„Quo tempore imperatoris et augusti nomen accepit, quod primo in tantum aversatus est, ut adfirmaret se eo die, quamvis praecipua festivitas esset, in ecclesiam non intraturum, si pontificis consilium praescire potuisset.“
Dieses Zitat des Karl-Biographen Einhard aus dem Jahre 851 war der Ausgangspunkt einer Diskussion über das Kaisertum Karls des Großen, die die Geschichtswissenschaft über Jahrhunderte hinweg beschäftigte. Denn diese Äußerung unterstellt Karl der Große, daß er eigentlich gar nicht Kaiser werden wollte. Papst Leo III. habe ihm die Kaiserkrone in einem Überraschungscoup aufs Haupt gesetzt, und Karl habe diese Würde erst nach langem Zögern angenommen.
Diese Theorie fand sowohl zahlreiche Verfechter als auch Kritiker, so daß schließlich zwei Positionen unversöhnlich gegenüberstanden: Die einen gingen davon, daß Karl zwar danach trachtete, sein königliches Ansehen bis zur Grenze des Möglichen zu steigern und sich gern zu den höchsten Personen der Welt zählen ließ, aber zugleich von einer solchen Abneigung gegen alles Römische und insbesondere gegen den Kaisertitel erfüllt war, daß er keinesfalls Kaiser werden wollte. Die anderen waren der Ansicht, daß Karl im Jahre 800 den Romzug in der Absicht antrat, von dem damaligen Papst Leo III. die Kaiserkrone zu erhalten, sprich: Karl hatte die Krönung schon seit langem geplant, und sein von Einhard zitiertes Widerwillen war nur vorgetäuscht.
Die vorliegende Arbeit untersucht diese „Kaiser wider Willen“-Theorie, indem sie den Forschungsgang des Problems untersucht, das laut Heldmann „wie ein gespenstiger Schatten alle Jahrhunderte unseres geschichtlichen Lebens begleitet“ hat. Die Untersuchung beginnt mit der Darstellung Ludens aus dem Jahre 1828 und endet mit den Gedanken, die Johannes Fried 1994 veröffentlichte. Dabei wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben, d.h. es werden nur diejenigen Arbeiten untersucht, die sich entweder sehr intensiv mit dieser Frage beschäftigt haben oder die durch ihre Thesen die Forschungsdiskussion vorangetrieben haben. Besondere Beachtung verdienen dabei auf Seiten der „Kaiser wider Willen“-Theorie Heldmann, Ohr und Schramm und auf Seiten der Gegner dieser Auffassung Fichtenau, Classen und Beumann.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Historische Einordnung
2. Hauptteil: Die Analyse der Sekundärliteratur
2.1. 1828 bis zur Jahrhundertwende
2.2. 1900 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges
2.3. Ende des Zweiten Weltkrieges bis 1994
3. Schlußteil
3.1. Zusammenfassung
3.1. Schlußfolgerungen und Resümee
4. Literaturliste
4.1. Darstellungen
4.2. Quellen
1. Einleitung
„Quo tempore imperatoris et augusti nomen accepit, quod primo in tantum aversatus est, ut adfirmaret se eo die, quamvis praecipua festivitas esset, in ecclesiam non intraturum, si pontificis consilium praescire potuisset.“[1]
Dieses Zitat des Karl-Biographen Einhard aus dem Jahre 851 war der Ausgangspunkt einer Diskussion über das Kaisertum Karls des Großen, die die Geschichtswissenschaft über Jahrhunderte hinweg beschäftigte. Denn diese Äußerung unterstellt Karl der Große, daß er eigentlich gar nicht Kaiser werden wollte. Papst Leo III. habe ihm die Kaiserkrone in einem Überraschungscoup aufs Haupt gesetzt, und Karl habe diese Würde erst nach langem Zögern angenommen.
Diese Theorie fand sowohl zahlreiche Verfechter als auch Kritiker, so daß schließlich zwei Positionen unversöhnlich gegenüberstanden: Die einen gingen davon, daß Karl zwar danach trachtete, sein königliches Ansehen bis zur Grenze des Möglichen zu steigern und sich gern zu den höchsten Personen der Welt zählen ließ, aber zugleich von einer solchen Abneigung gegen alles Römische und insbesondere gegen den Kaisertitel erfüllt war, daß er keinesfalls Kaiser werden wollte. Die anderen waren der Ansicht, daß Karl im Jahre 800 den Romzug in der Absicht antrat, von dem damaligen Papst Leo III. die Kaiserkrone zu erhalten, sprich: Karl hatte die Krönung schon seit langem geplant, und sein von Einhard zitiertes Widerwillen war nur vorgetäuscht.
