Gegenstand der folgenden Arbeit ist die Frage, wie DDR-Autoren die Adoleszenz in ihren Adoleszenzromanen darstellen und inwiefern es sich bei den Adoleszenzromanen der DDR um moderne Adoleszenzromane handelt, da die Entwicklung einer eigenen Individualität hinter der Entwicklung sozialistischer Werte und Normen liegt.
Die Adoleszenz gilt im Allgemeinen als die Phase, „die den ‚Abschied von der Kindheit‘ und den Eintritt in das Erwachsenenalter bezeichnet“. So besteht diese lebensgeschichtliche Phase aus körperlichen, psychischen und sozialen Prozessen. Eingebettet in einem kulturhistorischen Rahmen wird die Adoleszenz als eigenständige Phase erfasst. Die Adoleszenz ist in einer (post) modernen Gesellschaft weder als eine einfache Verlängerung der Kindheitsphase noch als eine einfache Durchgangsphase zum Erwachsenenalter zu verstehen.
Die Rolle der Jugend hat sich im Laufe der Geschichte verändert, wodurch die Adoleszenz verstärkt Gegenstand literarischer Werke wurde. In den Adoleszenzromanen stehen jugendliche Figuren daher im Zentrum der Darstellung. Diese Figuren werden in den verschiedenen Adoleszenzromanen sehr unterschiedlich dargestellt. So sind auch Unterschiede bei der Darstellung der Figuren zwischen den Adoleszenzromanen von der DDR und von der BRD zu verzeichnen. Während die BRD bereits im Kapitalismus gelebt hat, herrschte in der DDR noch der Kommunismus. Das Prinzip des Sozialismus galt. Auch die Jugend unterlag diesem Prinzip. Die Adoleszenzromane sollten diese sozialistischen Werte teilen.
Diese Adoleszenzromane zur Zeit der deutschen Teilung entstanden literaturgeschichtlich in der Epoche der Moderne. Daher können diese Romane als moderne Adoleszenzromane betrachtet werden. Grundsätzlich gilt für den modernen Adoleszenzroman, dass es sich um „das Spannungsverhältnis zwischen Individuation und sozialer Integration in einer eigenständigen Lebensphase mit eigener selbsterlebbarer Qualität“ handelt. In der DDR hingegen legte die Politik einen Fokus darauf, dass Jugendliche in die sozialistische Gemeinschaft integriert werden, weshalb die Individualität der Jugendlichen in den Hintergrund rückte.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der moderne Adoleszenzroman
3. Adoleszenzroman in der DDR
4. Analysekriterien
4.1 Erzählsituation
4.2 Der Erzähler: Person
4.3 Fokalisierung
4.4 Zeit
4.5 Raum
4.6 Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit des Erzählers
4.7 Figurencharakterisierung
5. Uwe Johnson – Ingrid Babendererde. Reifeprüfung 1953
5.1 Erzählsituation und Person
5.2 Fokalisierung
5.3 Zeit
5.4 Raum
5.5 Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit des Erzählers
5.6 Figurencharakterisierung
5.7 Ein moderner Adoleszenzroman?
6. Ulrich Plenzdorf – Die neuen Leiden des jungen W.
6.1 Erzählsituation und Person
6.2 Fokalisierung
6.3 Zeit
6.4 Raum
6.5 Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit des Erzählers
6.6 Figurencharakterisierung
6.7 Ein moderner Adoleszenzroman?
7. Thomas Brussig – Wasserfarben
7.1 Erzählsituation und Person
7.2 Fokalisierung
7.3 Zeit
7.4 Raum
7.5 Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit des Erzählers
7.6 Figurencharakterisierung
7.7 Ein moderner Adoleszenzroman?
8. Vergleich
9. Fazit
10. Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- Özge Taylan (Auteur), 2016, Adoleszenzromane in der DDR, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/426413
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