Einleitung
Alain René Lesage
Nach seinem Jurastudium beschloß Lesage, durch Neigung und Begabung bestärkt, von Beruf Schriftsteller zu werden. Er hatte weder einen Gönner noch eine aussichtsreiche Stelle, mußte aber seine Frau und vier Kinder ernähren. Im Folgenden wurde Lesage unter eine Art Zwang gestellt, den, immer wieder zu schreiben. Glücklicherweise lieferten ihm die Gesellschaftsschichten, die Geistlichen und die Finanziers, die er hatte kennen und erkennen lernen, genügend Stoff. Manchmal hat er auch etwas aus Vorlagen zusammengeflickt, so zum Beispiel beim Verfassen von fast 50 Lustspielen in neun Jahren. Dabei standen ihm obskure Helfer zur Seite. Jedoch, als ausgezeichneter Stilist und sehr guter Beobachter seiner Mitmenschen hat er es immer wieder geschafft, etwas Eigenes daraus zu machen. Seine Satire ist voller Beobachtungen der menschlichen Schwächen. Durch das viele und gegen Ende seiner Karriere sehr schnelle Schreiben, hat er manches seiner Werke beschädigt. Nicht beschädigt werden, kann sein Ruf als wahrer Begründer des realistischen Romans, den er spätestens seit dem XIX. Jahrhundert hat. Die Leser des 18. Jahrhunderts konnten schon, ohne zu Zögern, unter seinen Porträts Namen nennen. Auf der anderen Seite hat er sich damit nur an die Tradition des XVII. Jahrhunderts (Sorel, Furetière) gehalten. Wie auch immer, Lesage nennt jedenfalls konkrete Dinge, die sowohl den Szenen eine glauwürdige Existenz verleihen, als auch den Personen einen Körper, und die die Erzählung in eine sensible Zeit versetzen. Nicht beabsichtigt ist, daß Lesage′s Anspielungen auf wirkliche Geschehnisse oder Mythen der griechischen oder römischen Geschichte die Gelehrsamkeit des Autors demonstrieren, sondern komische Gegensätze zwischen dem Adel der Helden oder den alten Göttern und der Mittelmäßigkeit der Personen des Romans herstellen.
Die führenden Geister seiner Zeit blickten Richtung England. Im Gegensatz dazu, beschäftigte er sich sein Leben lang mit Spanien. Allerdings war sein Bild von Spanien nicht nur französisch, sondern auch romantisch anstatt aufklärerisch. Eine Reise in das Land wollte er auf keinen Fall unternehmen, um sich dieses sein imaginäres Bild zu bewahren.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Alain René Lesage
- Über seinen Roman "L'Histoire de Gil Blas de Santillane"
- "L'Histoire de Gil Blas de Santillane"
- Zusammenstellung der Episoden im Roman
- Schauplatz
- Namen
- Spanien - Frankreich
- Stil, Hauptzweck und Lehre
- Vorbemerkung des Verfassers
- Gil Blas an den Leser
- Die Personen
- Gil Blas
- Die Abenteurer und Hochstapler
- Die Knechte
- Die Komödianten
- Die Autoren
- Die Ärzte
- Die Geistlichkeit
- Der Adel
- Die Anständigen Leute
- Abschließende Bemerkung
- Abenteuer
- Liebe
- Schlußsatz
- Zitat
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit setzt sich zum Ziel, den Roman "L'Histoire de Gil Blas de Santillane" von Alain René Lesage zu analysieren und dessen Themenkreise zu beleuchten. Die Arbeit soll einen Einblick in die Lebenswelt und die Gesellschaft des 18. Jahrhunderts geben und die literarischen Besonderheiten des Romans herausarbeiten.
- Sozialer Aufstieg und Mobilität
- Satire auf die Gesellschaft und deren Schwächen
- Die Rolle des Geldes und der Macht
- Die Darstellung verschiedener Stände und Klassen
- Die Verbindung von Unterhaltung und Moral
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in das Leben und Werk von Alain René Lesage ein. Sie beleuchtet seine literarische Karriere, seine Inspirationen und seine Bedeutung als Begründer des realistischen Romans.