Die vorliegende Arbeit untersucht diese „Kaiser wider Willen“-Theorie, indem sie den Forschungsgang des Problems untersucht, das laut Heldmann „wie ein gespenstiger Schatten alle Jahrhunderte unseres geschichtlichen Lebens begleitet“[2] hat. Die Untersuchung beginnt mit der Darstellung Ludens aus dem Jahre 1828 und endet mit den Gedanken, die Johannes Fried 1994 veröffentlichte. Dabei wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben, d.h. es werden nur diejenigen Arbeiten untersucht, die sich entweder sehr intensiv mit dieser Frage beschäftigt haben oder die durch ihre Thesen die Forschungsdiskussion vorangetrieben haben. Besondere Beachtung verdienen dabei auf Seiten der „Kaiser wider Willen“-Theorie Heldmann, Ohr und Schramm und auf Seiten der Gegner dieser Auffassung Fichtenau, Classen und Beumann.
Die Forschung von vor 1828 muß leider außer acht gelassen werden, da die Autoren ab 1828 nicht direkt auf Wissenschaftler verweisen, die sich vor ihnen mit dieser Frage beschäftigt haben. Sie beschränken sich leider auf Allgemeinplätze, die keinen Aufschluß über Autorennamen und Büchertitel geben. Ebenso wenig wurden die von Döllinger aufgelisteten Betrachtungen aus dem Mittelalter[3] über dieses Forschungsproblem berücksichtigt, da eine Auseinandersetzung mit all Schriften, die über mehrere Jahrhunderte hinweg verfaßt wurden, den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.
Die Arbeit ist unterteilt in drei Abschnitte: Der erste reicht von der Zeit 1828 bis zur Jahrhundertwende, der zweite bis 1945, und der dritte bis 1994. Im abschließenden Teil werden die gängigsten Meinungen noch einmal zusammengefaßt und abschließend betrachtet.
1.1. Historische Einordnung
Im Jahre 799 wurde Papst Leo III. von Verschwörern gefangen genommen. Doch schon bald gelang ihm die Flucht. Er suchte daraufhin Schutz beim starken Frankenkönig Karl, den er um Hilfe bat, um seine alte Stellung in Rom wieder zurückzugewinnen. Diesem Gesuch kam Karl im Sommer 800 nach, als er nach Rom zog, um über Leo III. und seine Feinde zu richten. Dabei saßen nicht nur die Verschwörer auf der Anklagebank. Denn diese bezichtigen umgekehrt den Papst des unsittliches Verhalten. Außerdem - so der Vorwurf der Papstattentäter - habe sich Leo III. die Verschwörung nur ausgedacht. Am 24. Dezember ermöglichte Karl dem Papst, einem Prozeß zu entgehen, indem er Leo III. einen freiwilligen Reinigungseid schwören ließ. Am 25. Dezember krönte dieser dann den fränkischen König zum Kaiser. Nach der Zeremonie in der St. Peterskirche zu Rom soll Karl den oben zitierten Ausspruch getätigt haben.
Dies sind die unbestrittenen Fakten der Ereignisse vor und während der Kaiserkrönung. Es wurden hier bewußt alle Hintergründe und Motive weggelassen, weil sich gerade hierüber die Forscher uneinig sind. Sie sollen in den nachfolgenden Kapiteln dargestellt und beleuchtet werden. Dabei steht die „Kaiser wider Willen“-Theorie im Mittelpunkt der Betrachtung.
