalten und den Umgang mit anderen Menschen auswirkt. Die Zeitspanne, die dabei betrachtet wird, reicht vom Kleinkindalter bis ins Jugendalter. (Etwa bis zum 16. Lebensjahr.) Außerdem ist wichtig, wie es hierbei mit der Stabilität von Bindung aussieht.
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung
1.1 Einflussfaktoren – die sich auf Bindungsqualitäten auswirken können
2 Kontinuität der frühen Bindungsmuster
2.1 Bindungsqualität bei sechsjährigen Kindern
2.2 Regensburger Längsschnittstudie
3 Auswirkungen der Bindungsqualität auf andere Verhaltens- und Interaktionsbereiche
3.1 Kleinkindalter
3.1.1 Sichere Bindung
3.1.2 Unsichere Bindung
3.2 Vorschulalter
3.2.1 Dreijährige Kinder.
3.2.2 Fünfjährige Kinder.
3.3 Schlussfolgerung
4 Kognitive Weiterentwicklung der frühen Bindungsverhaltensmuster
4.1 Ziel-korrigierte Phase
4.2 Ziel-korrigierte Partnerschaft
4.3 Bindungsrepräsentation von sechsjährigen Kindern
4.3.1 Sichere Bindung
4.3.2 Unsichere Bindung
4.3.3 Fazit
4.4 Bindu ngsrepräsentanz von zehn- und sechszehnjährigen Kindern
4.4.1 Sichere Bindung
4.4.2 Unsichere Bindung
4.5 Internale Arbeitsmodelle
5 Bindungsentwicklung von der frühen Kindheit bis zum Jugendalter
5.1 Kontinuität und Diskontinuität der Bindungsentwicklung
5.2 Kontinuität der frühen Bindungsorganisation
5.3 Kontinuität der Bindungsorganisation von der mittleren Kindheit zum Jugendalter
5.4 Tradierung der Bindungsorganisation
6 Resümee
7 Bezug zur Grundschule
8 Literaturverzeichnis
1 Einführung
Die Bindungstheorie beschäftigt sich mit den Auswirkungen früher Kindheitserfahrungen mit engen Bezugspersonen, im Hinblick auf die spätere Persönlichkeit des Menschen. Als primäre Bezugsperson gilt meist die Mutter, aber auch Vater, Geschwister und andere eventuell nicht verwandte Personen können vom Kind gewählt werden. Man geht davon aus, dass die Neigung des Menschen, enge und von Gefühlen begleitete Beziehungen zu anderen Menschen zu pflegen, ein eigenständiges menschliches Bedürfnis ist. Wobei die früheste Bindung eines Menschen, dessen prägt.
Bei dem Thema „Bindung – längerfristige Konsequenzen“ geht es um die Frage, wie sich die frühkindliche Bindung im Lebenslauf fortsetzt. – Wie sich diese Bindung auf die Persönlichkeit des Menschen, dessen Verhalten und den Umgang mit anderen Menschen auswirkt. Die Zeitspanne, die dabei betrachtet wird, reicht vom Kleinkindalter bis ins Jugendalter. (Etwa bis zum 16. Lebensjahr.) Außerdem ist wichtig, wie es hierbei mit der Stabilität von Bindung aussieht.
1.1 Einflussfaktoren – die sich auf Bindungsqualitäten auswirken können
Individuelle Unterschiede in der Bindungsqualität von Kindern sind mehr oder weniger vom Verhalten der Bezugsperson abhängig. Noch dazu kommt die Reflexionsfähigkeit der Mutter. Je mehr sich die Bindungsperson in den mentalen Zustand des Kindes hineinversetzen kann, umso besser kann sie die Gefühle und Interaktionen des Kindes verstehen. Des Weiteren wird die Bindungssicherheit von den individuellen Unterschieden der Kinder beeinflusst. Auch ist zu erwähnen, dass spezifische Lebensbedingungen der Familie aufgrund sozial-ökonomischer Faktoren als Erklärung für die unterschiedlichen Bindungsqualitäten dienen können. Diese Faktoren können wiederum ihre Wirkung über das Verhalten der Bezugsperson ausüben. Demzufolge kann es zu Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen kindlichen, mütterlichen oder auch familiären Einflussfaktoren kommen.
2 Kontinuität der frühen Bindungsmuster
Grossmann führte 1995 in Regensburg eine Längsschnittstudie durch. Diese überprüfte die Bindungsqualität von Kindern mit einem Jahr und mit sechs Jahren in dem Fremde-Situations-Test. Hierbei wurde auf die Beschreibung der Bindungsqualitäten von Main und Cassidy aus dem Jahr 1988 zurückgegriffen.
2.1 Bindungsqualität bei sechsjährigen Kindern
1) Sichere Bindung
Hierbei begrüßt das Kind die zurückkehrende Bindungsperson herzlich. Es ist an verbalen und nonverbalen Interaktionen interessiert. Dabei herrscht eine entspannte Atmosphäre.
2) Unsicher vermeidende Bindung
Liegt vor, wenn das Kind die Bindungsperson kaum begrüßt. Es außerdem kein Gespräch führen will, sondern eher abgewandt weiterspielt und die Bezugsperson nicht mit einbezieht. Die Stimmung zwischen Kind und Bezugsperson ist neutral bis kühl.
3) Unsicher ambivalente Bindung
Das Kind zeigt übertriebene Kleinkindhaftigkeit. Es dramatisiert Wünsche nach Interaktion und Fürsorge. Dies geht auf Kosten des Spielverhaltens. Die Stimmung ist wechselhaft – einmal fröhlich, ein anderes Mal abweisend oder auch irritiert.
4) Kontrollierte Bindung
Folgt meist aus einer desorganisierten Bindung im Kleinkindalter. Die Kinder zeigen ein stark kontrolliertes Verhalten gegenüber der Bindungsperson. Dies macht sich in der „altklugen Fürsorglichkeit“ der Kinder oder in beleidigenden Zurückweisungen deutlich. Die dabei vorherrschende Atmosphäre ist übertrieben fröhlich oder auch angespannt.
2.2 Regensburger Längsschnittstudie
Die vier Interaktionsmuster lassen sich bei der Studie eindeutig klassifizieren. Hierbei wurden die Sechsjährigen eine Stunde von ihrer Bezugsperson getrennt. Hauptaugenmerk ist die Wiedervereinigungssituation des Kindes mit der Bindungsperson.
1) Ergebnisse
Von den 27 Kindern, die mit einem Jahr ein sicheres Bindungsmuster besaßen, sind noch 25 im Alter von sechs Jahren sicher gebunden. Sieben, der 11 unsicher vermeidend gebundenen, haben auch als Sechsjährige die gleiche Bindungsqualität. Die beiden unsicher ambivalent gebundenen Kinder weisen das gleiche Bindungsmuster wie vor fünf Jahren auf. Dies bedeutet, dass eine Stabilität von 87,5% vorliegt.
2) Folgerung
Frühe Bindungsmuster werden als gelernte Erwartungshaltung beider Interaktionspartner aufrechterhalten, sofern keine besonders bedeutsamen Veränderungen in der Beziehung vorkommen.
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