Im Rahmen dieser Arbeit soll dieses Aufeinandertreffen verschiedener sozialer Schichten genauer betrachtet werden. Beginnend mit der Einordnung des Werkes in seinen literatur–historischen–Kontext erfolgt die Analyse der Werkstruktur. Das Hauptaugenmerk soll hier auf den verschiedenen im Werk beschriebenen Charakteren liegen. Ausgehend davon wird das von Hauptmann gezeichnete Bild der Großstadt Berlin, insbesondere im Hinblick auf die beschriebenen sozialen Strukturen, erörtert.
Das Motiv der Stadt ist ein in der neuen deutschen Literatur häufig genutztes und wiederzufindendes Element. Die Darstellung, also die Vermittlung eines Bildes einer Stadt oder auch einfach eine Stadtbeschreibung, erfolgt hier auf vielen verschiedenen Ebenen. Ob in der Malerei, in Romanen, in Gedichten oder auch in Dramen: Städte werden auf diverse Weisen thematisiert. Dabei geht es in erster Linie nicht nur um die reine auf geographischen Gegebenheiten beruhende Darstellung der Stadt. Vielmehr spielen subjektive Empfindungen, z.B. die persönliche Verbindung zur Stadt, aber auch die Thematisierung von politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten, eine wesentliche Rolle.
Auch Berlin fasziniert die Literaten. Mit am Anfang des 18. Jahrhunderts gerade mal knapp über 50.000 Einwohnern gab es in Folge der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts einen geradezu explodierenden Anstieg der Bevölkerung. So wurde 1880 die 1 Millionen Marke erreicht. Mit der Zeit entwickelte sich Berlin zu einem der kulturellen Zentren Europas. Der Wandel der Stadt hatte aber nicht nur positive Aspekte, Elend und Leid waren besonders in der Arbeiterschicht ein großes Problem. Mit einer nüchternen, fast wissenschaftlichen Darstellung der gesellschaftlichen Probleme und Gegebenheiten, sahen sich die Naturalisten berufen. Neben Holz und Schlaf prägte insbesondere Gerhart Hauptmann diese literarische Epoche (in Deutschland).
Das letzte große von Hauptmann verfasste soziale Drama „Die Ratten“, welches seinen Schauplatz in Berlin hat, kann man durchaus, auch wenn es deutlich nach der Hochzeit dieser Epoche entstand, als naturalistisch bezeichnen. Mit einfachen Mitteln zeichnet Hauptmann ein Bild vom Leben in einer Berliner Mietskaserne.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einordnung des Werkes im literaturhistorischen Kontext
- Analyse
- Aufbau und Inhalt
- Die wichtigsten Charaktere
- Sprache
- Raumkonzeption
- Ort der Handlung
- Die Rolle der Stadt und ihre verschiedenen Schichten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Drama „Die Ratten“ von Gerhart Hauptmann, einem Werk, das die Lebensrealität der Berliner Bevölkerung im frühen 20. Jahrhundert beleuchtet. Die Arbeit zielt darauf ab, die unterschiedlichen sozialen Schichten, die in dem Stück dargestellt werden, genauer zu untersuchen. Dabei wird auch der literaturhistorische Kontext des Werkes beleuchtet und Hauptmanns naturalistische Darstellung der Berliner Gesellschaft analysiert.
- Die Darstellung der Berliner Mietskaserne als Ort sozialer Ungleichheit und Konflikte
- Die Rolle der Stadt Berlin im Kontext von Industrialisierung, Urbanisierung und gesellschaftlichen Umbrüchen
- Die unterschiedlichen Lebensbedingungen und Perspektiven der Figuren in „Die Ratten“
- Die sprachliche Gestaltung des Dramas und die Verwendung naturalistischer Elemente
- Hauptmanns Kritik an den sozialen Verhältnissen der Zeit und seine Darstellung von Armut, Krankheit und Verzweiflung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Motiv der Stadt in der neuen deutschen Literatur vor und zeigt die Bedeutung Berlins als literarischen Schauplatz auf.
Das erste Kapitel widmet sich der Einordnung des Werkes in seinen literaturhistorischen Kontext. Die Analyse des Übergangs vom Agrar- zum Industriestaat und die damit verbundenen sozialen Veränderungen, insbesondere die Urbanisierung und die Entstehung von Mietskasernen, bildet den Mittelpunkt dieses Kapitels.
Im zweiten Kapitel wird das Werk „Die Ratten“ analysiert. Es werden der Aufbau und Inhalt des Dramas sowie die wichtigsten Charaktere vorgestellt. Die Sprache des Werkes und die Verwendung naturalistischer Elemente werden ebenfalls untersucht.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Raumkonzeption des Dramas. Der Fokus liegt auf der Rolle der Stadt Berlin als Schauplatz der Handlung und der Darstellung der verschiedenen sozialen Schichten, die in der Mietskaserne zusammenleben.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen und Konzepte des Werkes „Die Ratten“ sind die soziale Ungleichheit, die Lebensbedingungen der Berliner Bevölkerung im frühen 20. Jahrhundert, die Auswirkungen der Industrialisierung und Urbanisierung, die Darstellung von Armut, Krankheit und Verzweiflung sowie die Verwendung naturalistischer Elemente.
- Citation du texte
- Lukas Schiedel (Auteur), 2017, Das Zusammentreffen verschiedener gesellschaftlicher Schichten in einer Berliner Mietskaserne in Gerhard Hauptmanns "Die Ratten", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/428174