Der Abschnitt über den Roman "L'Histoire de Gil Blas de Santillane" beschreibt den Aufstieg des Protagonisten Gil Blas von einem einfachen Diener zum wohlhabenden und einflussreichen Mann. Er zeigt, wie Gil Blas durch Anpassungsfähigkeit und Geschick die gesellschaftlichen Strukturen durchbricht und sich in verschiedenen Ständen zurechtfindet.
Die Zusammenstellung der Episoden im Roman erläutert die Struktur des Werkes und die Bedeutung der einzelnen Kapitel. Sie verdeutlicht, wie Lesage durch die Anordnung der Episoden ein Sittenbild der spanischen Gesellschaft zeichnet.
Der Abschnitt "Schauplatz" analysiert die Wahl des Schauplatzes Spanien und die Gründe für Lesages Entscheidung, seinen Roman in einem fremden Land anzusiedeln. Es wird deutlich, dass Lesage durch diese Wahl eine Distanz zu den französischen Verhältnissen seiner Zeit schafft und gleichzeitig eine Parallele zwischen Spanien und Frankreich aufzeigt.
In "Namen" werden die zahlreichen Anspielungen auf zeitgenössische Personen und Zustände im Roman beleuchtet. Lesage verwendet zwar fiktive Namen, doch diese lassen sich durch Anagramme leicht entschlüsseln und verweisen auf reale Personen seiner Zeit.
Der Abschnitt "Spanien - Frankreich" untersucht die Beziehung zwischen den beiden Ländern im Roman. Lesage bedient sich der spanischen Verkleidung, um die französische Gesellschaft zu kritisieren und die Parallelen zwischen den beiden Ländern aufzuzeigen.
Der Abschnitt "Stil, Hauptzweck und Lehre" analysiert die Sprache und den Stil des Romans. Er betont die Kürze, die Lebhaftigkeit und die Kunstfertigkeit von Lesages Schreibstil. Es wird deutlich, dass Lesage mit seinem Roman ein Sittenbild der Gesellschaft zeichnen und gleichzeitig eine moralische Lehre vermitteln möchte.
Die Abschnitte "Vorbemerkung des Verfassers" und "Gil Blas an den Leser" beleuchten die Intentionen des Autors und die Rolle des Protagonisten als Erzähler. Lesage betont in seiner Vorbemerkung, dass er das Leben so darstellen möchte, wie es ist, und gleichzeitig eine heitere Satire auf die Gesellschaft liefern möchte. Gil Blas hingegen lenkt den Leser auf die moralischen Aspekte des Romans.
Die Kapitel "Die Personen" bieten eine detaillierte Analyse der wichtigsten Charaktere des Romans. Sie untersuchen die Charakterzüge, die Motivationen und die Rolle der einzelnen Figuren im Handlungsverlauf.
Der Abschnitt "Abenteuer" beschreibt die Abenteuer des Protagonisten und die verschiedenen Situationen, in denen er sich wiederfindet. Es wird deutlich, dass die Abenteuer nicht nur unterhaltsam sind, sondern auch eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Protagonisten spielen.
Der Abschnitt "Liebe" beleuchtet die Rolle der Liebe im Roman und die wenigen Liebesgeschichten, die darin vorkommen. Es wird deutlich, dass die Liebe im Gil Blas eine untergeordnete Rolle spielt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Schelmenroman, den französischen Roman des 18. Jahrhunderts, Alain René Lesage, "L'Histoire de Gil Blas de Santillane", Sozialkritik, Sittenbild, Satire, Aufstieg, Mobilität, Ständesystem, Geld, Macht, Moral.
- Arbeit zitieren
- Silke-Katrin Kunze (Autor:in), 1998, Alain René Lesage mit seinem Roman L`Histoire de Gil Blas de Santillane und dessen Themenkreisen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4283
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