2. Hauptteil: Die Analyse der Sekundärliteratur
2.1. 1828 bis zur Jahrhundertwende
Von wem die „Kaiser wider Willen“-Theorie zuerst aufgestellt wurde, kann leider nicht genau bestimmt werden. In dem Buch „Geschichte des teutschen Volkes“[4] von Heinrich Luden aus dem Jahre 1828 wird erstmals zu dieser Theorie Stellung genommen, ohne auf den Urheber derselben zu verweisen. Für Luden steht ohne Zweifel fest, daß Karl sich schon lange mit dem Kaisergedanken getragen hatte und die Chance zur Erlangung dieser Würde wahrnahm, als Leo III. bei ihm in Paderborn Schutz suchte und ihn um Hilfe bat. Luden ist fest davon überzeugt, daß in Paderborn der Plan zur Erneuerung der Kaiserwürde geschmiedet wurde. Allerdings muß er zugeben, daß diese Behauptung quellenmäßig nicht belegbar ist. Für Papst Leo III. konnte diese neue Kaiserwürde Ludens Meinung nach keine Vorteile bringen, da die Folgen dieser Aktion waren für ihn nicht absehbar gewesen seien. Auf jeden Fall war, so Luden weiter, die Stellung des Papstes und sein Einfluß auf die Kirchen im griechischen Reich und im ganzen Morgenland durch einen neuen Kaiser gefährdet.[5]
Leo III. habe aber keine andere Wahl gehabt, da er zu diesem Zeitpunkt auf Karls Hilfe angewiesen sei. Dennoch gelang es Leo III., aus der Not eine Tugend zu machen, indem er Karl mit der Krönung überraschte und damit die wahren Machtverhältnisse auf den Kopf stellte. Dadurch, daß er Karl die Krone aufs Haupt setzte, sah es laut Luden so aus, als wäre das Kaisertum ein Geschenk des Papstes an Karl. Das von Einhard zitierte Unwillen bezieht sich demnach auf Karls Empörung darüber, wie die Krönung ausgeführt wurde, da der Papst in dieser Zeremonie eine Stellung einnahm, die ihm in nicht zukam. Nach Empfang der Krone sowie der Akklamation konnte Karl Ludens Ausführungen zufolge unmöglich die Krone wieder ablegen. Zu groß wäre die Gefahr gewesen, daß er mit der Kirche ganz gebrochen hätte. Kurzum: Das Widerwillen war ehrlich und nicht vorgeheuchelt. Es bezog sich aber nicht auf das Kaisertum als solches, sondern nur auf die Art der Ausführung. Karl hätte auch gar keinen Anlaß dazu gehabt, Bedenken gegen die Kaiserwürde zu haben, da er laut Luden weder seine treu ergebenen Franken noch die Byzantiner zu fürchten hatte.[6]
Als Motiv Karls für das Streben nach der Kaiserkrone führt Luden u.a. den Brief Alkuins über die drei höchsten Personen der Welt auf, dem zufolge der fränkische König nach dem Papst und dem Kaiser nur an dritter Stelle rangierte. Eine Stellung, die der wahren Machvollkommenheit Karl zu dieser Zeit vollkommen widersprach. Insbesondere habe es Karl gewurmt, daß er in dieser Rangliste niedriger als die für ihn verabscheuungswürdige byzantinische Kaiserin Eirene eingestuft wurde. Genau genommen sei der Patrizius-Titel eine vom Kaiser erteilte Würde, womit Karl der Schutzherr einer Frau war, die er weder achten konnte noch zu fürchten hatte. Außerdem sei es für Karl anmaßend gewesen, daß er als Verteidiger der römischen Kirche dieser unterstand.[7] Das Hauptmanko von Ludens Arbeit besteht darin, daß sie keine Quellen als Beweise heranziehen kann und sich nicht mit früheren Betrachtungen dieser Frage auseinandersetzt.
Diesen Vorwurf muß man leider auch Gförer machen, der wie Luden das ganze Thema mehr oder weniger oberflächlich behandelt hat. Er führt aus, daß bereits in Paderborn sei 799 zwischen dem Frankenkönig und dem Inhaber des apostolischen Stuhles die Kaiserkrönung vereinbart wurde. Die Quelle[8], die Gförer hier zitiert, läßt darauf schließen, daß Leo III. Karl die Kaiserkrone anbot. Als Gegenleistung hatte Karl dem Papst aus dessen mißlicher Situation zu helfen. Gförer ist davon überzeugt, daß auch die versammelte Menge in der Kirche genau darüber informiert war, was sich am Weihnachtstage bei der Messe zutragen würde. Ansonsten hätte sie nicht auf die Krönung mit der Akklamation reagiert, oder wie es Gförer formulierte: „Wie hätte sie sonst die sinnbildliche Handlung des Papstes so richtig verstehen können?“[9]
Als Beweis dafür, daß Karl über die geplanten Geschehnisse im Bilde war, führt Gförer einen Brief an, den ein Schüler seines Freundes Alkuins, seines Zeichen Abt von St. Martin zu Tours, dem neuen Kaiser nach der Krönung mitsamt einer prachtvoll geschriebenen Bibel am Krönungstag überreichte. In diesem Brief steht nämlich, daß Alkuin das Buch als Weihegeschenk für die errungene Kaiserwürde gewählt habe.[10] Folglich muß Alkuin im Sommer 800, als sich sein Schüler mit dem Geschenk auf den Weg nach Rom machte, gewußt haben, daß Karl Weihnachten zum Kaiser gekrönt werden würde.
