In meiner Belegarbeit zu dem Thema „Heinrich von dem Türlin – Die Krone“ möchte ich zuerst eine kurze Inhaltsangabe machen, um meine Übersetzung in einen Kontext zu setzen und dann mit der eigentlichen Übersetzung fortfahren.
1. Einleitung
Ich meiner Belegarbeit zu dem Thema „Heinrich von dem Türlin – Die Krone“ möchte ich zuerst eine kurze Inhaltsangabe machen, um meine Übersetzung in einen Kontext zu setzen und dann mit der eigentlichen Übersetzung fortfahren.
2. Inhaltsangabe
Artus und drei Ritter aus dem Kronrat lagen nachts, bei klirrender Kälte auf der Lauer, um den unbekannten Nebenbuhler des Königs an der Furt von „Noirspine“ zu bekämpfen. Sie verteilen sich dazu im Gelände. Aber der „Ritter im Hemd“, dem Schnee und Frost sichtlich nichts anhaben konnten, besiegte nacheinander Kei, Gales Lischas und Aumagwin. Der Kampfablauf war dabei stets der gleiche: zuerst eine verbale Herausforderung durch die Artusritter, die Verweigerung der Namensnennung des Fremden, der Kampf, den Sieg für den Unbekannten, der somit sein Incognito wahrte. Für ihn war es aber ein ungleicher Kampf, nämlich ein „Kampf im Hemd“, der aber dennoch zum Verlust der Pferde für die Artusritter führte. Kei wurde zudem der Arm gebrochen. Gasozein führte die erbeuteten Pferde mit sich, als er mit Artus zusammentraf und dieser bezeichnete ihn sofort als Pferdedieb, worauf der eigentliche Furtkampf stattfand.
Dieser Kampf entstand dadurch, da Gasozein, der „Ritter im Hemd“, Anspruch hegte auf seine Jugendliebe, die Königin Ginover. Von den „nahtweiden“ sei sie ihn einst versprochen worden (Vgl. Zeile 4834 f). Bereits in frühester Jugend wurden zwei (meist Königs-) Kinder füreinander bestimmt (Kinderminne), aber meist politische Interessen bedingen die Heirat des Mädchens an einen ausländischen Herrscher.
Gasozein warf Artus vor, dass er ihm Ginover geraubt habe und er somit seit bereits sieben Jahren eine rechtwidrige Ehe führe. Weiter behauptet der Ritter, dass auch Ginover ihn lieben würde und er verlangt eine Gegenüberstellung (Vgl. Zeile 4985). Als Beweis für ihre Zuneigung zeigte er Artus den Zaubergürtel, den sie ihm erst unlängst zum Abschied geschenkt habe. Gasozein wollte diese Angelegenheit durch einen Kampf mit Artus klären. Sollte er dabei siegen und die Königin für sich gewinnen, so wollte er ein Keuschheitsgelübde für die Dauer eines Jahres ablegen und sie mit sich führen. Innerhalb einer Jahresfrist aber könne sie unbeschadet zurück erobert werden. Ansonsten aber wäre sie für immer sein [1].
Artus nahm diese Herausforderung an [2].
Die Situation entwickelte sich zum Konflikt einerseits durch die Suche des Liebhabers nach der Gattin (Vgl. Zeile 4689-4778) und andererseits durch die vorwurfsvolle Gattin selbst. Kummer und Sorge um ihre Ehre und um ihr gesellschaftliches Ansehen verursachten Selbstvorwürfe bei der Königin. Da der Kampf zwischen Artus und Gasozein zu keiner Entscheidung führte, aber Gasozein stattdessen auf einem Minnegericht durch Ginover selbst bestand, geriet die Königin erneut in eine äußerst schwierige Lage, wenngleich die beiden Kämpfer vereinbarten, dass Ginovers Entscheidung in jedem Fall ohne Einfluss auf ihre unangefochtene Ehre bleiben würde [3].
3. Übersetzung von Zeile 4638 - 4938
4638 Und bat [1] ihn, dass er sich zu Erkennen gibt,
so dass er ihn am Leben ließe [2]
4640 und wollte dessen Freund werden.
Darauf widersprach der Ritter wie folgt:
>Ihr habt mich vergeblich bedroht [3]
in dieser langen Nacht.
Hätte ich darauf irgendeine Meinung,
4645 so dass ich erschreckt [4] sei,
doch ihr habt bewirkt [5]
viele große wundersame Effekte auf mich.
Ich sage es euch wohl, und wollt ihr
meinen Namen erfahren,
4650 müsst ihr mir zuerst erzählen [6],
woher ihr stammt und wer ihr seid,
oder ihr müsst den Kampf
zuerst wieder aufnehmen.
[...]
[1] Zach, C. (1990), S.75
[2] Zach, C. (1990), S. 75
[3] Zach, C. (1990), S. 77
[1] mhd. Text: bat , Infinitiv: biten, bitten
[2] mhd. Text: genesen, übersetzt: heil davonkommen
[3] mhd. Text: >Jr bietet vmb svs di dro>, übersetzt wortwörtlich: >Ihr bietet umsonst diese Drohung<
[4] mhd. Text: >so daz ich sei ervorht>, übersetzt wortwörtlich: > so dass ich erfürchtig sei<
[5] mhd. Text: geworht, Infinitiv: wirken, würken, wurken
[6] mhd. Text: erbarn, übersetzt: entblößen, kundtun
- Arbeit zitieren
- Katharina Mewes (Autor:in), 2005, Heinrich von dem Türlin - Die Crone - Inhaltsangabe und Übersetzung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42732
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