Karl hat aber Gförers Ausführungen zufolge recht schnell nach der Krönung gemerkt, daß die neue Krone nicht gefahrlos war. Zum einen befürchtete er, daß die Byzantiner die Krönung nicht anerkennen würden, wenn sie erführen, daß die Krönung im Grunde von Karl erzwungen worden war. Zum anderen hätte sich sein eigenes Volk der Errichtung des Kaisertums widersetzen können, wenn es erfahren hätte, wie dieses zu zustande gekommen war. Insofern sei das Einhard-Zitat nichts weiter als eine bewußte Geschichtsfälschung, die von Karl persönlich veranlaßt wurde. Es sollte die Welt glauben machen, daß Leo III. Karl die Krone wider Willen aufgenötigt hat.[11]
Auch Rettberg bezweifelt, daß Karl zur Kaiserwürde gezwungen wurde: „Allein es ist kein großer Scharfblick nöthig, um die wirkliche Überraschung des dabei am Meisten beteiligten König dringend zu bezweifeln“[12]. Auch er meint, daß der Zuruf des Volkes nach der Krönung nicht ohne Vorankündigung möglich gewesen wäre. Zudem verweist er darauf, daß Alkuin von vorausgegangenen Beratungen unter den Geistlichen berichtet habe, bei denen nicht nur römische sondern auch fränkische Geistliche beteiligt gewesen seien, die mit Sicherheit die Ergebnisse dieser Gespräche Karl nicht vorenthalten hätten.
Laut Rettberg hat Karl die Krönung selbst initiiert, wobei Leo III. ein völlig geeignetes Werkzeug gewesen ist. Die Idee zu diesem Plan sei im Sommer 800 in Tours entstanden, als sich Karl mit Alkuin traf: „Wahrscheinlich ist dort der ganze Plan zur Reife gebracht worden.“[13] Als Beweis hierfür führt auch Rettberg das Weihnachts- bzw. Krönungsgeschenk Alkuins an.
H. Leo schloß sich im großen und ganzen der Meinung Rettbergs an, mit dem Unterschied, daß die endgültige Entscheidung darüber, daß die Kaiserkrone zur Bedingung für das Eingreifen in Rom erst bei Karls Zusammenkunft mit Alkuin in Tours gemacht wurde.[14]
Bei Kurtz kommt noch deutlicher zur Sprache, daß der Kaiserplan dem Papst eigentlich völlig zuwider lief: „Aber erst unter Leo III. gestalteten sich die Dinge so günstig, daß Karl und seine Freunde hoffen konnte, den begreiflichen Widerwillen des Papstes gegen die dem Stuhle Petri so gefährliche Wiederherstellung des römischen Kaisertums zu überwinden.“[15]
Leo III., der „sittlich anrüchig und von mächtigen Feinden umlagert“[16] war, blieb laut Kurtz gar keine andere Wahl, als auf Karls Forderungen einzugehen, wenn er sich auf dem päpstlichen Stuhl behaupten wollte. In Paderborn haben nach Kenntnis Kurtz´ Karl und Leo III. über den Kaiserplan verhandelt. Letztendlich beschlossen wurde dieser auf der Synode in Rom, auf der sich der Papst durch einen freiwilligen Reinigungseid der Anklage entziehen konnte, so Kurtz weiter. Dies sei durch die Annales Laureshamemnses belegt.[17] Die Franken haben laut Kurtz von den Krönungsvorbereitungen Karls nichts gewußt, da Karl die Verhandlungen mit dem Papst sehr geheim betrieben habe, um der „Welt und besonders seinen Franken gegenüber den Schein behaupten zu können, als ob ihm die Kaiserkrone ohne sein Zuthun, allein durch göttliche Fügung zu Teil wurde“[18]. Andernfalls hätten nämlich die Franken diese Staatsform nicht anerkannt, durch welche die fränkische Nation mehr in den Hintergrund trat und die ihr „doch voraussichtlich nur neue Lasten aufbürden“[19] würde. Auch den Griechen gegenüber mußte der Schein der göttlichen Eingebung gewahrt bleiben, um einem möglichen „Vorwurf der illegitimen Usurpation“[20] der Kaiserwürde begegnen zu können.
Auch im Jahre 1864 war noch die Meinung vorherrschend, daß Karl die Krone alles andere als aufgedrängt wurde. So schrieb Georg Weber: „Das Märchen von der überraschenden Weihnachtsbescherung Karls mit der Krone Roms wird nicht mehr geglaubt. Vielmehr geht aus allem deutlich hervor, daß die Übertragung der Kaiserwürde, deren Bedeutung dem Herrscherideal Karls so sehr widersprach, lange vorbereitet war.“[21] Demnach konnte der fränkische König höchstens durch den Tag und die theatralische Art der Ausführung überrascht worden sein.
Anders als seine Kollegen in den Jahren zuvor geht Weber nicht davon aus, daß Leo III. zu dieser Tat gezwungen wurde. Vielmehr sei es auch im Interesse des Papstes gewesen, dem Kaiser die Krone überzustülpen. Leo III. habe nämlich gewußt, daß aufgrund der Rivalitäten zwischen ihm und dem Patriarchen von Konstantinopel eine Spaltung der Kirche unausweichlich geworden war. Es sei somit zu seinem Vorteil gewesen, eine Wiederherstellung der byzantinischen Kaiserherrschaft über Rom zu verhindern, was am sichersten durch die Errichtung eines neuen römischen Kaisertums geschah.[22]
Der Krönung sei ein förmlicher Beschluß der hohen Versammlung aller Kirchenfürsten, Geistlichen, des römischen Adels und Volkes vorausgegangen. Karls Ernennung zum römischen Kaiser geschah also durch die drei hergebrachten Wahlkörper, „völlig nach dem Muster einer päpstlichen Wahl“[23].
[...]
[1] Zitiert in: Ohnesorge, Werner: Renovatio Regni Francorum. In: Ders.: Abendland und Byzanz. Darmstadt 1958, S. 114.
[2] Heldmann, Karl: Das Kaisertum Karls des Großen. (Quellen und Studien zur Verfassungsgeschichte des Deutschen Reiches in Mittelalter und Neuzeit, Bd. VI, Heft 2). Weimar 1928, S. 1.
[3] Döllinger, Ignaz von: Akademische Vorträge III. München 1891, S. 143-174.
[4] Luden, Heinrich: Geschichte des teutschen Volkes, Bd. 4. Gotha 1828, S. 402-424.
[5] Vgl. ebenda, S. 406 ff.
[6] Vgl. ebenda, S. 407.
[7] Vgl. ebenda, S. 410.
[8] Der Diakon Johannes, der laut Gförer hochgestellte Männer kannte, die über alles, was von 795-800 in Rom eingefädelt wurde, sehr genau unterrichtet waren, schrieb: „Er (der Papst) floh nun zu Karl und machte sich verbindlich dem Frankenkönig die Kaiserkrone aufzusetzen, sofern Karl ihn gegen seine Feinde schützen würde. Mit Freuden nahm Karl das Versprechen an, welches ihm sehr erwünscht war.“ In: Gförer, U.F.: Geschichte der christlichen Kirche vom siebenten bis zu Anfang des elften Jahrhunderts (Allgemeine Kirchengeschichte, Bd. 3, 2. Abteilung). Stuttgart 1844, S. 673.
[9] Gförer, U.F.: Geschichte der christlichen Kirche, S. 675.
[10] Vgl. Gförer, Geschichte, S. 676.
[11] Vgl. ebenda, S. 677 f.
[12] Rettberg, Friedrich: Kirchengeschichte Deutschlands, Bd. 1. Göttingen 1846, S. 430.
[13] Ebenda, S. 430.
[14] Vgl. Leo, H.: Vorlesungen über die Geschichte des deutschen Volkes, Bd. 1. Halle 1854, S. 509-511.
[15] Kurtz, Johannes Heinrich: Handbuch der allgemeinen Kirchengeschichte, Bd. 2, Abt. 1. Mittau 1856, S. 212.
[16] Ebenda.
[17] Vgl. ebenda, S. 213.
[18] Ebenda.
[19] Ebenda, S. 214.
[20] Ebenda.
[21] Weber, Georg: Allgemeine Weltgeschichite, Bd. 5. Leipzig 1864, S. 349.
[22] Vgl. ebenda, S. 351.
[23] Ebenda, S. 349, vgl. auch Gregorovius, Ferdinand: Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter, Bd. 1. München 19882, S. 456-466.
- Quote paper
- Bert Rösch (Author), 1998, War Karl der Große ein Kaiser wider Willen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42687
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